A magical dream finally comes true: Orlando mit ein bisschen Florida im Herbst 2022

Zitat von Canyonmurmel

Oh Mann, was für ein Tag. Wenigstens hast Du es geschafft, das Geld für den Tag wiederzubekommen. Hoffe ich zumindest, dass es auch irgendwann überwiesen wurde.

Ja... Nach 8 Wochen und einem Tag

Zitat von Schneewie

Was für ein Tag.

Bei dem Eintrittspreis wäre ich auch ausgerastet. Ob ich das allerdings an der Hotline hinbekommen hätte, keine Ahnung, da wäre mein Englisch sicherlich zu schlecht.

Jetzt hoffe ich, das die weiteren Tage besser verlaufen.

Bei mir geht es dann erst so richtig los. Je wütender ich bin, desto besser wird magischerweise mein Redefluss.

Zitat von Alison

Da fehlen einem echt die Worte bei so viel Dreistigkeit

Ein Armutszeugnis für ein so großes Unternehmen

Ich hoffe Du hast wenigstens dann auch wie angekündigt Dein Geld zurückbekommen.

Das macht wirklich keine Lust auf die Parks, auch wenn es da tolle Attraktionen gibt.

Ich hoffe Ihr habt nun noch ein paar positive Erlebnisse im „restlichen“ Florida, es gibt dort auch schöne Ecken

Alles anzeigen

In der Tag! Vor allem, wenn man das gegensätzliche Beispiel direkt nebenan hat. Das Geld kam zurück, natürlich keinen Tag eher als angekündigt, im Gegenteil, sogar noch einen Tag später.

Zitat von MissRedRocks

Extrem ärgerlich ... hast du dein Geld zurück bekommen?

Japp... Nach exakt 8 Wochen und einem Tag

Zitat von starlight

Das ist ja sowas von sch..... gelaufen. Ich hoffe, Du hast das Geld für den Tag zurückbekommen.

Japp... und ja. Kann man eigentlich nur abhaken

Tag 14 (11.11.2022) - Ein zäher Morgen und die Fahrt nach Süden

Heute klingelt der Wecker mal wieder um halb 6. Immerhin haben wir gestern nichts getan, außer ein bisschen Autofahren. Eigentlich war das anstrengendste gestern, die ganze Wut irgendwie unter Kontrolle zu halten, also können wir heute mal etwas früher in den Tag starten Ich würde jetzt allerdings lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre fit. Die Nacht war die absolute Hölle, weil Marc aus irgendeinem Grund plötzlich die Nase zu hat und durchgeschnarcht hat wie ein ganzes Sägewerk Mir fällt spontan ja wirklich absolut kein Geräusch an, das mich aggressiver macht. Am liebsten hätte ich den verprügelt, aber das kann man ja auch nicht machen Es blieb also bei passiv aggressivem Stöhnen, von dem er immerhin auch gelegentlich wach wurde und einem gezielten Tritt von Zeit zu Zeit Immerhin ist das Bett extrem bequem und so ist es nur eine psychische Folter und nicht auch noch eine Physische.


Er steht direkt auf und geht zum Dampfen nach draußen, ich döse jetzt immerhin noch eine halbe Stunde vor mich hin, besser als gar nichts, bevor ich mich um 6 schließlich auch erhebe und den Koffer schonmal fertig mache. Marc hat schon die Tüten mit dem Wasser und den Süßigkeiten zum Auto gebracht und als er zurück kommt ist auch schon Zeit für's Frühstück. Punkt halb 7 sind wir im entsprechenden Raum und sind relativ angetan vom Angebot! Es gibt richtig leckeren, knusprigen Bacon und Käseomlettes, die sich hervorragend auf getoastete Bagels legen lassen.

Außerdem gibt es eine Pancake Maschine... Die finde ich immer deutlich cooler als Waffeleisen, da schmeckt der Teig ja noch schlimmer nach Pappe Davon abgesehen ist es viel cooler bei der Zubereitung zuzusehen!

