Backroads to the Heart

  • Danke an alle für das Feedback! Macht wieder ungeheuren Spaß bei so viel Rückmeldung! :)



    Ein durchaus schöner Tag in SF, auch wenn das Wetter naja ist.


    Das Treffen mit dem Local hat mir gefallen.


    Aus unerfindlichen Gründen hat das Wetter wirklich nicht so dramatisch gestört, eben weil wir auch nicht mehr so den ganzen typischen Touri-Kram abgegrast haben..


    Hehe, ja, uns auch ;) ...dadurch gewinnt der US-Urlaub irgendwie noch eine zusätzliche Note :)


    Was für ein schöner entspannter Tag, bevor die Schnappatmung wieder einsetzt


    Und die wird jetzt sowas von einsetzen. Ohne zu viel zu verraten: der nächste Tag hatte es wirklich in sich :D



    Nettes Erinnerungsfoto von euch drei/vier :daumen1:


    Und euer heutiger Nächtigungsort sieht ja super aus.


    Und das war er auch! Da waren wir eigentlich traurig, dass es nur ein Übernachtungsstopp war. Twaine Harte lag herrlich, das Hotel war super...da hätte man auch gut ne Woche verweilen können ;)

  • ein herrlich entspannter Tag in San Francisco, ich kann verstehen dass Euch der Abschied schwer gefallen ist ...



    ;Plus1; ;) würde aber trotzdem immer wieder nach SF fahren


    Ich auch! ;) Der garantierte Sonnenschein ist davon abgesehen ja auch immer nur ein paar Meilen entfernt.



    Schöner Tag!


    Ist die Bewerbung für Cal oder UCSF schon geschrieben? :D

    Noch nicht, das dauert noch ein bisschen (kommt bei ihrem Studiengang erst in 2 Jahren in Frage)..mal sehen, welche Möglichkeiten sie da hat...ihre FH bietet Amerika-technisch nicht so viel an, weswegen es wohl auf privates Organisieren hinaus läuft...und das ist i.d.R. ja nicht ganz billig. Ich bleibe auf jeden Fall vollkommen uneigennützig dran :D

  • 15.9 - Twaine Harte - Sonora Pass - Bodie - Rachel - Cedar City


    Schluss mit dem Pille-palle-Entspannungsurlaub der letzten Tage, es wird Zeit, dass ich meinem Ruf hier gerecht werde! Also noch einmal durchatmen und dann bitte einsteigen, der Schnappatmungs-Express fährt ab: 556 Meilen, das sind 894 Kilometer und das ist exakt die Strecke, die heute vor uns liegt.


    Es ist verrückt, aber eine Monster-Strecke mussten wir in unsere Route reinpacken, um den Rest so hinzukriegen, wie wir das vor hatten. Die Zeit der Entspannung ist vorbei, hit the road!



    Wir sind früh wach und sobald es hell ist, verlassen wir das putzige Wildwood Inn und machen uns auf den Weg durch die Sierra Nevada. Letztes Jahr haben wir selbige via Tioga Pass durchquert und hatten im Yosemite National Park aufgrund des unglaublichen Touri-Andrangs relativ wenig Spaß. Deswegen lassen wir den beliebten National Park heute links...bzw. rechts liegen und nutzen stattdessen den unbekannteren Sonora Pass, der an seiner höchsten Stelle an der 3000-Meter-Grenze kratzt.

    Nachdem wir hinter Twaine Harte getankt und Proviant aufgestockt haben sind wir endlich so richtig unterwegs. Die Strecke führt durch dichtbewaldete Berglandschaften, im Gegensatz zum Tioga Pass hat man hier den Eindruck allein auf der Strecke durch die Natur zu sein. Etwa 20 Kilometer nach unserem Startpunkt verblassen auch alle Zeichen der Zivilisation....keine Siedlungen mehr, keine Tankstellen mehr...nur noch die Straße und wir!


    Mit zunehmender Höhe wird die Landschaft immer reizvoller und kann sich durchaus mit dem überlaufenen Tioga Pass messen. Nachdem wir einigen Aussichtspunkten widerstehen konnten, zieht es uns in einem üppig bewachsenen, felsigen Tal aber dann doch aus unserem Nissan.
    Keine Menschenseele weit und breit, nur eine staubige Parkbucht und eine donnernde Felsenschlucht mit imposanten Wildwassermassen. Wir stapfen ein paar Meter in die Wildnis und sind wieder auf Anhieb verliebt in dieses großartige Land und seine unendlichen Weiten...









