Wandern im Südwesten - September 2012

  • So, ich will mal versuchen euch einen Reisebericht zu spendieren. Wer mitkommt sollte die Wanderschuhe schnüren, denn es gibt einige tolle Trails!


    Reisebericht USA 2012
    Prolog
    Unsere diesjährige USA-Reise stand ganz unter dem Motto: “Schon Gesehenes auffrischen und Neues einbauen.“


    Einige Ecken des Südwestens die wir schon 2010 angeschaut hatten, z.B. wie der Chiricahua NP oder der Canyonlands NP faszinierten uns so sehr, dass wir einfach noch mal hin wollten. Dazu kommen sollten noch ein paar neue Highlights, wie Canyon de Chelly oder Petrified Forest NP, so wie das Natural Bridges NM oder auch der Blue Canyon, Ecken die bisher einfach vernachlässigt wurden, oder aus zeitlichen Gründen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke blieben.


    Unsere vorgesehene Route wurde allerdings etwas abgewandelt, da wir ein paar Wandertouren am Anfang nicht machen konnten weil ich mir noch 10 Tage vor dem Urlaub ne Rippe gebrochen hatte. Dafür kamen kurzerhand noch der Bryce Canyon NP und der North Rim des Grand Canyon mit in die Route.


    Für die Übernachtung im Zelt sah ich erst auch schwarz, aber dies war unbegründet. Unsere Campingausrüstung ist mittlerweile so gut, dass ein Campingurlaub auch mit Blessuren ganz ordentlich vonstatten gehen kann.


    Ganz neu in diesem Urlaub war die Teilnahme unserer Tochter mit ihrer Familie zu der ein knapp 8 Monate altes Baby gehörte. Es war eine Entscheidung von der wir nicht wussten ob es gut klappen oder im Chaos enden würde. Wir mit Zelt und SUV, und die kleine Familie mit Wohnmobil.


    Ich hatte den Urlaub vorsorglich und in meinen Augen gut für die Reise mit Kleinkind geplant, soll heißen kurze Fahretappen, Relax-Tage und viel Luft für eigenständige Unternehmungen. Wir wollten ja nicht nur zusammen kleben, außerdem hatten wir ja auch einige Wandertouren in der Planung die nicht mit Kleinkind machbar gewesen wären. Wir wollten dann sehen wie es läuftund gegebenenfalls noch einiges umstellen wenn nötig.


    Was soll ich sagen, es war total unproblematisch mit unserem kleinen Enkelkind zu reisen. Ich meine es ist nicht jeder Tag gleich, aber wir konnten ohne Probleme auch mal ne längere Fahrstecke zurück legen und wir haben auch die Kleine bei Wanderungen mit bis zu 5 Stunden Länge dabei gehabt.


    Der Flug verlief super, zumindest auf dem Rückflug, an dem wir dabei waren, hat sie die meiste Zeit geschlafen. Auch der Hinflug verlief laut unserer Tochter ohne große Schwierigkeiten.


    Unsere grobe Route:

  • 11.9.2012



    Unser Flug ging von Stuttgart nach Las Vegas in Nevadamit
    British Airways um 12:15 Uhr. Zeit genug also für die Hinfahrt am Morgen.
    Wolfgang, der noch in Stuttgart ein Zimmer hat, brachte, nachdem er mich mit dem Gepäck am Terminal
    ausgeladen hatte, das Auto zum Abstellplatz an seinem zweiten Zuhause. Dank Online-Check In ging alles recht zügig. Nur ärgerlich war, dass sie am Schalter für unser drittes Gepäckstück den vollen Preis haben wollten, obwohl das Buchen und Bezahlen übers Internet aus unerfindlichen Gründen nicht möglich war, obwohl
    wir es mehrfach versuchten. Übers Internet ist es nämlich etwas billiger. Zähneknirschend zahlten wir die, ich glaube, 53,00 Euro.


    So, jetzt wisst ihr auch mit wem ihr es hier zu tun habt, darf ich vorstellen: Mit dem ganzen Campinggepäck bin ich, Christiane, und mein Gatte Wolfgang ist der,der es sich bequem gemacht hat!


    Der Flieger hob mit ca. 20 minütiger Verspätung ab, die wir aber fast wieder mit gutem Rückenwind reinholten. Der Flug war an sich ereignislos. Erwähnenswert war eigentlich nur, dass es keine Wahl beim Essen gab. Nichts mit „Chicken or Pasta?“ Es gab schlicht nur Pasta. Die aber war sehr lecker.
    Immigration ging auch super flott, und wir freuten uns schon bald am Alamo Schalter zu stehen.




