Get your kicks on Route Sixty-Six

Zitat von tom2go

Keine Lust auf Anstehen ist auch der Grund, warum wir bis heute noch nicht Cable Car gefahren sind

Das haben wir uns allerdings gegönnt - in der Nacht ist die Schlange auch nicht so lang ....
Aber selbst wenn, dass gehört eigentlich für SF dazu .....

Zitat von Scotty

Boahhhhhhhhhhhhhhhhh ein Mega Bild, Golden Gate Spitze aus dem Nebel ragend !

Gebe es an Martina weiter

Zitat von sarahbonita

Die steilen Strassen runter gegen eine Stange gepresst worden auf der Sitzbank

An einer Stange wird doch .....

So, nun also zum Spiel.
Ich bin ja schon länger Fan der Niners, begonnen hatte es zu den glorreichen Zeiten mit Joe Montana (wie hat der Spiele, nach scheinbar aussichtslosen Rückständen gedreht, deshalb auch sein Nick "Comeback Joe" LESEN!! ) und Steve Young-
Diese beiden Quarterbacks haben die Niners zu 5 Superbowl Siegen geführt, nur die Dallas Cowboys haben auch fünf mal den Bowl gewonnen. "Spitzenreiter" sind die Pittsburgh Steelers, mit 6 Siegen.
Allerdings ist Joe Montana der bisher einzige Spieler, der 3 x als MVP (Most Valuable Player) ausgezeichnet wurde.
Seid einigen Jahren warte ich und alle Fans mal wieder auf erfolgreichere Zeiten, zumindest wieder mal Teilnahme an den Play Offs - die wurden dieses Jahr wieder verpasst.
(Aktuelle Ergäznung: Der Erfolg ist zurück - die Niners waren dieses Jahr in den Play Offs )
Aber Fans halten auch zu ihrem Team, wenn es mal nicht so gut läuft ...siehe auch Werder Bremen

Natürlich waren wir schon etwas überrascht, dass der große Parkplatz schon so gefüllt war. Und dann konnten wir die Stimmung und Atmosphäre, beim Schlendern auf dem Platz erleben.
An vielen Ständen wurde gegrillt - man hätte durchaus auch eine Scheibe Steak bekommen, wenn man gewollt hätte.

An anderen Stellen saß man einfach nur so beisammen, meistens war noch ein Fernseher dabei. So konnte man die aktuellen Baseball Spiele verfolgen, denn das war ja dieses Jahr spannend, für die Fans San Franciscos ... die Giants spielten nämlich erfolgreich und haben dieses Jahr die Baseball Meisterschaft gewonnen
Da darf man natürlich nichts verpassen.

Es war jedenfalls ein gewaltiger Trubel auf dem Platz, die Berichte davon entsprachen wirklich der Realität. Auch das es friedlich zu ging, kein Mensch wurde irgendwie aggressiv gegenüber Fans der gegn. Mannschaft, an diesem Tag von den Philadelphia Eagles, die auch so über den Platz liefen. Natürlich gab es Bemerkungen und Sprüche, aber immer friedlich und fröhlich. Das hat einfach Spass gemacht.

Ein paar Cheerleader liefen auch schon übern Platz, begleitet von Security ... ja, ja auch Cheerleader haben einen bestimmten Status. Allerdings sahen einige, aus der Nähe betrachtet, nicht mehr ganz so jung und attraktiv aus ....

Nach einiger Zeit hatte ich genug gesehen und wollte nun endlich ins Stadion, dort geschieht ja doch das "Wichtigste" ...darauf habe ich mich ja am Meisten gefreut, im Stadion der Niners zu sein.