Tja. Und nun?! Das regt mich an den Pancakes in den Hotels ja immer auf. Was kommt da jetzt drauf?! Es gibt nichts, maximal Ahornsirup und damit kann man mich bis hinter'n Mond jagen. Best Western Plus weiß wie das geht, da gibt es meistens eine verschiedene Auswahl an Toppings, bestehend aus Nüssen, Obst und Schokolinsen. Fehlanzeige hier... Dann muss eben der Erdbeer chemische-Pampe-mit-Erdbeer-Geschmack-Joghurt herhalten. Siehe da: Sieht nicht nur scheiße aus, schmeckt auch scheiße

Marc muss im Anschluss noch einmal der Sucht nachgehen, ich schleppe in der Zeit schon mal den Koffer in's Auto und sorge dafür, dass wir gleich mal los können. Wäre ja Unsinn, wenn wir umsonst so früh aufgestanden wären!

Vor Abfahrt hole ich mir schnell noch einen Coffee to go vom Frühstück, vorhin hatte ich nur einen O-Saft. Ich brauche Kaffee einfach nicht dringend genug, um mir die Plörre hier zu geben, zumal ich eigentlich auch nur Latte Macchiato und sowas trinke. Milch mit Kaffeegeschmack quasi. ABER hier gibt es Haselnuss Sirup. Der Mann hat gesagt der Kaffee ist stark, also landen neben dem Sirup noch 4 Päckchen Milch im Getränk. Viel hilft viel. Oder zu viel... Zumindest ein bisschen

Kurz nach 7 rollen wir endlich los, das Wetter lässt weiterhin stark zu wünschen übrig, es ist verdammt neblig und feucht, aber ziemlich warm dabei. Naja... Immerhin regnet es nicht mehr in Strömen und der Wind hat auch nachgelassen, man kann ja schließlich nicht alles haben... Hab ich mir sagen lassen. Zum offen fahren reicht's, sehr zur Freude von Marc.

Das Gesöff runter zu bekommen braucht seine Zeit

Wenn ich es mir recht überlege... Eigentlich würde der dichte Nebel unserem ersten Ziel für heute morgen gar nicht mal so schlecht stehen. Wäre ja fast schön, wenn er bis dahin noch bleiben könnte, jetzt, wo er nun schon mal da ist.

... tut er aber nicht Hätte ich mich mal weiter drüber aufgeregt, dann wäre er uns mit Sicherheit erhalten geblieben.

Die Sonne kommt durch und brennt innerhalb von kürzester Zeit den gesamten Nebel weg und plötzlich fahren wir unter einem strahlend blauen Himmel. Die Landschaft wird dadurch leider nicht interessanter, die könnte unserer Meinung nach öder nicht sein, aber da müssen wir jetzt durch Aufgelockert wird das Ganze durch komplett abgeranzte Orte, die besten Südstaaten-Horror Flair versprühen. GENAU SO stelle ich mir die Gegenden immer vor, in denen Voodoo Filme gedreht werden Jetzt müsste nur noch eine zugewachsene Abfahrt kommen, die uns direkt auf das Gelände einer verlassenen Südstaaten Villa bringt und der Grusel wäre perfekt. Wenn dann noch der Nebel zurückkäme...

Naja. Zumindest wäre es dann ein bisschen interessanter. Passiert aber nicht. Eine Reifenpanne, aufgrund der wir uns in einer Redneck Werkstatt würden helfen lassen müssen, dann aber leider mit einem Voodoo Fluch belegt werden, haben wir auch nicht, also kommen wir nach 1,5 Stunden um 8:45 unversehrt auf dem noch leeren Parkplatz an.

Zitat von MissRedRocks

Interessant diese Pancake-Maschine, kenne bisher nur die Waffeleisen und fand die gar nicht so übel

Echt? Die gibt es eigentlich gar nicht so selten

Zitat von Alison

So eine Pancake-Maschine ist mir auch neu

Zitat von starlight

Kenne ich auch noch nicht

Ich wundere mich

Zitat von HeikeMe

Ich habe jetzt die letzten Tage nachgelesen. Das was Universal macht, geht ja gar nicht.

