Meine 1. Alleintour - Kalifornien und Drumherum

  • Endlich habe ich es geschafft, schon mal die ersten Tage meiner Reise im November aufzuschreiben und die Fotos etwas zu optimieren. Wenn ich jetzt beginne, den Bericht einzustellen schaffe ich die weiteren Tage hoffentlich auch kurzfristig.
    Ich weiß nach dieser Reise, dass ich niemals eine gute Fotografin werde, und eine gute Schriftstellerin auch nicht ;) , aber vielleicht habt ihr Zeit und Lust meine Reise nochmal mit mir mitzuerleben...


    Prolog:



    Aus vielen verschiedenen Gründen beschloss ich 2016 zum ersten Mal ganz allein eine Rundreise durch den Westen der USA zu unternehmen.
    Auf keinen Fall wollte ich eine Gruppenreise, also buchte ich im August einen Flug und ein Mietauto. Der Flug ging mit Lufthansa nach Newark
    und dann mit United weiter nach San Francisco.
    Als Auto habe ich einen SUV bei billiger-Mietwagen.de gebucht.
    Alle meine Freunde und Familie erklärten mich für verrückt wegen dieser Idee. Da mittlerweile aber jede Menge Jugendliche nach dem Abi alleine auf
    große Tour z.B. nach Australien gehen, sollte es doch kein Problem sein, mit 53 Jahren so etwas auch zu schaffen.
    In den Amerikaforen wimmelt es nur so von Reiseberichten von Alleinreisenden und ich habe in keinem gelesen, dass sie oder er das nicht noch einmal machen würden.


    Da Vorfreude bekanntlich auch eine schöne Freude ist, habe ich viel recherchiert und alle Hotels schon einmal stornierbar vorgebucht. Die Route habe ich im Laufe der Wochen immer mal wieder etwas abgeändert. Teilweise bedingt durch frühen Schnee am Tioga-Pass. Die Hotels habe ich immer mal wieder neu gebucht. Entweder, weil es einen günstigeren Preis gab, oder weil ich mir was Schönes gönnen wollte. Und als ich den Mietwagen günstiger neu buchen konnte, gabs noch ein schönes Hotel in Vegas... :jub:


    Samstag 5. November


    Am 5. November ging es dann los, nachdem ich mich am Vorabend noch von meinen Freundenbei einem lustigen Kneipenabend verabschiedet habe.
    Der Flug gingerst um 13 Uhr, also alles ganz entspannt.


    Nachdem ich amVortag meinen Koffer hundertmal umgepackt hatte, bis ich endlich um20 Kg war, ging das Einchecken problemlos vonstatten. 21,5 KGinklusive Winterjacke im Koffer. Also auch noch Platz für kleinereEinkäufe.

    Ichhatte im Flieger einen Fensterplatz hinten links reserviert. Es wareine 2er Reihe und neben mir saß ein Mann, der seinen erstenLangstreckenflug nach New York hatte. Als klar war, dass allePassagiere an Bord waren und ich in der Mitte eine leere 2er Reiheentdeckte, die an der Überdachung zum Toilettenabgang endete, habe
    ich diese sofort geentert und dem Mann meinen Fensterplatzüberlassen. So konnte er den Ausblick genießen und ich die Beinehochlegen. Ich liebe solche Win-Win-Situationen :daumen1:


    Der Flieger hob pünktlich ab. Wären nicht diese ständigen Unsicherheiten durch die Streiks, würde ich immer wieder gerne mit Lufthansa fliegen.

    Ich habe es mir gemütlich gemacht:





    Der Service war gut, die Sitze bequem, und das Essen auch genießbar. Es gab Nudeln mit einer Käsesosse. Absolut ok.




    Und nach dem Essen fast wie am Verabschiedungsabend... Getränke-Batterie ;)


  • Etwas vor der Zeit landeten wir in Newark. Ich habe Gas gegeben um schnell an der Immigration zu sein, aber es gab doch schon eine Schlange durch eine andere Maschine.
    Dann ging es weiter zum Kofferband, durch den Zoll, Koffer wieder abgeben und auf zum Unitedflug. Ich hatte noch Zeit genug, mir einen Cappuccino zu kaufen und ganz entspannt in den nächsten Flieger zu steigen. Hier hatte ich einen Fensterplatz in einer 3er-Reihe, die ich mir mit einer Frau aus New York geteilt habe, mit der ich mich sehr nett unterhalten habe. Etwas Schlaf gab es dann auch noch...
    Superpünktlich sind wir in San Francisco gelandet. Mittlerweile war ich trotz der perfekten Verbindung und der entspannten Sitzverhältnisse absolut übermüdet und dankbar, als ich in den Hotel-Shuttle stieg, der mich zum Crown Plaza brachte.

