Reisebericht: USA Kurzurlaub über Jahreswende 2021/22

  • Ich glaube, dass ich aufhören muss hier zu lesen. Wie länger ich hier die Bilder schaue und deinen Text lese umso grösser wird die Sehnsucht diese schönen Orte, die mir so viel bedeutet haben, nochmals zu besuchen. Das im Bewusstsein dass so etwas leider nicht mehr möglich sein wird. :gru1:


    Ernst

    Dankeschön.

    Ich will gar nicht schreiben, dass das ein Ersatz sein kann.

    Nein! Bilder sind immer nur ein armseliger Ersatz. Vor Ort zu sein, ist etwas so Einmaliges.

    Am Anfang meines Berichtes, schrieb ich ja, dass ich auf den Westen der USA verzichten kann. Dachte ich jedenfalls als ich so sauer war, dass der TravelBan kein Ende nimmt. Aber schon auf der Fahrt vom Airport wurde mir klar, wie ich mich geirrt habe.

    Ich kann Dich gut verstehen.

    Wir beide haben ja einige Ziele die wir beide so lieben: Japan und USA

  • Tag 9 - 5. Januar 2022


    Es geht zurück nach Denver (Link zum Original ;) )

    Es musste ja so kommen. Die Zeit in unserem Lieblingsdomizil ist vorbei.

    Und wo bitte ist die Tasche, wo ich all das hier einpacken kann?

    Alles von hier. Das Klima, die Aussicht und die Gelassenheit. Alles würde ich mitnehmen. Oder noch besser. Ich ziehe hierher! Da könnte ich sogar auf die vielen Quadratmeter zu Hause verzichten, wenn dieser Balkon auch mein Wohnzimmer wäre.

    Nun ja. Schöner Traum. Wunschdenken eben.

    Es ist 8 Uhr als ich diese Aufnahme mache.

    Heute ist frühes Aufstehen angesagt.

    Die Luft fühlt sich sehr, sehr frisch an. 15°C sollen das sein. Das kann ich gar nicht glauben. Die Kälte zeckt auf der Haut!


    Mission Hills Villas Rancho Mirage,California,born4travel.de


    Das Ritual, auf dem Balkon zu essen, lassen wir uns dennoch nicht nehmen. Schließlich gibt ja auch Pullover. Den Tisch rücken wir ganz nahe an die Brüstung des Balkons. So kann man es aushalten. Und während dessen schiebt sich ganz langsam die Sonne rüber.


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    Dreiviertel Neun verlassen wir das Apartment. Während Rainer mit dem Auto zur Rezi fährt - einer muss sich ja um das Gepäck kümmern - gehe ich zu Fuß nach vorn. Noch einmal sauge ich das Flair auf. Am liebsten würde ich den Aufenthalt verlängern. Leichter gesagt als getan. Den Flug zu verschieben wäre wohl der kleine Akt. Aber da ist noch die Autobuchung. Und die hätten wir schon vorgestern ändern müssen.

    Es bleibt alles wie es ist. Wir kommen ja wieder. Und ich hoffe so bald wie möglich.


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    Unser Flieger geht kurz nach Zwei. Und zwar ab Los Angeles. Bis dahin sind es etwa 130 Meilen. Also etwa 200 Kilometer. Normalerweise schaffen wir das auf dem schnellsten Weg in zwei Stunden. Doch schon auf dem Hinweg haben wir auf der Fahrtrichtung gen Westen elend lange Staus gesehen. Die könnten uns durchaus ein bis zwei Stunden Verzögerung bringen.

    Aber wir hoffen das Beste🤞🏼


    I10,USA 2022,born4travel.de


    Der Stau entpuppt sich als zäh fließender Verkehr. Glück gehabt.

    Auf den letzten Meilen des Highways kurz vor dem Ziel, ist uns das Riesenglück bewusst, das wir vor vier Tagen hatten. Als die Luft über LA so klar war, dass wir von den höchsten Viewpoints im Kenneth Hahn so fantastisch die Skyline von Downtown vor dem verschneiten Bergmassiv sehen konnten. Heute hängt ein braunroter Teppich in Höhe der Wolkenkratzer. Nix mit Fernsicht!

