150 Jahre Homestead Act

  • Heute vor 150 Jahren am 20.5.1862 unterzeichnete Präsident Lincoln den sog Homestead Act.


    Zitat

    Es erlaubte jeder Person über 21 Jahren, sich auf einem bis dahin unbesiedelten Stück Land niederzulassen, sich ein 160 Acre (etwa 64 ha) großes Land abzustecken und zu bewirtschaften. Nach einer Dauer von fünf Jahren wurde der Siedler dann zum Eigentümer.


    Damit wurde erst die massenhafte Besiedlung des Westens ermöglicht.


    Weiter:
    Homestead Act ? Wikipedia



  • Korrekt hätte es natürlich heißen müssen "... auf einem bis dahin von Weißen unbesiedelten Stück Land niederzulassen ..."

  • Zweifelsohne habt ihr Recht.
    Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass für die Menschen damals (von geringen Ausnahmen abgesehen) ihr Verhalten als angemessen empfunden haben. Sie waren weit davon entfernt das als Unrecht zu empfinden.
    Was damals passiert ist (die USA waren ja keine Ausnahme) war tiefes Unrecht, aber den Menschen war das nicht bewusst.
    Es ist immer leicht aus heutiger Sicht zu urteilen und zu verurteilen.


    Geschichte kann man nicht mehr verändern. Man kann nur Lehren daraus ziehen.



    Joe

  • Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass für die Menschen damals (von geringen Ausnahmen abgesehen) ihr Verhalten als angemessen empfunden haben. Sie waren weit davon entfernt das als Unrecht zu empfinden.
    Was damals passiert ist (die USA waren ja keine Ausnahme) war tiefes Unrecht, aber den Menschen war das nicht bewusst.


    Sehe ich anders. Auch damals gab es durchaus Menschen, die darauf hingewiesen haben, dass Sklaverei, Leibeigenschaftt und die Ermordung ganzer Völker zum Zwecke der Landgewinnung Unrecht waren. Man wollte nur nicht auf sie hören und hat sich seine Ausreden zurecht gelegt, wie man sie gebraucht hat. Ich spreche dabei nicht von dem einzelnen Auswanderer, der sein Land im Westen abgesteckt und bewirtschaftet hat sondern von denen in Washington und anderswo, die die entsprechenden Gesetze geschaffen haben, die das legitimiert haben.


    Keiner kann mir weismachen, dass der selbe Präsident, der zur Abschaffung der Sklaverei einen Bürgerkrieg geführt hat, sich nicht darüber klar war, dass die Vertreibung und Ermordung von Indianervölkern zur Landgewinnung himmelschreiendes Unrecht war.

  • Da hast Du mich etwas missverstanden.
    Natürlich hat es einige Personen gegeben, die das Unrecht erkannt haben. Und den Indianern ist ja gleich mehrfach schlimmes Unrecht angetan worden, die Zusammenrottung in Reservaten ist da besonders hervozuheben, das das ja übelster Vertragsbuch war.
    Nur den Menschen, die da gesiedelt haben war das absolut nicht klar, bzw. haben die sich da keinen Kopf gemacht. Es waren eben Kinder ihrer Zeit.


    Leider trifft diese Aussage auch auf Lincoln und Co. zu. Es war Unrecht, aber eben "nur" an Indianern.



    Joe

  • aber nicht für alle Menschen denke ich ! es kann nicht legitim sein anderen etwas wegzunehmen, auch damals nicht, das wurde bewusst gemacht und sie wussten das das nicht in Ordnung ist.


    Natürlich wurde das bewusst gemacht. Man hielt sich für was Besseres. aber die armen Schwein von Siedler dafür verantwortlich zu machen halte ich für sehr fragwürdig.



