Where the wild sunflowers grow: Great Plains und Rocky Mountains im Sommer 2022

  • Schöne Bilder von der morgendlichen Wanderung :clap1:

    Wow, Bananenbrot hab ich bisher noch in keinem Hotel gesehen :love:


    Danke :) Die Umgenung hat es mir nicht grad schwer gemacht!


    Ich auch nicht und dann war das auch nich so lecker. Schmeckte echt wie selbst gemacht, war es bestimmt auch. Das müsste es öfter geben, da wäre ich echt happy :D


    Huhu Sarah, jetzt bin ich endlich nachgereist. Tolle Bilder und Eindrücke zeigst Du uns hier! Mit the garden of the gods bin ich damals nicht so richtig warm geworden - zu eng und zu voll.


    Huhu, freut mich :) Jetzt habe ich dafür schon seit zwei Wochen nicht mehr weiter gemacht. Meine Zeit ist momentan echt begrenzt, da bleiben Foren als erstes auf der Strecke.


    Auf der Wanderung war es echt leer, aber schon vor Sonnenaufgang war am Parkplatz die Hölle los. Ich will gar nicht wissen, wie voll es da am Nachmittag am Wochenende ist.


    Sehr schöne Fotos und rote Felsen :!::thumbup:


    Danke :)


    Schöne Morgenrunde :daumen1:


    Stimmt :)


    Schöne Wanderung am frühen Morgen ;like;


    Das Frühstück war aber echt gut dort, viel Auswahl, hat man ja auch nicht sooo oft :daumen1:


    Fand ich auch :)


    Stimmt, wäre schön, wenn es das öfter geben würde.

  • Tag 15 (27.08.2022) - Pikes Peak




    Die kurze Strecke von Colorado Springs zum "Eingang" zum Pikes Peak geht durch eine tolle, rote Felslandschaft, die wir äußerst genau betrachten können, es ist nämlich ekelhaft viel Verkehr in der Stadt und wir kommen kaum von der Stelle. Am Abzweig zur Straße, die den Berg hochführen wird, befindet sich direkt die Bezahlstation, die Ähnlichkeit mit der an der Großglockner Hochalpenstraße hat. Viel leerer als dort ist es übrigens auch hier nicht, es gibt drei verschiedene Autoschlangen, von der wir uns die mittlere aussuchen. Wer kennt es nicht?! Egal wo man sich anstellt, es ist IMMER die Schlange, die am langsamsten voran geht. Egal ob im Supermarkt, beim Konzerteinlass, an National Park Eingängen oder eben auch hier :rolleyes:

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    Obwohl es gar nicht so unheimlich weit aussieht stehen wir hier fast 30 lange Minuten an, bis wir endlich an der Reihe sind. Jetzt wird mir auch klar, was hier passiert und warum das so lange dauert! Zuerst werden wir natürlich nach unserem Timed Entry Ticket gefragt, das man inzwischen auch hier zwingend haben muss, wenn man auf den Pikes Peak hochfahren möchte. Danach darf ich den Eintritt von 15 $ pro Person löhnen, was ich bewusst noch nicht getan habe. Auch das wäre schon online möglich gewesen, zusammen mit dem Timeslot, allerdings wollte ich das nicht riskieren. Wenn das Wetter jetzt mies gewesen wäre, dann hätten wir nur die 2 Dollar in den Sand gesetzt und nicht gleich 32.

    Wer jetzt denkt, dass wir schon fertig sind, der hat sich geschnitten. Es folgt als nächstes die Frage, ob ich mit manueller Schaltung umgehen kann. Jaaaa?! Natürlich?! Hätte ich jetzt nein gesagt, wie vermutlich der Großteil der Amerikaner, dann würde ich jetzt noch einen Crash Kurs im Autofahren erhalten, was natürlich erklärt, warum das hier so verdammt lange dauert. Die nächsten 45 Minuten Fahrt haben eine konstante Steigung, weshalb ich nicht nur manuell Schalten soll, sondern auch die Klimaanlage auslassen soll. Wichtiger wäre das aber noch auf der Rückfahrt: Motorbremse ist das Stichwort, um die Bremsen nicht zu überhitzen. Jajajaaaaa, kein Problem! Wir dürfen dann endlich auch mal weiter fahren. Einen Vorteil hat das ganze Theater ja: Das dauert SO lange, das lange hinter uns niemand auftaucht und dadurch auch niemand drängelt.

