USA / Kanada Ostküste 2011

  • Ihr seid ja wahnsinnig, in so eisiges Wasser zu gehen. Da wuerde ich noch nicht mal den kleinen Zeh reinhalten. :huch1: :huch1:
    Solange es keine schoenen 27Grad hat, gehe ich eh nirgendwo rein. Brhh, jetzt fange ich schon direkt an zu frieren bei dem Gedanken.


    Aber ein schoener Hike auf den Cadillac Mountain, das wuerde mir auch gefallen.

  • Wie war das Thunder Hole bei Euch? Ach nur ein leises Grollen?


    Ja - so richtig gedonnert hat es eigentlich nicht. Das hängt wahrscheinlich auch etwas vom Wind ab?


    Da bekommt man mal einen Eindruck von der Lobster Fischerei.


    Es war zwar mehr oder weniger nur ein "Schaufischen" - alle gefangenen Lobster wurde letztlich zurück in die Fluten entlassen - aber wir fanden es auch wirklich sehr interessant. Wenn ich noch rausfinde, wie ich hier ein Video reinstelle, kann ich das ja evtl. noch nachreichen...


    Ihr seid ja wahnsinnig, in so eisiges Wasser zu gehen.


    Also ich war ja nicht wirklich im Wasser - ich gehöre in der Beziehung auch eher zur Weichei-Fraktion - aber meine beiden Männer lassen da nix anbrennen. "Anbaden" ist bei den beiden normalerweise Pflichtprogramm.


    Lg, Elke

  • Mittwoch, 10.08.2011


    Über den heutigen Tag gibt es nicht wirklich viel zu schreiben. Eigentlich würde ein einziger Satz reichen: Auf den Wetterbericht ist Verlass...


    Als wir aufwachen, regnet es Bindfäden und wir sind nicht besonders motiviert aufzustehen. Andreas ist allerdings eisern: Er dreht seine morgendliche Laufrunde, kommt eine Stunde später patschnass wieder zurück und wir packen unsere Taschen.


    Da unsere heutige Tagesetappe nicht besonders lang ist und das Wetter auch am Zielort nicht viel besser gemeldet ist, beeilen wir uns nicht sonderlich und starten erst gegen 10:00 Uhr in Richtung Baxter State Park.


    In Ellsworth stoppen wir kurz und füllen im Wall-Mart unsere Getränke-Vorräte auf.


    Unterwegs hat es immer mal wieder den Anschein, als ob der Regen nachlässt - aber leider trügt der Schein und wir gewöhnen uns schon mal langsam an den Gedanken, wieder einen Tag warten zu müssen - wir sind ja schließlich immer noch in Maine...


    Wir kommen gegen 13:00 Uhr in Millinocket an, wo wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage gebucht haben. Wer ist nur auf die Idee gekommen, in diesem gottverlassenen Nest zu übernachten? Ähmm - ich glaube, das war ich *räusper*


    Wobei ich dabei natürlich nicht von diesem fürchterlichen Wetter ausgegangen bin. Normalerweise ist Millinocket eine tolle Ausgangsstation zum Baxter State Park - einem wenig erschlossenen Outdoor-Paradies im Norden Maines, in dem Bären, Biber und Elche unbehelligt in den dichten Wäldern hausen und in dem der Appalachian Trail am Mt. Katahdin sein Ziel erreicht.


    Aber bei diesem Gießkannenwetter ist einfach keine Wanderung im Park möglich - und so bleibt Millinocket einfach nur, was es ist - ein Kaff am A... der Welt. Und falls sich irgendjemand fragen sollte "Where the F.u.c.k is Millinocket?" - Vergesst es einfach...


    Weil es von heute aufgrund des Wetters kaum Bilder gibt, hier nur ein paar Schnappschüsse rund um die Metropole Millinocket:









    Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage in der Weltstadt ist The Young House B&B, was uns im Gegensatz zum Rest hier wirklich gut gefällt. Wir checken nach einem vergeblichen Versuch, den Baxter State Park zu erkunden, gegen 17:00 Uhr ein und werden von sehr netten Inn-Keepern in Empfang genommen.


    Unser Zimmer ist hübsch eingerichtet, sauber und gepflegt, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mehr als in Ordnung.




    Während Andreas dem Wetter trotzt und sich den Geo-Caches der Umgebung widmet, kümmern sich Christi und ich um die Urlaubs-Lektüre bzw. um die Berichte für die Daheimgebliebenen.


    Am Abend gehen wir in das Appalachian Trail Café zum Essen und danach recht früh schlafen, da wir für morgen eine Rafting-Tour auf dem Penobscot-River geplant haben (wenn schon nass, dann auch von allen Seiten...) - und diese startet recht früh.


    Mit der Hoffnung auf besseres Wetter:
    Gefahrene Meilen: 181



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Donnerstag, 11.08.2011


    Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr, denn wir haben einen frühen Termin bei Three Rivers Fun. Wir haben eine Ganztages-Rafting-Tour gebucht und müssen um 7:30 Uhr beim Einchecken sein. Da es in unserem B&B erst ab 8:00 Uhr Frühstück gibt, bekommen wir stattdessen ein Lunchpaket mit Muffins, Obst und Getränken und kochen uns im Zimmer noch einen schnellen Kaffee.