Sachlich muß man sagen; es ist mit das älteste und unmodernste Stadion der NFL, es gibt inzwischen Pläne für einen Neubau. Mir war es erstmal egal, ich war im Stadion der Niners.
Jetzt waren von den 70 000 Sitzplätzen noch nicht viele gefüllt, aber sehr schnell änderte sich das.
Mit den ersten Spielern, die zum Aufwärmen den Rasen betraten, konnte man auch die ersten Aktionen der Cheerleader "bewundern"

Für mich war es natürlich interessanter, dass Aufwärmen zu beobachten. Teilweise ganz andere Übungen, als die Übungen, die wir vor einem Fußballspiel (Soccer!) sehen. Mit meinem Fernglas konnte ich das genau beobachten, dabei auch den einen oder ander Star der Mannschaft. Aber ich konnte auch ein Stück weiter nach unten laufen, so dass ich etwas näher an die Spielfläche kam.

Mit den Nummern 11, 1, und 5 die Quarterbacks der Niners A. Smith, T. Smith und Carr
Oder hier die Läufer (Runningbacks) und Passfänger (Wide Receiver) Mit der Nr. 21 Frank Gore, ein Star der Niners

Hier dann schon eine spezielle, dem Spiel angelehnte Form der Vorbereitung - das Blocken eines Spielers, Nr. 64. Für mich einfach interessant zu beobachten.

Ich wußte oft gar nicht, wo ich zuerst hinsehen sollte ... natürlich auch mal durchs Fernglas zu den Cheerleader
Irgendwann kamen dann auch die Spieler der Eagles zum Aufwärmen - natürlich gab es hier dann Pfiffe und Buh Rufe, aber das gehört halt dazu und war irgendwie auch nicht aggressiv. Das gefiel mir alles sehr.

Dann verschwanden alle Spieler und ich wußte, nun kommt bald die eine Zeremonie, die auch so typisch für amerik. Sport Events ist: das Einlaufen der Stars einzeln, während die "normalen" Spieler oder die Cheerleader Spalier stehen.
Hier geschah das nun mit Feuerwerk, am Rand wurden auch Böller gezündet
und großen Applaus und Hallo ... schon das war ein Erlebnis.

Bald danach ertönt natürlich die Nationalhymne. Egal wie man dazu steht, zum Patriotismus der Amerikaner, es war doch ein ergreifender Moment - wenn alle aufstehen und viele Tausend Menschen die Hymne mitsingen.
Mit Begeisterung habe ich dann das Spiel verfolgt, viele Spielszenen konnten man auf den großen Filmwänden in den häufigen Unterbrechungen noch mal verfolgen. Das war auch gut für Martina, dadurch konnte sie besser verstehen, weshalb jetzt das Spiel unterbrochen war, warum die bestimmte Szene ein Foul war usw.
Sie hat dann auch zum 1. Mal verfolgen können, dass die Strafe für ein Foul darin besteht, dass die angreifenden Mannschaft wieder ein Stück zurück gehen muß und damit eine größe Distanz überwinden muß. Football ist ja ein Spiel, wo man Raumgewinn erzielen muß ... für 10 Yards hat man 4 Versuche. Erreicht man das mit 4 Versuchen nicht, hat die andere Mannschaft den Ball. Meistens werden nur 3 Versuche ausgeübt, beim 4. Versuch wird der Ball mit dem Fuß so weit wie möglich in die gegn. Zone gekickt, damit der Gegner einen längeren Weg bis zur Endzone hat.
Sehr schnell gerieten die Niners an diesen Tag in Rückstand, die Spielzüge gelangen nur selten - lag aber auch daran, dass die Eagles zu den Spitzenmannschaften der NFL gehören. Außerdem leistete sich die Mannschaft immer wieder leichte Fehler (Abseits) oder auch Fouls, so dass der Angriff nie richtig ins Rollen "Niners go" ... kam.
Auch der Quarterback hatte einen schlechten Tag und wurde, je länger das Spiel dauerte immer mehr ausgebuht - passiert eigentlich nicht so oft beim Football.
Ging soweit, dass die Zuschauer immer mehr einen anderen QB forderten - da konnte ich sogar einen Streit zwischen den einen QB und dem Headcoach beobachten.
Letztlich spielte er weiter und erwischte noch mal etwas Erfolg.
Gegen Ende, es waren wohl noch 2 1/2 Minuten zu spielen, benötigten die Niners nur noch einen Touchdown (7 Pkt. incl. Zusatzpkt.) zum Unentschieden und zur Verlängerung. Sie waren in Ballbesitz und A. Smith warf 3 oder 4 gute Pässe, mit Raumgewinn - viele Zuschauer, die schon enttäuscht über die vermeintlich erneute Niederlage, die Plätze verlassen hatten, kamen zurück. Noch einmal ein paar Yards überwinden und man wäre mit 1. Versuch in der Nähe der Endzone - da wirft der QB den Ball den Gegnern in die Arme ...Interception Damit war das Spiel verloren
Schade, ich hätte mich sehr über einen Sieg der Niners gefreut.