    Zuerst ist es noch waldig.

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    Von hinten kommt mir jetzt zwar niemand zu nah, dafür hole ich aber sehr schnell alle anderen vor uns ein - Kurven halt :rolleyes: Das ist ja so generell irgendwie nicht so deren Ding. Mir ist klar, dass es nicht ewig so idyllisch und moderat bergauf durch den Wald gehen kann, denn wir müssen noch irre 2000 Höhenmeter machen, ehe wir am Gipfel ankommen. Wir kommen bald an die Break Check Station, bei der auf dem Rückweg die Temperatur der Bremsen gemessen wird und ab hier wird die Strecke dann auch anders. Herausfordernder für den Fahrer auf jeden Fall, aber auch mit grandiosen Aussicht. Wenn man diese dann als Beifahrer genießen kann, bei meiner Mutter ist das mit ihrer Höhenangst nicht ganz so einfach und so bin ich vor allem damit beschäftigt, möglichst weit vom Abgrund entfernt zu fahren, zumindest wenn uns niemand entgegen kommt und ich weit genug schauen kann. Es gibt auch kaum noch Leitplanken, nur vereinzelt in den Kurven. Das hätte ich bei einer solch stark frequentierten, touristischen Strecke ehrlich gesagt eher nicht erwartet.

    Am Gipfel, der sich übrigens auf 4302 Metern befindet, sind nur noch 7°C. Mehr Sorge als die Temperatur macht mir die Höhe, denn wir befinden uns hier 100 Meter höher als letztes Jahr an der Laguna Paron in Peru und dort musste ich dezent an den Wegesrand kotzen, weil ich das nicht vertragen habe :eek: Jetzt waren wir immerhin kurz vorher in Estes Park und im Rocky Mountain National Park, die Akklimatisierungsvoraussetzung ist also minimal besser dieses mal. Ich steige vorsichtig und langsam aus und stelle zunächst mal fest, dass es in der Sonne eigentlich ganz gut auszuhalten ist. Ein Pullover ist zwar ein Muss, die Hose kann aber ruhig kurz bleiben. Auch wenn ich die 4300 Meter direkt wieder deutlich spüre (scheinbar bin ich da echt empfindlich) wird mir diesmal immerhin nicht übel und ich bin nur ein wenig wackelig auf den Beinen. Wir gehen eine Runde oben und erfreuen uns der großartigen Aussicht auf das überwiegend flache Umland.

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    Hm. Ist zwar schön, aber ganz so begeistert bin ich ehrlich gesagt nicht. Durch die fehlenden, anderen Berge ist die Höhe, auf der wir uns befinden irgendwie überhaupt nicht greifbar und erkennbar. Die Ausblicke in den Alpen, wo die Berge teilweise nicht einmal halb so hoch sind, wirkt alles irgendwie viel spektakulärer. Umso erstaunlicher ist es natürlich, dass hier ein einzelner Berg in dieser massiven Höhe zu finden ist, aber das Gefühl dafür bleibt komplett auf der Strecke.


    Wir gehen noch eine Runde in das wirklich gut gemachte Visitor Center, das wohl kürzlich vollständig renoviert und neu gemacht wurde. Hier drin fällt auf, wie viele Fahrrad Fahrer eigentlich hier sind, die sich mit dem Bike den krassen Berg hochgequält haben. Dafür muss man, nicht zuletzt bei der dünnen Luft, aber schon wirklich fit sein, davor hab ich echt Respekt!

    Auf der Treppe des zweistöckigen Visitor Center sitzt aber auch der ein oder andere Besucher relativ elendig herum. Man sieht deutlich, das viele Leute die Höhe nicht vertragen und sichtlich leiden. Ich kann es nur zu gut verstehen, die sehen genau so aus, wie ich mich damals in Peru gefühlt habe. Ein ätzendes Gefühl! Aber die Aussicht kann was :laugh:

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    Wir gehen schnell auf Klo und ich kaufe mir im Souvenirshop meinen Patch. Danach müssen wir die kleine Treppe wieder hoch, um zurück nach draußen zu kommen. Das wird bei mir jetzt schon wieder kritisch, ich bekomme kaum Luft und Herzrasen bei den wenigen Stufen, während meine Mutter absolut gar nichts merkt. Das ist doch jetzt schon wieder mehr als seltsam. Warum funktionieren die verdammten Wanderungen nicht, wenn noch extremere Höhe kein Problem ist? Und wieso konnte ich problemlos wandern und sie nicht, während es auf 4300 Metern nun genau umgekehrt ist? :confused::confused::confused: Ein Mysterium, auf das wir wohl nie eine Antwort bekommen werden.

