Come home with a story - alleine im Westen und etwas nördlich

7. Juni 2018

Auf geht es weg von der Küste ins Inland. Ich habe mir eine Strecke ausgesucht, die die großen Interstates vermeidet um mal das Land in Ruhe zu sehen. Was im Nachhinein keine ganz so gute Idee war, da es teilweise keine schöne Landschaft ist. Es ist halt Anbaugebiet und oft gibt es nicht die Möglichkeit einfach anzuhalten, da die Straßen schmal sind und die anderen Verkehrsteilnehmer keine Touristen sind, sondern einfach schnell vorwärts kommen wollen...

Aber erst einmal wird in Ruhe gefrühstückt. Bei Denny´s in Monterey

Und zum Abschied von der Küste gibt es noch einen kleinen Spaziergang entland des Hafens von Monterey

Hier finde ich ein paar "wilde" Tiere

Die kleine Meerjungfrau

Und dieser kleine Kerl dümpelt in Ruhe und mampft seine Muschel

Es ist nebelig und etwas frisch an der Küste als mach ich mich auf, die Sonne zu suchen. Die finde ich auch direkt hinter dem Ende der Bucht. Was ich auch noch suche, sind riesige Aufsteller auf den Feldern in der Gegend von Salinas, die ich vor vielen Jahren schon einmal aus der Ferne gesehen hatte aber nie fotografiert habe. Ich finde nichts so sehr ich auch die Augen in alle Richtungen lenke.

Mich nervt etwas das Handy-Navi, da es sich immer mit dem Auto verbinden will und dann immer die Kartenanzeige ausblendet. Ich fahre also vom Highway runter um das näher zu untersuchen.

Halte am Straßenrand an.... Richte alles... Und als ich weiterfahren will, sehe ich in den Rückspiegel ob nicht ein anderes Auto von hinten ankommt.... und wer schaut mir da in den Rückspiegel.... ???

Er ist es, den ich gesucht habe

Ich kann mein Glück kaum fassen und muss laut lachen, dass ich so einen Dusel habe und die Aufsteller beinahe übersehen hätte....

Die Aufsteller ist richtig, denn es gibt nicht nur den Mann, der stolz seinen Salat zeigt, sondern auch noch Frauen, die fleißig arbeiten

Wenn jemand die Figuren suchen möchte: Von der 68 (Monterey nach Salinas) an der Spreckels Ave abfahren. Unten dann nach links abbiegen (und nicht wie ich nach rechts )und da steht der Mann und links davon die Frauen.

Glücklich und beschwingt durch dieses Glück fahre ich weiter. Im Verlauf der Straße sehe ich noch einen Aufsteller, kann aber nicht anhalten.

Die weitere Route geht etwas hinauf in die Hügel und ich halte an einem riesigen Fruitbarn an. Auch weil ich tanken muss.

Und weiter geht es an Silos und gedüngten Feldern vorbei immer auch etwas gejagt von den Feldarbeitern, denen die Geschwindigkeitsbegrenzung egal ist.

Und noch ein weiterer Fruitbarn

Ich muss gestehen, dass die Preise in diesen Fruitbarns so hoch sind, dass ich dort nichts kaufe.

Unterwegs bietet sich mir dann ein Bild, das für mich wie aus einem Disney Film wirkt

Dieser Trecker seht neben einer Plantage

Und das wächst hier:

Hat jemand eine Ahnung, was das ist???

Mandeln.

Das hatte ich vermutet aber auch erst nach dem Aufschneiden einer (gemopsten) Mandel gesehen.

Und immer weiter geht die Strecke und es wird immer einsamer in den Hügeln.

Die Landschaft wird wunderschön aber leider gibt es an dieser kurvigen Strecke fast keine Möglichkeit anzuhalten. Ich bin jetzt schon irgendwo östlich von Modesto.

Kurz vor Sutter Creek (meinem Übernachtungsort für heute) sehe ich noch diese alte Mine

Ich bin sehr froh, dass es im Juni noch lange hell ist. Denn so habe ich noch die Möglichkeit das Örtchen Sutter Creek zu erkunden. Die Fahrt hat einiges länger gedauert als die gedachten 4 Stunden.

Zitat von tom2go

Der Weihnachtsmann?

Es war doch Juni....

In Sutter Creek checke ich ein im Days Inn bei Wyndham. Die Dame an der Rezeption ist supernett und fragt mich wo ich herkomme und als sie hört, dass ich aus Deutschland bin und alleine reise überschlägt sie sich vor Freundlichkeit und fragt mich, ob es ok wäre, wenn ich ein Upgrade auf eine Suite bekomme....

Ich lehne natürlich nicht ab und beziehe die kleine Suite

Die Räume bieten die gute Möglichkeit, die Fenster weit zu öffnen über Nacht, denn es ist sehr warm hier und so brauche ich keine Klimaanlage.

Nachdem ich all mein Gepäck untergebracht habe, gehe ich ins Örtchen um mich umzusehen und etwas zu essen zu finden.

Ich unterhalte mich mit einem Mann, der mir einen Weg abseits der Hauptstraße in den Ort zeigt und mir auch einen Tipp fürs Essen gibt.

Ein wirklich schönes Örtchen an der alten 49.