    Punkt Elf Uhr stehen wir an der Tanke 76, an der Kreuzung Aviation und Century Boulevard. Hier tanken wir fast jedes Mal, bevor es zum Car Return geht. Sicherlich gibt es noch preiswertere Tankstellen. Das ist heute aber zweitrangig. Denn uns war eine relativ saubere Toilette wichtiger 🤓

    Der weitere Ablauf ist ein Akt, der immer in gleicher Folge abläuft: Auto abgeben und mit Shuttle zum Airport gebracht werden.

    Fünf vor Zwölf mache ich dieses Foto:


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


    Koffer abgeben und Sicherheitskontrolle erfolgt vollkommen unaufgeregt.

    Ganz vorbildlich sitzen wir zwei Stunden vor Abflug am Gate und warten auf unseren Flieger.

    Kurz vor Zwei:

    Ein Flieger ist an unserem Schnorchel nicht zu sehen.

    Hm.

    Das bekannte Surren am Handy informiert über eine Mitteilung: UA teilt mir mit, dass der Flug sich um eine halbe Stunde verspätet. Nicht zu ändern. Wir sind entspannt. Ärgerlich nur, dass wir bei diesem schönen Wetter hier auf diesen harten Kunststoffschalen sitzen müssen. Sonnig bei 21°C ist es dagegen draußen.

    Endlich dockt ein Flugzeug an. Hoffentlich ist das unser.

    Und tatsächlich. Es ist unsere Maschine. Eine B737.

    Jetzt geht's los, denken wir. Auch die anderen. Es gibt eine gewisse Unruhe.

    Eine Mitarbeiterin positioniert sich am Counter. Der letzten Kontrolle bevor man ins Flugzeug steigt. Nun. Sie kann nichts Gutes verkünden. Das Flugzeug ist zwar da. Aber es fehlt ein Flugbegleiter. Der Vierte wird noch erwartet. Bald. Wann genau weiß man nicht. Er ist noch nicht einmal gelandet, denn auch sein Flieger ist verspätet.

    Fast zeitgleich erhalte ich wieder eine Notiz von United:

    "Winterstürme im Raum Denver können zu Unterbrechungen Ihres bevorstehenden United-Fluges führen, einschließlich möglicher Verspätungen oder Annullierungen. Möglicherweise sind Sie berechtigt, Ihren Flug ohne zusätzliche Kosten zu ändern. Wenn Ihre Reisepläne flexibel sind, sollten Sie vielleicht an einem anderen Tag fliegen oder in einer anderen Stadt umsteigen. Um nach Umbuchungsoptionen zu suchen, besuchen Sie bitte den Abschnitt „Meine Reisen“ in der United-App".

    Langsam werde ich nervös. Nicht weil wir womöglich einen Anschlussflieger verpassen würden, sondern weil ich die WetterApp gecheckt habe: Ab 6pm sind Schneestürme in Denver angesagt. Und wenn wir dann nicht fliegen könnten, womöglich eine Nacht in einem Airport-Hotel übernachten müssten... Dann wäre ich echt sauer!

    Halb Vier steigen wir in den Flieger. Also anderthalb Stunden später.

    Das Boarding erfolgt auffallend flott. Alle sind bemüht schnell wegzukommen.

    Wir sitzen in Reihe 2. Auf der linken Seite.

    Über den Ausblick kann man nicht meckern. Wie so oft geht es über eine ausgedehnte Linkskurve nach oben. Etwas verschwommen ist die Küste einer Insel der Channel Island Gruppe zu sehen.

    Schön war's. Denke ich. So wenige Schnuppertage in SoCal. Und doch so erholsam!


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


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    Es geht auch über LA. Direkt über Downtown.

    Wir sind schon ziemlich hoch. Landungen sind besser für den Blick auf eine Stadt.

    Im Weiteren überfliegen wir den Griffith Park. Das muss er sein. Denn das Observatorium ist gut zu erkennen.


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


    Und dann verlassen wir das Areal, das ich noch einigermaßen eruieren kann.

    Die kleinen verstreuten Bupsel... Wo befinden die sich?

    Irgendwo auf dem Weg nach Nevada.


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


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    Nun haben wir schon Nevada erreicht. Verzuckert zeigen sich der 3.632 Meter hohe Charleston Peak und die umliegende Bergkette der Spring Mountains. Diese isolierte Bergkette, nennt man so, wenn praktisch ein Massiv aus dem Nichts, also aus dem platten Land (hier Mojave Wüste) nach oben schießt, befindet sich nordwestlich von Las Vegas. Sie ist etwa 110 Kilometer lang und etwa 45 Kilometer breit. Sie ist vollständig von der Wüste umgeben.