Erwähnen muß ich noch die Show in der Halbzeitpause. Hier spielte diese große Marching Band und auch das war ein Erlebnis.Die Musik und die verschiedenen Wechsel der Positionen, das Laufen während des Musizierens usw.
Diese Bands spielen sehr oft in den Halbzeitpausen bei Football Spielen.

Nun war noch die Frage, wie gestaltet sich die Rückfahrt?
Ich kann es kurz machen - problemlos! Obwohl viele Tausend Menschen das Stadion verließen, ging es locker und diszipliniert vonstatten. Alle, die nicht mit Autos angereist waren, standen in Reihe (!!!) und warteten auf entsprechende Busse, die sie in alle verschiedene Stadtteile von SF bringen sollten. Da wurde nicht gedrängelt, sonder man stand wirklich in 3 Reihe und langer Schlange ....
Wir hatten Glück ... ehe wir die richtige Reihe zur Fahrt "Downtown" gefunden hatten, hielt zufällig genau neben uns der entsprechende Bus. Und obwohl wir nicht in der Reihe standen, wurden wir praktisch mit in den Bus rein "gedrängt" ....
Dann ging es auf direkter Fahrt zurück in die Stadt und damit waren wir so gegen 23.30 wieder im Hotel. Angefüllt mit Erinnerungen an ein tolles Erlebnis, auch für Martina. Sie ist nun nicht unbedingt gleich ein Football Fan geworden, aber gefallen hat es ihr gut!
Ich war natürlich besonders froh und ich sag ehrlich - auch ein Stück glücklich, dass ich das erleben konnte. Gewünscht hatte ich mir das ja schon lange. ich werde immer wieder daran denken, und das Ticket hat eine "Ehrenplatz" an der Wand im Arbeitszimmer
Es war toll und ich konnte lange noch nicht einschlafen, obwohl wir noch die letzten Reste Bier und Wein vernichtet hatten .....

11.10. San Francisco und Route 66 ... Goodbye!

Tja, nun ist es leider wieder soweit - gestern noch ein tolles Erlebnis und heute die irgendwie traurige Abreise. Aber eine Abreise mit vielen schönen Erinnerungen.

