Das Colorado Plateau und die Flucht vor dem Wetter

  • Hallo,


    ich habs ja im Vorstellungsthread schon angedroht, dass ich Euch mit einem Reisebericht langweilen werde :smile:


    Zum Titel muss ich sagen, dass das Wetter nicht so schlimm war wie der Titel vermuten läßt, aber da wir wetterbedingt eine Teilweise etwas unlogische Route wählen mußten passt er doch ganz gut.


    Achja und damit Ihr ungefähr wisst welche Ecke Euch erwartet: Wir befinden uns im Dreieck "Phoenix - Moab - Las Vegas".


    Viele Grüße
    Richie

  • Der Tag der Anreise


    07.05.2011


    Heute war es endlich nach fast einem Jahr Wartezeit wieder so weit. Unser dreiwöchiger Trip auf dem Colorado Plateau sollte beginnen.


    Pünktlich waren wir am Münchner Flughafen. Kaum im Terminal 2 angekommen traf uns fast der Schlag. Die Schlange am Check In ging fast durch die ganze Halle. Beim Blick auf die Self-Check In Automaten war klar warum. Die Lufhansa hatte einen kompletten Computerausfall. Nach über 1,5 Stunden waren wir endlich an der Reihe. Zum Vergleich: Der Security Check, die Immigration in Washington, der dortige Security Check und das Re-Check In der Koffer dort dauerten zusammengenommen genau halb so lang.


    Ansonsten verlief der Flug ereignislos. In Phoenix ging es dann gleich mit dem Shuttle Bus zum Rental Car Center. Die Wartezeit bei Alamo: Null!


    Die Choiceline war gut bestückt und ein weißer Nissan Pathfinder mit 4WD Low und gerade mal ca. 6000 Meilen war unser. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass die Choiceline hier wesentlich besser war wie in Las Vegas. Kann auch daran liegen, dass in Las Vegas viel mehr Leute ankommen die einen SUV haben wollen und somit die Choiceline abend einfach schon leerer ist.


    Und hier ist unser Prachtstück:


    anach fuhren wir zum vorgebuchten Hospitality In in Scottsdale wo wir bald hundemüde ins Bett fielen.

  • Nachdem sich das Auto langsam füllt gehts jetzt auch gleich mal weiter.


    08.05.2011: Phoenix - Page


    Nach dem Frühstück führte uns der Weg ersteinmal zu WalMart wo der obligatorische Großeinkauf erledigt wurde. Über die I-17 fuhren wir dann weiter in Richtung Norden. In Flagstaff machten wir Pause, bummelten ein wenig durch die schöne „Old Town“. Viele Shops und Restaurants findet man in den liebevollen, alten Bauten.





    Nach einem Mittagessen dort ging es dann weiter auf der 89 zum Sunset Crater National Monument. Dort waren $5 pro Person fällig, die aber auch gleich für das Wupatki National Monument galten. Der Sunset Crater ist ein 2.451 Meter hoher Vulkankegel und ragt damit 300 Meter über die Umgebung hinaus. Leider ist ist es nicht möglich den Vulkan selbst zu besteigen. Seit 1930 ist der Sunset Crater ein National Monument.


    Da wir den ersten Urlaubstag etwas relaxter angehen wollten beschränkten wir uns auf den Lava Flow Trail. Die schwarze Lava war ein wunderschöner Kontrast zur grünen Landschaft drumherum.




    Im Hintergrund erhoben sich die San Francisco Peaks




    Danach fuhren weiter zum Wupatki National Monument. Dort gab es mehrere interessante Ruinen der Anasazi zu besichtigen. Vor rund 800 Jahren befand sich hier das größte Pueblo. Seit 1924 ist das ganze ein National Monument.





    Alles in allem ein lohnenswerter Abstecher wenn man in der Gegend um Flagstaff unterwegs ist.


    Eigentlich wollten wir in Page campen, aber starke Windböen und recht kühle Temperaturen ließen uns dieses Plan ändern und wir checkten im Days Inn für $89 + Tax ein Und schon bald darauf fielen wir ins Bett.

  • Wow, kaum angemeldet, schon den ersten Reisebericht! :clap1::clap1::clap1:


    Ich bin dabei.
    Bis nach Flagstaff hinein habe ich es bisher nie geschafft. Sieht aber nett aus.