    Draußen geht es mir dann aber schnell wieder besser, nachdem ich mich ein wenig von der Anstrengung der Treppe erholt habe.

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    Wir beschließen uns auf den Rückweg nach unten zu machen, schließlich steht uns noch eine lange Autofahrt bevor, um genau zu sein ca. 4 Stunden, wenn denn nichts dazwischen kommt und wir gut durchkommen. Lange habe ich überlegt, ob ich das nächste Ziel überhaupt einbauen soll, viele lassen es nämlich aus. Mal sehen, ob ich mich am Ende richtig entschieden habe, aber dazu später an passender Stelle mehr!

    Diesmal nutzen wir endlich mal das Schiebedach und cruisen ganz entspannt wieder den Berg runter. Selbstverständlich ganz artig mit Schaltung und Motorbremse! Übrigens quasi als einzige, alle Fahrer um uns herum stehen permanent auf der Bremse und werden bestimmt eine Pause einlegen müssen! Diesmal lasse ich mich sogar zu ein paar Bildern hinreißen!

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    Und jetzt ratet mal, wer beim Break Check als einzige rausgezogen wird und Pause machen muss! Riiiiiiiiichtig, wir! Wir, die als einzige NICHT permanent gebremst haben, sollen also die mit Abstand heißesten Bremsen haben und alle anderen dürfen weiterfahren. Die wollen mich doch verarschen?! Das ist doch bestimmt komplett willkürlich, denn PRAKTISCHERWEISE gibt es hier einen Souvenirshop, den wir uns jetzt ansehen "müssen" mangels Alternativen. Würde mich nicht wundern, wenn die Leute hier nur deshalb nach Zufallsprinzip geparkt werden :rolleyes:

    Wir gehen übrigens NICHT in den Shop. Bei sowas werde ich echt zickig und stur. Wir warten einfach demonstrativ die 15 Minuten am Auto :laugh:

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    Niemand kontrolliert die Länge, die wir wirklich hier parken und so machen wir uns nach 10 Minuten wieder auf den Weg. Ab hier ist es ja sowieso nicht mehr sehr steil, sondern geht wieder moderat bergab durch den Wald. Die Station unten ist noch voller als heute morgen und ich habe ein wenig Mitleid mit allen, die hier anstehen und auf ihre sinnlose Einweisung warten, die am Ende eh ignoriert wird.

    Wir suchen uns schnell noch einen Starbucks in Colorado Springs, denn ich bin unsicher, ob unterwegs irgendwas kommt. Wir werden die meiste Zeit laut Maps durch ziemliche Pampa fahren, also erledigen wir das besser direkt.


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    Mit dem üblichen Iced White Chocolate Mokka und dem Cafe Latte fahren wir zunächst auf die Interstate in Richtung Süden!

  • Die Einfahrt wr ja wirklich nervig.


    Warum funktionieren die verdammten Wanderungen nicht, wenn noch extremere Höhe kein Problem ist? Und wieso konnte ich problemlos wandern und sie nicht, während es auf 4300 Metern nun genau umgekehrt ist?

    ja, das ist wirklich eigenartig. :zuck:


    Kurven und Amis:


    Willi sagte öfter: nun bremsen unsere amerikanischen Freunde wieder vor jeder Kurve! ;)

    Wir, die als einzige NICHT permanent gebremst haben, sollen also die mit Abstand heißesten Bremsen haben und alle anderen dürfen weiterfahren

    :tock:

  • Hallo Sarah,


    jetzt habe ich endlich einmal ganz unkonventionell in Deinem Reisebericht weitergelesen - und zwar von hinten. Den ersten Teil hatte ich ja schon vor längerem verfolgt, in der Mitte fehlen mir jetzt noch ein paar Tage und ich hoffe, die kann ich noch nachholen.


    Ich muss allerdings schon mal etwas schreiben, weil mir die Fotos von Calhan Point Mines super gut gefallen. Das wäre auch etwas für uns, finde ich total klasse! Danke fürs Zeigen, ich habe davon noch nie zuvor gehört.


