California & More 2014

  • Sorry, irgendwie konnte ich mich vor zwei Jahren wohl noch nicht kurz fassen ;( . Es geht weiter...


    Tag 4: Freitag, 8. August 2014 von Mammoth Lakes nach Mariposa


    Neuer Tag – neues Glück. Wobei ich es bedauerte, hier nicht noch eine Übernachtung eingeplant zu haben. Es war doch Einiges auf der Strecke geblieben. Das Wetter war allerdings auch am Morgen nicht berauschend.


    Um wenigstens noch etwas von der Gegend zu sehen, fuhren wir den Mammoth Scenic Loop. Die Kiefernwälder waren überraschend hell, bei uns in Deutschland ist Nadelwald ja doch meist düster. Unterwegs mussten wir auf zahlreiche lebensmüde Chipmunks aufpassen, die unmittelbar vor unserem Wagen über die Straße huschten. Unser Sohn verfolgte immer aufmerksam durch das Heckfenster, ob frisches Blut auf der Straße war. Sie habe alle überlebt!


    Als wir den Mono Lake erreichten, hatte es aufgeklart und die Sonne schien.


    Bereits vom Parkplatz aus haben wir einen schönen Ausblick…



    ….bevor wir zu den Tufas gehen. Auch hier ist unser NationalParkPass gültig.


    Irgendwie wirkte der Ort auf uns ein wenig gespenstisch, aber auch majestätisch - mag an der Stille gelegen haben. Es waren noch erfreulich wenig Touristen unterwegs







    Dafür gab es Massen von Salzfliegen, die aber nicht störten, da sie uns Menschen nicht anflogen.




    Viele Vögel leben von den Fliegen.







    Ein wenig weiter waren die Tufas aus Sand. Sie sahen viel filigraner aus.






    Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel gab es noch einen Viewpoint, von dem aus man noch mal einen schönen Überblick über den See hatte.



    Kurz hinter dem Mono Lake bogen wir nach rechts ab auf die schnurgerade #167. Nach einigen Meilen erreichten wir den Abzweig zur #169, wo ein Schild prangte, dass die Straße wohl sehr „rough“ sei und man mit „delay“ rechnen müsste. Ok, die Straße war nicht so schön geteert wie die Vorherige, man sah auch ein paar Schlaglöcher, aber für unseren Yukon sollte das doch wohl Kindergeburtstag sein. Der Beginn war auch total problemlos, aber nach kurzer Zeit wurde es doch etwas ruppiger….. Etwas sehr viel ruppiger….. Wir waren froh über die Clearance unseres Wagens, denn die Strecke war total ausgewaschen mit tiefen Spurrillen und Schlaglöchern. Mit 5 mph war wir die Könige der Strecke, bis wir auf 2 RV´s aufgeschlossen hatten, die noch langsamer waren. Zwischendurch hatten wir schon Angst, die würden umkippen, so wie die geschwankt haben. Man sollte solchen Schildern doch Glauben schenken.


    Habt ihr unser Ziel schon erraten?
    Na klar: die Geisterstadt Bodie



    Wir löhnten unsere 13$ Eintritt und erkundigten uns sicherheitshalber gleich nach dem Zustand der anderen Zufahrtsstraße. Dieser sei aber deutlich besser, wurde uns versichert. Die #169 war seit der Blütezeit der Stadt offenbar nicht verändert worden.


    Bodie entstand im Jahr 1859 als Goldgräberstädtchen und erlebte wenige Boom-Jahre. Die größte Einwohnerzahl wurde ca. 20 Jahre nach der Gründung mit 10.000 Personen erreicht, danach nahm die Bevölkerung aber ebenso rasch wieder ab, da die Goldmine keinen Gewinn mehr abwarf. In den 1930er Jahren besiegelte ein Großbrand das Schicksal des Städtchens. Bis auf die wenigen heute zu sehenden Gebäude wurde alles durch das Feuer vernichtet. Die Stadt wurde daraufhin wieder aufgegeben. Dank der Witterungsbedingungen und der geringen Luftfeuchtigkeit blieben die übriggebliebenen Gebäude und Gerätschaften relativ gut erhalten.
    Wir schlendern über das Gelände und schauen uns die alten Gerätschaften an, weiß der Himmel, wozu die mal gedient haben…






    Viele der Häuser waren schon etwas windschief, trotzdem ganz interessant anzusehen.





    Das Spritzenhaus…




    Der 1927er Dodge Graham steht immer noch an der Tankstelle…



    Hier gibt´s wohl etwas zu sehen….



