Von Chicago nach Los Angeles

  • Huhu Ernst


    Prima Bilder aus dem Badlands NP, Mount Rushmore und Custer State Park.


    Fort Laramie hatten wir ausgelassen.....gegen Ende unserer Reise war unser innerer Tank einfach leer.


    Fort Collins fanden wir als Übernachtungsort übrigens gar nicht so schlecht (hatten da etwas das Gefühl an einen gaaaanz unbekannten Ort zu übernachten)....zumindest das Armstrong Hotel war bei uns klasse und wir waren im Taj Mahal......einem fantastischen indischen Restaurant.


    Liebe Grüsse
    Sarah

  • Samstag, 14. Juni 2008
    Fort Collins – Rocky Mountains NP – Estes Park


    Im Gegensatz zum Vortag behagte uns das Frühstück im Motel nicht so sehr, so dass wir uns wieder ins Denny’s auf der anderen Strassenseite begaben. Für uns gehört einfach ein richtiges Frühstück zum Urlaub, auch wenn es dadurch etwas später wird bis wir aufbrechen können. Das darf sicher auch einige Eier, Bacon und Hashbrown sowie Toast umfassen und dazu den „kräftigen“ amerikanischen Kaffee.


    Danach ging es Richtung Rocky Mountains NP. Der Verkehr dorthin liess bereits erahnen, dass wir dieses Mal nicht ganz allein dort sein werden. Der strahlend blaue Himmel und das Wochenende lockten anscheinend ganze Völkerstämme mit Kind und Kegel aus der Agglomeration Denver in den NP.


    Ale erstes nahmen wir die Trail Ridge Road unter die Räder und fuhren bis zum Alpine Visitor Center, das auf 3595 Meter über Meer liegt. Besonders im oberen Teil fuhren wir zwischen teilweise recht hohen Schneewänden. Die Strasse war, soviel ich mich entsinne noch gar nicht lange durchgehend befahrbar. Von verschiedenen Aussichtpunkten hat man einen guten Überblick über die gewaltige Berglandschaft der Rockys. Grosse Möglichkeiten zum Wandern gab es auf dieser Höhe noch nicht, waren doch die meisten Trails noch gesperrt.






    Sogar hier musste man lange anstehen.



    So fuhren wir bald wieder ins Tal runter und Richtung Bear Lake. Allerdings war auch hier wieder der Wochenendverkehr enorm und das Parking Lot beim Lake wurde als full signalisiert. So liessen wir unser Fahrzeug auf dem Parking beim Glacier Basin und nahmen den kostenlosen Shuttlebus in Anspruch. Auf dem Rundweg um den Bear Lake merkte man gut, dass der Winter noch nicht so lange Abschied genommen hatte, musste man teilweise doch noch einige grosse Haufen schlüpfrigen Schnee überwinden.








    Für die Übernachtung hatten wir schon einige Tage zuvor das Rodeway Inn in Estes Park vorreserviert. Obschon recht teuer war es sein Geld nicht wert. Der vollbesetzte Schuppen war lärmig und das Internet funktionierte, wenn überhaupt, bloss in der Lobby. Zum Dinner begaben wir uns in das nahegelegene Hunter’s Chop House wo wir uns einen gut schmeckenden Salmon einverleibten. Das Hunter's sollte man sich merken wenn man in Estes Park ist.


    Der grosse Frust kam nach dem Dinner als ich die Bilder der vergangenen Tage auf dem Notebook abspeichern wollte. Sämtliche Bilder mit einem hellen Hintergrund (blauer Himmel oder sonst was helles) hatten oben rechts einen dunkelgrauen Fleck. Echt ärgerlich. Dabei hatte ich für die Nikon D70S aus Gewichtsgründen dieses mal kein Wechselobjektiv mitgenommen. Es konnte also nicht daran liegen, dass beim Objektivwechsel Staub ins Gehäuse gelangt ist. Trotz aller Versuche und Reinigungsbemühungen brachte ich diesen Fleck nicht weg. So muss ich nun mal für Aufnahmen mit hellem Hintergrund vermehrt meine kleine digitale Taschenknipse verwenden oder das Bildformat so wählen, dass ich das Bild nachher beschneiden kann. Für mich der Ärger eines sonst schönen Tages.