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


    Die Sonne verabschiedet sich Richtung Westen. Dabei verfärbt sich die dünne Wolkenschicht, zwischen uns und der Erde, gigantisch rot-orange.

    Fast unnatürlich. Und doch so schön.


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


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    Es sind die letzten Aufnahmen. Dann schließt sie die Wolkendecke. Davon abgesehen wird es immer dunkler.

    Jetzt kommt das Essen. Es ist das gleiche wie schon auf dem Hinflug. Eine gut gewürzte Speise die einen indischen Touch hat. Ein Foto bekommt es nicht. Denn es sieht nicht dolle aus. Schmeckt aber lecker.

    Ganz gespannt schaue ich immer wieder raus und hoffe auf ein Wunder: Nämlich, dass über den Rockies die Wolkendecke löchrig wird. Den Gefallen tut sie mir aber nicht. Im Gegenteil. Der Kapitän bittet nochmals die Anschnallzeichen zu beachten. Es wird rumplig. Wir fliegen in den Schneesturm rein.

    Kurze Zeit später meldet sich die Purserin. Sie sagt für die Passagiere im Flieger alle relevanten Anschlussflüge nebst Nummer an, die entweder auch verspätet ankommen werden, beziehungsweise schon verpasst wurden. Außerdem bittet sie alle Passagiere, die keinen Anschlussflug haben, aus Rücksicht zu denjenigen die schnell das Flugzeug verlassen müssen, sitzen zu bleiben und den Weg frei zu halten.

    Als wir den Boden erreichen, sieht man nur horizontale, weiße Linien. Es sind Schneeflocken. Die gesamte Fläche ist weiß.

    Das ist doch mal ein Erlebnis: Heute Vormittag noch über 20°C plus und hier sind es gerade 13°C Minus!

    Und dann dauert es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis wir anlegen können. Denn das Gate ist besetzt. Schließlich gibt es durch den Schneesturm auch Liegenbleiber, die gar nicht erst starten können. Also warten wir im gebührenden Abstand auf ein Gate, das uns zugewiesen wird.

    Aber die Spannung für die Weiterfliegenden bleibt. Denn nun dauert es auch eine Weile, bis uns jemand am Schnorchel den Ausgang bereit macht. Inzwischen ist der Gang voll mit denen, die weiter wollen. Viele bedanken sich bei uns, die sitzen geblieben sind und den Weg frei machen.


    LAX-DEN,USA 2022,born4travel.de


    Die Koffer lassen ziemlich lange auf sich warten.

    Just in dem Moment, als die Schiebetür zur Straße aufgeht, ist die Kälte fühlbar.

    Glücklicherweise müssen wir auf den Shuttlebus von National/Alamo nicht warten. Der fährt auch los, obwohl nur zwei Paare im Bus sitzen.

    Die Prozedur des Ausleihens ist so schnell wie noch nie. Und wir dürfen uns ein Auto aussuchen. Das ist neu. In Denver haben wir die Erfahrung gemacht, dass hier für den Kunden ausgesucht wird!

    Draußen pfeift uns der eisige Wind um die Ohren. Schnell ab zum Auto.

    Es stehen genau drei FFAR's da. Wir nehmen einen von zwei Nissan Armada. Alle Autos sind von der Windseite verschneit. Es dauert keine Minute, da sind die Finger steif. Es tut furchtbar weh. Unsere Handschuhe liegen eh bei unserem Sohn im Haus.

    Mund und Gesicht frieren fast zu.

    In Eile hieven wir das Gepäck in das Auto und ab geht's.

    Für die Fahrt bis Morrison benötigen wir definitiv ein Navi. Nur will dieses Navi im feinsten Spanisch mit uns kommunizieren. Egal was wir machen, wir können es nicht umstellen. Bis zur Ausfahrt drehen wir noch ein paar Pirouetten auf dem vereisten und verschneiten Boden.

    An der Ausfahrt stehen drei oder vier Autos vor uns. Es dauert ewig, bis wir endlich dran sind. Auch der Mitarbeiter macht einen unbeholfenen Eindruck, was unser Navi anbetrifft. Er tippt hier und da. Ganz ohne Erfolg. Wir sollen noch einmal zum Eingang fahren und dort jemand um Hilfe bitten.