    Der auf der einen Seite gemütlich heranplätschernde Fluss fällt hier plötzlich tosend in eine felsige Schlucht und gräbt sich von da an immer tiefer ins Gebirge. Man hat gar keinen richtigen Überblick über den Verlauf, so tief und schroff versinkt er im Felsenlabyrinth.


    Einige Meilen später nähern wir uns schon langsam der Baumgrenze, die Straße windet sich in abenteuerlichen Steigungen und Serpentinen immer weiter dem Himmel entgegen, die Landschaft wirkt überlebensgroß und keine Menschenseele ist auf dem Sonora Pass unterwegs...



    Immer wieder kurze Haltestopps, es ist leicht bewölkt, aber überwiegend sonnig...und durch die Höhe natürlich eiskalt. Einatmen, die Szenerie aufsagen...die halbe Zeit bin ich so überwältigt, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst filmen soll...




    Wir überqueren den höchsten Punkt des Passes und fortan geht's in entschlossenen Serpentinen Richtung Tal. Meine Kleine schläft mittlerweile...eine Gelegenheit, die ich nutzen muss: Mixtape raus, Iron Maiden rein. Meine Freundin steht zwar (glücklicherweise) auf Metal, kann aber mit dem ausufernden, fast Opern-haften Erzählstil der neueren Iron Maiden-LPs nix anfangen...während sie Schlaf aufholt, werkel ich mich fahrend durch das neue, einfach hinreißend gute, brandneue Doppel-Album! Großartig!


    Eine knappe Stunde später biege ich von der erst kürzlich erreichten 395 ab Richtung Bodie, das Ziel was wir letztes Jahr äußerst schlecht informiert erst nach Schließung erreicht hatten und somit vor verschlossenen Toren mit unserem Corolla wieder die ganze Rumpel-Piste zurückknattern konnten. Heute sind wir noch vor der Mittagszeit da....im Midsize SUV wirkt die Dirt Road fast putzig, während ich beim Corolla bei jedem Hubbel Angst um die zarten Stoßdämpferchen hatte ;)



    Kurze Zeit später kommen wir am Eingang des Historic State Parks an, der Himmel strahlt stahlblau, die Wolken werden immer weniger...herrlich!




    Mit immer noch ambitionierten 451 Meilen vor uns, steuern wir zügig den Parkplatz an, setzen uns ein grobes Limit und stapfen mit allerlei Kamera-Geschirr in die beeindruckend große Ghost Town, die auf Anhieb viel authentischer daher kommt wie der Touri-Kracher Calico. Da war ich zuletzt vor 26 Jahren und kann mich demzufolge eigentlich nicht mehr dran erinnern, weswegen mein Vergleich wohl etwas hinkt. Ein Besuch ist aber auch nicht geplant, da ich laut meiner Eltern dort zum Hulk werde. Sie erzählen mir nämlich immer noch bildhaft und voller Schrecken, dass ich in besagter Calico Ghost Town als 2 1/2 jähriger regelrecht randaliert habe und mit Steinen nach anderen Touristen geworfen habe, obwohl ich sonst eigentlich eher ein nettes Kind war. Wahrscheinlich wollte ich schon damals lieber nach Bodie... ;)


    Bodie ist unheimlich und faszinierend zugleich...in elektrisierender Kulisse gespenstisch gegen die Elemente gestemmt und doch nach und nach gegen sie am verlieren...













    Bodie fasziniert uns unglaublich, fast wortlos stapfen wir durch die ausufernde Siedlung, saugen die Atmosphäre ein und versuchen zu realisieren, wie so große Orte einfach aussterben können. Dieses so abseits vom Mainstream-Tourismus liegende Juwel stellt für mich ein weiteres Highlight dieses noch jungen Trips dar...


    Selbsterklärend, dass wir das uns gesetzte Limit dann doch etwas überziehen, aber egal...am frühen Nachmittag geht's weiter, eine komplette Durchquerung des Bundesstaates Nevada liegt noch vor uns.