    Ernst

  • Sonntag, 15. Juni 2008
    Estes Park – Rocky Mountains NP – Glenwood Springs


    Erneut ein schöner Tag. Als wir um sieben Uhr aufstanden sahen wir, dass bereits viele Jogger und Walker ums Haus herum mit ernster Miene in ihre Tätigkeit vertieft waren. Wir dagegen nahmen es etwas geruhsamer und packten nach der Morgentoilette unsere Siebensachen zusammen. Ein Ritual, das wir nach anderthalb Wochen unterwegs schon fast zur Perfektion gebracht haben. Besonderes Augenmerk erforderte immer wieder das Verpacken der Schweizer Biskuits von Kambly für unseren kalifornischen Freund Lee. Er erwartet einfach, dass wir ihm solche bringen, auch wenn dann nach einer vierwöchigen Reise in heissen Gegenden die Schokoladefüllung leicht lädiert ist.


    Eigentlich hatten wir heute die Absicht die Old Fall River Road bis zum Alpine Visitor Center zu fahren. Leider war diese Road noch immer geschlossen und eine Rangerin erklärte uns, dass diese frühestens Mitte Juli geöffnet werden könne. Ich weiss nicht wie es in anderen Jahren ist, aber wir waren schon ein wenig enttäuscht. Also fuhren wir bergaufwärts noch einmal die gleiche Route wie gestern.




    Vom Alpine Visitor Center an abwärts Richtung Süd begann dann für uns wieder Neuland.






    Besonders angetan waren wir von der Holzwarth Trout Lodge Historic Site, die auf den ehemaligen Deutschen Hans (John) Holzwarth zurück geht. Holzwarth emigrierte als junger Mann nach den USA. In Denver führte er bis 1916 einen Saloon, musste aber wegen der Prohibition einen anderen Job suchen. So eröffnete er in den Rocky Mountains eine einfache Lodge. Die heute dem Publikum offenstehenden Häuser geben einen guten Eindruck über die damalige Lebensweise. Besonders beeindruckten uns die deutsch beschrifteten Teller und Kissen sowie die Dankesurkunde für seine Geldspende an das deutsche Volk. Freude hatten wir natürlich an den Glocken auf denen „Made in Switzerland“ zu lesen war.





    Mit vielen Stopps ging es weiter und wir konnten unterwegs einigen Elchen beim äsen zuschauen. Vom Parkausgang ging es über landschaftlich reizvolle Strecken (US 40 – HWY 134 – HWY 131) nach Wolcott von wo wir die I 70 bis Glenwood Springs nahmen.




    Im vorreservierten Ramada Inn bezogen wir unser Quartier für die nächste Nacht und im Restaurant nebenan leisteten wir uns für 12 Dollar schon wieder ein richtig grosses Steak. Leider war das Lokal alkoholfrei, so dass wir auf ein Glas Wein verzichten mussten.


    Ernst

  • Montag, 16. Juni 2008
    Glenwood Springs – Black Canyon of the Gunnison – Montrose


    Der Tag begann mit einer Überraschung, denn für die Morgentoilette mussten wir uns mit kaltem Wasser begnügen. Im gesamten Ramada Inn von Glenwood Springs war die Warmwasserversorgung ausgefallen. Und da wir nicht unbedingt zu den Outdoor-Typen zählen, entfiel für einmal die warme Morgendusche. Immerhin gab es beim Checkout einen Preisnachlass von 40 Dollar. Zudem hatte der Manager, sicher bewusst, in der Lobby die hübscheste und netteste Dame platziert, die auch dem ältesten Knacker die angestaute Wut in ein freundliches Grinsen im Gesicht verwandelte.


    Von Glenwood Springs aus nahen wir vorerst die I 70 bis De Beque von wo wir Richtung Mesa auf einer kleinen Nebenstrasse fuhren. Statt in Mesa auf dem HWY 65 weiter Richtung Delta zu fahren führte uns jedoch unser Garmin Nüvi auf der 65 wieder zur I 70 zurück. Mein Navigator Helga hatte nicht bemerkt, dass wir statt nach rechts nach links abbiegen sollten. Also machten wir kurz vor der Auffahrt auf die I 70 eine Kehrtwende und fuhren die 16 Kilometer der wildromantischen Strecke wieder zurück was gar nicht so übel war, sahen wir sie doch nun aus einer anderen Perspektive.