    Das haben wir schon befürchtet. Hilfe kommt und wie es aussieht, sind spanisch Kenner klar im Vorteil.

    Nun also nochmals anstellen und dann geht es endlich Richtung Wärme!

    Die Highways sind noch nicht geräumt. Und teilweise so eisig, dass wir nur schleichend vorankommen.

    Kurz nach halb Neun erreichen wir Morrison und sind happy, wohlbehalten angekommen zu sein.

    Was für ein Tag.

    Gefahrene Strecke: 131 Meilen = 210 Kilometer


  • Da habt ihr ja nochmal Glück gehabt mit dem Flug. Lieber später fliegen als gar nicht. Das mit den fehlenden Mitarbeitern ist wohl keine Seltenheit, ist uns auch schon 2 oder 3 mal passiert. Waren irgendwelche Kontrollen am LAX, Maskenpflicht oder sowas? Gibt es eigene Eingänge und Kontrollstellen für die Reihe 2 Sitzer? Frage für einen Freund, der demnächst wahrscheinlich ähnliche Flüge von machen wird :)
    Ich setze Uli übrigens immer mit Koffern am Flughafen ab und bringe dann das Auto alleine zur Mietstation. Hat man sich die Schlepperei gespart....

    Achja, die Bilder. Immer wieder toll. Wenn du dein IDings mal nicht mehr haben willst - hier bin ich.....

  • Das Hotel in Palm Springs (?) RANCHO MIRAGE (liegt im gleichen Tal: Coachella Valley) sieht gut aus. Könnte man da auch incl. Frühstück buchen?

    ja kann man. Zu diesem Resort gehört/gehörte auch ein Hotelteil.

    Wenn Du also kein Bock auf kochen kannst, kannst Du auch dort buchen.


    Wir waren beim ersten Mal als wir diese Anlage besucht haben in diesem Hotel. Damals hatten wir Punkte auf der Amex und sollten sie unbedingt verbrauchen, sonst würden sie verfallen. So sind wir überhaupt zu dieser Anlage gekommen. Damals war auch das Frühstück dabei.

    Das war 2013 Habe mir eben mal durchgelesen was ist damals so schrieb: Parken kostenlos! Schon beim nächsten Besuch bezahlten wir 20USD!

    Das Frühstück haben wir uns seit den Villas verkniffen. Es ist wirklich lecker gewesen. Aber da biste mit 50USD täglich dabei.

    Wir sind da zu geizig. Letztendlich bezahlt man aber im Ihop auch so um die 35-40USD für zwei


    Waren irgendwelche Kontrollen am LAX, Maskenpflicht oder sowas? Gibt es eigene Eingänge und Kontrollstellen für die Reihe 2 Sitzer? Frage für einen Freund, der demnächst wahrscheinlich ähnliche Flüge von machen wird :)

    Maske trägt jeder auf dem Airport.

    Unsere Tochter fliegt Anfang April hin. Sie wird uns sicher berichten ob das immer noch so ist


    Kontrolle: ja die normale Sicherheitskontrolle. Ich blicke da nie wirklich durch. Aber das ist ja im Domestic Teil. Also nicht so voll und nicht so aufwändig wie im Tom Bradley Eingang wo die Internationale sind


    Für "First" gibt es nur den früheren Aufruf. Aber keine Schnellgasse, wie es das zum Bsp. sogar am BER gibt



    Ich setze Uli übrigens immer mit Koffern am Flughafen ab und bringe dann das Auto alleine zur Mietstation. Hat man sich die Schlepperei gespart....

    Das haben wir auch schon mal gemacht. Aber wir waren ja dieses Mal nur bei der Anreise so bepackt, weil wir den halben Haushalt unseres Sohnes transportiert haben. In Cali waren wir nur mit einem Koffer und Handgepäck. Vielleicht schaffen wir es ja mal so zu fliegen wie andie. Nur mit Handgepäck.

    Ich weiss es nicht. Andererseits mag ich auch bestimmte Sachen mitzuhaben.

    Ich habe zum Beispiel immer einen Sparschäler und mein gutes Gemüsemesser auf Reisen.

    Schneewie hat irgendwie Gläser mit

    So hat jeder seine Macken 8)

    Wenn du dein IDings mal nicht mehr haben willst - hier bin ich.....

    Na ja. Die Scheibe hinten ist kaputt, weil Handy runtergefallen.

