Beiträge von lunchen

    Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - Mesa Arch Sunrise


    *Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing* 3:30 Uhr, so früh hat der Wecker in diesem Urlaub noch nicht geklingelt, aber es gibt einen sehr guten Grund. Ich komme doch nicht zum 2. mal nach Moab und versäume zum 2. Mal den Sunrise am Mesa Arch! No Way! Dieser Punkt war schon während der Planung ein Must Do und ausnahmsweise muss meine Mutter auch mit, weil wir danach nicht wieder zurück zum Hotel kommen.

    Wir haben gestern bereits alles gepackt und die Sachen für heute rausgelegt, so das wir heute schnell fertig sind und los können. Ich ziehe mich bloß an und versuche an der Eismaschine neben dem Pool so leise wie möglich das Eis für die Kühlbox zu ziehen, zum Glück ist die Maschine in einem separaten Raum mit eigener Tür, sonst hätten uns die Gäste im Nachbarzimmer wohl getötet - zurecht. Um 4 Uhr sind wir abfahrbereit und machen uns in tiefster und schwärzester Nacht auf dem Weg zum Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Parks, absolutes Neuland für mich.

    Wir fahren am Eingang vom Arches National Park vorbei und am Abzweig zum Corona Arch. Nach nicht allzu langer Zeit befiehlt das Navi mir links abzubiegen... in eine Gravel Road, einem Schild zufolge führt sie zu den Gemini Bridges. Hä?! Mensch Uschi, was hast du denn da wieder für einen Mist gemacht? Ich war zwar noch nie im Island in the Sky, bin mir aber VERDAMMT sicher, das die Hauptzufahrt nicht aus einer meilenweiten Gravelroad besteht. Also wenden wir und versuchen unser Glück erneut bei der nächsten Kreuzung, diesmal sind wir richtig.

    Der Himmel ist ein Traum, trotz dem Fernlicht des Mietwagens kann man die Milchstraße klar erkennen und auch die ein oder andere Sternschnuppe saust über uns hinweg. Wäre ich alleine, dann wäre ich wohl noch eine Stunde eher gefahren, die Milchstraße über dem Mesa Arch hat mit Sicherheit auch ihren Reiz.

    Also... Eigentlich hatte ich geplant eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang hier aufzuschlagen, aber nachdem Dominik mich einige Tage zuvor vorgewarnt hat, habe ich es auf eine Stunde erweitert. Die beiden hatten 30 Minuten vorher kaum noch eine Chance auf einen halbwegs annehmbaren Platz und das möchte ich vermeiden. Wir rollen also um Punkt 5 Uhr morgens auf den Parkplatz des Trailheads, um 6 Uhr soll die Sonne aufgehen. Tatsächlich stehen aber auch jetzt schon fünf weitere Autos hier und ich will es kaum glauben.

    Wir packen uns dick ein, ich nehme mir mein Stativ und ab geht es auf den kurzen Trail zum Mesa Arch. Selbst hier verlaufen wir uns ein wenig, aber es ist auch tiefste Nacht und ich war noch nie hier. Mit Hilfe meiner Wegpunkte und später auch mit Hilfe der Stirnlampen Punkte in der Ferne, finden wir den Mesa Arch dann schließlich doch noch und die besten Stellen sind natürlich schon mit Stativen besetzt, ich habe es nicht anders erwartet. Den Gesprächen der Fotografen nach zu urteilen haben mindesten drei davon auch die ganze Nacht hier verbracht. Alle reden wir ein Wasserfall und das in einer unglaublich nervtötenden Lautstärke. Und das um die Uhrzeit!!! Bah ne! Außerdem habe ich den größten Fehler gemacht, den man hier machen kann, ich habe das Weitwinkel im Auto liegen lassen und muss mich jetzt mit 18mm zufrieden geben, viel zu groß für die Perspektive, aber es geht jetzt nicht mehr anders... Bis ich zurück am Auto bin und wieder hier her komme, ist der Platz wohl weg.

    Es wird langsam heller und der grandiose Ausblick lässt sich bereits erahnen.


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    Ein deutsches Pärchen taucht nicht allzu lange nach uns auf und er ist richtig, richtig genervt. Sie hat ihn für den Sonnenaufgang aus dem Bett gejagt und man merkt ihm seine Unmut so richtig schön an. Wir wären alle vollkommen irre und verrückt und das wäre nun schon die 3. Nacht, die er hintereinander um die Uhrzeit aus dem Schlaf gerissen wurde von dem Blödsinn! Herrlich, ich habe mich wirklich gut amüsiert.


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    Inzwischen ist es richtig, richtig voll. Viele Leute sind auch gekommen die sich weit hinten oder neben dem Arch platzieren, die wollen einfach nur zusehen und keine Bilder machen. Fünf Minuten vor Sonnenaufgang kommt dann eine hektische Chinesin angerannt, die ihr Handy auf einem Gorilla Pod vor alle Fotografen stellt und sich unwirsch dazwischen quetscht - das gab ein Theater! Vollkommen zurecht und sie hat sich dann auch schnell wieder verzogen. Versteht mich nicht falsch, ich vertrete noch immer die Meinung, das hier jeder das recht hat in der ersten Reihe zu stehen, vollkommen egal ob mit DSLR, handlicher Knipse, Handy oder ganz ohne technisches Gerät. Ich bin einfach nur der Ansicht man muss eher kommen, wenn man einen guten Platz haben will und das gilt für alle. Wenn ich seit einer Stunde in der Kälte stehe und warte, dann mache ich mit meiner DSLR keinen Platz für ein Handy und andersrum würde ich mit meinem Handy keinen Platz für die DSLR machen. Man muss eben früher aufstehen, wenn man hier an die Pole Position will, musste ich ja auch feststellen.

    Die Sonne steigt über den Rim, begleitet von einer fabelhaften Note Grasgeruch (echt jetzt Leute?!) und viel Lärm.


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    Mal abgesehen davon das ich das Weitwinkel im Auto liegen habe, bin ich mit den Fotos mal sowas von vollkommen unzufrieden. Diese Lensflares überall und überhaupt... Das habe ich mal so richtig schön verkackt auf gut deutsch gesagt. Aber hey, das Erlebnis zählt und das war... laut und stinkig! biggrin.gif Nein im ernst, der Sonnenaufgang hier ist schon sehr schön und wirklich was besonderes. Ob er den Stress am Ende wirklich wert ist weiß ich aber nicht.... Es gibt tausende schöne Stellen an denen man einen Sonnenaufgang genießen kann ohne geruchstechnisch und akustisch belästigt zu werden und durch die Gegend geschubst zu werden.


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    Und so sieht die ganze Freakshow hinter den Kulissen aus.


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    Was ein Theater. Der Arch ist an sich nichts besonderes, aber die Lage macht ihn einfach einzigartig. Der Hintergrund vom Canyonlands National Park gibt eine atemberaubende Kulisse ab und auch der Sonnenaufgang hat eine ganz besondere Stimmung, wenn man - wie gesagt - die ganzen nicht unerheblichen Störfaktoren ausblendet.

    Wir sind die ersten die den Arch nach dem Sonnenaufgang wieder verlassen und zum Auto zurück laufen, der Parkplatz platzt inzwischen aus allen Nähten.


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    Jetzt aber schnell irgendwo hin, wo wir garantiert unsere Ruhe haben werden.

    Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Atemberaubender Sunset am Delicate Arch


    Hier oben ist schon einiges los, aber es ist kein Vergleich zu der Masse vor drei Jahren. Einige Fotografen haben bereits ihre Stative aufgebaut und auch wir suchen uns einen geeigneten Sitzplatz auf der natürlichen Sandstein Tribüne, die so aussieht, als hätte der liebe Gott diese extra für den Delicate Arch angefertigt.

    Das wird doch nicht etwa die Sonne sein?!


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    Leider sind die beiden jungen Mädels neben uns wirklich unerträglich laut und kreischen permanent für 10. Warum müssen diese Teenie Weiber immer kreischen?! Das habe ich schon nicht verstanden, als ich selbst noch so eins war. Man kann doch auch einfach mal ruhig irgendwo sitzen und irgendwas genießen.

    Dafür gibt die Sonne plötzlich einfach alles, ganz so, als hätte sie irgendetwas wieder gut zu machen. Moment. Sie HAT etwas wieder gut zu machen... Und das tut sie. Und wie!

    Weil sie sich selbst übertrifft, kann ich mich leider nicht für zwei oder drei Bilder entscheiden. Da müsst ihr jetzt durch!


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    Es wird voller und auch das Publikum wird wieder ein wenig seltsamer. Da wäre einmal der Asiate, der sich auf den Rücken unter den Arch gelegt hat und 5 Minuten lang Fotos in Richtung Himmel schießt, oder der deutsche Jugendliche, der mit seinen Flip Flops unsicher an der Kante herumrutscht. Am besten gefallen mir aber die beiden Gruppen hinter und neben uns, die inzwischen beide irgendeinen Angehörigen per Video Anruf angerufen haben, das Gespräch auf Lautsprecher gestellt haben und lautstark durch die Gegend brüllen, wo sie sich gerade befinden und wie awesome hier alles ist. Nachdem sie per Video Übertragung gezeigt haben WIE awesome, hört das Gespräch natürlich nicht auf und wird den gesamten Sonnenuntergang über aufrecht erhalten... Finde ich auch awesome.

    Ich wechsel mal ein wenig die Position, so das mehr Himmel durch den Arch zu sehen ist.


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    Die Sonne geht unter... Am Arch selbst ist das Spektakel und das Glühen vorbei, aber das bedeutet nicht, das es nichts mehr zu sehen gibt.


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    Wir machen uns auf den Rückweg zum Auto, bevor es dunkel wird. Wir haben zwar Stirnlampen dabei, aber je eher wir unten ankommen, desto besser. Gerne wäre ich noch für ein paar Nachtfotos geblieben, aber dafür wird die Nacht zu kurz sein.


