Große Brüste und Gelbe Steine - Der Reisebericht


  • Wie groß war der Vogel? Wie ein Star? Wie ein Eichelhäher? Oder kleiner? Ist schwierig abzuschätzen...
    Könnte eine aufgeplusterte Wanderdrosselsein.


    Ich glaub, ich hab auch so ein Vogerl fotografiert, weiß aber auch nicht, wie es heißt


  • Was mich interessieren würde sind Deine Erfahrungen mit dem 800er. Wie war die Schärfe, wie das Handling (12 kg sind nicht ohne). Sind einige dieser Bilder mit dem 800er gemacht worden?


    Bisher waren noch keine Bilder mot dem 800er dabei. Zum üben habe ich bisher nur mein 500er benutzt.


    12 kg sind ea dann aber doch nicht, "Nur" 4,5 kg.


    Aber leider 12 Kilo-Euro.

  • 30.5.16


    Neuer Trag, neuer Sonnenaufgang. Trotz des feuchtfröhlichen Abends, habe ich mich um 4:00h aus dem Bett gequält, denn heute war die Anfahrt zum Sonnenaufgang noch ein bisschen weiter. Ein Pott Kaffee der Güteklasse Herzinfarkt im Appartement um wach zu werden, ein weiterer im Auto, um wach zu bleiben, so ging das schon.


    Unterwegs sah man schon, dass über den Tetons einiges an Wolken hing. Es sah so aus, als ob es entweder einen spektakulären Sonnenaufgang geben würde oder gar keinen. Aber erst mal galt es, sich nicht zu rasen verführen zu lassen. Auch wenn die Straße komplett leer war, musste man trotzdem vorsichtig sein, denn rechts und links davon „lauerten“ diverse Vierbeiner und so ein Elch oder Wapiti auf der Motorhaube ist kein Spaß.
    Ich bin heil beim Oxbow Bend angekommen, habe mein Stativ aufgebaut und das erste Bild zur blauen Stunde gemacht.



    An diesem Morgen war es übrigens deutlich wärmer als am Vortag, immerhin fast 0°C.
    Leider kam die Sonne dann doch nicht so ganz durch, weil auch im Osten ein Wolkenband über dem Horizont lag. Aber auch wenn sie zunächst nicht die Tetons erreichte, färbte sie doch ganz kurz eine große Wolke in intensivem Pink.



    Das war nicht, was ich erwartet hatte aber trotzdem schön.
    Danach passierte am Himmel nicht mehr viel spektakuläres. Es wurde eigentlich nur langsam hell ;)



    Als die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewonnen hatte, fiel mir gerade noch rechtzeitig dieser Baum auf einer Wiese an der Piste zur Cattleman Bridge ein.



    Anschließend ging es (nachdem sich wieder kein Bär und kein Wolf an die Ankündigung mit den frequent crossings gehalten hatte) wieder nach Norden auf der Pacific Creek Road. Dort habe ich einen Elch beim Frühstück aufgeschreckt.



    Diesmal bin ich der Pacific Creek Road ein ganzes Stück gefolgt. Dabei habe ich leider nur diese Sand Hill Cranes bei ihrem morgendlichen Tänzchen gesehen.



    Eigentlich hatte ich vor gehabt, die Runde über die Pilgrim Creek Road wieder zurück zur Parkstraße zu fahren. Aber ein Stück hinter dem Pacific Creek Campground war die Piste nur noch ein schmaler Waldweg, der zu allem Überfluss immer schlammiger wurde. Also habe ich gedreht und bin die selbe Strecke zurück gefahren. Tiersichtungen gab es bis auf ein paar Elks in weiter Ferne keine mehr.
    Danach war es Zeit für das gleiche Vormittagsprogramm wie am Vortag. Zurück zum Hotel, Frühstück, Bilder überspielen, Schlaf nachholen.
    Als ich am frühen Nachmittag wieder los bin, hatte sich der Himmel etwas zugezogen aber bis auf ein paar einzelne Tröpfchen hier und dort war es trocken und ab und an kam sogar die Sonne durch. Ich hatte Lust auf noch ein bisschen mehr Gravel und wollte die River Road fahren, die zwischen Teton Park Road und US 191 am Snake River bzw. oberhalb des Snake Rivers entlang führt. Auf der Park-Karte wird sie als „4WD-required“ bezeichnet. Nun hatte mein Dickschiff leider nur 2WD (keiner der Expeditions bei Alamo hatte 4WD) aber zumindest eine ganz ordentlich Bodenfreiheit, so dass ich dachte ich versuch’s einfach mal. Gleich am Anfang der Strecke merkt man, worauf man sich einlässt. Washboard, Schlaglöcher und größere Felsen begrüßen einen schon auf den erstem paar Hundert Metern und man wird ordentlich durchgeschüttelt.
    Dafür wird man nach einer Weile mit der ersten Aussicht auf den Fluss entschädigt.