    Da ich in meinem Bericht auch gerade etwas von Buffalo Bill geschrieben habe, weiß ich, dass er im Hause seiner Schwester starb. Ist das dort, wo sein Grab liegt?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Da habt Ihr ja wirkliches Traumwetter gehabt für den Gipfelbesuch :daumen1:


    Stimmt. Wäre dem nicht so gewesen, dann hätten wir uns den Besuch auch gespart. Deshalb habe ich den Eintritt ja extra nicht vorher bezahlt.


    Tolle Bilder! Traumhaftes Wetter! <3

    Wir waren schon 2x oben und ich würde trotzdem nochmals hochfahren, um das neue VC zu besuchen.


    Danke :)

    Mir reicht das eine mal, so spannend fand ich das ehrlich gesagt nicht.


    Tolle Ausblicke oben :clap1:


    Bei der Höhe hätte ich ganz sicher auch Probleme, aber irgendwann möchte ich da mal hin


    Joah, naja :D War ganz ok, nochmal bräuchte ich das nicht.



    Das sage ich auch, nur ist meine Bezeichnung meistens weniger nett als die von Willi. Ich bin ein echter Choleriker beim Fahren, besonders, wenn ich alleine im Auto sitze und mich nicht zurückhalten muss :D


    Tolle Sicht, das Wetter war perfekt.

    Mit der Höhe hätte ich ganz bestimmt Probleme.


    Absolut! Bei Wolken hätten wir uns den Ausflug auch gespart.



    Huhu,


    kann man so machen, warum auch nicht :smile::smile:


    Die Paint Mines fand ich auch genial, über den Ausflug habe ich mich richtig gefreut! Vor allem, weil die noch nicht so häufig erwähnt werden.

    Puh, das weiß ich leider nicht.

  • Tag 15 (27.08.2022) - Lange Fahrt zum Great Sand Dunes National Park





    Die erste von den vier nun folgenden Stunden Fahrt ist einfach nur nervig und stressig. Es geht über die Interstate durch das vollkommen überfüllte Ballungsgebiet von Colorado Springs, es ist alles eine gigantische Baustelle und die Leute fahren alle wie Geisteskranke. Hupen, Drängeln, wildes Gestikulieren überall. Ja, sind wir denn hier in Peru gelandet?! Ok ok, ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber schon ätzend. Das in den USA mittlerweile jeder mindestens 10 mph zu viel fahren ist ja Standard geworden.

    Ich bin jedenfalls mehr als glücklich, als wir von der Interstate abfahren und wieder durch die Einsamkeit der wunderschönen Landschaft fahren. Ein Blick auf den iPhone Kompass verrät, dass wir schon wieder auf 2200 Metern unterwegs sind, darauf würde man nie kommen, wenn man einfach nur die Bilder sieht. Meine Mutter googelt nun endlich mal, wie hoch sie sich in ihren Österreich Urlauben immer so war und stellt fest, dass sie noch nie so hoch war :confused: :eek: Okay, das erklärt wohl so einiges in diesem Urlaub, wenn auch nicht, warum die extreme Höhe dann wieder mehr okay war als bei mir :laugh: Egal, jetzt ist es nicht mehr zu ändern und wir haben ohnehin keine sehr lange Wanderung mehr geplant.

    Wahnsinn. Grad noch so brechend voll und schon sind wir wieder komplett alleine unterwegs. Aber... Warum fahren wir eigentlich aus dem schönen Wetter in die bösen Gewitterwolken???


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    Na klar... Die Wetter App verspricht eine Regenwahrscheinlichkeit von 70% im Great Sand Dunes National Park. Boah ne.. Nicht schon wieder, das hatten wir doch grad erst :mad: Vor allem haben wir nicht sooo wahnsinnig viel Zeit für den Park eingeplant, ein vernünftiger Sonnenuntergang sollte also bitte schon drin sein. Na, mal sehen... Ist ja noch Zeit.

    Wir biegen rechts ab und befinden sich nun auf einer laaaaangen Straße, die geradewegs auf die beeindruckenden Sand Dünen zusteuert. Faszinierend, das man so eine Landschaft in der Gegend überhaupt finden kann, aber dazu mehr beim eigentlichen Besuch! Momentan interessiert mich viel mehr, das die bösen Wolken tatsächlich genau in den Bergen hinter den Dünen hängen. Naja, so lange sie genau dort bleiben und den Sand in Ruhe lassen...