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    Pünktlich zur Ankunft am Auto ist es stockdunkel und wir reihen uns in die Schlange ein, die sich in Richtung Parkausgang bewegt. Ein sehr aufregender Tag mit vielen Erlebnissen und einem grandiosen Finale geht zu Ende. Auf dem Weg zum Hotel überlegen wir noch, ob wir uns noch einen Burger holen wollen oder nicht, entscheiden uns dann aber dagegen, so das wir nach dem Duschen nur noch in's Bett fallen und um 22 Uhr das Licht ausmachen.


    Highlight des Tages: Der besonders schöne Sonnenuntergang am Delicate Arch, mit dem keiner mehr gerechnet hat

    Lowlight des Tages: Der Hagelschauer im Devils Garden, der uns voll erwischt hat.

    Wetter: 23°C

    Gelaufene km: 20 km

    Gefahrene km: 163,2 km (Und das, obwohl wir heute NUR im Arches waren eek.gif)

    Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Delicate Arch Trail




    Der Parkplatz vom Delicate Arch ist heute nicht besonders gut gefüllt, vor drei Jahren war hier alles voll zum Sonnenuntergang. Offensichtlich glauben heute nicht viele Leute daran, das es sich heute Abend lohnt und ich glaube das auch noch nicht.

    Wir packen die Flugzeugdecke in den Rucksack und machen uns um 18:50 Uhr auf den Weg zum berühmten Delicate Arch, DEM Wahrzeichen des Staates Utah. Heute kommen uns mehr Leute entgegen, als mit uns nach oben laufen.


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    Schnell wird mir mit dem Pullover zu warm und ich entkleide mich, denn der Trail geht von Anfang an sanft bergauf. Meine Mutter hat freundlicherweise eine professionelle Fotostrecke dieses Vorgangs angefertigt, die ich euch selbstverständlich nicht vorenthalten möchte :D


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    Hier kann man gut sehen, wie viel Steigung wir schon wieder in kurzer Zeit zurückgelegt haben. Der Parkplatz ist noch gut zu sehen und wir sind noch lange nicht an der berüchtigten Steinplatte.


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    Ist das etwa die Sonne??! Wird es etwa Hoffnung geben?! Puuuh, wird das direkt warm.


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    Pünktlich zur Ankunft an der riesigen Steinplatte, der man ab hier steil nach oben folgen muss. Immer der menschlichen Ameisenstraße hinterher.


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    Auch hier sieht man den Parkplatz wieder, gaaaaanz schön weit unten. Dabei ist der Trail gar nicht so lang, man macht also ordentlich Höhenmeter mit jedem Schritt. Ich muss aber sagen, das mir die Steinplatte VIEL weniger anstrengend ankommt wie noch vor drei Jahren.


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    Die folgenden beiden Bilder machen wir um Dominik zu ärgern. Falls ihr euch nicht erinnern könnt: 2015 hat er hier auf dem Trail nach dem Devils Garden zu viel bekommen und war extrem nörgelig. Andauernd musste ich mir anhören, das er sich jetzt hinsetzt und keinen Schritt mehr weitergeht... Also muss etwas her, das ich ihm gleich schicken kann :D


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    Weiter geht's, noch sind wir nicht oben! Hunde sind hier eigentlich nicht erlaubt, aber hier scheint es sich um einen Begleithund zu handeln, wir begegnen der Frau am nächsten Tag noch einmal.


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    Fast geschafft! Die Aussicht von hier ist bereits einfach toll, inzwischen sind wir hoch genug um die schneebedeckten Berge sehen zu können.


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    Ab hier geht es noch ein bisschen flach durch das Gelände, die größte Anstrengung haben wir aber hinter uns... Und die Sonne?! Die verabschiedet sich wieder, pünktlich zur Ankunft! Hauptsache die hat uns beim steilen Aufstieg beehrt, genau da wollte ich die am heutigen Tage auch am allerliebsten haben.


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    Dieser schmale Weg ist die finale Kurve, der ehrwürdige Delicate Arch wird jeden Moment vor uns auftauchen.


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    And here it is: Der wundervolle Delicate Arch, groß, wunderschön, beeindruckend, freistehend und absolut einzigartig. Ich bin nicht weniger begeistert als beim ersten Mal.


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    Und die Sonne?! Und der Sonnenuntergang?! Kommt da noch was?! Lohnt sich das Warten?! War's das jetzt?! We will see... Later!


    Trailfakten:


    Ausgehend vom kompletten Trail, hin und zurück, auch wenn wir noch nicht wieder unten sind

    Länge: 3 Meilen / 4,8 km

    Dauer: Round about 2,5 Stunden mit Aufenthalt am Arch

    Einstufung Schwierigkeit: Puh... Ich sag mal moderate - strenous mit Tendenz zu moderate, je nachdem wie fit man ist. Der Weg über die Steinplatte ist dank ausreichend Cairns leicht zu finden, aber es geht steil hoch und kann bei großer Hitze sehr anstrengend sein.

    Erreichbarkeit: befestigt, PKW

    Kosten: 30$ oder National Park Pass

    Fazit: Absolut geniale Wanderung mit noch genialerem Ziel. Der Delicate Arch ist einfach ein Wunder der Natur und lohnt sich immer wieder. Das ist leider inzwischen nicht nur uns bekannt, daher ist es meistens verdammt voll.

    Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Windows Section



    Im Zimmer angekommen befreien wir uns zunächst mal von den nassen Klamotten, ich tausche zumindest die kurze Hose gegen meine flauschige Jogginghose. So lässt es sich aushalten!

    Ich hatte in dem Infobuch auf dem Schreibtisch gelesen, das man sich eine Kaffeemaschine aus der Rezeption holen kann und das mache ich auch direkt. Ich habe Glück, eine letzte ist noch übrig und wird uns überlassen, meine Mutter freut sich! Dann gibt es endlich was zu futtern!


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    Die nächste Stunde gammeln wir einfach ein bisschen im Zimmer rum, ich schreibe ein paar Notizen für den Bericht und surfe im Internet. Gegen 17:15 Uhr wagen wir eine erneute Fahrt in den Park, auch wenn es noch immer grau ist... Immerhin hat dieser unsägliche Regen aufgehört. Lust mich umzuziehen habe ich keine mehr, also geht es ausnahmsweise mal in Jogginghose los.

    Am Eingang gibt es inzwischen keine Schlange mehr und auch keinen Ranger, der hat offensichtlich bereits Feierabend gemacht. Niemand fährt mehr in unsere Richtung, dafür kommen uns um so mehr Leute entgegen, ist ja auch schon spät!

    Überhaupt nicht leer ist dagegen der Parkplatz der Windows Section, den wir jetzt ansteuern. Huch?! Was ist denn hier noch los?! Hier steht noch der ein oder andere Reisebus und auch PKWs sind noch zahlreich vorhanden.


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    Zuerst laufen wir zum Double Arch, denn der ist mir am wichtigsten und ich weiß nicht genau, wie viel Zeit wir hier verbringen werden. Schon auf Bildern fand ich diesen Arch immer ganz besonders eindrucksvoll, allein durch die wahnsinnige Größe... Es gleicht einer Völkerwanderung, unglaublich... Und das bei dem Wetter und der Uhrzeit, immerhin ist es bereits 18 Uhr. Wie voll ist es dann erst mitten am Tag bei gutem Wetter?? Ich will es mir nicht vorstellen.

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    Mich persönlich irritiert die Hinweistafel, das man doch unter die Arches klettern soll... Meistens soll man genau das ja nicht tun, aber so können wir uns natürlich auch nicht beschweren, das die Leute "im Weg" sitzen. Erst sind wir genervt das es SO voll ist, allerdings entpuppt sich die ganze Situation schnell als beste Prime Time Unterhaltung... Die Chinesen aus dem Reisebus sind nicht nur unfassbar laut, sondern auch unfassbar unbeholfen, einfach nur genial. Wir setzen uns auf einen Stein und beobachten das Geschehen... Einige Damen mit Absatzschuhen, Kleidchen und Sonnenschirmchen veranstalten recht weit oben ein Fotoshooting, Duckface at it's best! Wirklich zum schreien wird es aber erst, als die Damen versuchen wieder nach unten zu kommen... Schwierig mit dem Schuhen. Die stehen jetzt vollkommen verzweifelt da oben und haben keine Ahnung, wie sie da wieder runter kommen sollen. Panik breitet sich aus... Wir sind in der Zwischenzeit mit einem Herrn aus der Schweiz in's Gespräch gekommen und haben inzwischen alle drei Tränen in den Augen vor lachen.

    Und der Arch?! Der kann natürlich nichts dafür und ist trotzdem schön und beeindruckend.

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    Die Chinesen werden zurück zum Bus zitiert und auch wir machen uns auf den Rückweg zum Auto.


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    Die Windows schauen wir uns nur aus der Entfernung an, denn wir haben weder Lust noch Zeit, da jetzt noch hinzulaufen. Den Double Arch haben wir gesehen und das war der Hauptgrund für den Stop.


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    Auch wenn das Wetter nach wie vor sehr bescheiden aussieht, wir wollen das mit dem Delicate Arch trotzdem versuchen. An einen halbwegs brauchbaren Sonnenuntergang glaube ich nicht, aber meine Mutter sollte ihn wenigstens überhaupt gesehen haben.

    Hallo Leute,


    ich habe am Montag bei einer neuen Stelle angefangen und dementsprechend wenig Zeit habe ich aktuell zum weiterschreiben. Gestern wollte ich das eigentlich machen, aber ich komme mit dem neuen Forum überhaupt nicht klar und habe aktuell auch nicht wirklich Zeit mich damit auseinander zu setzen. Die Galerie lädt die Bilder auch nicht in der Reihenfolge hoch wie ich es gerne hätte und so weiter :D Ich schaue, ob ich es gleich mal schaffe ein wenig weiter zu machen, sorry für die Verzögerung.

    Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Sand Dune Arch


    Nur fünf Minuten vom Devils Garden entfernt liegt ein weiterer Arch, den ich gerne noch sehen möchte. Bei meinem ersten Besuch wusste ich nichts davon und die Zeit wäre auch nicht gewesen, also halten wir jetzt hier an, nachdem wir die Schuhe gewechselt haben - Es ist immer wieder schön, wenn man die Wanderschuhe nach mehreren Stunden laufen loswird.


    Am Trailhead sieht es in Richtung Arch erneut weniger schön aus, aber es ist nur ein sehr kurzer Spaziergang, also riskieren wir es. Als wir gerade los wollen fängt es wieder an zu regnen, also bleiben wir noch einige Minuten im Auto sitzen und warten den kurzen Schauer ab.




    Es gibt zwei Arches zu sehen, allerdings werden wir uns auf den Sand Dune Arch beschränken, der Himmel ist einfach zu unberechenbar momentan und auf eine 2. Hageldusche können wir heute wirklich verzichten.



    Für den kurzen Weg - es sind nur 250 Meter pro Strecke - habe ich auf den Rucksack verzichten, mir dafür aber den Fleece Pulli übergeworfen, es ist ganz schön frisch ohne Sonne. Normalerweise besteht der Trail aus Tiefsand, da der aber klatschnass ist, ist es einfach darauf zu laufen.





    Der Sand Dune Arch ist ganz nett, aber nicht sehr spektakulär. Mit blauem Himmel sieht es mit Sicherheit schöner aus und aufgrund der kurzen Strecke lohnt sich der Stopp auf jeden Fall. Viel unterhaltsamer ist aber das Verhalten der anderen Touristen um uns herum. Wir verzichten auf ein Bild von uns unter dem Arch, stellen uns an die Felswand und beobachten das Treiben einige Zeit höchst belustigt. Jeder versucht sich irgendwie unter den Arch zu drängeln und ein Bild von sich zu bekommen, einige dieser Bilder muss ich dann auch machen, ich stehe ja schließlich praktischerweise dort rum :smile: Zwischen einem fliegenden Asiatenwechsel schaffe ich ein oder zwei schnelle Bilder ohne Menschen!




    Herrlich... Wieder ganz großes Kino, was uns hier geboten wird. Auf dem Rückweg zum Auto beginnt es wieder zu tröpfeln und ich wickel die Kamera in meinen Pulli, eine Tasche habe ich ja nicht mit.




    Was nun?! Der Plan war eigentlich, den Park bis nach Sonnenuntergang nicht zu verlassen. Als nächstes steht ein Picknick im Freien an, denn wir bekommen langsam echt Hunger. Allerdings regnet es schon wieder, uns ist etwas kalt, wir waren im Devils Garden schneller durch als erwartet und haben NOCH mehr Zeit als geplant... Also Planänderung und ab in's Hotel. So habe ich mir das nicht gedacht, aber wir verlagern das Picknick lieber in's Warme und Trockene. Hoffentlich wird das Wetter in der Zeit wieder besser, so, das wir den Nachmittagsplan noch durchziehen können.

    Was für ein Wetter! :huch3: Tolle Wanderung! :daumen: Aber clockwise ist es besser zu wandern.


    Ja, der Hike ist wirklich toll! Ich weiß nicht... Da sind einige Stellen, die meiner Meinung nach andersrum auch nicht einfacher sind, aber ich weiß es nicht. Wenn ich die Runde echt irgendwann noch ein 3. mal gehen SOLLTE, dann definitiv mal andersrum, ein bisschen Abwechslung muss ja sein. Den normalen Trail muss ich nochmal hoch, denn mir fehlt ja noch immer der Navajo Arch, aber dafür braucht man ja nicht unbedingt den primitive Trail.


    Ich liebe diesen Park und auch diese Wanderung. :daumen:


    Das Unwetter hätte aber nicht unbedingt sein müssen. :nix1:


    Mir geht es auch so, ich mag den Arches sehr, sehr gerne und auch der Trail ist echt ein Highlight. Unwetter... Muss nie sein, aber die Bilder finde ich im nachhinein ganz cool!


    Den Trail sind wir vor Jahren auch gewandert udn waren auf dem Stück des Primitive Loops ganz alleine- diese Zeiten sind wohl vorbei. Wenn einem Europäer entgegen kommen merkt man es immer gleich, denn die grüßen selten von sich aus und antworten meist nicht. Da fragt man sich immer wo sind die denn alle, die die Freundlichkeit der Amerikaner so schätzen. Wenn man selber nicht damit beginnt wird sich hier nie etwas ändern.


    Krasses Wetter - da sieht man dann wie schnell es zu einer Flashflood kommen kann. Schöne Bilder. Ich mag ja dramatische Himmel.


    Vielleicht hatten wir auch einfach Pech, denn ich habe grad von einem Kumpel gehört, das denen nur einer begegnet ist und der war im gleichen Monat da wie ich... Also entweder hatte er viel Glück oder wir viel Pech, ich weiß es nicht.


    Ich fand es wirklich irre wie schnell das Wetter umschlagen kann und wie schnell kleine Flüsse entstehen. Der trockene Boden kann die plötzlichen Wassermassen ja gar nicht aufnehmen.


    Puh, was für ein Unwetter, das braucht niemand


    Weiter als bis zum Landscape Arch bin ich nie gekommen, aber immerhin durfte man 1994 noch unter dem Arch durchklettern


    Da hast du recht... Einerseits ist es schade, das man nicht mehr unter den Landscape Arch darf, aber andererseits auch verständlich. Ich würde nicht unbedingt drunter stehen wollen wenn der nächste große Brocken runterkommt... :huch3:


    Bis auf das Wettererlebnis eine tolle Wanderung :daumen1:


    Das stimmt :) Aber auch das war irgendwie beeindruckend und dafür habe ich jetzt coole Bilder. Jedenfalls vergesse ich die Wanderung so schnell nicht mehr.


    Das weckt Erinnerungen!


    Aber irgendwie hatten wir in Moab nie so richtig Glück mit dem Wetter.


    Ich hatte bisher schon Glück, aber ich lese oft das im Arches schlechtes Wetter war, scheint also nicht soooo selten zu sein.


    Huch, dass kurze Unwetter ist schon heftig - auch wenn es für Euch schade war, Deine Beschriebung zeigt aber auch, wie schnell sich da auch Flashfloods bilden können und wenn man dann in einem Slot Canyon steckt .... :huch3:


    Insgesamt eine tolle Wanderung, die wir auch schon 2x gegangen sind - aber immer anders herum :D


    Ja, irre oder? Ich fine es auch Wahnsinn, wie schnell das geht! Irre, sowas mal live mitzuerleben... Da versteht man die Warnungen auch wirklich, wieso man auf keinen Fall bei schlechtem Wetter in einen Slot gehen sollte. Da halte ich mich auch absolut dran!


    tolle Wanderung, oef ich schon mehrfach. Einmal den Primitive Trailim Winter in Schnee und Eis, da war ich froh, das ich crampons hatte.


    Und euer Wetter ist ja genau das, was mir sonst immer passiert. Nur hat es ja bei euch zum Glueck nicht lange angehalten. Kannst dir ja vorstellen, wie kalt ich immer war, wenn ich 2-4 Stunden ausharren musste :aug:
    Arches wuerde ich gerne mal wieder besuchen, aber es ist immer so gruselig voll. Da macht das einfach keinen Spass


    Das glaube ich.. Mit Eis und Schnee könnte ich auch gut drauf verzichten, ich bin ja eh eher der Sommertyp :D Ich hatte so ein Wetter dort noch nie, ich hab eigentlich immer Glück. Vergessen werden wir den Tag nicht mehr und dafür sind die Fotos ja auch cool... Immerhin etwas :D



    Der Trail ist toll, das Wetter nicht so... Aber was soll's, man kann nicht immer so viel Glück haben, wie ich es sonst habe :D Immerhin konnten wir alles machen was wir wollten, auch wenn das Hagel Erlebnis nicht unbedingt schön ist. Also die Steinrampe finde ich normalerweise völlig unproblematisch, also das Bild, das du zitiert hast. 2015 war es trocken und mit vernünftigen Wanderschuhen kann man da ganz normal einfach runtergehen, ohne das man rutscht.


    Keine Ahnung, ich denke, beide Richtungen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich sag immer, runter kommt man immer irgendwie, zur Not auf dem Hintern :smile2: Aber der Absatz ist schon recht hoch, ob ich da unkontrolliert rumrutschen mächte ist auch fraglich.



    Hätte mich auch gewundert wenn nicht :smile:


    Einer meiner Lieblingstrails, aber das Unwetter war natürlich Pech.


    Schön dass es doch schnell vorbei war und ihr den Rest noch genießen konntet.


    Naja, leider kommt das schlechte Wetter wieder, aber im Großen und Ganzen konnten wir das Programm durchziehen... Mit Sonne wäre es natürlich schöner gewesen.

    Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Devils Garden inkl. Primitive Loop


    Heute schlafen wir mal so richtig aus, denn wir haben heute vor, den gesamten Tag im Arches National Park zu verbringen und richtig viel anzusehen und wenig im Auto zu sitzen. Leider wird das alles ein wenig anders kommen als geplant... Aber der Reihe nach.


    Um 8 Uhr klingelt heute der Wecker, aber natürlich waren wir wieder ein wenig vorher wach. Wir machen uns fertig und gehen um halb 9 ganz entspannt in die Lobby zum Frühstück. Wir bekommen den letzten der drei Tische ab und bevor ich mir etwas zu essen holen kann, bekomme ich von dem Mann an der Rezeption einen weiteren Brief in die Hand gedrückt, den Dominik hier vor einigen Tagen hinterlegt hat! Voll süß!