    Beim Einchecken zum Rafting müssen wir dann mal wieder eine Erklärung unterschreiben, dass wir uns der Risiken bewusst sind, die schwere Verletzungen und im Extremfall sogar den Tod einschließen können und dass wir auf sämtliche Regress-Ansprüche verzichten. Für den Ernstfall ist ein Ansprechpartner zu benennen, der benachrichtigt werden kann. Das ist zwar im Prinzip alles nur Routine - aber irgendwie wird einem dabei doch immer wieder etwas mulmig...


    Es folgen die Sicherheitsbelehrungen, bei denen der Guide nochmals ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich hier nicht um ein Soft-Adventure handelt, sondern um eine Rafting-Tour der Kategorie V - eine der höchsten Stufen überhaupt. Er erklärt uns, wie man sich beim Über-Bord-Gehen verhalten soll, wenn man unter das Boot gerät oder nicht zum Boot zurück schwimmen kann. Auch das ist natürlich nur Routine und er muss das einfach ansprechen, auch wenn der Fall unwahrscheinlich ist. Trotzdem ist das nicht gerade beruhigend...


    Wir fahren mit dem Bus ca. 30 Minuten bis zur Einsatzstelle und dann geht es los.


    Gleich zu Beginn kommt ein ziemlich schwieriges Stück und bereits nach fünf Minuten geht der erste Mann in unserem Boot über Bord. Na, das kann ja heiter werden... Aber es ist alles gut - wir ziehen ihn wieder zurück in's Boot, folgen brav den Anweisungen unseres Guide's und werden mit der Zeit ein immer besser eingespieltes Team.


    Wir passieren leichte Abschnitte mit sanften Wellen und Stromschnellen, aber auch schäumende Walzen, Rampen und hohe Wellen, die den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen. Immer wieder wechselt die Herausforderung: Wo eben noch ein reißender Fluss und tobendes Wildwasser mit unserem Boot gespielt haben, liegt im nächsten Moment ein herrlich ruhiges Flussbett in einer wunderschönen Landschaft vor uns.








    Nach 2,5 Stunden Spaß pur ist erstmal Mittagspause. Wir ziehen das Boot an's Ufer und es gibt Lunch: ein traditionelles Barbecue mit gegrillten Steaks, Burgern und Salaten, was richtig lecker ist.


    Anschließend geht es weiter zur Nachmittagsrunde. Wir genießen die Adrenalinschübe - wie auch die tollen Ausblicke auf den Mt. Katahdin in den ruhigeren Phasen. Wir sehen unterwegs Seeadler - aber leider keine Elche, obwohl das Gelände wirklich sehr "moosig" ist. Das Wetter ist perfekt zum Raften - ein guter Sonne-Wolken-Mix - und die Wassertemperaturen sind sehr angenehm. Alles in allem also wirklich ein tolles Erlebnis und die Zeit vergeht wie im Flug.


    Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück und eine Stunde später im Hotel. Wir entspannen ein wenig, bummeln noch eine Runde durch die Metropole Millinocket und gehen abends im Appalachian Trail Café Essen. Dort war es gestern ganz ok und die Auswahl an Restaurants hier ist nicht wirklich groß...


    Dies war unser letzter Tag in Maine - morgen geht es weiter nach Kanada.



    Gefahrene Meilen: 8



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Super. :daumen:


    Seit Jahren versuche ich meine Gattin zum rafting zu überreden, aber irgendwie ohne Erfolg. :zuck:


    Jetzt zeig ich ihr mal eure Photos als Argumentationshilfe. Offensichtlich hattet ihr ja mächtig Spaß.


    Geht mir auch so. Und selbst die Fotos würden nicht helfen ... also abhaken unter "nie möglich" :(

  • Freitag, 12.08.2011


    Auch heute beginnt der Tag recht früh, da wir eine längere Fahrt vor uns haben. Wir packen unsere Taschen und starten mit einem deftigen Frühstück - bestehend aus Eiern Benedikt, Bratkartoffeln und Speck - was so reichlich ist, dass es wahrscheinlich den ganzen Tag vorhalten wird.


    Um 9:00 Uhr sind wir startklar und sagen Milinocket Ade. Da das Wetter heute ziemlich gut aussieht, haben wir kurzfristig etwas umdisponiert und beschlossen, uns doch noch etwas vom Baxter State Park anzuschauen. Wir haben unser Hotel in Québec ja bereits gebucht - von daher ist es egal, ob wir erst spät am Abend ankommen.


    Wir fahren also zum Daisey Pond Campground, lassen dort unser Auto stehen und wandern zu den Little & Big Niagara Falls. Der State Park ist ziemlich unerschlossen - kein Vergleich mit Yellowstone & Co. Eine einzige unbefestigte Straße führt durch den gesamten Park und man trifft unterwegs kaum eine Menschenseele.