    Es war jetzt 22:15 Uhr Ortszeit.
    Im Hotel angekommen habe ich nur kurz alles wichtige ausgepackt, per Whatsapp mitgeteilt, dass ich gut angekommen bin und mich in dem bequemen Bett
    ausgestreckt und bin sofort eingeschlafen.




    Auf dem Nachttisch lag ein kleiner Folder, mit belebender Fusslotion, entspannender Bodylotion und Relax-Duftspray fürs Kopfkissen. Alles roch wunderbar und hat
    mich gut schlafen lassen. Über solche Kleinigkeiten freue ich mich immer ganz besonders.


    Hotel: Crown Plaza Burlingame/ gebucht am Vortag über Priceline
    NYOP für 105 Euro

  • Also ich bewundere dich ja schon, so ganz alleine. Früher habe ich das auch gemacht, aber so im Alter ??
    Aber wenn ich niemand hätte, mit dem ich mir vorstellen kann, in den Urlaub zu fahren, müsste ich wohl auch alleine los.
    Bin gespannt was du so alles berichtest. Der Schutzengel ist ja voll süß :love:

  • Also ich bewundere dich ja schon, so ganz alleine. Früher habe ich das auch gemacht, aber so im Alter ??
    Aber wenn ich niemand hätte, mit dem ich mir vorstellen kann, in den Urlaub zu fahren, müsste ich wohl auch alleine los.
    Bin gespannt was du so alles berichtest. Der Schutzengel ist ja voll süß :love:


    Also bitte.... wir sind doch wohl noch jung... oder???????

  • Sonntag
    6. November


    Gegen 5 Uhr bin ich aufgewacht. Da an diesem Wochenende die Winterzeit in USA begann, habe ich mich wieder umgedreht (es war ja somit erst 4 Uhr) und noch etwas
    weitergeschlafen.
    Irgendwann war aber Schluss mit schlafen und der erste Blick aus dem Fenster versprach leider nicht schönes.... Grau und bewölkt...
    Also habe ich erst einmal Kaffee gekocht und alle Whatsapp-Nachrichten gelesen und beantwortet. Dieses Ritual habe ich im Urlaub sehr zu lieben gelernt. Morgens gemütlich Kaffee im Bett trinken und per Whatsapp mit allen Daheim in Kontakt sein, die zum Teil auch gerade Kaffee tranken oder arbeiteten ;)


    Um 8 Uhr stand ich bereit zu den kommenden Abenteuern vor dem Hotel und wartete auf den Shuttle zum Flughafen. Das Auto hatte ich erst ab Sonntag reserviert, weil es
    keinen Sinn machte, ihn so spät abends noch abzuholen.
    Die Idee entpuppte sich auch als sehr gut. Ich bin ganz entspannt zur Autovermietung gegangen. Alamo Skip the Counter hatte ich zusätzlich aktiviert und kam so ganz alleine ins Parkhaus mit der Choiceline und hatte alle Zeit der Welt, mir einen Wagen aus der gut gefüllten Reihe auszusuchen.




    Wobei von Anfang an nur der blaue Jeep (mit dem Nevada Kennzeichen) eine Chance hatte...



    Schnell gecheckt, dass er einen CD-Player hatte ;) und gute Reifen und wenig gefahrene Meilen und er war der Meine.


    Das Navi hatte ich auf dem Handy. Die Breffo-Halterung mit zittrigen Händen montiert und dann bin ich zur Ausfahrt gefahren. Das war nicht gerade meine Meisterleistung... Als ich aus dem Parkhaus fahren wollte, hat der Wachmann bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich weit komme. :huch3:

    Ich war ziemlich nervös und habe mich extrem dumm angestellt. Aber die Schutzengel waren ja dabei... :D


    Das Navi lotste mich sehr gut auf die Bahn Richtung San Francisco. Voller Freude drehte ich das Radio voll auf und überhörte natürlich fast die Mitteilung, die mein Navi mir geben wollte..
    Alles noch rechtzeitig hinbekommen und ich bin die letzte Ausfahrt vor der Oakland Bay Bridge runter von der Bahn. :blush: Mein Plan für heute sah als ersten Punkt vor, dass ich zur Golden Gate Bridge fahre, um einen Blick auf die Brücke zu werfen und dann wieder auf dem Highway 1 die Küste runterzufahren bis Pacific Grove.
    Bevor ich aber durch San Francisco kurven könnte, fiel erst einmal mein Navi in den Fußraum. Zum Glück war sehr wenig los auf den Straßen und ich konnte erst einmal rechts ranfahren und mit immer noch zittrigen Händen das Navi neu befestigen.
    Die Halterung ist übrigens supergut und ich empfehle sie sofort weiter, aber man sollte sich ein klein wenig Zeit dafür nehmen und Ruhe bewahren...


    Hier ein Bild von der Handyhalterung. Allerdings schon aus Los Angeles.