Allerdings...

Tag 14 (11.11.2022) - Audubon Corkscrew Swamp Sanctuary

Das erste Ziel des heutigen Tages führt uns in's Audubon Corkscrew Swamp Sanctuary. Das war nicht die erste Wahl, ursprünglich hatten wir ja zwei Tage Disney weniger und dafür zwei mehr in Naples, um ein wenig was vom Strand zu haben. Von hier aus war ein Ausflug zum Myakka River State Park geplant und auch zum Strand von Siesta Key. Das hatte sich aus bekannten Gründen ja leider erledigt und so musste ein wenig umdisponiert werden. Auf jeden Fall anschauen wollte ich mir mal einen dieser komischen Florida State Parks, mit den ewigen Boardwalks, die auf Bildern immer komplett identisch und wahllos austauschbar wirken Kennste einen, kennste alle. Jetzt will ich mir mal vor Ort ein Bild machen, ob der Eindruck bisher stimmt.

Am Parkplatz steht, dass Online Tickets empfohlen werden, aber es ist noch früh am Tag und ich mache mir wenig Sorgen, dass wir nicht reinkommen, immerhin ist noch gar nichts los. Der Eintritt von 17 Dollar pro Person empfinde ich als ziemlich hoch, allerdings wäre es online der gleiche Betrag gewesen, da haben wir also zumindest jetzt keinen Nachteil. Bevor wir uns vom Auto entfernen versorgen wir uns mit Sonnencreme und duschen danach quasi einmal komplett im Off.

So und wo bekommen wir nun die 34 Dollar abgeknöpft?! Wir gehen um das Gebäude herum und können erst einmal nichts entdecken. Nichts, außer Toiletten, nach der längeren Fahrt auch nicht verkehrt

Jaja, Mangroven, Boardwalks und Wasser gibt es sicher NUR hier

Eine andere Besucherin kommt auf uns zu und ich frage einfach mal. Sie meint, wir müssen einfach in Richtung Eingang gehen, dort kommt dann das Hauptgebäude, durch das wir sowieso hindurch müssen, wenn wir auf den Rundweg wollen. Ist dann auch so!

Innen werden wir zwecks Ticketkontrolle sofort von einer älteren Frau abgefangen. Wir haben noch keins, also soll ich meine Email Adresse diktieren, damit ich die Rechnung empfangen kann. Mache ich dann natürlich auch, trotzdem ist bis heute nichts in meinem Posteingang angekommen Aus irgendeinem Grund müssen wir pro Person plötzlich nur noch 8 Dollar bezahlen und keine 17 mehr... Ich frage nicht nach, sondern freu mich einfach. Kommt mir ehrlich gesagt auch deutlich angemessener vor

Sie zeigt uns das Gebiet auf einer Karte, die wir aber unter keinen Umständen mitnehmen dürfen. Außerdem wird uns eine großartige Weisheit zuteil, nämlich:

"The longer you'll stay, the more you will see"

NEIN, was du nicht sagst Was sehen wir denn mehr, mehr Mangroven? Mehr Wasser? Mehr Mücken? Ok ok ich hör auf, wir gucken es uns gaaaaaaanz unbefangen natürlich erst einmal an

Die ganze Runde sind angeblich zwei Meilen. Hä?! Im Internet stand 5 km, warum weichen die Angaben so heftig ab?! Macht aber nichts, wir haben eh nur rund 90 Minuten geplant und auch nicht mehr Zeit, weil wir einen Anschlusstermin haben.