Gegen 8 Uhr sind wir wach und beginnen auch gleich nach dem Frühstück mit dem Koffer packen. Der Seesack war ja schon reisefertig ...
Diesmal muß ich doch mehrmals hin und her packen, zwischen Handgepäck und Koffer, um alles gut zu verstauen und auf das Gewicht zu achten. Aber das gelingt schließlich auch.
Wir checken dann aus, dürfen aber, da wir einen Nachtflug gebucht haben, dass Gepäck in der Zwischenzeit im Hotel lagern. Wir wollen ja noch ein paar Stunden in die Stadt, allerdings ohne Fotos ....
Dabei bummeln wir ein wenig die Market entlang, bis zum Civic Center - und wieder sehen wir viele Penner und Obdachlose. Dieser Abschnitt der Market ist wirklich ein Schandfleck in dieser Stadt.
Wir halten uns aus diesem Grund auch nicht lange in dieser Ecke auf, sondern laufen zurück in Richtung Powell Station. Dort gehen wir ins große Einkaufscenter "NORDSTROM", fahren etwas die gekrümmten Rolltreppe und bei "Panda Express" essen wir eine Kleinigkeit.
Anschließend zurück zum Union Square und dort noch mal rein zu "Macy's" - hier finden wir ganz oben eine Verkaufszeile mit "Weihnachtsartikel". Teilweise etwas kitschig, aber eben typisch amerikanisch. Die Nussknacker Figuren finden aber bei uns wenig Begeisterung, da ausschließlich "Made in China", wir stehen da mehr auf Handwerkskunst und -arbeit aus dem Erzgebirge.
Interessant ist noch der Ausblick von der Dachterrasse.
Da die Sonne sehr schön scheint und wir auch irgendwie doch nicht mehr die richtige Lust auf Unternehmungen in andere Stadtviertel - die Luft ist doch etwas raus - setzen wir uns in die Sonne und beobachten das Treiben am Union Square.
So vergeht auch etwas Zeit.
Schließlich geht es zurück zum Hotel, wo wir bis gegen 15 uhr noch ein wenig in der Lobby "abhängen" Genau 15 Uhr holt uns das vorbestellten Hotelshuttle ab und fährt uns raus zum Flughafen.
Dabei werden auch noch andere Gäste abgeholt, die teilweise in Hotels gewohnt haben, wo ich niemals auch nur lang gehen würde - mitten z.B. im Stadtteil Tenderloin. Jeder weiß doch, dass dieses Viertel zu meiden ist.
Was wir dabei sehen, ist geradezu abschreckend.
Da gestaltet sich sogar das Abholen schwierig: der Fahrer muß an den Hoteltüren klingeln, einfach so reingehen geht nicht. Das eine Hotel ist als solches gar nicht zu erkennen, die Eingangstür besteht aus einer großen Spanholzplatte ... Und der Fahrer verriegelt sogar unsere Auto Tür - auch wenn das Hotel noch so billig ist, da würde ich nie buchen.
Und die Gestalten, die da rumlungern - einer liegt bewußtlos auf dem Fußweg und wird wohl gerade von Sanitätern versorgt.

Die Zeit im Flughafen zieht sich natürlich auch, aber dann geht alles doch sehr schnell und wir fliegen pünktlich aus SF ab.

Und ich gehöre ja auch zu denjenigen, die im Flieger immer etwas Pech haben. Oft hatte ich schon "gewichtige" Personen vor oder hinter mir, die mir dann entweder Knie in Rücken oder Lehnen in Bauch gedrückt haben; oder es sind nervige Kinder in der Nähe.
Prima diesmal ein Kleinkind (2 Jahre ca.) direkt vor mir. Und ein fideles Kerlchen, er kaspert rum und "klaut" z.B. ganz schnell das Lehnentuch. Das Fixieren im Körbchen wird natürlich laut schreiend quittiert - das kann ja heiter werden. Und ich glaube der Mutter nicht, die versichert, dass er nach der Mahlzeit gleich schlafen wird.

Tatsächlich, die Mutter hatte recht. Der Kleine schlief durch, bis kurz vor Ankunft in Frankfurt Das er dann etwas nervig, konnten wir verstehen und ertragen.
Ich selbst habe zum ersten Mal eine längere Zeit geschlafen, wir werden wohl mehr zu Nachtflug tendieren. Der Service bei United war normal, trotzdem erstaunlich das bei einem Nachtflug die Crew oft präsent war.
Auch in Frankfurt alles ohne Probleme, ebenso in Hannover.
Diesmal war alles Gepäck da, unser Sohn hatte uns nicht vergessen - mit Enkeltochter wurden wir schon erwartet.

So ging diesmal ein weiterer USA Urlaub ruhig zu Ende - leider wieder viel zu schnell. Außerdem auch mit ein wenig Wehmut, da wir wohl 2011 mit USA aussetzen ...