    Foto 4-34
    Die Standard Mill, die innerhalb von 25 Jahren für 15 Millionen Dollar Gold gefördert haben soll…



    Und natürlich gibt es auch eine alte Methodistenkirche, in der 1932 der letzte Gottesdienst abgehalten wurde.



    Es war ganz interessant, aber insgesamt sind diese Geisterstädte eher nicht so mein Ding.

    Den Rückweg wählten wir nun über die #270, wobei der erste Teil der Strecke zwar noch unpaved war, aber nichts im Vergleich zum Hinweg. Plötzlich kam uns ein sauberes, nicht eingestaubtes Auto entgegen und 200m weiter fuhren wir wieder auf bestem Teer.


    Je näher wir Lee Vining kamen, desto mehr verdunkelte sich der Himmel. Als wir an der Shell-Tankstelle waren, öffnete er dann auch seine Schleusen.



    Der Tioga Pass schraubt sich auf über 3.000 Meter hoch und wir waren froh, dass es regnete und wir keine Wanderungen geplant hatten. Da wäre wieder Schnappatmung vom Feinsten angesagt gewesen.
    Der Yosemite Nationalpark zeichnet sich durch seine glatten Felswände aus Granit aus, ein El Dorado für Kletterer.



    Die bekanntesten Formationen sind El Capitan und der Half Dome.



    Nachdem sich das Wetter in der Höhe gebessert hatte, machten wir Rast am Tenaya Lake. Dieser vorwitzige Steller´s Jay beobachtete uns genau und wartete auf seine Chance.



    L und ich liefen zum See und wir bedauerten, dass wir das Badezeug nicht griffbereit hatten. Aber bis zu den Knien waren wir trotzdem drin.




    Ein paar junge Leute hatten ein Riesen-Fernglas aufgebaut und beobachteten ihre Freunde, die in der steilen Wand kletterten.
    Suchbild: Wer findet die beiden Kletterer?



    Je näher wir dem Valley kamen, desto brenzliger roch die Luft. Nachdem wir zuerst nur ein Feuerwehrfahrzeug gesehen hatten, war dann an einem Viewpoint auch ein Ranger, der über die aktuelle Situation informierte. Die Rauchsäulen waren wirklich gut zu sehen und die Luft wurde immer diesiger.




    Die kleinen Eastern Fence Lizards schien das jedoch nicht zu stören…




    ….und auch die Blümchen blühten unverdrossen.



    Mittlerweile war es Abend geworden und wir hatten noch den Weg nach Mariposa vor uns. Aber wir wurden noch mal aufgehalten. Unmittelbar nachdem wir auf die Big Oak Flat Road abgebogen waren, sahen wir einen weißen Pick up, der offensichtlich gerade gegen einen Baum gefahren war.



    Der Wagen vor uns (eine Mutter mit Tochter aus Hamburg) und wir hielten sofort an, wohingegen ein uns entgegenkommender Ami einfach weiterfuhr. Zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass er dann doch wendete und zurückkam.
    In dem Pick up saß ein älterer Mann, dem aber zum Glück außer einem großen Schrecken nichts weiter passiert war. Er konnte auch aus eigener Kraft (mit etwas Unterstützung) über die Beifahrerseite aus dem Auto kriechen. Die Frau aus Hamburg und ich brachten ihn erst einmal vom Wagen weg, da dort Benzin auslief und uns die Situation nicht ganz geheuer war. Mittlerweile hatten dann auch mehrere Leute angehalten und gaben gute Ratschläge. Irgendjemand hatte glücklicherweise auch daran gedacht, die Ranger zu informieren, so dass wir den Mann bald in andere Hände übergeben konnten.
    Mein Sohn fand das natürlich superspannend, wo er doch Schulsanitäter ist…
    Am Ende des Tages waren wir froh, in Mariposa ein wirklich gutes Motelzimmer zu beziehen. Ingrid, die gute Seele an der Rezeption, verhalf uns zu einem Groundfloor-Room, da es mal wieder keinen Lift gab. Sie freute sich, wieder einmal Deutsch sprechen zu können und gab uns noch ein paar Restaurant Tipps. Heute Abend gab es mexikanisch.


