Tag 08 (05.11.2022) - Ein entspannter Tag in der Discovery Cove
Achtung, wenig Bilder, viel Text!
Während Marc sich irgendwo im Schnorchelbecken tummelt gehe ich zu den Umkleiden und organisiere uns Handtücher für die Liegen. Die liegen hier übrigens einfach aus und man kann sich so viele nehmen, wie man möchte. Ist eins also voll mit Sand oder einfach nass, kann man es einfach in einen vorgesehenen Container werfen und sich ein Neues aus dem Schrank nehmen. Außerdem brennt mir langsam aber sicher die Sonne unangenehm auf die Haut und es wird Zeit für Sonnencreme. Das abbaubare Bio Zeug aus den Spendern erweist sich als höchst widerspenstig und ist so dick und klebrig, dass es sich kaum verreiben lässt. Na egal... Dafür ist es inkludiert und macht den Tieren und Pflanzen hier nichts aus.
Ich lege mich in die Sonne und döse ein wenig vor mich hin, als Marc komplett begeistert wieder kommt und mich überredet, auch mal mit in's Wasser zu kommen. Das MUSS ich sehen. Hm... Ja. Ich hab in Mexiko ja schon für mich festgestellt, dass Schnorcheln eher nicht so mein Ding ist, allein schon, weil mich die Gummis der Brille nerven und mir gefühlt die Hälfte meiner Haare beim an- und ausziehen ausreißen. Noch dazu diese ganzen Viecher, die einen potenziell umbringen oder anekeln können Ja... Natürliches Gewässer ist nichts für mich! Im Gegensatz zum echten Ozean gehe ich aber mal fest davon aus, dass man hier auf Kosten der Authentizität und Zugunsten der Besucher auf Quallen und sonstige Abscheulichkeiten verzichtet hat. Ich bin also skeptisch, folge ihm aber unauffällig.
Scheiße, ist das kalt... Dabei hat Marc mir doch grad noch erzählt, das Wasser sei wärmer als bei den Delfinen. Klar, er trägt noch seinen Neoprenanzug und ich nicht, glauben kann ich das trotzdem nicht. Ich will jetzt aber auch nicht rumzicken und wieder zur Liege zurückrennen, einen neuen Anzug holen will ich schon gar nicht, also Augen zu und durch... Wider erwarten schaffe ich es komplett in's Wasser und bin nun die einzige hier ohne Neoprenanzug. Wär hätte es gedacht! Marc gibt mir seine Brille und Schnorchel und ich schau mich kurz um - stimmt! Ist genial hier. Neben unzähligen kunterbunten Fischen, groß und klein, gibt es auch zahlreiche kleine Rochen. Vor denen habe ich etwas Respekt, aber die Leute von der Discovery Cove werden schon wissen was sie tun. Im Schnorchelbecken wird wohl nichts sein, was groß gefährlich werden kann. Mangels GoPro gibt es natürlich weiterhin nur Fotos von außerhalb, auf denen man zumindest die Rochen erkennen kann.
Als ich wieder auftauche ist der Himmel bedrohlich dunkel geworden und es hat angefangen zu regnen. Nicht sehr stark und zum ersten, aber nicht letzten Male am heutigen Tag. Marc geht raus und sieht nach dem Handy unter dem Handtuch auf der Liege, außerdem will er sich eine neue Brille und einen neuen Schnorchel besorgen, seinen Kram hab ich ja jetzt in Beschlag genommen. Während er weg ist drehe ich eine größere Runde durch das Becken und schwimme bis ganz hinten, bisher bin ich nur im vorderen Bereich geblieben. Okay, was bitte geht hier ab?! Da schwimmt man so friedlich, nichts ahnend vor sich hin, als plötzlich keiner dieser kleinen Rochen mehr unter mir auftaucht, Nein, das Vieh ist mit Schwanz locker drei Meter lang. Mir bleibt kurz das Herz stehen und mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter, damit habe ich nicht gerechnet. Ungefähr so stelle ich es mir ja auch vor, wenn man im Meer tauchen geht und plötzlich schwimmt so ein Blauwal neben einem. Naja, gut... Das wäre vielleicht noch ein klein wenig beängstigender Damit nicht genug, hier hinten schwimmen auch ein paar nicht besonders kleine Haie herum. Was zur Hölle?! Okay, tief durchatmen und wieder bewusst machen, dass die Betreiber wohl kaum Interesse daran hätten, das die Besucher aufgefressen werden. Aaaalles harmlos. Immerhin keine Quallen Mit der Erkenntnis ist das Erlebnis dann doch wieder ziemlich cool.