    Vorbei am wunderschönen Mono Lake, für den uns mal wieder die Zeit fehlt und der hiermit offiziell auf der Prioritäten-Liste für's nächste Mal weit nach oben wandert...




    In Lee Vining holen wir uns Lunch to go in Form von ein paar Sandwiches und düsen weiter Richtung Nevada mit zwischenzeitlichen Flugstunden. Der Highway 120 Richtung Osten entpuppt sich als überdimensionale Buckelpiste mit Senken so groß, dass sich ganze Pickups mit Wohnwagen darin verstecken können und auf einmal direkt vor einem Auftauchen. Vorsicht ist angesagt...




    Danach wird die nahende Wüste immer offensichtlicher, die Anzahl der Kurven schwindet, Lenkbewegungen sind nur noch im Ausnahmefall nötig, das Tempomat treibt unseren Rogue gleichmäßig durch die unendliche Weite der amerikanischen Prärie.



    Irgendwo hinter der Grenze zu Nevada dann ein Stopp...ich steuere auf eine geschotterte Ausbuchtung, mache das Auto aus, steige aus...das beständige Rauschen der Straße, die gleichmäßigen Motorengeräusche sind verstummt. Es ist windstill. Wir stehen ungläubig neben unserem Auto in totaler Wildnis und es ist kein Ton zu hören. Nach Stunden des Fahrens plötzlich komplette Ruhe, kein Vogel, kein entferntes Auto, kein Geräusch, nichts. Es ist betörend. Wir schließen die Augen...man hört einfach gar nichts, wie im schalldichten Raum. Weg von allem, pure Faszination!



    Dann wieder weiter, Bewegung ohne das Gefühl voran zu kommen...diese Fahrtetappe ist gleichzeitig eine Erprobung der eigenen Nerven und eine reinigende Zeitblase zum Nachdenken. Es passiert einfach nichts, die Straßen gehen unendlich lang geradeaus, die Landschaften verändern sich kaum. Wir vermessen die Geraden....wie lang wohl die längste geradeaus geht? Rekord des Tages: 40 Kilometer. Irgendwann zweiter Tankstopp in Tonopah, da wir kurz darauf auf den angeblich einsamsten Highway der USA stoßen: 375.







    Gegen Abend erreichen wir dann unseren zweiten, fest eingeplanten Zwischenstopp: Rachel, NV. Der Highway 375 führt vorbei an der legendären Area 51, von der man natürlich nichts sieht, aber in Rachel wird der Alien-Kult um die mysteriöse Militär-Basis, deren Existenz 2013 zum ersten Mal offiziell vom CIA bestätigt wurde, zumindest ein bisschen sichtbar. Leider hat das kultige A'le'inn, eine durchaus sehenswerte, skurrile Bar rund um den Mythos der Area 51 bereits geschlossen. Wir halten uns trotzdem eine ganze Weile auf dem Parkplatz auf. Die interessant beleuchteten Schilder inklusive UFO-Attrappe geben vor dem wuchtigen Sonnenuntergang ein unschlagbares Motiv ab, während wabernde Wolkenschichten in den entfernten Bergketten über die Gipfel peitschen.







    Nach einer ausführlichen Foto-Session brechen wir schließlich auf...keine Außerirdischen weit und breit zu sehen...ein Jammer ;)


    179 Meilen trennen uns von unserem langsam aber sicher heiß ersehnten Ziel. Es wird dunkel, die Fahrerei wird wegen vereinzeltem Wildwechsel jetzt tierisch anstrengend, wir wechseln uns ab, kommen 2 Stunden später in Utah und nochmal eine gute halbe Stunde später in Cedar City an. Das war ein Kraftakt, aber dennoch irgendwie eine Wahnsinns-Erfahrung...3 Bundesstaaten an einem Tag...von der Bergwelt der Sierra Nevada durch die endlosen Wüsten Nevadas ins Red Rock Paradies nach Utah. Rund 900 Kilometer.....wir sind platt.

    Unser heutiges Motel ist das Super 8 in Cedar City, Übernachtung um die 50 Euro...alles gepflegt, sauber...kein Grund zur Klage. Ich falle kurz nach dem Einchecken tot ins Bett...