In der Sonne ist es nicht nur schwül, sondern verdammt heiß, überhaupt nicht mein Klima. Es kann mir ja grundsätzlich nicht warm genug sein, aber mit dieser Feuchtigkeit kann ich so gar nicht umgehen. Egal, wir werden es überleben! Natürlich wollen wir in erster Linie Alligatoren sehen, aber auch gehen andere Tiere hätte ich nichts einzuwenden. Also... Insekten können weg bleiben, aber alles andere ist gut. Dann schauen wir mal...

Der erste kleine Kerl lässt nicht allzu lange auf sich warten. Leider haben wir auf dieser Reise ja nur unsere Handys dabei, aber die große Kamera hätte bei dem hohen Freizeitpark Anteil einfach keinen Sinn gemacht. Bei den paar wenigen Tiersichtungen müssen wir da jetzt eben Abstriche machen.

Also... In Natura gefällt es mir natürlich schon ein klein wenig besser als auf Fotos, es ist immer etwas anderes, wenn man einen Ort mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Aber eintönig ist es halt schon

Immer auf der Suche nach kleinen Köpfen im Wasser, bisher leider erfolglos!

Nichts, bis auf zahlreiche Spinnenweben und alle paar Minuten mal eine Echse oder ein Gecko... Auch viele andere Menschen sind heute morgen noch nicht unterwegs. Das ist natürlich eher positiv, während das Fernbleiben interessanter Tiere eher negativ ist

Also hier ist doch nun wirklich genug Wasser für das ein oder andere interessantere Viech, oder nicht?! Sehen die scheinbar anders!

Wer guckt denn da?!

So langsam verliere ich die Geduld. Also... Für den Fall, dass ich überhaupt jemals welche gehabt habe. Dieses Geschleiche über die Stege in Zeitlupe geht mir einfach nur auf die Nerven. Marc schaut genauer, ich lasse meinen Blick nur noch grob über's Wasser schweifen und habe eigentlich schon aufgegeben, irgendwas Interessantes zu sehen, zumal wir nach 70 Minuten nun fast am Ende des Loops sind. In Worten: NACH SIEBZIG MINUTEN. Für zwei Kilometer. Ne, das ist nichts für mich

Nach der nächsten Kurve soll sich aber doch noch etwas ergeben, denn hier steht eine Rangerin mit einem Baby Alligator in einem kleinen Glastank. Leider kann sie das Tier grad nicht für uns rausholen, weil das Desinfektionsmittel grad nicht da ist, aber offenbar ist es unterwegs.

Stattdessen erzählt sie uns einige interessante Dinge über die Tiere, unter anderem erfahren wir, was hinter unserem momentanen Sichtungspech steckt: Es ist zu heiß. Die Alligatoren kommen wohl nur an die Oberfläche um sich aufzuwärmen, ansonsten verbringen sie die meiste Zeit unter Wasser, so auch zur Zeit. Außerdem hat sie noch die Schädel eines Krokodils und eines Alligators zum Vergleich. Offenbar sind die ausgewachsen doch ein wenig Größer als das, wonach wir bisher Ausschau gehalten haben. Zu unserer Verteidigung: Die, die wir bisher gesehen haben (Bei Disney und so) waren halt einfach kleiner.

Das Baby ist offenbar nicht von hier, sondern von einer Krokodilfarm zur Verfügung gestellt. Es macht total niedliche Geräusche, wobei ich es vielleicht doch ein wenig fragwürdig finde, dass es hier als Anschauungsobjekt herumgetragen wird. Mittlerweile ist auch noch ein anderer Volunteer aufgetaucht, der das Desinfektionsmittel auf einer Bank wiedergefunden hat. Das ist notwendig, weil die die Echsen wohl eine Menge Bakterien auf der Haut haben, vor denen man sich schützen muss. Jetzt dürfen wir es also auch anfassen...