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    Zuerst sehen wir ein paar winzige Cabins und gehen davon aus, dass wir hier unterkommen werden. Die sind zwar sehr klein, sehen aber viel netter aus als die Hütten am Old Faithful, von daher wird es schon gehen. An der Rezeption steht dann aber, dass die Häusschen nicht zur Great Sand Dunes Lodge gehören und das das Gebäude ein wenig den Hügel hoch liegt. Die Frau an der Rezeption ist unheimlich lieb und herzlich, wir fühlen uns direkt wohl und willkommen, ein Umstand, der nicht unbedingt selbstverständlich ist für National Park Unterkünfte. Genau wie die Badlands Lodge, gehört aber auch die Great Sand Dunes Lodge nicht zum Angebot von Xanterra, sondern wird scheinbar privat geführt. Hier liegt sie allerdings nicht direkt IM Park, sondern unmittelbar davor.

    Sie sagt, meine hinterlegte Karte ist ungültig und auf dem Handy konnte sie mich nicht erreichen... Natürlich, die ist ja gesperrt :rolleyes::rolleyes: Zum Glück ist das kein Problem und das Zimmer ist noch immer verfügbar. Wären wir später gekommen hätte sie uns einen Zettel an die Tür gehangen, mit einer Nummer, die wir hätten anrufen können. Aber jetzt ist ja alles gut!

    Wir bekommen Zimmer Nummer 10 zugewiesen und die Info an die Hand, besonders gut auf den Schlüssel aufzupassen und den immer am Mann zu haben. Ab 20 Uhr fährt sie nach Hause und die Rezeption ist unbesetzt, wir wollen ja schließlich nicht die ganze Nacht draußen verbringen :laugh: Das Zimmer ist unerwartet groß und nett eingerichtet.

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    Highlight ist natürlich die Terrasse mit Kolibri Tränke und Blick auf die Sand Dünen! Wir bringen schnell das Gepäck rein und setzen uns erst einmal eine Stunde nach draußen, wir haben noch die Muffins und das Bananenbrot vom Frühstück heute morgen.

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    Die Wolken scheinen den Dünen fern zu bleiben, scheinbar haben wir Glück!

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    Bleibt nur noch die Frage: Was ziehe ich an?! Ich beschließe am Ende, meiner Dünen Taktik aus Peru treu zu bleiben und einfach so wenig wie nur irgendwie möglich anzuziehen und auch keinen Rucksack mitzunehmen. Je weniger Stoff, desto weniger Kram ist am Ende voller Sand und warm genug ist es ja auch noch :laugh: Auch der Pass bleibt im Hotel, in der Hoffnung, dass an der Park Einfahrt mein Führerschein als Identitätsnachweis ausreicht.


  • Die Unterkunft ist ja toll, die Tagesdecke würde ich gleich haben wollen :love:

    Wir waren damals mit dem Wohnmobil bei den Great Sand Dunes, sehr beeindruckend :daumen1:

    Leider hatten wir kein Glück mit dem Wetter, hoffe bei Euch war‘s besser. Schaut zumindest vielversprechend aus ;-))


    Die ist echt cool :D


    Ich fand die Dünen klasse, ich habe absolut nicht damit gerechnet. Ich dachte, das wird so ein schauen im vorbeigehen, aber es hat sich als richtiges Highlight entpuppt.


    Sehr schöne Unterkunft. :thumbup:


    Das stimmt :)



    Ui :D


    Tja, keine Ahnung :D War da bestimmt noch sehr viel günstiger

    Beeindruckende Bilder mit den Wolken! <3


    Warte mal ab :)

  • Tag 15 (27.08.2022) - Great Sand Dunes National Park: Wanderung kurz vor Sunset auf die High Dune




    - Achtung: Super viele Bilder und super unerwartete Schönheit! -




    Unmittelbar nach der Ausfahrt vom Lodge Gelände passieren wir das Eingangsschild vom Great Sand Dunes National Park. Hier reicht kein Bild aus dem Auto, ich muss unbedingt aussteigen, denn wie cool ist diese Perspektive bitte?! Wo sonst hat man schon die Chance, quasi den gesamten Inhalt eines National Parks zusammen mit dem zugehörigen Schild abzulichten? Auch das Licht kann sich zu dieser Stunde schon sehen lassen, auch wenn bis zum Sonnenuntergang noch ein bisschen Zeit ist.