    Gute Nacht! ;)


  • Ich liebe die endlos geraden Straßen :clap1:



    die beeindruckend große Ghost Town, die auf Anhieb viel authentischer daher kommt wie der Touri-Kracher Calico. Da war ich zuletzt vor 26 Jahren und kann mich demzufolge eigentlich nicht mehr dran erinnern, weswegen mein Vergleich wohl etwas hinkt.


    Nein, hinkt überhaupt nicht.



    3 Bundesstaaten an einem Tag


    :rsp:

  • dass ich in besagter Calico Ghost Town als 2 1/2 jähriger regelrecht randaliert habe und mit Steinen nach anderen Touristen geworfen habe, obwohl ich sonst eigentlich eher ein nettes Kind war. Wahrscheinlich wollte ich schon damals lieber nach Bodie...


    :D:D


    von der Bergwelt der Sierra Nevada durch die endlosen Wüsten Nevadas ins Red Rock Paradies nach Utah. Rund 900 Kilometer.....wir sind platt.


    Was für ein Ritt :huch1:

  • Es ist windstill. Wir stehen ungläubig neben unserem Auto in totaler Wildnis und es ist kein Ton zu hören. Nach Stunden des Fahrens plötzlich komplette Ruhe, kein Vogel, kein entferntes Auto, kein Geräusch, nichts. Es ist betörend. Wir schließen die Augen...man hört einfach gar nichts, wie im schalldichten Raum. Weg von allem, pure Faszination!


    Genau das lieben auch so! Wenn wir bei den alten Minen sind, unsere Stühle rausholen und dann in der Stille sitzen, allenfalls hört man Vögel und Insekten, sonst nichts. Balsam für die Seele!


    beeindruckend große Ghost Town, die auf Anhieb viel authentischer daher kommt wie der Touri-Kracher Calico


    2003 war es noch genauso :D


    Wie Deine Freundin bei dem Krach der lauten Musik schlafen kann, bewunderswert ;)


    Was für eine Tour, Nevada finde ich toll, diese ewig langen geraden Straßen :daumen1:

  • Wie Deine Freundin bei dem Krach der lauten Musik schlafen kann, bewunderswert ;)


    Was für eine Tour, Nevada finde ich toll, diese ewig langen geraden Straßen :daumen1:

    Ey, Iron Maiden ist nun wirklich harmlos, das hat nichts mit dem Geschrei zu tun, was ich im Musik-Thread gepostet habe ;) Und ich hatte die Musik selbstverständlich recht leise......und auch wenn nicht, hätte sie vermutlich weitergeschlafen. Die kann schlafen wie ein Stein :D

    Ordentliche Strecke für einen Tag. :daumen:
    Ich bin also nicht der einzige Meilenfresser hier im Forum. ;)

    Ah, noch ein Verrückter, wie schön! Ich dachte schon, ich wäre der einzige der sowas hier macht...bekam gleich am ersten Tag den Schnappatmungs-Stempel :blush:

  • Ey, Iron Maiden ist nun wirklich harmlos, das hat nichts mit dem Geschrei zu tun, was ich im Musik-Thread gepostet habe ;)


    Okay, okay, ich sag schon nix mehr ;):D


    Und ich hatte die Musik selbstverständlich recht leise......und auch wenn nicht, hätte sie vermutlich weitergeschlafen. Die kann schlafen wie ein Stein :D


    Beneidenswert


  • Okay, okay, ich sag schon nix mehr ;) :D

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    Damit lässt es sich wirklich gut auf der 395 gen Süden fahren ;)

  • Das gefällt mir, aufgrund der Länge hab ich jetzt quergehört, besonders der Teil um Minute 10 hat mir gut gefallen. Könnte ich mir auch ohne Probleme komplett anhören :daumen1:


    Meine Freundin steht zwar (glücklicherweise) auf Metal, kann aber mit dem ausufernden, fast Opern-haften Erzählstil der neueren Iron Maiden-LPs nix anfangen...


    Jetzt ist mir auch klar, was Deine Freundin gemeint hat :D

  • Das gefällt mir, aufgrund der Länge hab ich jetzt quergehört, besonders der Teil um Minute 10 hat mir gut gefallen. Könnte ich mir auch ohne Probleme komplett anhören :daumen1:



    Jetzt ist mir auch klar, was Deine Freundin gemeint hat :D

    Yuchuu, siehste, der Hanni hört auch hörbare Musik ;)

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