    Wir packen die Kühlbox, das Picknick und unsere Rucksäcke in's Auto und fahren die paar Meter bis zum Parkeingang des Arches National Park. Auch um 9:30 Uhr ist hier noch eine relativ lange Schlange und außerdem ist es komplett bewölkt... Na toll, alles sieht irgendwie nicht so schön aus wie mit Sonne, hoffentlich bleibt es wenigstens trocken.


    Wir halten zuerst am Visitor Center, dafür blieb 2015 keine Zeit! Nachdem ich mir einen Patch gekauft habe und wir die Restrooms genutzt haben, fahren wir weiter in den Park.



    Die Fahrt auf der Park Avenue zieht sich, auch wenn es überall was zu sehen gibt. Wir müssen bis an das letzte Ende vom Park fahren, denn dort befindet sich der Trailhead zum Devils Garden, einem tollen Hike, der mir vor drei Jahren schon sehr gut gefallen hat und den ich nun auch meiner Mutter zeigen möchte. Unterwegs lässt sich der blaue Himmel stellenweise blicken und ich habe ein wenig mehr Hoffnung für den Tag. Am Devils Garden angekommen bekommen wir tatsächlich einen der allerletzten Parkplätze, obwohl der hier echt groß ist... Na, da ist hier wohl wieder einiges los.


    Um 10:22 Uhr starten wir die Wanderung!



    Der Weg bis zum Landscape Arch ist nicht weit, einfach zu gehen und dementsprechend sehr stark frequentiert. Den Pine Tree Arch und den Tunnel Arch lassen wir erst einmal aus und wollen dort auf dem Rückweg vorbei sehen. Das Ziel für diese Wanderung ist, diesmal alle Arches mitzunehmen, damals haben wir nur den Abzweig zum Partition Arch gemacht.





    Im Devils Garden gibt es unheimlich viele tote Bäume, die immer wieder ein geniales Fotomotiv abgeben. Besonders in Verbindung mit dem grauen Himmel haben sie irgendwie etwas düsteres... Passend zum Halloween Monat!



    Die Krönung an Halloween Feeling ist aber ein Rabe auf einem toten Baum!




    Tod und Leben ganz dicht zusammen!



    Da ist er auch schon, der Landscape Arch. Bis hier hin schafft es wirklich jeder.



    Hier kann man sich entscheiden, ob man die Steinrampe nach oben geht in den eigentlichen Devils Garden, oder ob man rechts abbiegt auf den Primitive Trail. Wie 2015 auch schon, entscheiden wir uns zuerst für den Primitive Trail!



    Ab hier wird es sandig und dementsprechend ein wenig mühsam voran zu kommen. Teilweise geht es zusätzlich ein wenig bergauf, aber nie stark. Einen gewaltigen Unterschied zu 2015 gibt es: Hinter jeder Kurve kommen uns Leute entgegen, auch hier herrscht noch Völkerwanderung. Damals ist uns hier nicht ein einziger Mensch begegnet, aber grad im Arches hat der Tourismus bekannterweise in den letzten Jahren ja stark zugenommen. Für die Bilder habe ich natürlich darauf geachtet, das grad niemand zu sehen ist.






    Die La Sal Mountains im Hintergrund sind noch schneebedeckt, zusammen mit dem grünen Gras, den roten Felsen und dem bedrohlichem Himmel bietet sich uns ein genialer Gesamteindruck. Was eine tolle Gegend!




    Der Weg steigt ein wenig an...




    Nach einiger Zeit auf dem sandigen Weg kommen wir schließlich bei den vielen Finnen des Devils Garden an. Hier wird der Trail ein wenig schwieriger und spannender, die Umgebung noch schöner und abwechslungsreicher.

















    Hier müssen wir nun schräg nach links hoch! Ich erinnere mich, das die Stelle aus unserer Richtung schon 2015 ein wenig doof war, aber jetzt ist es noch viel schwieriger geworden. Der Sandstein im Devils Garden ist nicht so, wie in den meisten anderen Gegenden in Utah... Der hat nämlich absolut keinen Grip mehr. Vermutlich ist das dem Massentourismus geschuldet, der hier inzwischen jeden Tag über den Trail stolpert, der Felsen ist einfach glatt geschliffen. Mit unseren Schuhen geht es so gerade, aber beinahe wären wir hier wirklich nicht hoch gekommen ohne abzurutschen. Ich würde inzwischen also wirklich empfehlen den Primitive Loop andersherum zu laufen.



    Auf ein Hindernis folgt auch schon gleich das nächste.



    Allzu schnell kommen wir jetzt nicht mehr voran, der Trail beinhaltet nun einige Hindernisse und es muss oft ein wenig geklettert und gekrochen werden.





    Unser erstes Chipmunk auf dieser Reise! In einigen Parks laufen die ja wirklich haufenweise rum, aber bisher waren wir in einem solchen Park noch nicht. Hier, im Devils Garden, sind die kleinen Freunde auch wirklich scheu und wollen sich den Touristen nicht nähern - besser so!



    Auch eine große Echse läuft uns über den Weg.



    Auffällig ist, das die ganzen Leute die uns entgegen kommen, alle nicht grüßen. Irgendwie sind das hier eher Touristen als in den einsamen Gegenden, in denen wir uns bisher aufgehalten waren... Da hat nämlich jeder hallo gesagt. Hier ist das krasse Gegenteil, einige schauen sogar mit Absicht angestrengt weg um bloß nichts sagen zu müssen. Wir haben inzwischen auch aufgegeben, irgendwann ist es uns einfach zu dumm, wenn man sowieso nie eine Antwort bekommt.






    Der erste Abzweig zu einem Arch führt zum Private Arch, den ich noch nicht kenne, daher nehmen wir den kurzen Umweg natürlich mit.



    Der Arch selber ist nicht besonders spektakulär, der Name passt auch! Zumindest zu der Optik des Steinbogens, denn wir müssen uns den Anblick mit einer handvoll anderen Leuten teilen. Wir cremen hier nochmal ein wenig unsere Waden ein, die haben wir uns nämlich verbrannt.






    Bald ist der Primitive Trail zu Ende, doch bevor wir den Double O Arch erreichen, wandern unsere Blicke das ein oder andere Mal besorgt in Richtung Himmel... Ohje! Das sieht gar nicht gut aus.







    Und da ist er: Der Double O Arch!




    Auch hier ist es wieder komplett anders als damals: Es ist leer! Normalerweise ist am Double O Arch mehr los, denn hier kommt man noch über den "normalen" Trail hin und es ist zugegebenermaßen ja auch ein sehr eindrucksvoller Arch! Aufgrund des Himmels haben sich die meisten Leute aber offensichtlich schon zurückgezogen und auch wir planen nicht, uns hier länger aufzuhalten. Ich glaube, wir sollten ganz schnell gucken, das wir hier weg kommen. Wir begeben uns wieder auf den Main Trail, der direkt hinter dem Arch etwas grenzwertig für Leute mit Höhenangst ist.




    Hier oben hat man eine geniale Weitsicht auf den Arches National Park und die La Sal Mountains, die können wir aber momentan wirklich nicht genießen. Zum einen weht plötzlich ein eisiger Wind und zum anderen... WAS ZUR HÖLLE IST DA AM HIMMEL LOS?!?! Im nachhinein faszinierende Bilder, vor Ort... Uncool. Sehr uncool!









    Am Black Arch Overlook treffen wir auf einen Vollidioten, der hier Lärm mit seiner Drohne veranstaltet. Hier im National Park ist das natürlich verboten, was ich ihm auch zurufe... Allerdings ignoriert er mich und wir haben auch nicht wirklich Lust auf Stress, also gehen wir einfach sauer weiter.



    Über den Rock Fin...



    Und DANN... Dann geht es los. Von einer auf die andere Sekunde fängt es an zu Schütten wie aus Eimern, sofort sind wir bis auf die Haut durchnässt. Ich packe schnell die Kamera in den Rucksack und ziehe das integrierte Regencape über, aber uns selber ist nicht zu helfen. Wir kriechen unter einen kleinen Baum und warten ab. Scheiße, ist das kalt! Es dauert nicht lange und wir zittern aus voller Kraft.


    Irgendwann hört es auf und es haben sich schon einige Sturzbäche um uns herum gebildet.



    Wir kommen nicht weit, vielleicht 100 Meter, denn dann geht es so richtig los, die Pause war quasi die Ruhe vor dem Sturm. Schnell verkriechen wir uns wieder unter den nächsten Busch, es beginnt zu Donnern! Plötzlich prasseln schwere Hagelkörner um uns herum auf den Boden und wir sind froh über den kleinen Schutz, den wir gefunden haben. Eines der Hagelkörner erwischt mich an der Nase und es tut höllisch weh. Währenddessen versuchen wir mit unseren Tops und kurzen Hosen nicht zu erfrieren, ich habe das Gefühl, ich bin kurz davor. Ich kann vor lauter Zittern schon meine Finger nicht mehr richtig kontrollieren. Glücklicherweise dauert es nicht allzu lange und bei leichtem Nieselregen können wir wieder aus dem Schlamm rausklettern, der sich um uns herum gebildet hat. Wie sollen wir den blanken Fels bis zum Trailhead so bitte runterkommen?! Ich mache mir ernsthaft Sorgen.


    Wir treffen eine Gruppe von anderen Deutschen, die sich unter einem anderen Busch versteckt hatten. Sie haben eine alte Dame im Schlepptau, die ganz offensichtlich nicht zu ihnen gehört, aber von ihnen an der Hand hinunter begleitet wird, das finde ich toll! Die Frau ist definitiv weit über 70 Jahre alt!


    Leider ist der Weg vor lauter Schlamm nicht ersichtlich und wir suchen auch nicht lange, denn uns ist einfach nur kalt und wir wollen ankommen. daher rutschen wir ein ganzes Stück auf der falschen Seite der Felsen runter und müssen das alles wieder hochklettern um es auf der anderen Seite erneut zu versuchen. Diesmal sind wir richtig, ich erinner mich!