    Joe

  • Ich stimme Joe zu es ist sehr einfach vom heutigen Standpunkt aus über Leute aus einer anderen Zeit so zu richten.
    Mal angenommen, globale Erwärmung und Klimawandel stellt Menschen irgendwann mal vor massive Probleme (ist ja nicht ausgeschlossen, aber ich will jetzt hier keine Diskussion lostreten, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich das ist), wie stehen wir dann da? Unsere Kindeskinder würden uns dann auch schwerste Vorwürfe machen.
    Und wir hätten es auch besser wissen können, aber beurteilen nun mal unsere heutigen Handlungen nach heutigen Massstäben. Und da ist ein Fernurlaub mit Flug und dickem SUV für die meisten eine eher kleine Sünde.


    Also es war ganz sicher nicht richtig was da passiert ist. Man muss auf jeden Fall davon lernen, aber ich will mich auch nicht heute aufs hohe Roß setzen und die Siedler von damals in Bausch und Bogen als Verbrecher verurteilen.

  • Gibt es einen gerechten Krieg?
    Ist nicht jede auseinandersetzung mit Gewinnern und Verlierern einfach ungerecht?
    Man kann Landbesitznahme nicht rückgängig machen, werder in den USA noch in Südamerika noch in Europa (Ausnahmen in Kanda oder Australien bestätigen die Regel) .


    Das Problem der Indianer ist doch die fehlende Gleichstellung, egal ob in Nord- oder Südamerika, egal ob die Kurden in der Türkei.



    Joe

  • Das Problem der Indianer ist doch die fehlende Gleichstellung, egal ob in Nord- oder Südamerika, egal ob die Kurden in der Türkei.


    Nein, das Problem sehe ich zumindest in den USA darin, dass die Indianer innerhalb von wenigen Generationen sich von einer viele tausend Jahre alten Jäger & Sammler-Lebensweise auf die westliche Zivilisation umstellen mussten. Wie soll das gehen ohne komplett die eigene Identität zu verlieren?
    Alle Traditionen, Werte und die gesamte Lebensweise werden innerhalb kürzester Zeit nutzlos und zu hübschen Museumsobjekten.
    Wenn ein Indianer in der heutigen Welt erfolgreich sein will, dann kann er so ziemlich alles was seine indianische Identität ausmacht, nicht gebrauchen, sondern muss sich eine westliche Lebensweise und Werte zu eigen machen, also das, was wir als richtig und gut empfinden.
    Ich glaube wenn ich von heute auf morgen in einer komplett anderen Welt landen würde,wo nichts von dem, was mir wichtig und wertvoll ist, Bedeutung hat, würde ich auch öfter mal ne Buddel aufmachen.
    Was helfen da Gleichstellungs- und Förder-Programme, von denen es von offizieller Seite in den USA ja durchaus eine Menge gibt? Die Option, den Indianern ihre Lebensweise gleichberechtigt neben unserer zu lassen, gibt es ja schlicht und ergreifend nicht, weil es die Welt an die diese Lebensweise angepasst ist, nicht mehr gibt.
    Versteht mich nicht falsch, ich finde es richtig, dass indianische Sprachen weiter gelehrt werden, die Geschichten weiter erzählt werden, die Feste weiter gefeiert werden, aber leider ist das nur noch eine Erinnerung, die bewahrt wird und bewahrt werden sollte.
    Da sehe ich das Problem und nicht in fehlender Gleichstellung.

  • Deine Gedanken unterschreibe ich. Schön ausgeführt.
    Aber die fehlende Gleichberechtigung ist eine Folge davon.
    Der eine fühlt sich überfordert, ja nutzlos, der andere empfindet den anderen als zurückgeblieben und "unwürdig".


    Im Prinzip geht das ja allen Naturvölkern gleich. Fast überall gibt es die selben Probleme.



    Joe

  • ich sag mal so, mit dem Wissen der damaligen Zeit war es gerecht.
    Auch wenn ich die Art und Weise mit denen die Natives enteignet wurden, alle andere als wuerdig fand.
    Aber wenn man es genau betrachtet, ist keine Landeinnahme jemals gerecht verlaufen und am Ende gab es immer Leidtragende.




    ja aber in den meisten fällen wurde land enteigenet oder einfach gestohlen !
    Die Indianer hat man niedergemetzelt, Frauen , Kinder, Alte, alle ! und für das lasse ich das nicht wissen nicht gelten !

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