Es kommen andere Besucher und wir können guten Gewissens weiterziehen, da sich der Volunteer nun darum kümmern kann. Wir gehen keine 100 Meter und vollkommen überraschend präsentiert sich uns doch noch ein ausgewachsener Alligator. Gut, dass die nicht auf den Steg kommen, der liegt nämlich direkt neben den Weg

Hier standen bereits zwei andere Leute und mit uns beiden wird es dem Alligator offenbar zu viel Trubel und er verschwindet unter dem Steg. Da kann wohl nichts passieren, trotzdem ist es ein komisches Gefühl, dass so ein riesen Vieh jetzt irgendwo unter uns herumschwimmt

Ein letztes Bild...

... und eine letzte Tiersichtung.

Im Shop kaufe ich mir noch einen Patch und ein kaltes Getränk. Ein Eis wäre uns noch lieber gewesen, gibt es hier aber leider trotz der Hitze nicht, nicht einmal abgepackt. Jetzt wird es dann auch langsam echt Zeit uns zum nächsten Stopp zu begeben.

Nunja. Die 90 Minuten waren okay, aber ich habe jetzt keinerlei Bedürfnis mir einen 2. Park dieser Art anzusehen Ich habe Floridas State Parks nun also gesehen

Zitat von Schneewie

So langweilig finde ich diese Art von Parks nicht. Gehören halt zu Florida dazu. Klar, man muss keine 5 besuchen, aber 2 können es schon sein.

Ich fand’s schon sehr öde

Zitat von MissRedRocks

Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann ich auch nicht gut ab

Ich fand es in Florida besser auszuhalten als bei hoher Luftfeuchtigkeit in Deutschland. Vermutlich, weil es da eher hingehört. Kopfsache

Zitat von HeikeMe

Da bin ich mal gespannt, wie es bei uns im November wird.

Ich drücke die Daumen

Zitat von Alison

Die Luftfeuchtigkeit macht mir auch total zu schaffen. Normalerweise ist es im November nicht mehr so schlimm.

Das Alligatoren-Baby ist niedlich

Der Myakka State Park wäre noch interessanter, aber leider hat ja der Hurrikan dort wüten müssen

Ich glaube auch gerne, dass es in anderen Monaten noch schlimmer ist. Ich war ja auch in Februar in Mexiko, da war es auch sehr feucht, aber auszuhalten. Dagegen war der September die reinste Folter

Das glaube ich... Aber ging ja leider nicht

Tag 14 (11.11.2022) - Everglades National Park: Ein spaßiger Ausflug mit Captain Jack's Airboat Tour

Die Fahrt nach Everglades City dauert jetzt noch eine knappe Stunde, das Navi redet von einer Ankunftszeit von 11:40 Uhr, eigentlich sollten wir für die gebuchte und bezahlte 12 Uhr Tour eine halbe Stunde vorher da sein. Naja, wird schon nicht so schlimm sein, der Zeitpuffer wird ja in der Regel nur angegeben, damit man nicht viel zu spät auftaucht.

Bei dem Ausflug habe ich mich im Vorfeld ein wenig schwer getan. Lange habe ich mich gefragt, ob ich ÜBERHAUPT eine Airboat Tour machen möchte, oder ob wir den Everglades National Park lieber klassisch besuchen, mit einer Fahrt zum Flamingo Visitor Center und dem ein oder anderen Trail. Ich habe mich lange informiert und verschiedene Berichte gelesen, dabei kam ich zu dem Schluss, dass diese Touren eine Menge Spaß machen, man durch den Lärm allerdings nicht davon ausgehen kann, Alligatoren oder großartig andere Tiere zu sehen. Die Chance ist bei der anderen Alternative natürlich deutlich größer, die ist ansonsten dafür sterbenslangweilig. Was also tun? Natürlich gibt es nur eine echte Möglichkeit: Beides. Man lebt ja nur einmal und erholen kann ich mich schließlich auch zuhause, dafür bin ich nicht im Urlaub Noch schwieriger war dann die Frage des Anbieters. Offenbar gibt es auf der Strecke zwischen Everglades City und Homestead ungefähr 1.000.000 Möglichkeiten und meistens wird dazu geraten, einfach spontan irgendwo anzuhalten, wo es einem gefällt. Aber woher weiß ich vorher, wo es mir gefällt?! Ich wollte auf keinen Fall eines der beliebten Kombitickets einer Alligatorenfarm, die nicht nur eine Airboat Tour, sondern auch noch eine Show enthalten. Oder sinnloses betatschen der Tiere. Nach einigen Recherchen soll es also Captain Jack's Airboat Tour sein und vorgebucht habe ich natürlich auch. Ihr kennt mich ja, vorher bezahlen und alles sicher haben ist mir einfach lieber.

