Es passt eigentlich zur allgemeinen Meinung über die Stadt der Engel, dass es hier neben all den Ghosttowns und Spielerstädten keine Tipps zu L.A., immerhin zweitgrößte Stadt der USA, gibt. Die meisten der Natur-verbundenen Roadtripper nutzen Los Angeles vermutlich höchstens als Start- und/oder Zielpunkt zwecks Internationalem Flughafen und nehmen das unübersichtliche Freeway-Netzwerk nur als gleichförmigen Beton-Siedlungspfannkuchen wahr, aus dem man so schnell wie möglich rauskommen will.
Ich will versuchen mit diesem Thread die Stadt etwas attraktiver zu machen und freue mich über rege Beteiligung bzw. weitere Tipps
Beginnen will ich dann mal mit dem Griffith Observatory bzw. dem gesamten Griffith Park. Beides ist natürlich weit davon entfernt ein Geheimtipp zu sein, bildet es doch mehr oder weniger einen der zentralsten und unübersehbarsten Punkte mitten in Los Angeles.
Das Observatorium selbst bildet schon einen der schönsten Aussichtspunkte über die Stadt kombiniert mit einer wahrhaft beeindruckenden, kostenfreien Ausstellung über Astronomie mit zahlreichen interessanten Exponaten und anschaulichen Modellen. Hier wird das Universum ein Stück greifbarer und bietet den perfekten Lückenfüller, wenn es mal draußen zu warm, kalt oder crowded ist Interessant auch ist zwischen den verschiedenen Stadien der einsetztenden Dunkelheit immer mal wieder nach draußen zu kommen und jedes Mal eine komplett andere Szenerie zu erleben. Die Sicht vom Griffith Observatory ist elektrisierend, pure Magie und im Licht der untergehenden Sonne mit nichts zu vergleichen. Wenn man nur einen Abend in der Stadt der Engel hat, sollte man ihn hier ausklingen lassen... Absolut fantastisch!
Im Sommer ist der gesamte Bereich um das Observatorium meist stark überlaufen und Parkplätze sind Mangelware. In dem Fall muss man sich unter Umständen auf weite Laufwege gefasst machen und dies auch im Hinblick auf den Sonnenuntergang einkalkulieren. Ab September wird es ruhiger und spätestens im Oktober ist es gar kein Problem mehr Parkplätze direkt vor dem Observatorium zu finden. In der kälteren Jahreshälfte kann es hier auf dem Mt. Lee zwar schonmal recht kühl werden, dafür ist die Sicht aufgrund des geringeren Smog-Levels umso beeindruckender. Gerade im Sommer kann einem die Smog-Glocke schonmal einen Strich durch die Weitsicht-Rechnung machen.
Empfehlenswert ist - wenn man nur etwas mehr Zeit mitbringt - in jedem Fall der Trail zum knapp 550m hohen Mount Hollywood:
Der gut ausgebaute Weg führt durch die fast steppenartige Hügellandschaft und offenbart zahlreiche beeindruckende Aussichten auf das Häusermeer, während man sich in mehr oder weniger unberührter Natur dem Gipfel nähert...
Oben angekommen eröffnen sich ganz neue Perspektiven, da das Observatorium nun einige hundert Meter weiter beinahe mickrig wirkt. Das Stadt-Panorama ist dafür umso gewaltiger, deckt es doch nicht nur Los Angeles selbst, sondern auch das nördlich angrenzende San Fernando Valley sowie Teile von Glendale, Pasadena sowie San Bernardino ab, während die San Gabriel Mountains majestätisch über allem thronen. Der Hike dauert eine gute halbe Stunde, wer mutig ist kann die wesentlich kürzeren, aber auch enorm anstrengenden Trampelpfade nutzen, die allerdings auch nicht ganz ungefährlich sind.
Den Rückweg sollte man aufgrund der Sichtverhältnisse und mangels Beleuchtung am besten vor dem Sonnenuntergang antreten...