Den hier kann ich mir gut als Wohnwagen für meinen kleinen Fiat zuhause vorstellen:

Essen gibt es in einer Pizzeria, die sogar einen kleinen Garten am Fluss hat. Perfekt für einen schönen Sommerabend und ich bin dankbar für den Tipp. Die Pizza ist übrigens super lecker und ich nehme noch ein gutes Stückchen mit für den nächsten Tag.

(Gold Dust Pizza, Sutter Creek)

Zurück bummele ich gemütlich durch die Straßen und finde das hier

Mit einem Bierchen im Zimmer und den üblichen Whatsapps nach Hause beschließe ich diesen Tag, der etwas viel Fahrerei hatte aber auch sehr schön war

Zitat von stefunny

Der Tag und deine Bilder sind ganz nach meinem Geschmack. Super diese Figuren-Aufsteller, die kleinen Farmen die endlosen Straßen. Klasse. Hwy 68 - Muss ich mir mal merken, sollten wir noch mal in diese Ecke kommen.

Ich habe ja einiges an Roadside attractions übersehen oder "links liegen lassen". Aber ich habe mich immer wieder sehr gefreut, wenn ich etwas schönes gefunden habe und es dann auch fotografiert habe. Ich merke, dass ich viel mehr auf diese Kleinigkeiten am Straßenrand achte, seitdem ich die Berichte hier im Forum verfolge.

Zitat von stefunny

In Sutter Creek gibt es einen Mufflerman, den hast du wohl verpasst. Ich hatte den erst auf meiner Liste, ist dann aber wie ein paar andere Orte in CA wieder gestrichen worden.

Ich gucke vorher immer bei Roadside America, was es in der Nähe zu sehen gibt.

Das ist bei uns oft Hauptbestandteil der Reisen nach diesen oddities zu suchen.

Die Pizza schaut sehr gut aus. Diese kleine Wohnwägen haben wir auch sehr oft gesehen diese Jahr ist wohl gerade super In.

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Dass ich den Mufflerman nicht gesehen hatte, hat mich auch sehr geärgert. Denn die finde ich richtig toll.

Die Wohnwagen habe ich auch noch sehr häufig gesehen unterwegs. Wahrscheinlich sind sie wirklich ganz neu. Und echt schnuckelig.

Da ich heute etwas Zeit habe, kommt auch gleich der nächste Tag:

8.Juni

Heute komme ich ganz hoch hinaus, denn es geht über den Carson Pass zum Lake Tahoe

Auf Frühstück in der Lobby habe ich keine Lust also hole ich mir alles was ich brauche aufs Zimmer und frühstücke dort:

Als ich mein Gepäck zum Auto bringe, erfahre ich, dass ich das Gesprächsthema im Motel bin...

Es sind viele ältere Herrschaften dort und sofort fragen sie ob ich "the german girl" bin und ob ich wirklich alleine unterwegs sei. Etwas beruhigt sind sie als ich erwähne, dass ich Freunde am Lake Tahoe besuche und so kann ich mit vielen Wünschen für eine gute Reise in den nächsten Tag starten.

Auf dem Weg sehe ich diese Ansammlung auf einem Privatgelände. Ob hier jemand Neverland nachbauen möchte???

Auf dem Weg zum Carson Pass:

Übrigens bei bestem Wetter und es ist auch richtig heiß

Schon ziemlich weit oben

Dieses Motto hat mir so gut gefallen, dass ich es als Titel für meinen Reisebericht wollte.

Ich bin hier übrigens fast alleine auf dem Pass. Nur ab und zu kommt ein Autor entgegen. Es ist herrlich hier zu fahren.

Und hier habe ich den Scheitelpunkt erreicht. Hier liegt auch noch etwas Schnee.

Eine Rangerin sitzt vor einer kleinen Hütte am Parkplatz und ich bin so dumm zu fragen, ob Sie auch Kaffee hätte.... Sie antwortet, dass Sie schon froh wäre, wenn Sie überhaupt fließendes Wasser hätte....

An dieser malerisch schönen Stelle halte ich nochmal an. Einige Männer sind hier am Angeln. Mit einem komme ich ins Gespräch und er fragt, woher ich komme. Als ich sage, dass ich aus Deutschand komme, sagt er: in Amerika ist das Reisen ja sehr gut machbar.... hier ist es ja sehr sicher aber in Europa da wäre es nicht mehr möglich einfach durch die Lande zu reisen. Da gäbe es zu viele Anschläge und ob ich keine Angst hätte, bei der ständigen terroristischen Bedrohung Ich sage ihm dass meiner Meinung nach Amerika gefährlicher wäre, wobei er die Schießereien abtat, denn das wären ja nur lokale Geschichten.. aber nicht so schlimm wie in Europa.... Tja....jeder hat seine Sicht der Dinge.....

Der restliche Weg ist schnell erzählt. Ganz flott bin ich auf Höhe des Sees und komme ich das Gewimmel von South Lake Tahoe. Das ist schon etwas befremdlich nach 2 Tagen lonely highways

An der Emerald Bay ist ein Baustelle und die Parkplätze sind überüllt. Also halte ich nicht mehr an und fahre durch bis kurz vor Tahoe City, denn da wohnen meine Freunde und ich komme genau passend zum Mittagessen an und kann mich dann auf einer Liege in der Sonne ausstrecken.

Meine Freunde haben ein Bed and Breakfast am See und so komme ich mit einigen Gästen ins Gespräch als sie am Nachmittag zu Wein und Snacks in die Lobby kommen. Es macht sehr viel Spaß. So geht der Tag zu Ende

Gute Nacht John Boy...