    Ach ja, alle Fotos mit einem "Sonnensternchen" sind nicht mit Handy gemacht. Das kriege ich nicht hin ;-))

    Nur die restlichen 98%

  • So Inlandsflugtage sind irgendwie total verlorene Tage, daher mag ich das nicht. Aber bei Eurer knappen Zeit hättet Ihr die Entfernung nicht anders überbrücken können.

    Hier sind es ja auch große Entfernungen.

    Ich hasste es immer beim Inselwechsel auf Hawaii.

    Da musste man spätestens um 10 aus der Übernachtung raus, den zum Airport, Auto abgeben, eine Stunde vorher da sein.

    Der Flug selbst dauert dann 16 Minuten

    Um dann wieder Koffer am Band abholen, Auto anmieten, neue Übernachtung möchte meist erst ab 3 oder 4pm vermieten.

    Da ist dann wirklich ein Tag Pfusch wegen wenigen Kilometern. Rainer könnte bestimmt das Stück auch schwimmen ;-))


    Frühling und Winter an einem Tag!

    Ja das war irgendwie irre. Und der Tag erschien wahnsinnig lang, weil man so viel "erlebt hat".

    Vor allem wettertechnisch!


    Einfach herrlich dieser Anblick. Wie sehr ich solche Fahrten liebte.

    Das ist wahrlich auch ein wenig Urlaub! Einfach nur Cruisen...

  • tag10.jpg


    Tag 10 ist online



    Schneesturm im Estes Park - was für ein Erlebnis!

    Minus 17°C. Yaeh!

    Klingt unerträglich kalt. Dennoch fühlt es sich besser an als gedacht. Die Luft ist staubtrocken und die Sonne hat bei diesem klaren Himmel weitaus mehr Kraft, als wir das im Flachland gewöhnt sind. Kein Wunder aber auch. Morrison liegt ja bei etwas mehr als 1.700 Metern Höhe.

    Colorados Pulverschnee. Wer hat davon noch nichts gehört?

    Der Schnee ist so trocken, dass ich es bei aller Mühe nicht schaffe, einen Schneeball geschweige denn einen Schneemann zu bauen. Der Schnee hat einfach keinen Halt.

    Malerisch sieht alles hier draußen aus.

    Ja ich weiß - die Aufnahmen wiederholen sich.

    Aber ich kann nicht anders. Diesen Moment muss ich konservieren.



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    Die Jungs - ich schreibe mit Absicht "Jungs", weil sie so ausgelassen sind - haben ihren Spaß beim Freischippen der Autos.

    Und Franki zeigt zum Beweis, wie trocken der Schnee ist.


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    Gegen Mittag starten wir gen Norden.

    Es geht nach Boulder. Es ist der zweite Anlauf. Letzte Woche mussten wir die Aktion ja abbrechen. Wegen dem böigen Sturm.

    Heute sieht das Wetter perfekt aus. Beziehungsweise fast perfekt. Je weiter wir uns Boulder nähern, desto diesiger wird es. Aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.


    Fahrt nach Boulder,Colorado,born4travel.de

    # Boulder

    Pearl Street Mall heißt die Champs-Élysées von Boulder und ist die Promenade, über die man drei Blöcke ganz ohne Autoverkehr schlendern kann. Allerdings ist vom eigentlichen Flair, vom trubeligen Leben nicht viel zu merken - so unser Sohn. Abgesehen davon, dass heute ein Wochentag ist, sind die meisten mit dem Freischaufeln ihres Eingangs beschäftigt. Und Besucher bleiben aus.

    Und hier es echt saukalt.

    Zwar sind die verschneiten Stühle und Tische schön anzusehen. Aber ich beneide niemanden, der diesen Dienst machen muss. Vermutlich wird es niemand machen. Denn bis zum Wochenende soll es ja wieder wärmer werden.


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    Die neckischen Mülleimer sind eine nette Idee der Stadt.

    Ein echter Hingucker


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    Dieses Art Deco Gebäude beherbergt das Boulder Court House, das Gerichtsgebäude von Boulder.

    Hier drehen wir auch um und gehen zurück.

    Der kalte Wind ist kaum auszuhalten. Es friert einem das Gesicht ab.

    Und meiner Watch ist es auch sehr kalt. Die Batterie, die heute früh noch vollgeladen war, ist vollkommen verbraucht!



