USA / Kanada Ostküste 2011

  • Freitag, 19.08.2011 - Kanu Tour im Moose River


    Wir haben für heute ein lockeres Programm und gehen den Tag deshalb gelassen an. Andreas dreht seine morgendliche Jogging-Runde, auf der er rudelweise Rehe und Hirsche trifft - wir anderen beiden Schnarchnasen nehmen in der Zwischenzeit noch eine Mütze voll Schlaf


    Der Hunger treibt uns schließlich aus dem Bett und aus dem Haus und wir suchen uns ein Frühstücklokal. Im Keyes Pancake House werden wir fündig und stärken uns für den Tag. Das Omelett ist superlecker und wir wissen schon, wo wir morgen wieder frühstücken werden.


    Anschließend schauen wir bei Tickner’s vorbei, wo wir uns ein Kanu und ein Kajak ausleihen. Wir werden zur North Bridge am Moose River gefahren. Hier setzen wir ein und paddeln relaxt fast fünf Stunden lang seicht stromabwärts durch eine wunderschöne idyllische Landschaft.


    http://www.ticknerscanoe.com/images/MooseRiverMap.jpg






    Wir fahren entlang der vielen Windungen des Moose River, kommen vorbei an Biberbauten, lauschigen Plätzchen und vielen netten Sand Beaches, wo man anlegen und schwimmen oder picknicken kann.








    Leider macht der Fluss seinem Namen keine Ehre - wir sehen nicht einen einzigen Moose und auch sonst ist es mit Wildlife eher mager. Einzig ein paar Enten gesellen sich zu uns, als wir auf einer der vielen Sandbänke anlegen und eine Schwimmpause einlegen.






    Einmal müssen wir unterwegs umtragen, als der Fluss mehrere Stromschnellen hat. Wir müssen die Boote etwa 300 Meter durch den Wald tragen und beim Wiedereinsetzen probiert Christi unfreiwillig eine Eskimorolle aus:




    Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder bei Tickner’s und geben die Boote zurück. Wir fahren zum Motel und da Christi in diesem Urlaub noch nie den Pool benutzt hat und wir heute einen recht ruhigen Tag haben, wird es dafür auch mal Zeit:



    Um 17:00 Uhr brechen wir noch ein zweites Mal auf. Wir fahren zum nahegelegenen Ausgangspunkt des Bald Mountain Trail - von oben soll man eine fantastische Aussicht auf die Fulton Chain of Lakes haben. Wir wandern die zwei Meilen auf dem Trail, der unterwegs relativ schlecht ausgeschildert ist. Mittels Gradientenverfahren gelangen wir aber schließlich doch zum Gipfel und können die schöne Aussicht genießen. Auf dem Rückweg springen uns die Trail Markings dann geradezu an - vielleicht waren wir vorher einfach nur mit Blindheit geschlagen...





    Am Abend kehren wir im Van Auken's Inn ein. Wir müssen mal wieder warten, bis ein Platz frei ist, aber das sind wir mittlerweile gewohnt in diesem Urlaub. Dafür bekommen wir einen Platz draußen - also ist zur Abwechslung mal kein Temperaturschock angesagt. Das ist etwas, was hier wirklich gewöhnungsbedürftig ist: die Klima-Anlagen der Amerikaner, die für unser Empfinden immer für eine unangenehm kalte Luft sorgen.




    Gefahrene Meilen: 16



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Samstag, 20.08.2011 - Fulton Chain of Lakes


    Der Tag beginnt wie der Gestrige: die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel und wir frühstücken im Keyes Pancake House. Es herrscht wieder ziemlicher Andrang - das muss wohl an den leckeren Omeletts liegen...


    Anschließend brechen wir in's benachbarte Inlet auf, was romantisch inmitten der Fulton Chain of Lakes liegt. Wir wollen ein bisschen wandern und die Seen erkunden.


    Wir laufen auf dem Cascade Trail - einem 10 km Rundweg um den Cascade Lake und vorbei am Cascade Wasserfall. Der Weg führt zum großen Teil durch den Wald - ab und zu kommen wir auch an freien Stellen mit schönen Aussichten über den See vorbei.







    Nach dem Wasserfall wird der Weg immer morastiger und eh ich mich versehe, stecke ich bis zum Knie im Schlamm. Zum Glück lacht überhaupt niemand...





    Nach einer Meile kommt dann ein schönes Picknickplätzen direkt am See mit Feuerstelle und Liegewiese und wir machen Rast. Andreas und Christi spielen Wasserball mit meinen Schuhen, damit diese wieder mehr Ähnlichkeit mit Schuhen bekommen - momentan gleichen sie eher Schlammklumpen...






    Als wir weitergehen, quackert es zwar bei jedem Schritt an meinen Füßen, aber meine Schuhe sind wieder wie neu.


    Andreas hebt unterwegs noch einen Geo-Cache und dann sind wir fast schon wieder am Ausgangspunkt angelangt.