    Erneut ging es über das Skigebiet der Grand Mesa auf dem HWY 65 Richtung Delta, das an der US 50 liegt. Diese Strecke, die wiederum auf über 3000 Meter über Meer führt ist fantastisch. In den oberen Lagen hatte gerade der Bergfrühling begonnen und auf vielen der kleinen Seen war das Eis erst am schmelzen. Diese Route kann ich allen nur empfehlen auch wenn es nicht der schnellste Weg von Glenwood Springs nach Montrose ist.








    Unser Ziel, den Black Canyon of the Gunnison, erreichten wir deshalb erst kurz nach halb zwei Nachmittags. Nach einem Besuch im Visitor Center absolvierten wir die South Rim Road mit ihren verschiedenen Aussichtspunkten. Im Gegensatz zur Vorwoche gingen nun die Temperaturen gegen 100 Grad Fahrenheit, was unsere Begeisterung für längere Wanderungen etwas dämpfte. Die kleinen Wanderungen zu den einzelnen Punkten genügten uns vollkommen. Es ist es beeindruckend, was die Natur in den vergangenen Jahrtausenden mit dem über 700 Meter tiefen Canyon mit fast senkrechten Wänden geschaffen hat.








    Quartier für die Nach bezogen wir im Best Western Red Arrow in Montrose. Die Zimmer dort sind äusserst geräumig und der Empfang bei einer älteren Lady sehr freundlich. Nachtessen im Red Barn, der in der Nähe gelegen ist. Für das Dessert gibt es übrigens im Hotel einen Gutschein. Die Kombination Best Western und Red Barn darf also empfohlen werden. Zudem liegt das Restaurant in walking distance zum Motel, so dass man ruhig ein Gläschen (oder zwei) des guten Weins zu sich nehmen darf.


    Ernst

  • Ich musst jetzt etwas nachlesen, in den letzten Tagen war mir nicht so nach lesen.


    Also der Schnee im Rocky Mountain ist ja gigantisch...und das im Juni.


    Laufen im Custer wirklich so viele Viecher rum? Warum war ich da noch nicht?


    Black Canyon sieht auch sehr beeindruckend aus.



    Ich danke dir Ernst

  • Das ist ja wirklich noch ne Masse an Schnee - aber Ihr seid wieder durch wunderschöne Landschaft gefahren.


    Black Canyon of the Gunnison ..oh, ist das für uns schon wieder lange her, dass wir dort waren. Haben damals auch mehr die Viewpoints abgefahren, hätten uns wohl besser etwas mehr Zeit lassen sollen, z.B. um vielleicht richtig in den Canyon zu fahren.


    Schönes Foto

  • Also der Schnee im Rocky Mountain ist ja gigantisch...und das im Juni.


    Laufen im Custer wirklich so viele Viecher rum? Warum war ich da noch nicht?


    Black Canyon sieht auch sehr beeindruckend aus.


    Ich glaube in den letzten Jahren hatten wir es in den höheren Lagen immer mit dem Schnee zu tun. So dieses Jahr auch im Teton, Yellowstone und Glacier. Das kommt wohl davon weil wir immer im Mai / Juni dort waren.


    Den Custer solltest du schon mal besuchen. Das Interessanteste war jedoch noch die Fahrt durch das Camp der Army.


    Den unerten Teil des Black Canyon lernten wir erst voriges Jahr kennen. Bei unserem Besuch im Jahr 1988
    haben wir den noch verpasst.


    Ernst

  • Hier wieder mal einen weiteren Tag


    Dienstag, 17. Juni 2008
    Montrose CO – Moab UT


    Nicht nur das Zimmer, auch das Morgenessen im Best Western von Montrose, ist ausgezeichnet. Mit gutem Gewissen kann ich dieses Motel also weiter empfehlen. Über die US 550 bis Ridgway und von da auf dem HWY 62 bis Placerville kamen uns hunderte von Radfahrern entgegen, die an irgend einer Volkstour teilnahmen. Teils frisch und munter, andere aber auch schon etwas abgekämpft pedalten sie durch die Gegend. Ab und zu stand einer mit einem Platten am Strassenrand und reparierte, oder wartete auf einen der zahlreichen motorisierten Reparaturwerkstätten.