    Wenn ca. 300 Meilen plus 2 NMs am ersten Urlaubstag bei Euch unter "ruhig angehen lassen" fällt, bin ich ja mal auf den Rest der Tour gespannt ;)

  • Ist das rosa an der Kirche oder haben meine Augen sich von der Nacht noch nicht richtig erholt?


    Sunset Crater National Monument gefällt mir sehr gut :daumen1:


    Liebe Grüsse
    Sarah


    Nein, Deinen Augen gehts gut. Die ist wirklich so. :smile:
    Die Kirche befindet sich eher am oberen Rand der Old Town. D.h. beim durchfahren fällt einem die wirklich kaum auf.


    Hier findet man was über diese Kirche:
    1930 – Church of the Nativity, Flagstaff, Arizona | Architecture News & Discussion - Archiseek.com

  • 09.05.2011 Page - Spencer Trail


    Morgens nachdem mich der Jetlag recht früh aus dem Bett trieb, sank meine Laune: Regen!!!!


    Zum Frühstück allerdings hatte sich die Lage etwas gebessert und es waren blaue Lücken in der Wolkendecke erkennbar. Schnell noch die Radar-Karte von weather.com gecheckt und es sah so aus, dass wir eine Lücke von ca. 5 Stunden zwischen zwei Regenfronten hatten.


    Also auf zum Spencer Trail. Der Trail startet bei Lee's Ferry, dort wo auch die Launching Ramp für Rafting Trips auf dem Colorado ist. In den Jahren 1871-1872 wurde hier vom Mormonischen Siedler John D. Lee eine Fährverbindung über den Colorado River errichtet. Lee wurde 1877 für seine Beteiligung am Mountain Meadows Massaker hingerichtet. 1879 wurde die Fähre dann von seiner Ehefrau für 100 Milchhühe verkauft und wurde bis 1928 noch betrieben (dann wurde ja die Navajo Bridge erbaut). Heute kann man noch die Überreste der Lonely Dell Ranch sowie einige Überreste der Hinterlassenschaften des Goldsuchers Charles H. Spencer besichtigen. Dieser Charles Spencer ist auch der Namensgeber des Spencer Trails. Diese Route wurde dazu benutzt mit Packtieren die Kohle zum Betrieb der Boiler für seine Goldsuche heranzuschaffen.




    Aber nun zur Wanderung. Der Weg vorbei an den Überresten der Gebäude und des Boilers ist Anfangs noch recht flach und einfach zu gehen, doch schon nach kurzer Zeit steigt der Trail steil in Serpentinen die nahezu senkrechte Felswand hoch. Doch wunderschöne Ausblicke auf den Colorado River und die Echo Cliffs entschädigten für die Anstregung.




    Hier mal ein Bild des Weges der nach oben führt:



    Endlich oben hatten wir dann diesen Ausblick:



    Eigentlich hatten wir geplant auf dem Plateau noch bis zur Rückseite des Horseshoe Bends weiterzuwandern, aber das Wetter machte uns Sorgen. Hatten wir während des gesamten Aufstieges einen wunderbaren blauen Himmel, so zogen mittlerweile wieder graue Wolken auf. So begnügten wir uns meiner kurzen Entdeckungstour auf dem Plateau, bevor wir uns auf dem Rückweg machten. Der Blick erstreckt sich über den Canyon des Colorado Rivers bis nach Page und zum Navajo Mountain und auch einen "Horseshoe Bend" findet man hier:




    Auf diesem Bild sieht man schön wo der Paria River Canyon in den Canyon des Colorado River einmündet:



    Fünf Minuten vom Auto entfernt bekamen wir dann einige Regentropfen ab. Insgesamt waren wir 7,5 km unterwegs. Auf dem Rückweg nach Page machten wir noch einen kurzen Fotostopp bei den Balanced Rocks.



    Da uns das Wetter zum campen weiterhin zu kalt war checkten wir für günstige $59 plus Tax im Americas Best Value In ein. Für diesen Preis ein wirklich tolles Zimmer. Denn das Preisniveau in Page ist ja zumeist eher happig. Das Abendessen gab es heute bei Fiesta Mexicana. Kann man echt sehr empfehlen!

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