    Christi ist mittlerweile etwas kaputt - doch als es bis zurück zum Parkplatz nur noch etwas über 500 Meter sind, meint er selbstsicher: "Das hüpf ich doch auf dem linken Bein".


    Wir bieten ihm eine Wette an - und er erweist sich in dem schwierigen Gelände als echter Kämpfer. Doch 150 Meter vor dem Ziel scheitert er dann an einer bösartigen Wurzel. Schade für ihn - aber ich bekomme dafür heute Abend eine 15-minütige Massage


    In Inlet bekommt Christi dann Gelegenheit, sich zu erholen: Wir setzen uns in ein Straßencafé und essen Burger. Die Bedienung ist dabei etwas durch den Wind und kippt uns einen Burger nebst Pommes vor die Füße. Shit Happens...


    Anschließend bummeln wir noch etwas durch Inlet und genehmigen uns ein Eis.



    Beim Versuch, die anderen Seen der Fulton Chain of Lakes zu erkunden, scheitern wir: Es gibt nahezu keinen Zugang zum Ufer, da alles aus Privatgrundstücken besteht und uns die Beware-Of-The-Dog-Schilder den erforderlichen Respekt einflößen. Wenn man die Fulton Lakes erleben möchte, sollte man das wohl besser vom Wasser aus tun.


    Also fahren wir zurück nach Inlet und gehen im Arrowhead-Park an den öffentlichen Strand. Zufälligerweise findet heute hier ein Konzert mit Bill Staines - Folkmusiker und Songwriter - statt und er ist gerade am Aufbauen. Wir bleiben und lauschen eine Stunde in entspannter Atmosphäre.








    Zurück im Motel wird der Pool nochmal kurz getestet und das war’s dann auch für heute. Morgen haben wir eine relativ lange Fahrt vor uns - es geht zu den Niagarafällen.


    Also gehen wir ziemlich bald schlafen - Gut’s Nächtle.





    Gefahrene Meilen: 40



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Ich Dussel habe eben mitbekommen, dass ich beinahe einen Tag verpasst hätte.


    Also mit solchen schmutzigen Schuhen im Urlaub rumlaufen....ich könnt das nicht :no: :D Der Wasserfall gefällt mir, aber noch besser der Abend am See mit dem Konzert. Wir mögen so etwas auch. Find ich toll.


    Dankeschön


  • Also wir fanden es eigentlich ganz und gar nicht voll - imGegenteil. Es war richtig schön einsam :) Im Winter muss es aber da auch sehr schön sein.


    Lg, Elke

    ich wa rmal Anfang August fuer ein WE zum Zelten da, Naehe Raquette Lake, da war maechtig was los. Da war halb New York zm Paddeln udn die andere Haelfte hat die Durchgangsstrassen blockiert. :wut2:


    Ich ueberlege schon, im Winter zum Wintercamping hin zu fahren. Die Trails sind da ja auch auf, und wozu habe ich schliesslich Schneeschuhe. ;)

  • Ja, der Morast, da habe ich auch so meine Ueberraschungen erlebt. Hatte zum Glueck nur Trekkingsandalen an, da war es egal, ob man bis zum Knie in der braunen Bruehe versumpfte. Als das antrocknetet, hat das wenigstens die Mosquitoes ferngehalten :D
    Ich muss sagen, ich war ein Weichei, mir war das Wasser immer zu kalt, selbst im August

  • Sonntag, 21.08.2011 - Fahrt zu den Niagara-Fällen


    Wir starten früh und sitzen rekordverdächtig bereits vor 7:00 Uhr beim Frühstück in Keyes Pancake House. Wir sind die ersten im Lokal - doch es füllt sich recht schnell und als wir wohlgenährt wieder gehen, ist es bereits rappelvoll.


    Schnell noch packen, auschecken und pünktlich um 8:00 Uhr sitzen wir im Auto und starten in Richtung Niagarafälle. Da wir früh dran sind, sehen wir heute auch mal ein paar Rehe am Straßenrand:




    Der Himmel ist ziemlich bedeckt und unterwegs fängt es an, leicht zu regnen. Es wird mal mehr, mal weniger und als wir gegen 10:00 Uhr am Green Lake State Park vorbei kommen, regnet es immer noch. Wie hatten hier eine Pause eingeplant und sind nun am Überlegen, ob wir den Trail bei dem Wetter überhaupt in Angriff nehmen sollen. Wir beschließen, maximal 10 USD Eintritt für den Park zu zahlen - letztlich kostet es dann 8 USD und so ziehen wir unsere Regenjacken an und marschieren los.


    Die beiden türkisfarbenen Seen, die durch die letzte Eiszeit entstanden sind, haben wunderbar klares Wasser und sind über 60 Meter tief. Am Nordufer gibt es einen Badestrand mit Picknick- und Grillplätzen und trotz des nicht unbedingt optimalen Wetters herrscht dort zum Sonntag schon reger Betrieb.