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    Von dem Anblick dieser Schneeberge kann ich nicht genug bekommen.

    Keine Ahnung vor wie vielen Jahren es bei uns in Berlin so viel Schnee gab.

    Vermutlich sind seit dem Jahrzehnte vergangen.


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    Kurz nach Eins geht's weiter.

    Wir fahren noch entlang ein paar Wohngebietsstraßen und lassen uns erzählen, wie exorbitant teuer diese "Holzhäuschen" sind. Wahrscheinlich ist es nicht unbedingt der Wert des Hauses, sondern die Lage.


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    Die US-36 gen Norden führt uns an netten kleinen Ortschaften vorbei.

    Erst tangiert die Straße das verschneite Longmont, anschließend biegt die US-36 gen Westen ab.



  • Der Schnee lässt alles immer so sauber aussehen.

    das stimmt. Das vermisse ich dieses Jahr bei uns - jedenfalls gab es das in Berlin nicht: Schnee UND Sonne auf einmal


    Boulder hat uns auch sehr gut gefallen.

    ich bin bei Boulder noch etwas verhalten. Uns hat's gefallen wegen den unberührten Schneehaufen auf Tischen, Bänken und Skulpturen.

    Und dann Eiszapfen!!!


    Ich werde mal den2, Teil posten in der Hoffnung, der passt mit einem mal in mein Post-Kontingent

  • Teil 2 des Tages 10:



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    Bevor wir Lyons erreichen, zeigen sich erste rote Steinwände.


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    Hier heißt alles irgendetwas mit Estes. Der Ort Estes Park, der SeeLake Estes und das Resort Lakes Estes.

    Wir befinden uns schon auf einer Höhe von knapp 2.300 Metern.

    Der Lake Estes entstand durch den Olympus Dam, an dem der Big Thomspon River angestaut wird. Er gehört zum Teil eines Bewässerungssystems, das beidseits der kontinentalen Wasserscheide Ende des 19. Jahrhunderts als Colorado-Big-Thompson-Projekt erbaut worden ist. Westlich der Wasserscheide wird der Colorado River genutzt - östlich der Big Thomspon River.

    Ursprünglich als Bewässerungssystem für die Landwirtschaft gebaut, versorgt es elf Kommunen östlich der Rocky Mountains mit Wasser. Außerdem dient es zur Gewinnung von Elektrizität.


    Estes Park,Colorado,born4travel.de



    Dann erreichen wir die Ponderosa Ranch. Gehört auch zu Estes Park, obwohl hier nichts an einen Ort erinnert. Man hat schon das Gefühl mitten in der Wildnis zu sein.


    Für uns ist die Ponderosa Ranch ein ganz besonderer Ort.

    Hier haben wir 1996 wunderbare Tage verbracht.

    Damals, als man als Individual-Reisende Hotelbuchungen per Telefon machte, oder auch schon mal mit Fax, war man auf die wenigen Informationen aus Reisekatalogen angewiesen. Oder aber - man organisierte sich ein AAA-TravelBook. Das war zwar nicht so schön bunt bebildert, aber eine klitzekleine Anzeige ganz ohne Bild klang genau nach dem was wir suchten.

    Und so war der Inhaber extrem verwundert, wie wir, die aus Deutschland kommen, ihn gefunden haben. Wir waren damals seine ersten europäischen Gäste!

    So gut hatten wir es dort: Ponderosa Ranch in Estes Park,Colorado,born4travel.de



    Die Lodge ist tief verschneit. Und es sieht nicht so aus, als ob hier irgendjemand seinen Urlaub verbringt. Dabei kann es kaum gemütlicher aussehen. Wir drehen 'ne Runde auf dem Gelände, schauen in der Rezeption vorbei. Aber tatsächlich. Auch die ist geschlossen.



    Ponderosa Ranch in Estes Park,Colorado,born4travel.de


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    Dann erhalten wir zeitversetzt alle eine Warnung auf dem Smartphone. Auch wir, die keinen Internetzugang haben. Es handelt sich um sogenannte Cell Broadcasts. Erst im feinsten Spanisch und einige Minuten später auch in Englisch.

    Der Highway 14 liegt nördlicher von uns. Und auch den 125er wollten wir nicht fahren. Aber beide Straßen sind nicht weit von uns entfernt.



    Ponderosa Ranch in Estes Park,Colorado,born4travel.de



    Das schöne, sonnige Wetter von heute früh hat sich verflüchtigt.