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    Der Eingang ist um diese Uhrzeit schon unbesetzt, von daher interessiert auch niemand dafür, dass mein Reisepass im Hotelzimmer liegt und wir können einfach durchfahren. Als nächstes käme auf der linken Seite das Visitor Center, aber auch das hat leider jetzt schon geschlossen, wir werden also morgen früh noch einmal zurückkommen, damit ich meinen Patch kaufen kann :laugh: Der Parkplatz an den Dünen ist dafür noch gerammelt voll, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte gedacht (und auch gehofft), dass sich die Tagesgäste schon aus dem Park verzogen haben und beim Abendessen sitzen, immerhin ist der nächste Ort ein bisschen weiter entfernt.

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    Uff, sind diese Dünen riesig! Auf Bildern haben die irgendwie nie dermaßen gewaltig gewirkt. Ich war daher im Vorfeld optimistisch und habe mit einem Sonnenuntergang auf der High Dune, der höchsten Düne, geplant. Nur... Da müssten wir jetzt halt noch hochwandern und spätestens seit Huacachina in Peru weiß ich, wie unfassbar hart die Besteigung über den tiefen, feinen, trockenen Sand ist.

    Entgegen meiner Erwartung führt der malerische Medano Creek, der sich seinen Weg fotogen vor den Dünen bahnt, auch jetzt Ende August noch Wasser. Das erklärt natürlich auch, warum hier noch so viel los ist. Die meisten Familien halten sich am Fuße der Sandberge auf, die Kinder spielen im flachen, warmen Wasser, während die Eltern auf Klappstühlen am Rand sitzen und ihr Picknick ausgepackt haben. Wir überlegen, was wir mit den Schuhen machen... Ich lasse meine direkt im Auto, meine Mutter zieht sich ihre Sandalen an. Am Eingang zu den Dünen steht dann ein Schild, dass man weder barfuß, noch mit Sandalen hier herumlaufen soll... Ja, gut :biggrin: Man muss ja nicht auf jeden gut gemeinten Rat hören.


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    Das Wasser ist kühler als erwartet, meine Mutter zieht ihre Sandalen gleich wieder aus, damit sie nicht nass werden. Na das hat sich ja gelohnt :biggrin: Der Untergrund hat ein bisschen was von Treibsand, sobald man im kühlen Nass längere Zeit stehen bleibt, sackt man immer weiter ein, bis die Hälfte der Schienbeine verschwunden ist.

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    Nach der Flussdurchquerung laufen wir geradewegs auf die Dünen zu und wundern uns, dass die einfach keinen Meter näher zu kommen scheinen. Alleine die Entfernung vom Parkplatz zur ersten Erhebung haben wir komplett unterschätzt, noch dazu geht es die ganze Zeit schon ganz sanft bergauf, im Tiefsand nicht ganz einfach.

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    Nun denn... Wir nehmen uns trotz der Entfernung und der Anstrengung mal den High Dune Trail vor, auch wenn ich momentan überzeugt davon bin, dass wir da oben vor sunset nicht mehr ankommen werden. Wir gehen einfach mal so weit, wie wir können und wollen.

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    Kurze Pause :biggrin:

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    Uff... Da haben wir noch was vor uns.

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    Wo wir uns grad Düne für Düne nach oben schleppen und komplett fasziniert sind von dieser besonderen Landschaft, bleibt eine Frage: Warum liegt hier eigentlich Sand?!

    Zunächst einmal bedecken die Sand Dünen eine Fläche von rund 80 km² im tiefen Becken zwischen der Sangre de Christo Range und dem San Juan Gebirge. Mit einer Höhe von ca. 230 Metern handelt es sich dabei um die höchsten Sanddünen Nordamerikas. Sie sind in etwa 12.000 Jahre alt und entstanden ursprünglich durch Sandablagerungen des Rio Grande und seinen Nebenflüssen. Westliche Winde haben die Sandkörner über tausende von Jahren von den Flussufern durch das Tal geweht und am Fuße der Berge abgelagert. Durch das Gebirge verlangsamt sich an der Stelle die Windgeschwindigkeit und der Sand wurde zu Dünen aufgehäuft. Dieser Vorgang ist auch heute nicht abgeschlossen und verändert die Höhe und Form der Dünen noch immer.