    Wir wandern um den Green Lake und den Round Lake herum, treffen unterwegs jede Menge Jogger und als wir den zweiten See halb umrundet haben, haben wir auch den Regen "weggewandert". Der Stopp hier hat sich auf jeden Fall gelohnt.





    Zwei Stunden später fahren wir weiter. Das Navi meldet uns noch weitere drei Stunden Fahrt und auf der Interstate geht es trotz viel Verkehrs recht zügig voran. Es ist nicht besonders aufregend - das einzig Abwechslungsreiche ist das Wetter. Mal schüttet es wie aus Eimern, mal sieht man Fetzen blauen Himmels und ab und an zuckt auch ein Blitz am Horizont.


    Gegen 15:30 Uhr kommen wir im amerikanischen Niagara Falls an. Da wir gerade eine Trockenphase haben, von der wir nicht wissen, wie lange sie anhält und für morgen richtig gutes Wetter gemeldet ist, beschließen wir, uns die amerikanische Seite der Fälle jetzt anzuschauen und die kanadische Seite auf morgen zu verschieben.


    Wir fahren also auf Goat Island - der einzigen amerikanischen Stelle, auf der man die Fälle gut sehen kann. Die Ziegeninsel teilt die Wasserfälle in die auf amerikanischem Staatsgebiet liegenden American Falls, von denen sich der kleine, nur 12 Meter breite Breidal Veil Fall abgespalten hat, und die Horseshoe Falls, die größtenteils auf kanadischem Gebiet liegen.








    Die kanadische Seite soll ja eigentlich die deutlich bessere Wahl sein, wenn man die Fälle besichtigen will. Aber selbst hier sind wir bereits mächtig beeindruckt. Mit donnerndem Getöse stürzen die Wassermassen des Niagara - immerhin 170 Millionen Liter pro Minute! - über eine 58 Meter hohe Geländestufe und trotz des nicht optimalen Wetters und Lichtes können wir einfach nicht anders: wir knipsen was das Zeug hält...










    Obwohl der Himmel dabei immer wieder sein Gesicht wechselt und es auch ab und an etwas nieselt, merken wir das kaum - es sprüht an der Abbruchkante eh von allen Seiten. Nach zwei Stunden kommt es dann aber zu einem regelrechten Wolkenbruch und wir flüchten zu den kanadischen Nachbarn...


    An der Grenze zieht es sich diesmal ziemlich in die Länge. Wir warten geschlagene 45 Minuten, was aber nicht unbedingt daran liegt, dass die Kontrollen besonders scharf wären - es sind einfach unheimlich viele Autos, die über die Rainbow Bridge nach Kanada wollen.


    Wir checken im Ramada ein und beziehen unser Zimmer. Für das Parken am Hotel müssen wir heftige 12 CAD pro Tag bezahlen - bei unserem späteren Rundgang sehen wir allerdings viele Parkplätze, wo man sein Auto bereits für 5 CAD den ganzen Tag stehen lassen kann :(


    Die Zimmer sind geräumig und sauber - leider ohne Blick auf die Fälle, aber bei dem Preis ist das eigentlich logisch. In zehn Minuten ist man von hier aber an den Wasserfällen - alles in allem also sind wir zufrieden mit unserer Wahl.




    Wir gehen etwas Essen und anschließend noch einmal zu den Wasserfällen, um die abendliche Lichtershow und das Feuerwerk zu genießen. Dabei fällt dann doch auf, dass das kleine kanadische Örtchen Niagara Falls seeeehr touristisch ist und die Wasserfälle extrem vermarktet werden. Rummelbuden, Wachsfigurenkabinette, Riesenräder und ein Casino - man könnte meinen, man wäre doch auf der amerikanischen Seite


    Die Lichtershow aber ist echt toll. Die Fälle werden abwechselnd in den verschiedensten Farben angestrahlt und natürlich sind jede Menge Leute versammelt, um sich das Schauspiel anzusehen.









    Um 22:00 Uhr gibt es dann noch das sonntägliche Feuerwerk und ziemlich müde machen wir uns hinterher wieder auf den Heimweg.




    Gefahrene Meilen: 256



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Puuh, jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden :wink1:


    nach Quebec würde ich auch sofort wieder hinfahren - das hat mir auch super gefallen.
    Wir haben damals Montreal ausgelassen und uns für Ottawa entschieden.


    Klasse was Ihr alles so an Aktivitäten unternehmt - wobei so ein Kanu wäre mir suspekt :huch1:
    Da hätte ich auch Angst vor der Eskimo-Rolle :lachweg:


    Vielen Dank für die vielen Eindrücke aus dem Nord-Osten. :wink2:

  • Man sieht sogar auf dem Foto, wie klar das Wasser der Seen ist.


    Ja Niagara Fälle sind wirklich grandios. Die Gischt ist ja gigantisch. Wie geht man da mit der Kamera um? Ich würde meine in Pastik Folie einwickeln. Du schreibst was von "Getöse", das muss ja ein Lärm da sein oder täusche ich mich?


    Dankeschön für die tollen Fotos.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!