    Glücklicherweise ist die Luft noch warm und der Felsen trocknet erstaunlich schnell. So ist es gar nicht so rutschig, wie wir erwartet hatten und wir kommen einigermaßen gut runter, was ein Glück! Nicht auszudenken wie es gewesen wäre, wenn der Regen nicht aufgehört hätte :huch3:


    Als wir unten ankommen bin ich mit meinem Funktionsshirt schon fast wieder trocken und es wird mir wieder ein wenig wärmer, herrlich! Das Ausmaß der kurzen Wettereskaltion sieht man hier recht gut.




    Und dann kommen wir auch schon wieder am Landscape Arch an. Tja... Das war wohl nichts mit allen Arches, ich hätte gerne noch den Navajo Arch gesehen, der mir als einziger jetzt noch immer fehlt.



    Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern... Die Natur tut so, als wäre nie auch nur irgendetwas passiert.


    Hier können wir den Partition Arch wenigstens von unten bewundert, von oben ist er deutlich imposanter, schade, das wir nicht hinkonnten.



    Wir machen uns auf den Weg in Richtung Parkplatz und müssen dabei an der ein oder anderen Pfütze vorbei. Bei einigen hat sich ein richtig widerlicher Schaum gebildet, das hängt bestimmt irgendwie mit dem Sand zusammen, keine Ahnung.






    Über uns scheint die wärmende Sonne, am Horizont sieht es aber nach wie vor sehr bedrohlich aus.







    Wir beschließen, den Pine Tree Arch und den Tunnel Arch jetzt noch mitzunehmen. Schließlich ist das nur ein winziger Umweg und uns ist auch schon wieder warm. Fast trocken sind wir auch schon wieder!






    Dann laufen wir aber zum Auto zurück, es kommen uns schon wieder einige Leute entgegen.





    Mein Highlight ist diese Dame, die für den Trail und das Wetter definitiv genau richtig gekleidet ist :smile:



    Um 14 Uhr sind wir wieder am Auto, froh, heil angekommen zu sein. Das war eine Erfahrung, auf die hätten wir wirklich verzichten können!


    Trailfakten:


    Länge: 8.1 Meilen / 13 km
    Dauer: Ca. 3,5 Stunden
    Einstufung Schwierigkeit: Strenous! Zumindest, wenn man den Trail mit dem Primitive Trail komplett läuft. Man muss viel klettern und sollte gute Schuhe mit viel Profil tragen.
    Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
    Kosten: 30$ Eintritt oder National Park Pass
    Fazit: Nach wie vor ein wunderschöner, anspruchsvoller Trail mit viel Abwechslung. Neben dem genialen Weg kann man hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Arches erkunden, die meistens nicht am Wegesrand liegen, sondern einen kleinen Umweg erfordern. Das Unwetter hätten wir wirklich nicht gebraucht und ich kann nur dringend dazu raten, das Wetter im Auge zu behalten und gegebenenfalls früher abzubrechen und den Rückweg anzutreten. Hagel und Gewitter in so einem Gelände... Das möchte man nicht erleben und da kann man schon mal Angst bekommen.

    Corona Arch...sieht toll aus. :daumen1:
    Wir waren allerdings noch nie dort


    Der ist wirklich cool und ganz schön groß! Lohnt sich!


    Was für ein Wettrennen zum Corona Arch :D


    Ja, allerdings. Ich war dann auch gut durchgeschwitzt :D


    Wie viele Menschen dort unterwegs sind...
    Wahnsinn.
    Wir waren da schon viele Jahre her. Und wie immer wenn die Sonne volle Kanüle auf den Kopf knallt.
    Mittags ist man eben alleine dort :D


    Wäre die Schulklasse nicht gewesen, dann wäre ich ganz alleine gewesen. Die Menschen auf dem Bild gehören alle dazu!


    nun ist es selbst am Corona Arch schon ueberlaufen :huch1:
    Vor 2 Jahren war da kein Mensch, man waren das noch Zeiten.
    Mittlerweile kann man ja leider gar nicht mehr nach Moab gehen


    "Überlaufen" würde ich nicht sagen. Die Menschen auf dem Bild gehören ja alle zu der Klasse und ohne sie, wäre ich alleine gewesen. Das so eine Schulklasse groß ist... Ist ja klar, aber es passiert ja nicht allzu oft, das sich eine Klasse dorthin verirrt.


    Ich hatte schon beim lesen Stress :jogg1:;)
    Ich mag den Weg auch sehr. Er ist relativ kurz und schön abwechslungsreich.
    Und ich finde der Arch sieht aus wie ein riesiges Schweinefilet :eat::D


    Ihr habt alle immer zu schnell Stress :P:smile: Stress hatte ich keinen, aber es war schon etwas anstrengend, vor allem nach dem Chesler Park. Da wäre ich lieber etwas gemütlicher gegangen :D


    Feine Eindrücke.


    Danke :)

    Hotel Check: Inca Inn, Moab


    Das Inca Inn ist ein sehr sympathisches, privat geführtes Motel in Moab. Die Zimmer sind eher klein, genau wie die ganze Anlage.



    Es gibt kostenloses Frühstück in der winzigen Lobby, in der nur sehr wenig Platz ist. Das alles wissen die Besitzer und schreiben schon auf ihrer Homepage, das sie zwar ein ernstes Platzproblem haben, sich aber die größte Mühe geben, einen angenehmen Aufenthalt zu einem bezahlbaren Preis zu bieten. Das ist gelungen! Geschenkt ist auch das Zimmer hier bei weitem nicht, aber es ist günstiger als alles, was ich sonst in Moab gefunden habe.



    In der Lobby gibt es kostenlosen Starbucks Kaffee, man kann sich aber auch eine Machine ausleihen und mit auf's Zimmer nehmen. Den winzigen Pool auf dem Parkplatz konnten wir leider nicht nutzen. Ansonsten gibt es alles was man braucht: Ein sauberes Zimmer, ein Pool, Frühstück, Parkplätze vor dem Zimmer, WLAN und eine Eismaschine.


    Preis pro Nacht: 120€
    Bewertung: 4/5
    Weiterempfehlung: Unbedingt


    Hotel Check: Inca Inn, Moab


    Das Inca Inn ist ein sehr sympathisches, privat geführtes Motel in Moab. Die Zimmer sind eher klein, genau wie die ganze Anlage.



    Es gibt kostenloses Frühstück in der winzigen Lobby, in der nur sehr wenig Platz ist. Das alles wissen die Besitzer und schreiben schon auf ihrer Homepage, das sie zwar ein ernstes Platzproblem haben, sich aber die größte Mühe geben, einen angenehmen Aufenthalt zu einem bezahlbaren Preis zu bieten. Das ist gelungen! Geschenkt ist auch das Zimmer hier bei weitem nicht, aber es ist günstiger als alles, was ich sonst in Moab gefunden habe.



    In der Lobby gibt es kostenlosen Starbucks Kaffee, man kann sich aber auch eine Machine ausleihen und mit auf's Zimmer nehmen. Den winzigen Pool auf dem Parkplatz konnten wir leider nicht nutzen. Ansonsten gibt es alles was man braucht: Ein sauberes Zimmer, ein Pool, Frühstück, Parkplätze vor dem Zimmer, WLAN und eine Eismaschine.


    Preis pro Nacht: 120€
    Bewertung: 4/5
    Weiterempfehlung: Unbedingt


    Ich meine aber, die Bahnschiene ist nicht stillgelegt. Ab und zu kommt ein Zug, der zu dem Werk am Ende der Potashroad fährt. :zuck:


    Ansonsten eine tolle Wanderung :daumen: , die ich auch schon gemacht habe. :D


    Ach echt? Dann hatte ich das falsch gelesen... Kann gut sein!


    Die Wanderung ist wirklich toll!


    Sehr schön. Da will ich auch mal hin :daumen:


    Dann los :)


    Wir machen die Wanderung zum Corona Arch gerne immer mal wieder! :cap:


    Ich werde wohl auch nochmal wieder kommen!

    Tag 12 (21.05.2018): Corona Arch im Abendlicht


    Bis Moab halten wir nun nicht mehr an. Ich hatte überlegt beim Wilson Arch einen kurzen Stop einzulegen, aber irgendwie haben wir dann keine Lust als wir vorbei fahren, denn Arches werden wir in nächster Zeit noch genug sehen.


    Wir checken im Inca Inn ein, eines der wenigen noch bezahlbaren Motels in Moab mit guter Bewertung. Man muss allerdings schnell sein um hier was zu bekommen, also wurde das Zimmer direkt bei Öffnung der Buchungsfenster für diese Zeit gebucht.


    Nachdem wir freundlich begrüßt wurden bringen wir unseren Kram auf's Zimmer, es ist noch früh, also ist der Tag natürlich noch nicht zu Ende. Ich möchte gerne noch zum Corona Arch, auch, wenn es vielleicht nicht ganz bis zum Sonnenuntergang passen wird.. Egal, Hauptsache ich war endlich mal da! Optimal fand ich es bereits bei der Planung nicht, denn mit dem Chesler Park waren wir heute schon gut beschäftigt. Der Corona Arch passt aber sonst zeitlich nirgendwo mehr rein und er ist ein Must Do für mich dieses Jahr. Meine Mutter hätte vorher gerne noch einen Kaffee, denn wir haben keine Maschine auf dem Zimmer. Wir packen die Rucksäcke und fahren zum City Market, denn hier ist ein Starbucks drin. Bei der Gelegenheit kaufen wir direkt ein paar Lebensmittel für ein Picknick am nächsten Tag.


    Als wir aus dem Laden rauskommen hat meine Mutter plötzlich doch keine Lust mehr auf den Corona Arch und möchte lieber ein wenig die Füße hochlegen. Ich halte also am Hotel und setze sie mit unseren Einkäufen ab und mache mich alleine auf den Weg zum Trailhead.