    Durch viele kleine Bäche im Tal saugt der Sand Wasser auf, wodurch dieser schwerer wird und von seiner Position nicht wieder fortgeweht wird. Selbst am höchsten Punkt der Dünen ist der Sand nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche feucht und dicht, was dazu führt, dass wir WESENTLICH besser und einfacher bergauf laufen können, als ich es beim ersten Anblick vermutet hatte. Es ist kein Vergleich zu den tiefsandigen, pulverigen Horror Dünen von Peru und auch kein Vergleich zu den anstrengenden Mesquite Flat Sand Dunes. Mega cool!

    Mit Austrocknung der Bäche würden die Dünen im Laufe der Zeit vollkommen verschwinden, weshalb das Gebiet unter anderem im Jahr 2000 schließlich zum National Park erklärt wurde. Durch den höheren Schutzstatus kann die Sicherstellung der Wasserversorgung einfacher realisiert werden.

    So, genug Theorie! Dann wollen wir mal!

    Überraschend ist der Sand nicht nur relativ fest, wenn man von den ersten Schichten absieht, sondern auch überraschend kühl, so das ich ohne Schuhe überhaupt keine Probleme habe. Außerdem bin ich überrascht über meine momentane Kondition, denn ich habe weder erhöhten Puls, noch komme ich in's Schwitzen. Meine Mutter schleppt sich hinter mir schon etwas angestrengter den Sand hoch, aber es lohnt sich schon jetzt, die Aussicht auf das Umland ist toll, die Dünen selbst sehen fantastisch aus und das Licht wird auch immer schöner, die Menschen dafür weniger.

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    Die Aussicht wird immer besser! Immer wieder sagen wir uns, dass wir ja nicht bis ganz oben müssen, aber irgendwie hört auch keiner von uns auf zu laufen. Der Ehrgeiz ist definitiv geweckt und außerdem finde ich es wirklich außergewöhnlich schön hier. Warum auch immer so viele Leute diesen National Park auslassen, ich bin froh nicht darauf gehört zu haben. Für mich ist das hier heute tatsächlich ein Highlight, da hatte ich überhaupt nicht mit gerechnet.

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    Wir überholen ein chinesisches Paar. Der Mann kommt absolut keinen Meter von der Stelle und ist komplett durchgeschwitzt, außerdem hält er spätestens alle zwei Meter an um durchzuatmen. Seine Frau ist ein ganzes Stück vor ihm und wirft ihm immer mal wieder einen bösen Blick zu. Ohje, die sieht genervt aus :laugh: Gleichzeitig werden aber auch wir überholt und zwar von jemandem, der glatt als Peruaner durchgehen könnte, damit habe ich ja seit letztem Jahr Erfahrung. Was mich viel mehr wundert: Der rennt hier mit langer Jeans hoch :confused::eek:

    Wir gehen weiter und weiter... Das Licht wird schöner und schöner...


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    Ja und dann... Kommen wir tatsächlich am höchsten Punkt der High Dune an und können es gar nicht so richtig glauben. Wir haben es echt bis zum Ende durchgezogen und sind richtig glücklich über den Erfolg!

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    Mit uns ist eine große Gruppe von Peruanern hier oben, zu denen auch der Typ gehört, der uns grad überholt hat. Mittlerweile habe ich auch gefragt und meine Herkunftstheorie erfolgreich bestätigen lassen :laugh: Von denen mache ich noch ein Gruppenfoto mit einer gefühlt 10kg schweren Kamera, bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machen. Alle anderen, die hier oben auf den sunset warten, haben nicht nur eine dicke Kamera Tasche dabei, sondern auch dicke Klamotten. Wir haben leider keine warmen Klamotten dabei und wollen lieber früher los, ich habe das Gefühl, dass es ohne Sonne hier gleich sehr schnell sehr ungemütlich kalt wird.

    Der "Abstieg" hat in Peru mehr Spaß gemacht, durch die Nässe ist der Sand zu hart um einfach wild runter zu rennen. Wir würden viel zu schnell werden und nicht tief genug einsinken - viel zu gefährlich. Wir müssen also normal zurückgehen. Immerhin haben wir so viel mehr Zeit und Gelegenheit das goldene Licht zu bewundern.


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    Wir begegnen wieder dem sterbenden Chinesen, der sich noch immer tapfer die Dünen hochkämpft. Ich passe mich spontan an und mache ihm - typisch amerikanisch - ein bisschen Mut in Form von "You'll make it!!! Almost there!!!" - er freut sich sichtlich. Seine Frau dagegen guckt mittlerweile sogar noch viel finsterer als vorhin :laugh:

    Hach...