    Raus aus der Halle, und dann war da nichts. Kein einziger Bus zur Car Rental Station! Wir warteten und warteten. Es dauerte ca. 15-20 Minuten bis endlich ein Bus kam. Als wir dann endlich dort waren, waren so gut wie keine Fahrzeuge in der Choice Line der Midsize-Klasse. SUV erst recht nicht. Ein einziger Jeep stand dort, aber es saß schon jemand drin. Pech gehabt. Der Mitarbeiter empfahl uns dann einen schwarzen Dodge Journey. Das wäre ein kostenloses Upgrade auf Standard versicherte er uns. Was blieb uns anderes übrig, mit dem Fahrzeug ging es dann aus der Halle.


    Trotz der Enttäuschung über das Mietfahrzeug freuten wir uns endlich wieder hier in den USA zu sein, und das Lichtspektakel in Las Vegas steigerte die Vorfreude auf die kommenden 4 Wochen. Wir fuhren umgehend zum „Gold Coast Casino und Hotel“, wo wir schon von unserer Tochter mit ihrer Familie erwartet wurden.


    Die drei waren schon ein paar Tage früher angereist um auch der Kleinen eine etwas längere Eingewöhnungszeit zu gönnen. Erfahrungsgemäß reisen wir nämlich meist am Tag nach unserer Ankunft gleich weiter. Ich mag ja Las Vegas, aber mich zieht es immer so schnell wie möglich in die Natur. Deshalb geht es meist zügig wieder raus aus dieser umtriebigen Stadt. Mittlerweile war es schon um die 22:00 Uhr rum, und wir schon lang auf den Beinen. Nach einer etwas leiseren Begrüßung, die Kleine war gerade am einschlafen, tranken wir noch ein Begrüßungsbier miteinander, tauschten unsere bisherigen Erfahrungen aus, dann ging es auch für uns ins Bett.

  • 12.9.2012
    Jetlag sei Dank war die Nacht für uns um 3:00 Uhr in der
    Früh gelaufen. Wir beschlossen schon mal unsere Koffer und das Auto campinggerecht
    um zu packen. Das nahm doch ganz schön Zeit in Anspruch bis alles so verstaut
    war, dass wir ohne Probleme und schnell an die Zeltausrüstung und das ganze
    Geraffel dran kamen. Im Anschluss ging es gleich einkaufen, Kühlbox, Eis und
    Lebensmittel wanderten in unseren Einkaufswagen und wurde dann zügig im Auto
    verstaut. Um 7:00 Uhr, so hatten wir verabredet, wollten wir uns mit den
    anderen zum Frühstückbuffet im Gold Coast treffen.
    Nachdem wir uns unser erstes üppiges amerikanisches Frühstück einverleibt hatten, fuhren Sabrina und Michael um 7:30 Uhr zum Wohnmobilverleih (Moturis) um ihr Domizil für die nächsten 4 Wochen abzuholen. Die Temperaturen waren angenehm und die Sonne schien. Wie sollte es auch anders sein in Las Vegas!


    Wir selbst ließen uns noch etwas Zeit beim Frühstück,kauften noch einige Sachen ein und fuhren
    dann zum Las Vegas -Willkommensschild und machten einige Fotos.



    Um 11
    machten wir uns dann endgültig auf den Weg. Flagstaff war erst mal unser Ziel, wo wir mit Sabrina und Michi zu einem frühen Abendessen bei „Sizzlers“ verabredet waren. Nachdem es im Tagesverlauf bis zu 90°Fahrenheit gab, entlud sich die Nachmittagshitze unterwegs in einem sehr heftigen, aber
    kurzen Gewitter als wir kurz vor Williams waren. Ruck zuck war aber der Spuk vorbei und die Sonne zeigte sich wieder an einem wie rein gewaschenen Himmel. Um ca. 17:00 Uhr trafen wir nach einigen Haltestops zum fotografieren in Flagstaff ein. Nachdem wir wirklich lecker bei „Sizzlers“ gegessen
    hatten, machten wir uns nach kurzer Absprache zügig auf den Weg nach Sedona. Wir verständigten uns unterwegs immer per Handy, was während des gesamten
    Urlaubes auch fast immer einwandfrei funktionierte. Deshalb klappte es auch immer ganz gut mit den Treffen.
    Wir hatten beschlossen nicht immer miteinander, bzw. hintereinander zu fahren, da ja nicht immer klar war wie die Fahrerei mit der Kleinen ablaufen
    würde. Erst hatten wir ja kurze Fahretappen mit Rücksicht auf das Baby geplant gehabt, aber es stellte sich im Laufe des Urlaubes heraus, dass es gut möglich
    war auch mal länger zu fahren, da die Kleine sehr lieb war und im Auto viel schlief.