    Um 19:15 Uhr parke ich das Auto auf dem einsamen Parkplatz am Colorado und laufe los!



    Hier wird dazu aufgefordert auf den Wegen zu bleiben, da die Bighorn Sheep hier Nachwuchs bekommen... Ein Warnschild!!! Das bedeutet so viel wie: Hier werden Sie auf gar keinen Fall Bighorn Sheep sehen. Wie wahr!



    Es ist bereits kurz vor Sonnenuntergang und die Felsen leuchten schon in den schönsten warmen Farben. Einfach wunderschön! Ich kann momentan froh sein, das überhaupt die Sonne scheint, denn es hat sich inzwischen teilweise echt zugezogen. Das nervt mich ziemlich, aber vielleicht wird das ja noch bis heute Nacht! Direkt hinter dem Parkplatz geht es hoch hinaus!





    Auf der Höhe halte ich kurz Inne, denn man kann den Parkplatz so gerade noch sehen und was da gerade passiert... Grauenvoll! Drei Kleinbusse sind angekommen und eine Masse an Kindern ergießt sich über den Parkplatz und macht sich bereit zum Aufbruch. Das dauert nicht lange und die Horde stürmt lärmend den Trail. AAAAAAAAAAAH! Ab dem Zeitpunkt habe ich keine Ruhe mehr, ich will wenigstens noch ein Bild vom Corona Arch ohne andere Menschen, also lasse ich mich ab jetzt zum Arch hetzen und treiben.


    Zeit für Bilder muss natürlich trotzdem sein, ich überquere die berühmte stillgelegte Bahnschiene...



    ... Den Zaun mit dem Tor...



    ... und werfe einen letzten Blick zurück zum Colorado, bevor er gleich nicht mehr zu sehen ist.




    Ich beobachte einen Vogel, der aus einem Loch in der Felswand gestürzt kommt.



    Jetzt kommt ein kurzer Abschnitt, bei dem ein wenig gekraxelt werden muss. Über große Felsbrocken geht es ein weiteres gutes Stück bergauf. Ich merke schon, das meine Beine nicht mehr so richtig viel Lust auf solche Aktivitäten haben heute, aber da müssen die jetzt durch. Am besten schnell.... Die Kinder...!



    Oben angekommen stehe ich auf einer großen flachen Ebene und muss nur noch den Cairns folgen. Der Teil des Weges ist sehr angenehm und einfach zu laufen, vielleicht kann ich hier ein bisschen Abstand zwischen mich und die Gruppe bekommen. Die sind ja schließlich noch mit dem bergauf laufen beschäftigt.







    Ich genieße noch ein wenig die Ruhe, die hier zur Zeit noch herrscht. Der Himmel sieht mit den Wolken wirklich gigantisch aus, dazu scheint noch immer die Sonne, einfach toll!








    Hier kann man den Corona Arch das erste Mal sehen... Aber nur, wenn man weiß wo er ist. Noch versteckt er sich gekonnt vor der Felswand und von seiner Größe und Schönheit ist noch nichts zu ahnen. Nicht nur den Corona Arch kann man erahnen, auch der Bowtie Arch zeigt sich.



    Ab jetzt geht es nicht mehr ebenerdig weiter, sondern schräg über den Slick Rock. Man läuft in einer großen Kurve an der Felswand entlang, rechts geht es steil nach unten. Ich bin in Trekking Sandalen losgelaufen, weil ich heute nicht mehr in die Wanderschuhe wollte, das stellt sich jetzt aber als Fehler heraus. Ich muss mich sehr vorsichtig bewegen, um nicht den Halt zu verlieren, denn das wäre hier keine gute Idee. Hilfe bekommt man hier von Stahlseilen und einer Leiter.





    Hier erkennt man den Corona Arch bereits ein wenig besser.





    Ich höre Geschrei hinter mir und drehe mich um... Die Kinder rennen! Die ganze Gruppe legt einen Sprint ein, um vor den anderen am Arch anzukommen und auch ich schließe mich an... Noch habe ich Vorsprung, ein oder zwei Bilder schaffe ich vielleicht noch.



    Der Bowtie Arch



    Und der imposante Corona Arch




    Das war es auch schon an Bildern ohne Menschen. Kaum bin ich angekommen und habe diese zwei Fotos gemacht, ist der Arch von den Kindern vollständig belagert. Als letztes kommt ein erwachsender Mann, der mich anspricht und sich bei mir entschuldigt. Er fragt mich, ob er die Kinder noch einmal vom Arch abziehen soll, damit ich meine Bilder machen kann. Das finde ich sehr freundlich, aber nicht unbedingt notwendig. Ich lehne dankend ab und ziehe mich auf eine höhere Schickt Slickrock zurück, setze mich hin, trinke was und mache mal wieder ein Selfie.



    Von hier aus hat man einen tollen Rundumblick auf die umliegende Landschaft, auch die Bahnschienen kann man sehen. Es stört mich übrigens nicht, das der Corona Arch bereits im Schatten liegt. Ein Sonnenuntergang direkt am Arch wäre zwar noch schöner gewesen, aber ich bin zufrieden ihn jetzt wenigstens überhaupt mal gesehen zu haben.



    Die Kinder sitzen alle unter dem Arch und es scheint eine Art Unterreicht stattzufinden. Das ist mir in dieser Umgebung dann doch zu laut, also trete ich schon ziemlich bald wieder den Rückweg an, wir wollen sowieso gleich noch essen gehen und ich möchte meine Mutter nicht so lange warten lassen.


    Auf dem Rückweg schaue ich mir nochmal etwas genauer den Bowtie Arch an.



    Kaum bin ich ein wenig weiter entfernt, laufen auch die Kinder schon wieder los und treten den Rückweg an. Na toll... Ich dachte das wird jetzt eine längere Veranstaltung, hätte ich das mal gewusst.



    Die Wolken nehmen immer noch zu und bieten ein tolles Gesamtbild.







    Die meisten Kinder haben mich längst schon wieder rennend überholt und ich komme mit einer Lehrerin ins Gespräch. Dabei erfahre ich, das es sich um die jährliche Schulabschlussfahrt handelt und die Gruppe aus Salt Lake City kommt. Es ist eine Art Tradition, das die Schüler hier in die Natur gebracht werden, bevor sie auf die Highschool wechseln. Normalerweise wäre es sehr ruhig am Corona Arch und ich hätte ganz schön Pech, das ich mir ausgerechnet diesen Tag ausgesucht habe. Naja... So schlimm war es nun auch nicht.


    Um 20:35 Uhr bin ich zurück am Trailhead, trinke eine kalte Cherry Coke und mache mich auf den Rückweg zum Hotel.



    Trailfakten:


    Länge: 2.9 Meilen / 4,7 km
    Dauer: 1:20h, allerdings nur mit ganz kurzer Pause
    Einstufung Schwierigkeit: Easy mit ein paar abenteuerlichen Stellen
    Erreichbarkeit: befestigt, PKW
    Kosten: Gratis
    Fazit: Tolle, normalerweise sehr wenig frequentierte und ruhige Wanderung. Das Ziel des Hikes, der Bowtie und der Corona Arch sind sehr imposant und sehenswert. Insgesamt sehr empfehlenswert!


    Ich fahre ins Hotel, dusche schnell, stelle fest, das ich mich im Chesler Park echt noch verbrannt habe und dann fahren wir zu Pasta Jays, denn heute wollen wir zur Abwechslung mal ein paar Nudeln essen. Ich habe selbstgemachte Ravioli und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.




    Nicht sehr zufrieden bin ich mit dem Himmel, denn es hat sich inzwischen komplett zugezogen. Eigentlich wollte ich nach dem Abendessen nochmal los und zum Delicate Arch laufen, ein paar Milchstraßenbilder machen, das ginge leider nur heute. Das kann ich aber vergessen... Ich ärger mich, mein Körper freut sich. Wir fahren also wieder zum Hotel und beenden den Tag um 1 Uhr Nachts.


    Highlight des Tages: Chesler Park


    Lowlight des Tages: Bewölkung am Abend


    Wetter: 31°C


    Gelaufene km: 22,6 km


    Gefahrene km: 298 km

    In Irland haben wir gesehen, dass sich sogar die Wikinger schon im Stein verewigt haben so nach dem Motto: Erik war hier. :keule:
    Das finden wir allerdings heute interessant.... :gru1:;)


    Wobei das überhaupt keine Entlastung für die Idioten sein soll, die heute alles vollkritzeln aber es ist mir so aufgefallen....


    Über die Sichtweise habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber natürlich hast du irgendwie recht :gru1: So eine Wikinger Verewigung würde ich mir auch ansehen :D


    Wie gut, dass Du immer fleißig auf die Kommentare antwortest, so ist mir aufgefallen, dass mir der Chesler Park komplett durchgerutscht ist. Tolle Leistung!


    Hehe, kann ja mal passieren :) Danke!



    Ne, da werden wir uns wirklich nicht einig, das Valley of Fire ist eines meiner Lieblingsorte im Südwesten :D

    Tag 12 (21.05.2018): Newspaper Rock


    Auch auf dem Rückweg kommt uns auf der Gravelroad Gott sei Dank kein Auto entgegen, es ist wohl jetzt schon zu spät, um noch eine Wanderung in dem Gebiet anzutreten. Wir halten noch ein zweites mal am Visitor Center um die Restrooms aufzusuchen, denn wir haben jetzt noch eine längere Fahrt vor uns, bevor wir in unser Hotelzimmer einchecken können.


    Auf ziemlich genau der halben Strecke zwischen Canyonlands National Park und der Kreuzung, an der man wieder auf die Hauptstraße gelangt, liegt der Newspaper Rock. Heute morgen haben wir in rechts liegen lassen, da wir schnell die Wanderung beginnen wollten, aber jetzt haben wir Zeit. Der Parkplatz liegt direkt neben dem interessanten Felsen, es ist also 0 Laufleistung erforderlich, daher ist der kurze Stopp fast schon Pflicht.