Die Fahrt ist genauso öde, wie die heute morgen, vielleicht sogar noch ein klein wenig schlimmer, aber irgendwann ist auch das geschafft und wir rollen auf den Hof.

Ein paar Minuten konnte ich sogar noch rausfahren und so kommen wir nur 5 Minuten nach der eigentlichen Check In Zeit an. Die Frau in dem Häuschen ist aber leider abgrundtief unfreundlich und ranzt uns blöd von der Seite an. Schließlich wurden wir um 11:30 Uhr erwartet und nicht um 11:35 Uhr. Deshalb werden wir jetzt auf die 12:30 Tour umgebucht, für die 12 Uhr Tour wäre es nämlich zu spät. Ja, will die mich jetzt verarschen?! Natürlich sollte man pünktlich sein, ich selbst hasse Unpünktlichkeit und bin normalerweise eher zu früh als zu spät, umso ärgerlicher, dass man bei einem einzigen, auch noch kleinen, Ausrutscher direkt bestraft wird Ich kenn Leute, denen muss man regelmäßig vorlügen, dass man sich eine Stunde eher trifft, damit die halbwegs pünktlich sind, denen passiert sowas bestimmt nie! Naja... Wird schon seinen Sinn haben. Oder?!

Wir sollen uns in den Wartebereich setzen und bekommen die Nummer 11 zugeteilt, wir sollen kommen, wenn die Zahl aufgerufen wird. Es ist KOMPLETT bescheuert, dass man 30 Minuten vorher da sein muss. Man muss nichts vorher ausfüllen, man muss sich keine Sicherheitsvideos anschauen, man muss gar nichts tun, außer vegetieren und seine Lebens- und Urlaubszeit sinnlos verschwenden. In unserem Fall gehen ja sogar 55 Minuten drauf, anstatt nur 30. Sehr ärgerlich. In dem Moment ärgere ich mich wirklich, dass ich vorher schon bezahlt hatte, sonst wären wir bei der unfreundlichen Begrüßung direkt wieder abgedampft, Alternativen gibt es schließlich genug. Aber mit denen, die schon bezahlt haben, kann man's ja machen.

Um 12:28 Uhr werden wir dann tatsächlich aufgerufen Es gibt sechs Plätze in zwei Reihen, wobei das schon sehr eng wäre bei voller Besetzung. Ich habe mir bewusst einen Anbieter mit den kleinen Booten ausgesucht, einfach, weil wir kein Bock auf so viele Menschen haben. Wir sind dann auch nur zu viert, gemeinsam mit einem älteren Ehepaar aus Kalifornien.

Die Verteilung der Plätze wird nach Gewicht vorgegeben, Marc und der andere Mann müssen hinten sitzen, während die Frau und ich in der vorderen Reihe Platz nehmen dürfen.

Zunächst einmal geht es ganz gemütlich durch den Hafen und die Manatee Zone, leider bekommen wir keines der niedlichen und gemütlichen Tiere zu Gesicht. Dafür luxuriöse Campingplätze und ein paar dicke Yachten... Scheint eine gute Gegend zu sein.