Als Marc mit seiner neuen Ausrüstung zurück ist, schwimme ich sogar ein 2. mal mit ihm los, um ihm die Bestien todesmutig zu zeigen und auch er wundert sich doch ein wenig über deren Größe. Jetzt wird es aber Zeit sich mal wieder aufzuwärmen und das geht nur außerhalb des Wassers. Während Marc schon faul in der Sonne liegt gehe ich eine Runde um das Becken, kann eine Gruppe bei Ihrer exklusiven Hai Begegnung beobachten und mache noch ein paar Fotos.
Wir setzen uns, holen Getränke und plötzlich fängt es aus Eimern an zu kübeln Na toll, das muss aber jetzt echt nicht sein. Wir kauern uns, in die Handtücher gewickelt, unter dem Sonnenschirm zusammen und hoffen, dass es bald wieder aufhört, denn noch dazu wird es total windig. Wir haben Glück, der Schauer ist kurz und bald kommt die Sonne wieder raus. Die Handtücher sind jetzt nass, landen in der Abgabe und wir gönnen uns jetzt erst einmal ein bisschen Pizza. Zur Auswahl gibt es drei verschiedene Sorten und ich probiere Salami und BBQ Chicken.
Die Liegen sind noch alle nass vom Regen, also gehen wir mal auf Wanderschaft in die andere Richtung vom Park. Vorbei am Eingang gibt es nämlich noch eine Ecke, in der wir noch gar nicht waren. Hier soll es eine Art natürlichen Lazy River geben, an dem man auch zahlreiche Vögel, Otter, Nasenbären und Affen bewundern kann. Das lassen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen.
Zu meinem Glück ist das Wasser hier endlich in einer, für mich, angenehmen Temperatur und auch die anderen Gäste wagen sich ohne Neoprenanzug in die Fluten. Die Runde ist überraschend lang und führt irgendwann durch einen Wasserfall hindurch, wonach man sich plötzlich in der riesigen Vogel Voliere befindet. Die buntesten Papageien fliegen direkt über unsere Köpfe hinweg, riesige Wasservögel sitzen am Ufer, zum greifen nah! Nach einigen Minuten verlassen wir den eingezäunten Bereich ebenfalls wieder durch einen Wasserfall, die Vögel können ihn nicht passieren und werden so innerhalb der Voliere gehalten.
Uns hat das entspannte Treiben lassen so gut gefallen, dass wir direkt noch eine 2. Runde hinten dran hängen, diesmal nehmen wir uns aber eine der vielen Poolnudeln, die hier zur freien Verfügung in der Gegend herumliegen. So können wir noch mehr faulenzen und am Ende sind wir mit den zwei Umrundungen über eine Stunde beschäftigt.
Wir haben jetzt 13:20 Uhr und ein Hüngerchen, Zeit fürs Mittagessen beschließen wir. Wir hatten ja erst für 14 Uhr gebucht, aber heute morgen hieß es ja noch es sei kein Problem, wenn wir zu einer anderen Zeit kommen. Am Eingang zum Restaurant hat sich schon eine kleine Schlange gebildet und die resolute Dame am Check In schickt einen nach dem anderen wieder weg - es seien keine Tische frei und wir dürfen frühestens 10 Minuten vor der Reservierung auftauchen, besser erst genau dann. Ja, was denn nu?!
Dann gehen wir halt an die Bar… Marc holt sich ein Bier und ich zapfe mir „Fanta Pina Colada“ aus einer Art Slush Maschine. Das Ergebnis ist irgendwie ein komisches, gefrorenes Getränk das quasi nur aus Schaum besteht und total künstlich schmeckt, aber irgendwie auch gut Zum Sitzen gibt es Schaukeln
Um genau 14:01 Uhr (ja, ich habe auf die Uhr geguckt, damit wir auch BLOß keine Sekunde früh zu unserer Reservierung kommen) stehen wir wieder vor der gleichen Frau, die inzwischen sichtlich genervt ist. Wir sollen uns halt an irgendeinen freien Tisch setzen, auf dem eine Nummer steht, wie heute morgen. Eigentlich ja kein Problem, wenn denn einer frei wäre. Nicht nur wir irren hier ziellos umher, sondern auch noch zwei weitere Familien, denen offenbar das gleiche gesagt wurde. Inzwischen ungefähr genau so genervt gehen wir postwendend zurück zu de Dame. Die rollt erst einmal gepflegt mit den Augen und bedeutet uns mit einer Handbewegung ihr zu folgen - hinter das Haus, wo noch weitere Tische stehen und wo auch welche frei sind. Schon ist sie wieder weg und ist den nervigen Ballast, also uns, losgeworden. Ein freundlicher Hinweis, dass es woanders auch noch Sitzgelegenheiten gibt, hätte mir persönlich ja gereicht. Das Abenteuer Mittagessen geht aber noch weiter.