    Wir wandern also 2,5 Meilen auf dem Apalachian Trail entlang - immerhin ein Promille des gesamten Trails, der sich über 2173 Meilen von Georgia bis zum Mt. Katahdin erstreckt. Nicht wirklich viel - aber man muss ja mal klein anfangen






    Gegen 12:00 Uhr verlassen wir den Park wieder und fahren los in Richtung Kanada. Wir fahren auf der Golden Road entlang des Penobscot River - was so ziemlich genau unserer Raftingstrecke von gestern entspricht. Die Straße wird im späteren Verlauf teilweise recht abenteuerlich - die Ausweichmanöver, um den vielen Schlaglöchern zu entgehen, wecken Erinnerungen an alte DDR-Zeiten und uns wird langsam klar, warum unser Navi für 100 km über drei Stunden veranschlagt hat.


    Landschaftlich ist die Strecke aber sehr schön und wenn man es nicht besonders eilig hat, und vielleicht noch einen etwas robusteren fahrbaren Untersatz hat, ist sie wirklich empfehlenswert - man kommt durch dichte Wälder, vorbei an vielen kleinen Seen und wenn man Glück hat, sieht man evtl. auch mal einen Elch (wir haben allerdings hier nur Rebhühner getroffen...)




    Bei Greenville kommen wir wieder auf eine geteerte Straße und fahren bis zur kanadischen Grenze entlang des Moosehead-Lake. Dieser See hat seinen Namen eigentlich hauptsächlich wegen seiner Form, die einem Elchkopf ähnelt, aber es stehen auch etliche "Moose Xing" Schilder am Straßenrand und tatsächlich haben wir Glück: Wir sehen auf dieser Strecke zuerst eine Elchkuh mit Jungem und später sogar noch einen Elchbullen. Leider sind diese nach dem Anhalten immer recht schnell verschwunden, so dass nur ein einziges, recht missglücktes Foto zustande kommt:



    Kurz vor der kanadischen Grenze machen wir noch ein kurzes Picknick und gegen 16:30 Uhr passieren wir dann die Grenzkontrolle, die recht unproblematisch ist: Ein paar Fragen nach dem Woher und Wohin und ob wir Schusswaffen mitführen...




    In Kanada gefällt es uns auf Anhieb sehr gut: viele kleine Orte mit hübschen Häusern und Kirchen, eingebettet in die wunderschöne Landschaft. Einziger Nachteil: Es scheint plötzlich nur noch Französisch zu geben, obwohl das Land ja offiziell zweisprachig ist. Das merkt man aber zumindest den Straßenschildern nicht an. Dafür fahren wir jetzt wieder km/h statt Meilen und tanken wieder Liter statt Gallonen - und wenn ich meine kümmerlichen Französisch-Kenntnisse wieder hervorkrame, werden wir die nächsten sechs Tage schon halbwegs klar kommen...


    Kurz vor Québec schauen wir uns noch die Wasserfälle im Parc des Chutes de La Chautièrre an. Es sind die höchsten und bekanntesten Fälle des Chautièrre River, der hier 35 Meter in die Tiefe stürzt.






    Auf der Fahrt zu unserem Hotel kommen wir dann durch Vieux-Québec. Die Altstadt gefällt uns beim Durchfahren super und wir freuen uns schon riesig darauf, diese morgen zu erkunden. Für heute ist es aber schon zu spät - wir checken gegen 20:00 Uhr in unserem Hotel Ambassadeur ein, was leicht außerhalb in Québec Beauport liegt.


    Das Hotel ist recht preiswert und im Großen und Ganzen auch ok - leider nicht ganz so sauber wie es sein sollte, aber Andreas meint, "für französische Verhältnisse" sei es super.




    Als wir das Auto mal wieder komplett entrümpelt und alles auf's Zimmer gebracht haben, gehen wir in der Nähe des Hotels noch eine Pizza essen und das war's dann auch schon für heute. Gute Nacht



    Gefahrene Meilen: 281



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Eure Rafting Tour ist mir ganz entgangen. Das lag wohl daran, dass Martina wieder kam und wir viel zu erzählen hatten.


    Die Fotos sind genial. Wurden die von einem anderen Boot oder von Land aus gemacht?


    Kanada und französisch....hmmmm ich kann kein französich. Ich hätte jetzt auch gedacht, dass die da zweisprachig sind. Ich kann mich aber auch an Berichte im TV erinnern, wo teilweise ganz schön radikal das Französich verteidigten. Bin mal gespannt wie es weiter geht.


    Dankeschön

  • Die Fotos sind genial. Wurden die von einem anderen Boot oder von Land aus gemacht?


    Vom Veranstalter haben uns ein paar Leute unterwegs an Land begleitet - z.B. der Busfahrer, einer der fotografiert hat und das Barbecue musste ja auch vorbereitet werden. Leider hatten wir etwas Pech und deren Kamera gab gegen Mittag den Geist auf, so dass wir keine Bilder von den wirklich spektakulären Momenten am Nachmittag hatten. Selber fotografieren war ja nich...
    Die Bilder kann man dann hinterher kaufen - kostet also nochmal extra...


    Lg, Elke

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