    Am Fluss lang wird aus der Schotterpiste eine Spur Road.



    Was ich da nicht nicht wusste, dieses ist mit Abstand das beste Stück der Piste. Die Piste führt jetzt immer an der Kante oberhalb des Flusses entlang und man hat imemr wieder schöne Blicke ins Flusstal.



    Unterwegs kam mir dieses Vögelchen vor die Linse. Mal wieder was zum bestimmen für alle Vogelfreunde.




    Hier sieht man ganz schön das Profil der Landschaft. Unten der Fluss, dann auf der unteren Kante verläuft die Piste, auf der ich unterwegs war und auf der oberen Ebene in ein paar km Entfernung die Parkstraße. Zwischendurch machte die Piste einmal einen Schlenker vom Fluss weg und auf lockerem Schotter eine Ebene höher und dann wieder runter. Ich könnte mir vorstellen, dass das die Stelle war, für die man 4WD brauchen sollte. Aber mit etwas Schwung kam man da auch mit 2WD hoch. Mit einem PKW sollte man allerdings definitiv die Finger von dieser Piste lassen, wenn man Unterboden und Bandscheiben behalten will, Selbst in meinem gutmütigen Dickschiff mit den dicken SUV-Reifen wurde ich ordentlich durchgerüttelt.


    Hier endete die Straße an einem letzten Aussichtspunkt auf den Fluss.



    Nach insgesamt ca 11/4 Stunden hatte ich dann auf der Teton Park Road wieder Asphalt unter den Reifen. Bei 16 Meilen macht das einen Schnitt von nicht mal 13 Meilen/h und schneller hätte ich wegen des Gerüttels auch nicht fahren wollen.
    Ich kann mir vorstellen, dass man entlang der Strecke gute Chancen hat, Tiere zu sehen, wenn man sie statt am helllichten Nachmittag morgens oder abends fährt. Vielleicht beim nächsten Besuch ;)


    Gleich als ich wieder auf dem Asphalt war, musste ich schon wieder bremsen, weil diese Gruppe Pronghorns geknipst werden wollte.



    Dann fing es auf dem Weg nach Norden an zu regnen. Schon vom Jackson Dam aus sah man einen schönen Regenbogen, so dass ich rechts ran gefahren bin, um eine Stelle zu finden ohne Autos oder Straße im Vordergrund. Habe ich nach ein paar Minuten auch gefunden.



    Kurze Zeit später hätte ich mich für dieses Regenbogenbild in den Allerwertesten beißen können. Als ich bei Oxbow Bend ankam, war dort alles zu geparkt und als ich einen Platz zum parken gefunden hatte und nachfragte, was es dort kam, erzählten mir alle, dass gerade eben 2 oder 3 Minuten bevor ich angekommen war, eine Grizzly-Bärin mit 2 Jungen quer durch den Fluss geschwommen war und dann im Dickicht verschwunden sei. Na super! Das dürfte dann wohl der „teuerste“ Regenbogen meines Lebens gewesen sein. So ein Mist!


    Ein Ranger machte mir immerhin Hoffnung. Er meinte, die Chancen, dass sie in nicht allzu langer Zeit wieder aus dem Gebüsch raus kämen wären gar nicht so schlecht.
    Er erzählte, dass die Bärin am Morgen bei der Cattleman Bridge ein Elk-Kalb gerissen habe. Deshalb sein die Straße dorthin auch seit dem Morgen gesperrt.


    Moment mal! Da bin ich doch heute morgen noch lang gefahren, um das Bild von dem Baum vor den Tetons zu machen. Na super! Dann habe ich sie offensichtlich an einem Tag gleich 2x knapp verpasst.


    Ich habe natürlich trotzdem mein Stativ aufgebaut und brav gewartet, ob sie sich noch mal sehen lässt. Immerhin kam ich dabei mit ein paar Fotografen und 2 Guides ins Gespräch, die mir einige Tips gegeben haben. So was kann auch nie schaden.


    Zwischendurch schaute mal ein Reiher im Regen vorbei (es tröpfelte immer wieder mal etwas).



    Ein Rabe, der sich wohl für einen Fischadler hielt.

    Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, das Raben auch Fische fangen..


    Einen richtige Fischadler habe ich auch gesehen aber der saß nur faul im Baum und als er dann endlich aufflog, flog er natürlich in die falsche Richtung.