Der junge Mann, der heute morgen noch Trainee war, wurde inzwischen offenbar alleine auf die Gäste losgelassen, denn er steht bereits übermotiviert bei uns am Tisch und möchte unsere Bestellung aufgeben, bevor wir uns hingesetzt haben. Dafür müsste man ja jetzt erst einmal wissen, was man überhaupt bestellen kann... Und DAFÜR bräuchte man wiederum eine Karte, die sich nicht auf unserem Tisch befindet. Nachdem wir darauf hingewiesen haben klaut er einfach eine von den Nachbarn und sagt, er sei gleich zurück.
Genau wie beim Frühstück gibt es ein paar Optionen und die Wahl ist schnell gefallen. Allerdings ist unser Trainee mittlerweile verschwunden und zwar für immer und unwiederbringlich. Nach über 20 Minuten kommt eine Frau vorbei, die eigentlich nur abräumt und nicht kellnert, die entschuldigt sich 1000x und nimmt unsere Bestellung auf. Für mich gibt es den Lachs, zusammen mit einem kleinen Ceasars Salad und einem Cheesecake als Nachtisch. Das Essen kommt innerhalb der nächsten fünf Minuten, gebracht von der gleichen Dame, die auch die Bestellung aufgenommen hat, natürlich mit weiteren Entschuldigungen. Vom Trainee fehlt weiterhin jede Spur.
Also ich weiß ja nicht... Die Discovery Cove ist ja ein exklusiveres und nicht günstiges Erlebnis, wo man den ganzen Tag bedient wird und alles inklusive ist... Kann das Essen dann nicht wenigstens ansprechend aussehen und mit vernünftigen Tellern kommen? Das hat immer so ein Fast Food / Pommesbuden Flair. Oder Freibad.
Der Fisch ist gut, Reis und Gemüse eher vertrocknet und der Salat eine Katastrophe, das Dressing aus der Tüte. Auch der Cheesecake schmeckt nicht wirklich. Schade... Hier hätte ich irgendwie mit besserer Qualität gerechnet. Als wir gehen wollen entschuldigt sich die Frau nochmal und was mit dem Trainee passiert ist, werden wir wohl nie erfahren. Geplatzt? Eingeschlafen? Gefeiert?
Wir laufen erneut rüber zum Lazy River, da wir die versprochenen Tiere bisher gar nicht gesehen haben. Dabei stellen wir fest, dass man die Affen und die Otter wohl nur schwimmend zu Gesicht bekommen kann und das es hier noch eine Insel im Fluss gibt, um die man ebenfalls schwimmen kann und die uns vorhin nicht aufgefallen ist.
Es ist ja schon wirklich paradiesisch hier in der Discovery Cove... Bisher war alles, was wir gemacht haben richtig toll. Das Delfinschwimmen, das Schnorcheln, der Lazy River, in der Liege am Sandstrand liegen... Schade, dass es zwischendurch immer mal ein Ärgernis gab, das die Stimmung etwas gedrückt hat, wie die unfreundliche Frau beim Essen oder die Preise für die Fotos.
Wir kommen noch an einer Begegnung mit einem Nasenbären vorbei. Das Tier wird grad vorgestellt und ist unheimlich niedlich. Davon haben wir in Mexiko ja schon ganz viele gesehen, auch wenn die dort farblich ein wenig anders aussahen. Putzige Tierchen!
Dann wollen wir doch mal sehen, was wir bisher verpasst haben...
Ausnahmsweise nehme ich mein Handy mal mit in's Wasser. denn hier kann man überall stehen und außerdem muss es ja irgendwie mal Fotos geben... Ich meine, irgendjemand hat hier vergessen seine GoPro einzupacken, die extra für den Tag gedacht war Die Otter befinden sich hinter einer Glasscheibe und können wirklich nur bewundert werden, während man sich hier vorbei treiben lässt. Die Tiere faulenzen grad noch eine Runde anstatt eine Show für uns hinzulegen, sieht allerdings trotzdem total niedlich aus.