    Jetzt ging es quer durch SanFrancisco zur Golden Gate. Schön, diese ruhigen Straßen am Sonntagmorgen. Am Marina Green und der Brücke
    gab es einen Halbmarathon und es waren sehr viele Läufer unterwegs. (Ja ja, diese Läufer würden mir noch viel Ärger machen an einem anderen Tag der Reise.... )
    Ich habe zum Glück keinen von ihnen angefahren und bin glücklich am Parkplatz hinter der Warming Hut angekommen.






    Es war sehr bewölkt aber warm. Ich habe mir einen Kaffee und einen Bagel mit Creamcheese an der Warming Hut geholt und erst einmal gefrühstückt.
    Nach einem kurzen Spaziergang bin ich wieder ins Auto und wir haben gemeinsam den Weg nach Pacific Grove gesucht. Wobei John vom Navi mich mehrmals
    gerettet hat, denn ich hätte den Weg quer über den Aussichtspunkt und unter der Brücke durch niemals gefunden..



    Ich muss dazu sagen, dass ich Navis meist nicht traue und eigentlich lieber eine Straßenkarte hätte, um die volle Übersicht zu behalten, aber das ist dann doch recht unpraktisch und ich bin nicht so cool wie TDobi.
    Außerdem habe ich meinen John vom Navi im Laufe der Reise noch sehr zu schätzen gelernt und nur selten mit ihm diskutiert.... :blush:

  • Hallo an die neuen Mitreisenden. Viel Neuland habe ich ich ja nicht erkundet, aber vielleicht gibts ja noch Anregungen...
    Zumindest ab dem nächsten Tag Sonne... :)


    Vielen Dank nochmal für den Tip mit Copilot, Tom. Das war echt klasse und ich wäre in Sacramento gelandet, wenn John nicht so nachdrücklich sagte, dass ich über den Aussichtsparkplatz fahren müsse und unter der Brücke durch und und und.... mein Exfreund hat immer gesagt, dass er niemanden kennt, der so viel mit Geräten ohne Ohren redet wie ich.... :lach3:

  • An der Küste waren sehr hohe Wellen und viele Menschen waren an den einzelnen Stränden. Eine wunderschöne Sonntag-Stimmung.
    Ich legte einen ersten Stop am Pebble Beach in der Half Moon Bay ein. Es war schön warm, wenn auch immer noch bewölkt.




    Die Brandung war ganz ordentlich aber so ein dummes Landei wie ich denkt ja nicht eine Minute nach... Schließlich war ich voll mit Endorphinen, weil ich endlich hier war und alles bisher so gut geklappt hatte. Ich also die Treppe runter in die kleine Bucht und habe mich auf die Suche nach den schöne Kiesel-Ansammlungen gemacht.


    Auf der anderen Seite sind sie....



    Etwas schwierig war es, weil ich immer wieder den Wellen ausweichen musste. Richtig wach wurde ich dann erst, als ich ein Gespräch weit über mir vom Parkplatz mitbekam. Ein Vater erklärte seinem Sohn, dass es eigentlich zu gefährlich wäre dort unten rumzulaufen und sie sich einen weiter oben gelegenen Punkt zum Angeln aussuchen würden. Da habe ich mir dann meinen Rückweg durch die kleine Bucht angesehen und bin schnellstens losgetrabt.
    Mittlerweile schon durch den aufgewühlten Schaum. Gut dass ich meine Timberlands anhatte...
    Die Flut war im Anmarsch und ich auf dem Rückzug. Aber ein paar Fotos habe ich noch bekommen.








  • Das Wetter wurde immer etwas besser und ganz zögerlich traute sich auch die Sonne zwischen den Nebel...













    Auf dem weiteren Weg habe ich noch eine kleine Pause am Pigeon Point Leuchtturm eingelegt. Auf einer Holzbank hinter dem Turm hätte ich stundenlang sitzen und aufs Meer gucken können.




    Aber ich wollte ja auf jeden Fall noch vor Sonnenuntergang in Pacific Grove ankommen, also wieder ab auf den Highway. Kurz hinter Santa Cruz habe ich dann den Vorteil des Navis genießen können. Kurz Starbucks eingetippt und John hat mich zu einem süßen kleinen Ort gelotst, wo ich Kaffee bekam und noch etwas gebummelt bin. Hätte ich ohne Navi nie entdeckt.


    Auf dem Highway wurde ich dann noch Zuschauer des Startes eines illegalen Rennens. Direkt vor mir bauten sich die beiden Fahrer auf und starteten wie die Bekloppten durch. Am nächsten Morgen gab es dann in den Nachrichten einen Nachreicht, dass ein Fahrer bei so einem Rennen ums Leben kam. Zum Glück war es keiner der beiden, aber noch besser, dass es nicht einen Unbeteiligten getroffen hat.

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