    Zwischendurch gab es noch eine lustige Szene. Alles starrte konzentriert Richtung Fluss, um nur ja nicht zu verpassen, wenn sich ein Bär sehen ließ. Da ich etwas Durst hatte, bin ich zum Auto, um meine Wasserflasche zu holen. Als mein Blick dabei zufällig nach oben schweifte, sah ich jemanden, der sich die Szene vom Hang oberhalb der Straße interessiert anschaute.



    Es dauerte nicht lange, dann waren alle Objektive auf ihn gerichtet und er posierte auch brav ein paar Minuten für uns.




    Nachdem jetzt alle auf den Coyoten schauten, ist wahrscheinlich in dem Moment unten die Bärin unbeobachtet verschwunden ;)


    Außer diesem Elk im Fluss ließ sich ansonsten niemand mehr sehen.



    Das Licht verabschiedete sich auch so langsam, so dass ich das gleiche getan habe. An der US 191 genossen diese Pronghorns ein paar Strahlen der Abendsonne aber kurz danach fing es wieder an zu regnen.
    So gegen 21:00h war ich im Hotel, habe mir etwas Pasta gemacht und die Weinreste vom Vorabend vernichtet. Den Versuch noch etwas fernzusehen habe ich sofort wieder aufgegeben, weil mir schon nach wenigen Minuten die Augen zufielen.
    War ein langer Tag!

  • Jürgen, die Bilder am Oxbow Bend sind alle mit dem 800er gemacht. Bei den Vogelbildern habe ich noch mit dem Autofokus gekämpft aber bei den Coyotenbildern sieht man ganz gut, was das Ding kann. Ich war ziemlich angetan von der Schärfe.


    Wow, klasse! Sollte ich jemals dick im Lotto gewinnen, denke ich mal über eine Anschaffung nach ;)

  • Super Fotos, wie genau läuft denn das mit dem Ausleihen musst du es abholen oder wird die Linse dann zum Hotel geliefert, habe ich das Überlesen?


    Ich habe mir das Objektiv an das FedEx Büro in SLC schicken lassen. Lensrentals schickt es so, dass es einen Tag vorher da ist. Man bezahlt aber nur die Zeit, die man das Objektiv tatsächlich in den Händen hält. Da ich den FedEx Shop in West Yellwostone nicht gefunden habe. habe ich es von unterwegs aus Twin Falls wieder zurück geschickt (Rücksendeschein ist dabei). Alles ganz problemlos.

  • Die Bilder vom Koyoten sind super, wie cool der dasteht und alles beobachtet :daumen1:


    Gefällt mir auch sehr gut.....
    Wie immer, alle Fotos super. :daumen1:


    Schade, dass du die Bärin verpasst hast, kann mir deine Bilder davon vorstellen ;)


    Ach ja.....4 Uhr aufstehen :huch1::nix1:
    Da bin ich wohl zu sehr Langschläfer und zu wenig Fotograf.....Für eine lange Wanderung wäre es wohl anders :smile:

  • 31.5.16


    Heute mal kein Sonnenaufgang und ein bisschen mehr Schlaf. Ist ja schließlich Urlaub ;)


    Morgens wollte ich die Moose Wilson Road von Teton Village aus n den Park hinein fahren. Dort hatte ich bei früheren Besuchen einige Tere gesehen und meist war es dort auch nicht so voll. Auf der Karte sah es nach einer guten Idee aus, erst Richtung Parkeingang zu fahren und dann die Gros Ventre Road nach Westen zu nehmen, die auf Gravel im Bogen runter zur WY 22 führte. Leider nur auf der Karte. Erst fuhr man am Golfclub vorbei und dann des Rest der Strecke an eingezäunten Feldern und Weiden vorbei Den Umweg kann man sich also getrost schenken.


    AM Vorabend hatte ich den Tipp bekommen, dass an der ersten Lichtung mit Turnout nach dem Parkeingang häufig eine Great Horned Owl (Wirginia-Uhu) zu sehen wäre. AN diesem Morgen war leider weit und breit kein Uhu zu sehen.
    Am Abzweig zum Laurance S. Rockefeller Reserve sah ich eine kleine Gruppe Wapitis im Gebüsch.



    Der Abstecher auf die Whitegrass Ranch Road brachte immerhin eine nette Vogelsichtung.



    Kurz danach kam das erste echte Highlight des Tages. Gleich neben der Straße stand eine Elchkuh mit ihrem Nachwuchs im knietiefen Wasser und frühstückte.




    Bei den ersten beiden Bildern hatte ich von der vorausgegangenen Vogelknipserei noch das 800er drauf aber damit war selbst der Kopf des Nachwuchses bald nicht mehr ganz aufs Bild zu bekommen, so dass ich schnell aufs 100-400mm gewechselt habe.





