Meine 1. Alleintour - Kalifornien und Drumherum

Zitat von Canyonmurmel

Ach wie schön, eine Tarantel, ich finde die so toll. Die haben mir einen großen Teil meiner Spinnenangst genommen, sind doch so wunderschöne Tiere und völlig harmlos, wenn man ihnen nicht zu nahe kommt, womöglich noch in Windrichtung

Ein wunderschöner Tag und sogar noch ein Minitreffen

Übrigens, solltest Du mit Karte die Highlightkarte meinen, die ist nicht mal annähernd aktuell

Ups an Windrichtung habe ich gar nicht gedacht.. aber bei der Entfernung, die ich eingehalten habe, war wohl alles harmlos.

Ich werde diese Angst wohl nie loswerden.
Ich habe sogar ein paar kleine Hotels für den Urlaub nicht gebucht, weil sie im Wald lagen z. B. in Fish Camp:
Narrow Gauge Inn - Fish Camp - United States

Das hat mir sooo gut gefallen, aber ohne Spinnenentsorger an meiner Seite wollte ich das nicht...
Ich bin dann ja nachher auch gar nicht mehr zum Yosemite gefahren, aber das Inn hat mich lange beschäftigt...

Mit Karte meinte ich Google Maps. Ich hatte gehofft, dass es einen Weg direkt neben der I15 gibt, den ich nicht gesehen habe ...

Das Minitreffen war richtig schön, auch wenn die Zeit etwas drängte.
Beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall in St. George übernachten und dann den Abend freihalten. Wenn Yvonne dann auch Zeit hat...

Zitat

In meinte, dass im Oktober das North Shore Inn im Oktober offen hat.

Ernst

Ich bin ja immer erst im November unterwegs. Oktober ist beruflich leider schwierig, sonst würde ich auch gerne mal früher los..
Außerdem ist dann ja Oktoberfest bei uns und das ist ja auch Pfllichtprogramm...

Mittwoch 16. November

Heute ist Wandertag!

Nach einem Frühstück bei Wildcat Willies, das im Preis des Motels eingeschlossen ist, schnüre ich endlich die Wanderschuhe und es geht in den Zion.

Am Eingang kaufe ich den Nationalparkpass und der Ranger weist mich darauf hin, dass ich die 2. Unterschrift doch gerne für Freunde in Deutschland nutzen
könne. Hätte ich nicht gedacht, dass sie explizit darauf hinweisen.

Den Weg durch den Park liebe ich. Der Zion ist mein Lieblingspark. Die Bäume sind leider nicht mehr ganz so bunt wie schon mal in Vorjahren.

(Nein, Thomas ich werde deinen Colorado-Bildern keine Konkurrenz machen.. )

Ich habe eine spezielle Wanderung vor, die ich eigentlich für mich nie in Erwägung gezogen habe, aber als ich bei Bettina eine Bericht über die Wanderung zu AngelsLanding las,
habe ich mich erstmals damit beschäftigt und in Erwägung gezogen, auch einfach vor dem steilen Stück aufzuhören.
Also nehme ich den letzten freien Parkplatz, schultere meinen Rucksack, schließe mein Auto ( und die Fenster) und werde nach den ersten Schritten von einer Frau gewarnt, dass ich mich jetzt gleich nicht erschrecken soll.
Da kommt ein Deer hinter dem Auto vor mir hervor und läuft erhobenen Hauptes völlig Arroganz mir fast über die Füße. Sowas passiert auch nur in Amerika.


Wie beide lachen und ich setze meine Wanderung fort. Zuerst geht der Weg schön eben am Fluss entlang. Es ist warm sehr und ich ziehe schon mal meine Jacke aus. T-Shirt reicht völlig aus. Langsam wird der Weg etwas steiler, aber immer noch gut zu schaffen. Es sind ein paar andere Wanderer unterwegs, aber es ist trotzdem recht leer und immer wieder gibt es Wegstücke an denen ich ganz alleine bin.

Irgendwann beginnen die Serpentinen und die ein-oder andere kurze Pause ist nötig. Kein Wunder, wenn man so unsportlich wie ich ist..

Die Ausblicke werden dafür immer schöner. Man hat einen tollen Blick über das Tal und auf den weiteren Weg, der in Serpentinen diese Wand hinaufführt.

Dann kommt ein kleiner Canyon (Refrigerator Canyon) der ist wirklich sehr angenehm kühl und schattig und eben. Doch dann kommt der Endspurt. Kürzere Serpentinen und ich schnaufe wie eine Dampflok meinem Ziel entgegen.

Oben angekommen genieße ich erst einmal die Aussicht rundum und setze mich dann in die Sonne. Es sind einigen Squirrels hier, aber leider machen sie einen Bogen um mich. Ich hätte sie gerne gefilmt. Sie sind so herrlich unverschämt und versuchen wirklich alles, um in die Rucksäcke zu kommen. Nur nicht in meinen....

Die Wanderwege auf der anderen Seite des Tales

Ich überlege ganz ganz kurz, ob ich nicht doch weiterwandern soll, aber ich sehe mir die anderen an und beschließe nicht in 30 Minuten als Hindernis an diesem Weg zu hängen und zu jammern.

Ich bin ein ziemlicher Angsthase und baue mir an meinem Aussichtspunkt mein eigenes Angels Landing mit den Schutzengeln, die mir Freunde mitgegeben haben...

Zwischenzeitlich kommt Wind auf und er bringt Wolken mit.
Ich mache mich wieder an den Rückweg. Nun kommen mir schon ein paar mehr Menschen entgegen. Es ist aber immer noch sehr angenehm.


(Völlig stolz, dass ich es bis zum Lookout geschafft habe... )

Als,ich am Parkplatz angekommen bin, habe ich noch Lust weiterzulaufen. Also nehme ich den Weg zu the Grotto. Dieser führt ebenerdig neben der Straße lang. Irgendwann
habe ich keine Lust mehr diesen weiter zu gehen und drehe um. Ein Stückchen weiter zurück steht ein Deer-Männchen und äst. Ein paar Touristen haben mit dem Auto schon angehalten und fotografieren ihn. Ich auch, aber irgendwann will ich weiter und versuche an ihm vorbeizukommen.

Doch er hat eigene. Pläne. Er läuft den gleichen Weg, den ich nehmen wollte. Also laufe ich hinter ihm her und die anderen Touristen wie in einer Polonaise hinter uns.... Kurz vor dem Parkplatz kommt uns eine Frau entgegen und fragt, ob das unser Trailguide sei..

Am Parkplatz trennen sich dann unsere Wege. Ich gehe zum Auto und der stattliche Deer-Mann geht in den Wald.

Zitat von Schneewie

Wir haben damals vor Jahren auch vor dem steilstück umgedreht.

Wenn wir wieder im Zion sind, wollen wir die Wanderung nochmals machen und dann oben entscheiden, ob wir den Rest gehen.
Da ich höhenangst habe, denke ich, das wir wieder kneifen.

Nein, das ist kein kneifen.... das ist Vernunft...
Außerdem ist es auch schon anstrengend bis zu diesem Punkt zu kommen.
Ich habe im Netz einen Reisebercht von einer Frau gefunden, die auch dort aufgehört hat und erst nachdem ich das gelesen hatte, kam ich überhaupt auf die Idee, es mal bis dort zu versuchen. Ist doch völlig Quatsch, dass man sich den schönen Ausblick entgehen lassen soll, nur weil man sich den Rest nicht zutraut.