    Statistik:
    Gefahren: 206 Meilen / 332 km
    Getankt: Lee Vining - 4,85$/Gall. – 12,38 Gall. – 60,02$
    Geschwitzt: sehr wechselhaft, kalt in Lee Vining, bis zu 100°F in Mariposa
    Geschlafen: Comfort Inn Yosemite Valley Gateway ( 1 K, 1 Sofa $148,85/€38,98pP)
    Sehr ansprechend, nettes Personal, gutes Frühstück
    Kein Lift, was ich aber wusste, deshalb hatten wir Ground Floor Rooms
    Highlight des Tages:
    ---J:Tenaya Lake
    ---I: Tioga Pass
    ---L: Mono Lake

  • Sorry, irgendwie konnte ich mich vor zwei Jahren wohl noch nicht kurz fassen


    Ich finde das super.



    ---J:Tenaya Lake
    ---I: Tioga Pass
    ---L: Mono Lake


    Da war aber heute für jeden was dabei.



    Wir waren seinerzeit mutterseelenallein am Mono Lake. Yosemite ist immer schön, aber ihr seid nur durchgefahren oder geht es nochmal zurück?

  • Tag 5: Samstag, 9. August 2014 Yosemite NP


    Nach einem ausgiebigen, guten Frühstück und einem Einkauf im Bio-Supermarkt – ja, wir ernährten uns jetzt von gesunder Salami - gehörte der heutige Tag komplett dem Yosemite Nationalpark. Kurz nach der Einfahrt sahen wir diese imposanten Steinformationen. Irgendwie hatten sie in meinen Augen etwas Meditatives…





    Danach fuhren wir kurz zum Bridalvail Fall. Na ja, viel fiel da ja nicht gerade… War auch blöd zu knipsen im Gegenlicht.



    Nachdem gestern auf dem Tioga Pass jede Menge Menschen unterwegs waren, hatte ich gehofft, an unserem heutigen Ziel wären wir ganz allein….. vielleicht noch mit einem Bären….





    Absolut eine atemberaubende WOW-Location!


    Blick in die andere Richtung mit Nevada-Fall und Vernal-Fall.



    Auf den Half Dome kann – wer Lust und genug Puste hat, die 1500 Höhenmeter zu überwinden – auch wandern.



    Nach dem Vergrößern des Bildes sah man auf dem Gipfel doch tatsächlich kleine Pixelhaufen von Leuten, die das gemacht hatten. Respekt!



    Ach so, leider waren wir an diesem überwältigenden Ort doch nicht ganz allein…



    Es dauerte eine Weile, bis wir uns sattgesehen hatten.
    Dann wollten wir noch dem Valley einen Besuch abstatten. Kurzer Stopp noch am Tunnel-View-Point….



    … dann reihten wir uns in die Auto-Schlange im Tal ein. Schon die Suche nach einem Picknickplatz gestaltete sich schwierig. Alles überfüllt. Irgendwann fanden wir dann ein Plätzchen, an dem wir zumindest den Wagen parken konnten, ohne gleich den kompletten Parkplatz zu blockieren, Tische waren aber keine mehr frei. So mampften wir unser Sandwich am Auto aus der Faust. Immerhin konnten wir noch an den Merced River gehen und mal die Füße reinhalten.



    Schon das Verlassen des Parkplatzes war dann wieder langwierig, die Fahrzeugkolonne nahm und nahm kein Ende. Wir schauten uns verstört an und waren uns ausnahmsweise mal alle einig: Bloß schnell weg hier…! Wobei „schnell“ war relativ, bei der Menge an Menschen.


    Das war jetzt mein dritter Aufenthalt im Yosemite und auch, wenn mich jetzt alle steinigen: mit dem Park werde ich nicht warm. Ein viertes Mal herzufahren werde ich mir reiflich überlegen.


    Wir fuhren auf bekanntem Weg nach Mariposa und liefen am Abend durch das Städtchen. Der Cowboy lehnte einsam an einer Tür.



    Bekanntermaßen hat es hier länger nicht geregnet, aber ob das hilft….?



    Im Charles Street Dinner House gönnten wir uns ein superleckeres 8oz Hanger Steak…



    …und dazu jeder ein leckeres Bierchen



    Auf dem Rückweg durch das erleuchtete Städtchen fanden wir eine gut besuchte Konzertveranstaltung. Tolle Live-Music!



    Das war mal ein netter Abschluss des Abends!


    Statistik:
    Gefahren: 138 Meilen / 222km
    Getankt: nein
    Geschwitzt: 72° F / 22 °C oben, 102°F / 39 °C im Tal
    Geschlafen: Comfort Inn Yosemite Valley Gateway (1 K, 1 Sofa $159,83/€38,98pP)
    Highlight des Tages:
    ---J: Abendstimmung in Mariposa
    ---I: Fußbad im Merced River
    ---L: Gewinn im „Big Fish Casino“ während der Fahrt :aug:

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