Sobald wir in die normal operating area kommen gibt der Captain richtig Gas und rast mit uns durch die Mangroven. Es gibt lange Gänge, die bis zum Horizont reichen und so richtig dazu einladen, natürlich machen die Kurven aber umso mehr Spaß

[Hier würde ein Video sein, wenn man hier Videos hochladen könnte ]

Trotz der hohen Geschwindigkeit lässt sich das ein oder andere Tier blicken, zumindest größere Vögel sehen wir unterwegs. Alligatoren lassen sich so natürlich nicht blicken, aber die sind laut dem Captain eh eher nicht in diesen Gängen zu finden, sondern an anderer Stelle. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt mal unser Glück versuchen.

Auf den größeren, freien Wasserflächen gibt der Captain nochmal extra Gas und wir drehen ein paar spaßige 360°'s, bis das Wasser uns nur so um die Ohren spritzt. Erstaunlich, dass man bei der Tour nicht angeschnallt sein muss, aber unsicher fühlt es sich eigentlich auch nicht an. Ich muss sagen, ich bin relativ angetan von dieser Tour, auch wenn mich das drum herum vorhin ziemlich genervt hat. Jetzt jedenfalls macht es einen riesengroßen Spaß!

[Hier würde ein Video sein, wenn man hier Videos hochladen könnte ]

Angeblich sehen wir übrigens jetzt unseren ersten Alligator. Also, der Captain sieht ihn, aber sonst kann ihn von uns Vieren niemand entdecken. Wir machen Witze, dass es gar keinen gibt und er das nur so zum Spaß sagt, um am Ende behaupten zu können, auf der Tour hätte es einen gegeben Wir fahren weiter und treffen das erste andere Boot, das können wir sogar alle sehen Ich bin froh, dass wir alle so viel Platz haben und uns nicht so dermaßen eng zusammenquetschen müssen wie die anderen.

Wir haben am Ende aber tatsächlich doch noch Glück und finden einen riesigen Alligator, der sich als real herausstellt und gut zu erkennen ist ... Wenn auch zu viel gezoomt für ein Handy Foto, aber naja, gesehen ist gesehen! Unser Captain fährt in einem respektvollen Abstand um das Tier herum, so, dass wir es aus allen Richtungen ausgiebig begutachten können, ohne das es sich gestört fühlt.

Leider sind nicht alle Captains so rücksichtsvoll wie unserer Ein 2. Boot eines anderen Anbieters kommt viel zu schnell angerast und kann nicht mehr richtig abbremsen und semmelt zu dem Zweck voll in die Mangroven rein, direkt vor dem Alligator. Das Tier befindet sich ca. mittig im Bild, direkt an den Bäumen.

Leider kommt das Boot aus der Situation nicht mehr wirklich raus, ohne den Alligator fast über den Haufen zu fahren. Es fehlen nur noch wenige Zentimeter, bis dem Tier das glücklicherweise zu blöd wird und es ein paar Meter weiter schwimmt. So ein blödes Arschloch Wir regen uns alle fleißig über den Typen auf. Das Verhalten ist schlimm genug, egal wo, aber immerhin befinden wir uns hier auch noch im National Park, da könnte man etwas mehr Rücksicht auf die Natur nehmen, auch wenn die Touren eher auf Spaß ausgelegt sind.

Den Rest der Tour sehen wir noch ein paar Vögel, aber leider keinen Alligator mehr. Insgesamt hat sich die Tour gelohnt und ich kann es jedem empfehlen, der es gerne ein bisschen schneller mag. Man sollte es vielleicht nicht als einzigen Ausflug in die Everglades machen, wenn man vor allem Wert auf Ruhe und Tiersichtungen legt Von uns bekommt der Captain noch seinen Tip, von den Amerikanern übrigens nicht, so viel dazu... Ich komme noch kurz mit der Frau in's Gespräch, auf dem Boot war es dafür natürlich viel zu laut. Wir sind uns jedenfalls einig, dass Kalifornien und generell der Westen viel cooler sind als Florida Sie empfiehlt mir noch die Ghost Ranch, falls ich mal nach New Mexico komme - so steht es zumindest in meinen Notizen. Irgendwie habe ich bis heute nicht geguckt, was genau das ist