    Auf der kleinen Fläche sind erstaunlich viele Petroglyphen, über 650 Stück, abgebildet. Die ältesten davon sind angeblich um die 2000 Jahre alt. Man weiß bis heute nicht ganz sicher, was diese Zeichen bedeuten, aber sie stammen von verschiedenen Kulturen, nämlich von den Anasazi-, Fremont-, Archaic-, Navajo-, Anglo- und Pueblo Kulturen. Auf Navajo wird der Newspaper Rock auch "Tse' Hone" genannt, was so viel bedeutet wie "Felsen der eine Geschichte erzählt".


    Ob die alle echt sind?! Bei den Peace Zeichen bin ich einigermaßen skeptisch.





    Hier ist jedenfalls der beste Beweis dafür, das es auch 1954 schon richtige Idioten gab. Wo ist der Bussen mit Leuten, die interessiert, wer hier war??? :cursing:



    Wir fahren jetzt jedenfalls nach Moab, das dauert noch ca. eine Stunde!


    Oh ja, das ist gefährlich wenn der Kreislauf nicht mitspielt, da war die Entscheidung von deinem Mann auf jeden Fall vernünftig. Viel Schatten gibt es nicht und mit dem vielen Gekletter... Da muss man auch eine ordentliche Menge Wasser dabei haben, der Loop ist echt lang. Klar ist es sehr schön und es ist immer super schade wenn man abbrechen muss, aber die Gesundheit geht einfach vor. Man kann es ja immer noch ein anderes mal nachholen.


    Was für eine Wanderung wieder :resp:


    Früher gab es mal Elephant Hill Hefeweizen in der Moab Brewery. Das wäre mir lieber als der Elephant Hill Trail :D


    Bäh Bier :kotz::smile: Dann doch lieber ne Wanderung, von mir aus auch noch 10 km länger :D


    Tolle Wanderung und klasse Fotos! :clap1::clap1::clap1:
    Im Needles District war ich bisher noch nicht.


    Vielen Dank :)


    Ist ja auch weit weg vom Schuss und eher selten besucht. Gerade deshalb fand ich es besonders schön dort!



    Schön das du wieder da bist :)


    Wir haben vorher gar nicht bei den Rangern gefragt wegen dem Loop, ich wusste ja eh schon sicher was ich machen will. Aber es stimmt, der Trail war teilweise wirklich zugewachsen, aber echt nicht so dramatisch. Hier und da hingen halt ein paar Zweige im Weg, aber nichts, wo man nicht leicht dran vorbei kommen würde. Den ein oder anderen Kratzer an den Beinen hatte ich danach zwar, aber das sehe ich nicht so eng. Das passiert eben, wenn man in der Natur unterwegs ist. Die Brücken habt ihr aber ja trotzdem von unten gesehen und das ist mehr, als die meisten machen. Das lohnt sich auch schon! "Zu menschenleer" finde ich immer wieder sensationell :smile: Wo doch die meisten immer versuchen möglichst keine anderen Touristen zu sehen. Mir ist das auch recht... Und wenn ich den ganzen Tag NIEMANDEN sehe... Umso besser.


    Tolle Wanderung! Wir haben eine Rundwanderung ohne Joint Trail gemacht, da wir den Druid Arch auf dem Plan hatten, aber an der Abzweigung zum Arch hatten selbst unsere Männer die Schnauze voll, die lange Wanderung und die Hitze hatte uns allen ziemlich zugesetzt.


    :D Das kann ich verstehen. Ich wollte eigentlich ja Druid Arch UND Joint Trail machen, aber dafür sind wir zu spät los. Wenn es nach mir alleine gegangen wäre, dann wäre ich weit vor dem Frühstück losgefahren, hätte das ausfallen lassen und hätte das geschafft. Vom Tageslicht her hätten wir das auch so noch geschafft, aber ich bin ja noch nicht fertig mit dem Tag...



    Vielen Dank :smile: Die Illusion kann ich dir aber jetzt schon mit bestem Gewissen nehmen, bis zum 31.12 bin ich auf gar keinen Fall fertig :D


    Das war wirklich eine sehr lange und anstrengende Wanderung. Auch wenn es sehr schön war, wäre es mir wahrscheinlich zu viel gewesen.
    Respekt, dass deine Mutter alles mitmacht und süß, dass es schon einen Fanclub gibt. :)


    Meine Mutter hat das wirklich alles super mitgemacht! Am Ende am letzten Abzweig zum Druid Arch hat SIE sogar gefragt ob wir die 10km zusätzlich nicht doch noch machen sollen :huch3: Normalerweise gerne, aber ich hatte ja noch was anderes vor an dem Tag :D War dann auch nicht schlimm das wir es nicht gemacht haben, am Ende war sie auch froh.


    Auch wenn ich mich nicht nach jedem neuen Bericht melde, lese ich noch sehr interessiert und begeistert mit. Ihr habt wirklich ein strammes Programm, Respekt! Danke für die vielen tollen Eindrücke!


    Das macht doch nichts :) Schön das du noch dabei bist und das es dir noch gefällt! Mit dem Programm machen wir erstmal so weiter :D

    Tag 12 (21.05.2018): Canyonlands NP (Needles) - Chesler Park & Joint Trail


    Heute stehen wir wieder früh auf, denn wir haben Großes vor, auf das ich mich schon ganz besonders freue. Das wird bestimmt ein großartiger Tag!


    Um 6 Uhr klingelt der Wecker, wir machen uns fertig, packen den Rucksack und haben um 7 Uhr das Auto fertig beladen und können zum Frühstück gehen, das erst ab dieser Zeit serviert wird. Eigentlich wollte ich dann schon lange weg sein, allerdings wird das Frühstück online total angepriesen und dann wollen wir uns das irgendwie doch nicht wirklich entgehen lassen und bleiben länger.


    Das Hotel kümmert sich offenbar nicht selbst um das Essen, denn es steht grad ein Auto einer Bäckerei vor der Tür und die Bleche werden auf das Buffet getragen. Wir nehmen uns beide ein Gebäck mit Schinken und einen gigantischen Apple Crumle und setzen uns damit in den Garten. Uns wurde nicht zu viel versprochen, das Zeug ist extrem lecker, allerdings ist Apple Crumble um 7 Uhr morgens doch einigermaßen gewöhnungsbedürftig.





    Wir sind relativ schnell fertig, geben den Schlüssel ab, sitzen im Auto, das wir vorhin schon beladen haben und ich starte wie immer die App "Here", die uns zum Trailhead des Chesler Parks navigieren soll. 3 Stunden sagt Here, also los ge... Was?! 3 Stunden??? Meine Bibel sagt, die Fahrt dauert 1,5 Stunden! Zumindest hat Google Maps das während der Planungsphase behauptet. Das passt mir ja jetzt gar nicht, die doppelte Strecke? Echt jetzt? Hoffentlich relativiert sich das während der Fahrt noch.


    Die Dirt Roads der letzten Tage haben ordentlich Sprit gefressen, also tanken wir in Monticello nochmal voll, diesmal funktioniert sogar mal die Kreditkarte an der Zapfsäule, ich bin begeistert!


    Kurz hinter Monticello biegen wir rechts in eine gigantische Sackgasse ab, in Richtung Needles Section des Canyonlands National Parks. Beim Canyonlands National Park denken die meisten Leute an den touristisch gut erschlossenen Island in the Sky Bereicht, der sich nahe des Ortes Moab befindet. Außer diesem Bereich gibt es noch zwei weitere, einmal das Maze, das extrem schwierig zu erreichen und absolut nicht erschlossen ist und eben den Needles Distrikt, in den wir jetzt fahren. Charakteristisch für diesen Bereich sind die zahllosen nadelförmigen Sandsteingebilde, die diese Gegend dominieren.


    Nachdem wir in Richtung National Park abgebogen sind, können wir den Minuten beim Purzeln zusehen. Offenbar denkt die App, diese ewig lange Zufahrtstraße hätte durchgehend eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 15mph, dem ist aber nicht so. So kommen wir tatsächlich schon nach 90 Minuten am Einfahrtshäusschen an, das auch schon von einem ungewöhnlich mürrischen und unfreundlichen Ranger besetzt ist.


    Wir halten kurz am Visitor Center, um vor der langen Wanderung noch einmal die Restrooms aufzusuchen.



    Kurz hinter dem Visitor Center geht es unbefestigt weiter, wenn man den Elephant Hill Trailhead erreichen will. Die Straße ist grundsätzlich in Ordnung, aber es gibt schon ein paar massive Schlaglöcher und an einigen Stellen ist es so schmal, das ein einziges Auto so gerade eben passt, dazu viele enge Kurven... Ich hoffe inständig, das uns niemand entgegen kommt, aber das ist um die Uhrzeit ja glücklicherweise eher unwahrscheinlich und wir sollen Glück haben.


    Als wir am Parkplatz ankommen staune ich nicht schlecht - der ist fast voll! Ich hätte irgendwie mit wenigen bis gar keinen Menschen hier gerechnet, so weit, wie dieser Teil vom Park weg vom Schuss ist. Außerdem gibt es hier fast nur lange Wanderungen... Naja, wird schon keine Autobahn sein der Trail.


    Wir stehen gerade am Kofferraum des Autos, packen den Rucksack fertig, als ich plötzlich Stimmen von dem Auto hinter mir höre - deutsche Stimmen. Ich schaue kurz hin und sehe zwei Frauen, denen ich einen guten Morgen zurufe, was freundlich und überrascht erwidert wird. Ich bin schon längst wieder mit dem Schnüren meiner Wanderschuhe beschäftigt als ich meinen Namen höre... "lunchen?! ...und Mama lunchen?"- "jaaaaa?!" Ich drehe mich nochmal um, höchst überrascht von der Situation. Eine der Frauen stellt sich als Marion vor und erzählt, das sie einen Dezember Bericht gelesen hat, aber nicht im Forum angemeldet ist. Wie cool ist das denn bitte???