    Die beiden haben sich von den inzwischen sicher einem Dutzend Schaulustigen überhaupt nicht beeindrucken lassen. Hat richtig Spaß gemacht beim Famlilienleben der Elche live dabei zu sein.





    Elchdiagonale



    Natürlich haben sich alle die ganze Zeit über streng an die Abstandregeln gehalten und niemand war jemals näher als 25 Yards entfernt von den Elchen.



    Im Ernst, vor Elchen habe ich fast so großen Respekt wie vor Bisons. Und mein Respekt vor Bisons ist extrem groß, seit ich mal einen jungen Bullen hinter mir her laufen hatte.
    Aber die beiden waren so relaxt, dass ich mich langsam immer näher ran getraut habe. Wobei ich jedes mal, wenn ich das Gefühl hatte, sie reagieren auf mich oder die umstehenden wieder ein paar Schritte zurück gemacht habe. Das scheint mir ohnehin eine gute Faustregel zu sein: Wenn die Tiere deinetwegen ihr Verhalten ändern, bist Du zu nah dran.


    Ich habe mich dann los gerissen als es immer voller wurde. Erstens schien mir die Elchdame langsam unruhig zu werden und zweitens war inzwischen so viel los, dass sicher bald ein Ranger auftauchen und für Ordnung (= Abstand) sorgen würde.


    Mein nächster Stop waren nach diesem Bildchen von der Teton Park Road aus



    die Lupine Meadows. Tiere gab es auf dieser großen Bergwiese nur in weiter Ferne zu sehen. Die hatten sich alle in den Schatten verzogen, weil es nämlich deutlich wärmer war als an den letzten Tagen. Aber für ein Bild den Berg hoch auf ein paar Wasserfälle hat es noch gereicht-.



    Danach stand mir der Sinn langsam nach Frühstück. Aber bevor ich zurück nach Jackson gefahren bin, habe ich einer spontanen Eingebung nachgegeben. Schauen wir doch mal, ob da wo ich vorgestern den Elch gesehen habe, nicht auch heute was los ist.
    Und siehe Da. Elchtag!


    An genau der selben Stelle, am der ich den Elchbullen gesehen hatte, graste an diesem Tag eine Elchkuh mit Nachwuchs. Das heißt sie grast, der Nachwuchs tobte kreuz und quer durch die Gegend.




    Muttern verschwand dann so langsam im Dickicht, was der Nachwuchs aber nicht mitbekam, weil er mit spielen und entdecken beschäftigt war. Und dann war Mama auf einmal kaum noch zu sehen. Au, da wurde aber jemand plötzlich schneller.




    Ich finde, es sieht total witzig aus, wenn Elche rennen. Wie bei Giraffen sieht es immer aus wie in Zeitlupe, obwohl sie tierisch schnell sind.


    Dann war es wirklich Zeit fürs Frühstück und ich bin ohne weitere Abstecher zurück zum Hotel gefahren.
    Nachmittags wollte ich eigentlich wandern und zwar vom Jenny Lake aus. Die Wanderung zu den Hidden Falls war wegen Bauarbeiten gesperrt aber es gibt ja genug andere Trails in der Gegend. Nun ja, vielleicht hätte ich mir für dieses Vorhaben nicht unbedingt den Nachmittag des Memorial Days aussuchen sollen. Ich habe nicht mal einen Parkplatz am Jenny Lake bekommen, weil die Parkmöglichkeiten wegen der Renovierung sämtlicher Einrichtungen dort, deutlich eingeschränkte waren.


    Also bin ich stattdessen von der Straße zu den Lupine Meadows aus zum Südende des Jenny Lake gefahren und bin zumindest ein paar Schritte am Seeufer entlang gelaufen.



    Auf dem Rückweg habe ich noch mal Elks oder Wapitis gesehen.



    Statt wandern habe ich mich dann mehr oder weniger ziellos durch en Park treiben lassen, immer in der Hoffnung, dass hinter der nächsten Kurve ein Bär oder ein Wolf auftaucht.



    Cattleman Bridge



    Die ersten Pelikane auf diesem Trip


    Noch mal Two Ocean Lake bzw. die Piste dorthin.



    Auch dort gab es Piepmätze


    Oxbow Bend


    mit Kanada Reiher


    Inzwischen ging es auf 20:00h zu und mein Magen brachte sich mal wieder in Erinnerung. Rückfahrt wieder über die 191, wo die Bisons diesmal deutlich näher kamen. Zum Glück saß ich im (hoffentlich) sicheren Auto.



    Ein niedliches kleines Steak hatte ich am Samstag Abend retten könne. Das gab es jetzt mit Möhrengemüse und Kartoffeln, dazu ein guter Cabernet und schon war ich glücklich ;)

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