Ein sehr interessanter Park mitten in Seattle ist der Gas Works Park, der sich auf einer kleinen Halbinsel am Nordufer des Lake Union befindet. Er erinnert mich in seiner Art ein wenig an die Stätten der Industriekultur im Ruhrgbiet. Auch hier wurde ein Relikt der industriellen Vergangenheit, ein ehemaliges Gaswerk in dem Kohle zu Stadtgas konvertiert wurde, nicht einfach abgerissen sondern in einen Park integriert. Es gibt zwar nichts zum drauf rumklettern wie z.B. im Landschaftspark Nord, aber man kann schon zwischen Rohren und Kesseln umherlaufen. Dazu gibt es große Rasenflächen udn eine Aussichtshügel direkt am Lake Union mit einer tollen Aussicht auf die Skyline von Seattle am anderen Ufer. Dazu hat man auch einen Blick auf einige Hausbootkolonien, die ja durch den Film "Schlaflos in Seattle" berühmt geworden sind. Für ein Foto von Tom Hanks' Haus von dem Park aus bräuchte man allerdings ein extrem starkes Tele. 
Wenn man schon mal in der Gegend ist kann man gleich auch noch den Fremont Troll besuchen ein Kunstprojekt, dass zum Wahrzeichen der Fremont Neighborhood geworden ist, eine Gegend die so etwas wie das Kreuzberg von Seattle ist. Wie Kreuzberg war es einmal Heimat einer kreativen linken und alternativen Szene, inzwischen ist es auch recht etabliert geworden, aber zehrt noch von seinem alten Ruf.
Der Troll ist am Ende der Troll Ave.(!) direkt unter der Zufahrt zur Aurora Bridge. Er ist eine riesige Betonfigur mit grosser Nase und einem Auge der einen VW Käfer in seiner linken Klaue hält, als ob er ihn gerade von der Brücke gepflückt hätte. Der Käfer hatte ursprünglich ein klaifornisches Nummernschild. Ein kleiner Seitenhieb auf die vielen Kalifornier, die in den Nordwesten ziehen, und dort oft nur mäßig beliebt sind.
Ganz in der Nähe an der Kreuzung von N 36th und Fremont Pl. befindet sich dann noch eine Statue, die man so wahrscheinlich als letztes in den USA vermutet hätte. Dort steht kein US-Präsident, verdienter Pionier oder Sportler sondern der Kommunist 
Lenin höchstpersönlich. Es ist eine der abertausenden Statuen, die im ehemaligen Ostblock standen und demontiert wurden., wobei diese dann eine lange Reise über den großen Teich angetreten hat. Ein Kunstprojekt, das typisch für Fremont provozieren soll und es auch tut.
Die Gegend um N Fremont Pl und weiter entlang der N 36th ist auch reichlich mit Kneipen und Restaurants gesegnet, so dass man sich dort gut niederlassen kann, wenn man Gas Works und den Troll gegen Abend besucht. Eine Empfehlung wäre die Outlander Brewery. Die Biere sind recht - ich sag mal - kreativ, aber das ist ja auch mal ganz interessant und zu Essen gibt es im Stil eines guten alten englischen Pubs vor allem Meat Pies. Das Ganze strahlt eine gemütliche familiäre Atmosphäre aus.