Die Vogel Voliere kann man übrigens nicht nur schwimmend durchqueren, sondern auch zu Fuß, denn es gibt mehrere verschiedene Bereiche, die allesamt durch Schleusen voneinander getrennt sind. Solche, die man auch aus allen möglichen Zoohäusern kennt, zum Beispiel Schmetterlingshäusern. Leider sind viele Leute ein wenig zu dumm für die Benutzung und lassen beide Türen gleichzeitig aufstehen Man kann sich hier kleine, fertig vorbereitete Schälchen mit Obst nehmen und sein Glück bei den Vögeln versuchen. Diese hier sind eher nicht so überzeugt von unserem Nahrungsangebot und halten lieber Abstand.
Mit viel Geduld und gutem Zureden kann ich die Schönheit aber dennoch überzeugen wenigstens mal zu probieren.
Das ruft natürlich auch gleich andere Besucher auf den Plan, die bisher überhaupt keinen Erfolg hatten und vor denen die Vögel immer fliehen... so jetzt auch meiner. Das wundert mich auch nicht groß, denn die Leute versuchen den Vögeln die Schalen mit Gewalt in's Gesicht zu drücken und schreien dabei laut herum, da würde ich auch abhauen so als Vogel
Die Kollegen hier sind schon weniger zimperlich und landen auch auf der Hand, wenn man lange genug still hält.
Wir halten uns hier eine Stunde auf, weil die Erkundung der drei verschiedenen Volieren eine Menge Spaß macht und die Vögel immer wieder auf die Hand kommen. Jetzt wollen wir aber doch noch eine letzte Runde durch den Lazy River schwimmen, denn es ist plötzlich schon recht spät geworden und die Discovery Cove hat nur bis 17 Uhr auf. Wir gehen zum Spind, schließen das Handy ein, geben die Handtücher ab und dann lassen wir uns ein letztes mal treiben. Es gibt noch ein Gewässer, in dem wir noch nicht waren, und hier umrundet man die Affeninsel. Wir können einige Tiere beim Spielen beobachten und auch die Otter kann man in einer Höhle von hier aus beobachten, mittlerweile sind sie aufgewacht!
Nach einer abschließenden Runde auf dem langen Lazy River ist es auch schon Punkt 17 Uhr und wir begeben uns in Richtung Umkleiden. Dabei kommen wir noch einmal an den Delfin Becken vorbei und ich mache ein paar Bilder mit dem Handy, das wir mittlerweile wieder geholt haben. Leider kann man nicht viel erkennen, aber immerhin gibt es Delfinfotos...gratis...
Wir haben Durst, aber die Getränkestände haben offenbar pünktlich um 17 Uhr die Schotten dicht gemacht, wie doof, wo doch noch alle Gäste im Park sind. Da hätte man die auf dem Weg zwischen Duschen und Ausgang wenigstens noch eine halbe Stunde länger offen lassen können. In den Duschen ist alles vorhanden, Duschgel, Shampoo, Handtücher, Plastiktüten für die nassen Badesachen... man hat an alles gedacht.
Wir verlassen den Park nach einem schönen Tag...
... und stellen fest, dass wir auf den Valet Parkplätzen stehen, aber offenbar sowieso kein Valet Parking angeboten wird. Egal... Wir sind auch nicht die einzigen Leute, die in der Dunkelheit am morgen diesen Fehler gemacht haben.
Wir müssen tanken und halten dafür an einem 7-Eleven mit angeschlossener Tankstelle. Alle meine Kreditkarten schreien mal wieder nach einer Postleitzahl und sind mit keiner der Eingaben zufrieden. Als Marc aus dem Shop mit zwei Flaschen Mountain Dew zurückkommt, versucht er es mit Google Pay, weil es auf der Säule angepriesen steht, aber auch das führt zu einer unverständlichen Fehlermeldung. Also doch mal wieder reingehen...
Zurück im Hotel ist erst 18 Uhr, Marc ist aber müde und hat irgendwie Schulterschmerzen, ich dagegen will den Tag zu so früher Stunde noch nicht beenden. Ich habe da auch schon eine Idee, was ich noch machen könnte...