    Von zu Hause aus hatten wir schon einen CG in Sedona vorgebucht, da die Plätze dort sehr begehrt und schnell ausgebucht sind. So waren wir auf der sicheren Seite und unabhängig davon wann wir ankommen würden.



    Durch die frühere Anreise konnten wir gemütlicher Sedona genießen und die geplante Wanderung schon am nächsten Tag unternehmen.Wir kamen dadurch natürlich im Dunkeln auf unserem Campingplatz an, was wirklich etwas schade war, da wir die Fahrt durch den
    „Oak Creek Canyon“ so nicht wirklich genießen konnten. Trotzdem waren wir froh doch schon bis hier her gefahren zu sein. Der Campground (Cave Spring CG) lag wunderschön im Wald und da wir uns vor dem Urlaub noch ein neues etwas kleineres Zelt zugelegt hatten, was sich aber innerhalb von 5 Minuten aufbauen lies, waren wir super schnell fertig, und konnten den ersten Abend in der Natur genießen. Satt und zufrieden
    genossen wir im WoMo noch nen Absacker.Auf dem Weg zum Toilettenhäuschen sahen wir dann noch einen einheimischen Bewohner der sich einige Tage später eindrücklich in unser Gedächtnis graben würde. Ein Stinktier kreuzte unseren Weg. Ein Foto gab es aber nicht von diesem putzig aussehendem Tierchen.

  • Toll, es sind schon einige dabei! Freut mich sehr! :clap1:



    13.9.2012
    Die Nacht war etwas unruhig, wir wurden öfters wach, da es doch noch ungewohnt war in der Natur mit ihren vielen, teilweise unerklärlichen
    Geräuschen zu übernachten. Um 6:00 Uhr war dann die Nachtruhe endgültig rum, und da im WoMo noch alles ruhig war, begann ich damit mir Notizen für den Reisebericht zu machen. Es war noch frisch an diesem Morgen, die Temperaturen lagen bei 57° Fahrenheit, was sich aber im Laufe des Tages noch steigerte auf bis zu 79° Fahrenheit. Auch war die Luftfeuchtigkeit hier im Canyon recht hoch, es musste wohl hier auch kürzlich geregnet haben. Ichpackte noch einige Sachen im Fahrzeug um, so dass wir leichter an das ganze Camping-Geraffel kamen, dann kamen so langsam Lebenszeichen aus dem WoMo, und einem gemütlichen Frühstück miteinander stand nichts mehr im Wege.


    Katzenwäsche am Bach


    Nach dem Frühstück wurden die Rucksäcke gepackt für unsere erste Wandertour. Dies erforderte zumindest für Sabrina und Michi eine guteLogistik, hieße es doch für die Kleine auch ausreichend Wickelzeugs und Essen mit zu nehmen, denn wir wollten Amelie natürlich mit auf die Wanderung nehmen. Wir waren schon gespannt ob es gut laufen würde. Eventuelle Zweifel waren unangebracht, denn die Kleine war, wie auch schon beim Fahren, absolut pflegeleicht und lieb.


    Michael nahm die Kleine in der Trage, und Sabrina trug den Rucksack mit dem Wickelzeugs, die Verpflegung teilten wir untereinander auf.
    Dann ging es los zum „West Fork of Oak Creek Canyon“, dessen wunderschönen Trail wir nun miteinander liefen. Erst einmal mussten wir aberEintritt zahlen. 9.00$ pro Fahrzeug war uns dieses Erlebnis aber allemal wert.



    Frühstück!


    Die angenehmen Temperaturen und die in großen Abschnitten unter schatten spendenden Bäumen verlaufende Streckenführung machten die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis, schon weil auch immer wieder der Bach des Canyons gequert werden durfte. Obwohl schon leicht herbstlich, blühten noch viele
    Blumen hier und auch schöne Vögel und andere Tiere waren zu sehen.