    Über den HWY 145 und 90 erreichten wir die nach Moab führende US 191. Die Landschaft zuerst noch wildromantisch war im letzten Teil nicht mehr so spektakulär. Erst als die ersten roten Steine vor Moab auftauchten wussten wir: „Nun sind wir in Utah“.




    Da es noch früh am Nachmittag war fuhren wir gleich weiter zur I 70 und dann bis Cisco um anschliessend auf dem Scenic-Route 128 entlang des Colorado Rivers nach Moab zurück zu kehren. Ein Entscheid, denn wir nicht zu bereuen brauchten. Wunderschön die wilde Landschaft entlang des Colorado und die Felsformationen als Kulisse. Nach zahlreichen Fotostopps langten wir schliesslich im Motel Super 8 in Moab an, das wir für die kommenden drei Nächte bereits vorreserviert hatten.






    Gegenüber dem Vorabend war das Menu im Denny’s gleich nebenan wesentlich bescheidener. Und da es dort keinen Alkohol zu trinken gibt, begnügten wir uns mit einem Diet Coke. Nach der grossen Hitze froren wir allerdings im Restaurant ganz erbärmlich, denn die Klimaanlage war jämmerlich kalt eingestellt. Wenigstens konnten wir uns nachher im Freien wieder etwas aufwärmen.


    Der Abend verging wie meistens mit etwas herumlungern, Berichte schreiben und planen des nächsten Tages.



    Ernst

  • Mittwoch, 18. Juni 2008
    Moab


    Nach dem Frühstück im Denny’s ging es gleich los Richtung Arches NP. Bereits am Morgen war es sehr heiss und um die Mittagszeit und am Nachmittag gingen die Temperaturen gegen 40 Grad Celsius was unsere Aktivitäten etwas beeinflusste. Nach dem Besuch des Visitor-Centers beim Parkeingang, wo wir uns mit einer gut deutsch sprechenden Rangerin unterhielten, die vor etwa 30 Jahren in der Schweiz (Sissach) arbeitete. Sie erzählte uns, dass sie dort in einer Farm arbeitete, die Grillen für den Zoo züchtete. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt und man zieht daraus den Schluss, dass eben Reisen bildet.









    Wegen der grossen Hitze beschränkten sich unsere Wanderungen zu den North und South Windows und einigen kurzen Besichtigungsrunden. Einen kleinen Imbiss im Schatten konnten wir im Devils Garden einnehmen. Chips, Würstchen und viel Wasser war unser Mahl, das wir unter den wenigen Bäumen genossen.


    Nun war es jedoch höchste Zeit wenigstens einen Teil des Onion Creek in Angriff zu nehmen. Also fuhren wir vom Arches runter zum HWY 128 um von dort aus zu unserem Ziel zu gelangen. Bald einmal hörten wir Sirenen hinter uns Sheriff, Polizei und Ambulanz mitsamt der ganzen Christbaumbeleuchtung am und auf dem Auto überholten uns und wir ahnten bereits Schlimmes für unsere Weiterfahrt. Vom Vortag her wussten wir, dass an der Strasse Bauarbeiten durchgeführt werden, die grössere Wartezeiten zur Folge haben können. Und so kames , dass wir beim Flagman auf eine immer länger werdende Kolonne aufschlossen. Flagman, resp. Flagwomen wusste bloss, dass es in der Baustelle einen Unfall gegeben hätte. Wartezeit vielleicht fünf Minuten, vielleicht auch zwei Stunden. Nach einer guten halben Stunde ging es dann doch weiter.




    Vom Onion Creek, auch wenn wir ihn nur ein kleines Stück fuhren, wurden wir nicht enttäuscht. Die Washes waren des geringen Wasserstandes wegen recht gut zu fahren, einzig bei der Mitfahrerin hielt sich in engen und steilen Passagen die Begeisterung manchmal in Grenzen. Aber mit der Zeit gewöhnte auch sie sich wieder daran, dass es hier fast so eng und steil ist wie im Emmental. Unserem ehemals weissen KIA merkte man nun am roten Touch auch an, dass wir in Utah angekommen sind.


    Vor der Rückkehr nach Moab besuchten wir zum Abschluss noch die Fisher Towers und sahen, dass anscheinend vor zwei Tagen ein Freund von uns dort gewesen war. Ein kühles Bier für den durstigen Emmentaler hat er jedoch nicht hinterlassen.


    Ernst

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