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    Die Sonne verschwindet hinter der High Dune und sofort wird es nicht nur empfindlich kalt, sondern es kommt auch noch ein extremer Wind auf. Völlig aus dem Nichts! :eek: Wir werden von jetzt auf gleich komplett gesandstrahlt und neben die Beine in die Hand. Schnell runter hier!

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    Zurück am Wasser ist meine Mutter schon ein ganzes Stück vor mir, ich kann diesen unglaublichen Sunset Himmel aber beim besten Willen nicht ignorieren und mache noch ein paar Fotos, vor allem von der Spieglung im Fluss. Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn durch den fiesen Wind hat sich hier ein ungeahnter Wellengang entwickelt, den man so einem kleinen Flüsslein gar nicht zutrauen möchte.

    Während ich - beschäftigt mit den Fotos - im Wasser hocke kniet sich ein Mädel genau neben mich mit dem Kommentar "I don't know you, but fuck yeah, this view is awesome. Sorry for stealing your picture idea" :biggrin:

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    Mit diesem fantastischen Anblick beenden wir unsere Wanderung auf die High Dune und begeben uns zurück zu unserem Auto in der Hoffnung, den Jeep nicht komplett von innen zu panieren.

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    Zurück am Parkplatz passiert mir noch ein kleiner Unfall mit der Dusche, den meine Mutter definitiv lustiger findet als ich. Es gibt zwei verschiedene Düsen, eine für die Füße und eine für den ganzen Körper. Ihr dürft raten, wer sich nur schnell die Füße entsanden möchte, versehentlich auf den Falschen Knopf drückt und spontan klatschnass ist :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

    Wir machen uns auf den Rückweg zur Lodge und irgendwie verlässt mit uns so gut wie niemand den Park, dafür staut es sich in die Gegenrichtung... Hunderte Autos rollen uns entgegen, was ist denn da los?! Da haben wir offensichtlich was verpasst, aber wir wollen jetzt auch nicht wieder zurückfahren und nachsehen. Ich bin nass, wir sind voller Sand, wir haben keine Wechselklamotten (bzw. ich überhaupt Klamotten) mit, es wird langsam frisch und Hunger bis unter die Arme haben wir auch!

    Im Vorbeifahren sehen wir die Pizza Bude, die zur Lodge gehört und auf der Homepage angepriesen wird, die soll wohl bis 21:30 Uhr aufhaben, perfekt, das ist jetzt genau das richtige. Wir fahren jedoch zunächst durch zum Zimmer, wo ich mich schnell unter die Dusche stelle und den restlichen Sand loswerde, der in jeder erdenklichen (und unerdenklichen) Ritze steckt. Fertig angezogen durchsuche ich jetzt das Zimmer nach dem Autoschlüssel, den ausnahmsweise nicht ich habe, während meine Mutter unter der Dusche steht. Eigentlich wollte ich mich ja schon mal um die Pizza kümmern, aber ich kann ihn nicht finden. Aus der Dusche höre ich allerdings rufen, dass ich den Schlüssel habe. Nein?! Es stellt sich heraus, dass niemand von uns ihn hat, weil er noch immer im nicht abgeschlossenen Auto herumliegt. Upsi.

    Upsi ist auch, dass bei der Pizza Bude mittlerweile alles komplett dunkel und verrammelt ist, während vor nicht einmal 15 Minuten noch Licht brannte und laut Internet noch 1,5 Stunden geöffnet sein sollte. Das darf doch nicht wahr sein, wir hatten uns so darauf gefreut :mad::mad::mad: Etwas anders hat hier um die Zeit auch nicht mehr geöffnet und der Ort ist zu weit weg. Ich fahre also wieder hoch, überbringe die schlechte Kunde und im Anschluss machen wir uns über die Käse Bagels aus dem Walmart her :rolleyes: Läuft ja wieder, mit uns und dem Essen :laugh:


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    Tja, dann bleibt nur noch ein bisschen Koffer aufräumen, Notizen schreiben und ein bisschen im Forum lesen. Wir überlegen, ob wir morgen zum Sonnenaufgang nochmal in den Park fahren wollen oder erst später, zur Öffnung des Visitor Centers. Wir entscheiden uns für letzteres, weil wir heute schon sehr früh aufgestanden sind.

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