    Als wir um 9:25 Uhr endlich auf den Trail starten, sind die beiden bereits los gelaufen.



    Warm laufen ist beim Chesler Park Trail nicht, denn direkt hinter dem Schild geht es mit einer Treppe steil nach oben.



    Auch danach geht es erbarmungslos weiter, immer nach oben, mit teilweise ziemlich viel Gekraxel. Ich komme ganz schön aus der Puste, direkt nach dem Aussteigen den Puls in die Höhe zu treiben ist natürlich nicht optimal, aber der Trail ist eben, wie er ist.



    Hier lassen sich auch schon die Gebilde erkennen, denen der Needles Distrikt seinen Namen verdankt.



    Nach einer Weile ist diese erste brutale Steigung geschafft und es geht einen ebenerdigen Pfad entlang durch eine wunderschöne, wilde Umgebung. Mir gefällt es wirklich gut hier, die Landschaft ist ein Traum, auch, wenn uns auf den ersten Metern doch noch einige Menschen begegnen. Das wird aber sehr schnell aufhören!













    Nach exakt einer halben Stunde erreichen wir eine erste Weggabelung, die unter anderem den Weg zum Chesler Park, als auch zum Druid Arch anzeigt. Eigentlich war mein ursprünglicher Plan zuerst zum Druid Arch zu gehen und danach zum Chesler Park. Der Umweg ist allerdings schon beträchtlich, also beschließen wir, es WENN dann auf dem Rückweg zu machen, da die Runde mit dem Chesler Park und dem Joint Trail wichtiger ist. So können wir mal sehen, wie viel Zeit uns noch bleibt und ob wir überhaupt noch Lust dazu haben. Wir bleiben also auf Kurs in Richtung Chesler Park.



    Der Trail ist kein Spaziergang, flach ist es so gut wie nie. Im Gegenteil, es muss sogar an einigen Stellen ein wenig geklettert werden, wie hier zum Beispiel.



    Ein paar Meter weiter sitzen Marion und ihre Freundin im Schatten eines Felsens und machen eine erste Pause. Da fällt mir ein, das wir noch gar kein Foto gemacht haben, das holen wir jetzt natürlich noch nach! Eine echt nette und überraschende Begegnung, über die ich mich wirklich sehr freue! Es gibt schon echt verrückte Zufälle.



    Es geht weiterhin viel auf und ab, der Trail ist anspruchsvoll, wird dadurch aber auch nie langweilig. Die atemberaubende Landschaft um uns herum entschädigt sowieso zu 100% jede Anstrengung.



    Wir gelangen an einen total coolen und engen Slot Canyon, der irgendwie unnatürlich gerade und symmetrisch aussieht. Immerhin gibt es hier mal einen Weg DURCH die Felsen und zur Abwechslung mal nicht oben drüber. Ich habe das Gefühl, seit wir vor 45 Minuten das Auto verlassen haben, haben wir nichts getan, außer nach oben zu klettern.




    Zu früh gefreut, direkt nach dem Slot geht es ähnlich anstrengend weiter. Ich muss ehrlich zugeben, ich hätte mir den Weg zum eigentlichen Chesler Park weniger lang vorgestellt, denn da sind wir ja noch gar nicht angekommen. Wir sind aber trotzdem noch hoch motiviert, ist es nicht schön hier? Übrigens, von anderen Menschen ist weit und breit nichts mehr zu sehen oder zu hören.















    In 300 Metern haben wir es geschafft!



    Noch ist nichts zu sehen...



    Hier kann man im Hintergrund bereits den Chesler Park erahnen!



    Der Chesler Park ist eine riesige freie, weite und offene Graslandschaft, die von den Needles des Canyonlands National Parks von der restlichen Welt abgeschirmt ist. Es ist ein ganz besonderer Ort, irgendwie ruhig, friedlich und total erhaben. Man fühlt sich einfach mal wieder ganz, ganz klein und unbedeutend. Ein ähnliches Gefühl hatte ich zuletzt am Racetrack im Death Valley, vergangenen Winter.

























    Entweder man läuft im Chesler Park eine vollständige Runde und läuft danach den gleichen Weg zurück, oder aber man macht es wie wir und baut den Joint Trail in die Runde ein. Das ist im wesentlichen ein Abschnitt mit einem ziemlich coolen Slot Canyon, dessen Einstieg hier in der Ecke des Chesler Parks zu finden ist.




    Der Canyon ist richtig schön eng und abenteuerlich, hier kann man toll rumklettern und Blödsinn machen.








    Dann ist der Slot auch schon wieder vorbei und uns kommen ein paar Leute entgegen, die uns sagen, das es nicht weiter gehen würde. Okay?! Jetzt wissen wir natürlich nicht, ob wirklich irgendwas ist oder ob die nur keinen Weg gefunden haben... Was tun? Umdrehen und alles wieder zurück oder es riskieren und am Ende vielleicht noch weiter zurück laufen müssen? Wir entscheiden uns für das Risiko.







    Wir erreichen einen sandigen Wash und sind uns zunächst nicht sicher, wo es weiter geht. Irgendwann entdecken wir aber Cairns in dem Sand und folgen dem Weg. Meine Güte... Es ist so unglaublich anstrengend durch Tiefsand zu laufen, ich glaube, es gibt nicht viel schlimmeres an Untergründen. Wir suchen immer nach etwas weniger tiefen Stellen und nehmen es heute noch mit Humor... Da wissen wir auch noch nicht, wie sehr wir die Schnauze bald noch voll haben werden von diesem Sand.




    Wir sind jetzt seit genau drei Stunden unterwegs und so langsam wird es mal Zeit für eine kurze Pause. Wir suchen uns einen Felsen im Wash, setzen uns drauf, essen erst einmal einen Riegel und genießen ein paar Minuten einfach nur diese tolle Ruhe hier.



    Wir stapfen weiter durch den Sand und irgendwie sind wir beide nur noch damit beschäftigt, langsam aber sicher voran zu kommen. Wir schauen beide nach unten und setzen mühsam einen Fuß vor den anderen, bis wir plötzlich vor einem Abgrund stehen, an dem es definitiv nicht weiter geht. Och nö, oder?! Haben wir uns schon wieder verlaufen?!



    Offensichtlich schon... Das kann doch echt nicht wahr sein. Ich habe absolut nicht das Bedürfnis, den ganzen Sandweg wieder zurück zu vegetieren, also werfe ich erst einmal einen Blick auf meine Wegpunkte. Ja, wir sind abgedriftet, aber nicht sehr weit. Der richtige Trail muss links von uns sein und kann auch nicht weit entfernt sein, also laufen wir querfeldein über einen, mit stacheligen Pflanzen bewachsenen, Hügel. Diese Pflanzen heften total witzige Stachelbällchen an unsere Socken und Schuhe, die wir Tage später noch überall finden können... Ein besonders hartnäckiges habe ich noch in Deutschland aus den Schuhen gezogen.


    Jedenfalls finden wir irgendwann auf die beschriebene Jeep Road, was mich optimistisch stimmt.




    Und tatsächlich, wenige Meter weiter treffen wir auf dieses Schild. Jetzt ist alles wieder gut! Ich kann mir gut vorstellen, das die Leute von eben ähnliche Probleme hatten wie wir und lieber umgedreht sind.




    Dann ist auch schon wieder vorbei mit Sand und ebenem Trail und das gekletter geht wieder los. Stellenweise ist es so steil, das man wirklich seine Hände braucht und die Kamera weggepackt werden muss. Wieder bin ich sehr, sehr glücklich über den Kauf des Capture Clips, der mir das ewige Rucksack absetzen erspart.






    Ist das nicht ein wahnsinnig toller Ausblick? Von mir oben kann man auch die Jeep Strecke erkennen, über die wir gerade gelaufen sind. Es ist wirklich irre, wie viel Höhenmeter wir schon wieder gemacht haben in den letzten Minuten, auch das kann man auf dem Bild so richtig schön sehen.



    Wir haben uns übrigens dazu entschieden, dass knapp 20 km für diesen Moment reichen und das wir uns den Umweg zum Druid Arch sparen. Uns brennen schon wieder die Fußsohlen, auch wenn ich das absolut nicht verstehen kann... Im Winter hatte ich solche Probleme nicht, ob das an der Hitze liegt?!







    Am Ende ist der Rückweg wieder der gleiche Weg, wie der, den wir ganz am Anfang gelaufen sind. So schön es auch noch immer hier ist, es zieht sich jetzt wirklich wie Hechtsuppe.









    Da kommt der Parkplatz wieder in's Blickfeld und wir müssen nur noch die Treppe runter!




    Nach genau 6 Stunden und einer Minute erreichen wir glücklich das Auto und sind richtig froh, die Wanderschuhe und Socken jetzt loszuwerden und gegen Sandalen tauschen zu können. Tut das gut!


    Trailfakten:


    Länge: 10.5 Meilen / 17 km
    Dauer: Ca. 6 Stunden
    Einstufung Schwierigkeit: Strenous! Eine lange Wanderung über Stock und Stein mit jeder Menge Steigung.
    Erreichbarkeit: unbefestigt, das letzte Stück zum Trailhead ist nicht ohne, hohe Bodenfreiheit ist ein Muss.
    Kosten: 30$ Eintritt oder National Park Pass
    Fazit: Eine echte Highlight Wanderung! Ich habe mich sehr drauf gefreut und wurde nicht enttäuscht. Es ist eine fantastische Gegend, die noch nicht überlaufen ist und der Chesler Park ist ein wundervoller Ort. Der Trail selber wird nie langweilig und ist sehr abwechslungsreich, aber eben auch sehr anstrengend.