    Kleine Streifenhörnchen flitzten herum, und verschiedene Echsen lagen in der Sonne um Wärme zu tanken. Ein recht großer Fischreiher ließ uns sogar ziemlich dicht an sich heran. Eine tolle, nicht schwierige Wanderung die relativ eben durch den Canyon geht und absolut empfehlenswert ist.
    Wir machten zwei Pausen, davon eine länger Picknickpause bei der wir uns auf einem großen flachen Stein ausbreiteten. Wir alle ließen uns unsere Bagels schmecken. Amelie genoss, nachdem sie unterwegs viel geschlafen hatte, jetzt auch ihren Brei, der Dank einer kleinen mitgenommenen Thermokanne recht schnell zubereitet war.





    Insgesamt waren wir 4 Stunden und 20Minuten unterwegs. Super gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes.



    Zurück an den Fahrzeugen ging es noch zum nächsten Supermarkt um Grillzeug einzukaufen. Dann fuhren Wolfgang und ich noch etwas rum um zu fotografieren.







    Am Abend wurde dann miteinander gegrillt und bald ging es schon wieder auf die Matte.

  • Du legst aber ein Tempo vor.......ich fahre auch mit :wink2:


    Mit dem ganzen Campinggepäck bin ich, Christiane, und mein Gatte Wolfgang ist der,der es sich bequem gemacht hat!


    Ist es nicht immer so :D


    Ist doch klasse, dass mit der Kleinen alles so problemlos klappt.
    Die Wanderung bei Sedona sieht echt schön aus, tolle Fotos :clap1:

  • Schön schon so viele Mitwanderer zu haben! :cap:
    Ich weiß auch nicht warum das Hochkanntbild nicht wollte. Eventuell war die Auflösung nicht richtig. Muss noch mal schauen.


    Die Wanderung im Oak Creek Canyon ist auch geeignet für Leute die nicht unbedingt die Hiker vor dem Herrn sind!
    Wenn man keine Lust hat weiter zu gehen, dreht man einfach um. Ist aber toll zu laufen weil es vorwiegend schattig ist.
    Wir hatten eigentlich normales Wandertempo drauf, außer das wir zwei Pausen gemacht haben, war es unser übliches Wandertempo.
    Man bleibt eben oft stehen für Fotos, und natürlich wurden wir oft angesprochen von anderen Wanderern, weil wir das kleine Kind dabei hatten. Fanden viele total süß!
    Also so 3,5 Stunden kann man schon für die Tour rechnen. Wir waren ja 4 Stunden und 20 Minuten unterwegs.


    Wir waren so begeistert von Sedona, deshalb haben wir in diesem Jahr gleich 3 Übernachtungen eingeplant!


    Jetzt kommt erst mal ne kleine Pause, muss Tatort gucken!
    Grüßle Christiane

  • Du legst ja ein Tempo hin, da kommt der alte Mann nur noch schwer schnaufend mit. ;)


    In jungen Jahren war ich ja auch oft mit dem Zelt unterwegs. Mit der Zeit gewöhnt man sich halt an ein bequemes Bett und ein Badezimmer.
    Die Umgebung von Sedona kennen wir noch gar nicht so richtig. Abgesehen von den Flussquerungen wäre das ja fast eine Wanderung die wir uns noch zutrauen könnten.


    Ernst

  • Hallo Ernst, diese Wanderung ist sicher sehr gut geeignet für euch, denn es sind keine großen Steigungen zu bewältigen. Nur bei den Flussquerungen sollte man etwas sorgsam sein. Die Steine können manchmal etwas rutschig sein. Also aufmerksam überqueren.


    Sedona hat überhaupt tolle Wanderungen zu bieten. Ich freu mich schon sehr auf die nächste Reise!


    Die Zelterei ist gar nicht so unbequem, denn mittlerweile gibt es so gute Therma-Rest- Matten, da liegt man fast wie in nem Bett. Wie gesagt ich hab mit ner gebrochenen Rippe gezeltet, es ging auch ohne Schmerzen.
    Wir machen ja immer so Mischurlaub, manchmal wird ne Cabin gemietet, oder auch zwischendurch mal im Hotel übernachtet. Das ist ne tolle Sache.
    Auch bei den Campgrounds suchen wir uns immer mal welche die auch nen Pool haben zum Entspannen. Aber die Primitivcampgrounds sind einfach immer am schönsten gelegen! :camp: Da verzichten wir gerne mal auf Komfort!
    Grüßle Chrstiane

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