    Es wird immer windiger.

    Meine Herrschaften sind von einer Weiterfahrt gen Westen nicht zu überzeugen.

    Also muss ich mich fügen. Schade eigentlich!

    Im örtlichen Café beraten wir bei Kaffee und Kuchen über den weiteren Verlauf des Tages. Mit dem Wunsch jetzt noch nicht nach Hause zu fahren und doch noch in den Rocky Mountain National Park zu fahren, stehe ich ziemlich allein da. Wenigsten kann ich mich dann noch mit der Idee durchsetzen, einen kleinen Umweg zu fahren. Entlang einer Straße, die die Rocky Mountains tangiert.


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    Wir nehmen den Highway 7. Es ist eigentlich ein Teil des Peak-to-Peak-Byways, der östlich des Ortes Idaho Springs auf die Interstate 70 trifft. Diese Strecke tangiert im Nordteil den Rocky Mountains National Park.

    Ich bin ganz zufrieden, dass ich wenigstens diese Route durchsetzen konnte.

    Die Landschaft sieht herrlich aus. Und ab und zu lugt auch die Sonne zwischen den Wolken durch. Doch es ist höllisch windig. Und Aussteigen ist an keiner Stelle eine Option.


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    Es folgt ein ständiger Wechsel zwischen böigen Abschnitten und absolut ruhigen Passagen.

    Kommt einmal Wind auf wird die trockene Schneeoberfläche weggepustet. Teilweise ist die Sicht "nur" schlecht. Teilweise fahren wir durch ein stilles Winterwunderland.


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    Und hier sieht man schon aus der Ferne was uns um die Ecke gleich erwartet:


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    Letztendlich wird die Sicht immer schlechter.

    Vom Blick auf hohe, verschneite Bergspitzen kann ich mich wohl verabschieden.

    Das ist echt Schade!


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    Wir starren gebannt nach vorn und klar ist schon jetzt, dass wir die nächstbeste Verbindung gen Osten nehmen. Unser Auto wird immer wieder beängstigen durchgeschüttelt.

    In einem kurzen Moment der fast freien Sicht steht dieses Schloss... oder Kirche?

    Wow sieht das Haus mit seinen langen Eiszapfen gut aus!

    Geistesgegenwärtig öffne ich die Seitenscheibe und mache zwei Schnappschüsse. Mit dem iPhone. Ganz klar. Für eine Aufnahme mit der "richtigen" Kamera müsste man wohl stehen bleiben. Und dazu bekäme ich niemanden im Auto überzeugt.

    Es gibt nur eine laute und eindeutige Anweisung: "Fenster zu !!!"

    Ok.

    Bei der nachträglichen Recherche zu Hause orte ich dieses Gebäude.

    Es ist die Saint Catherine's Chapel on the Rock. Eine Kirche die jetzt noch als solche betrieben wird.

    All die vielen Bilder, die ich im Netz finde, sind Sommeraufnahmen. Alle ganz nett. Aber lange nicht so sensationell wie der Anblick im Winter.



    Saint Catherine's Chapel on the Rock,Estes Park,Colorado,born4travel.de


    Es folgt der fieseste Abschnitt.

    Nun unterschreitet die Sicht teilweise fünf Meter.

    Nun ist Stehenbleiben wirklich keine gute Option. Wir wissen nicht, ob wir dann überhaupt noch von der Stelle kommen.

    Eine beeindruckende Fahrt über den Pass, der an der höchsten Stelle 2.973 Meter hoch liegt. Hier möchte niemand stecken bleiben. Hier ist niemand weit und breit zu sehen.


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    Rechterhand steuern wir auf eine Abzweigung zu. Es ist der CO-72 und praktisch die Weiterführung des Peak-to-Peak-Highways. Nach den turbulenten letzten Kilometern ist unsere Abenteuerlust etwas gedämmt. Auch meine. Schon die Vorstellung, hier stecken zu bleiben, weit entfernt von der Zivilisation und dann bei dieser Kälte, ist schon etwas beängstigend.

    Also bleiben wir stehen und beraten.

    Gut dass wenigstens Frank Verbindung zum Internet hat. So wissen wir wenigstens, wo wir sind.

    Wie aus dem nichts, erscheint eine Frau. Wo kommt sie denn her?

    Egal. Frank steigt aus und fragt sie nach der Situation und welchen Weg sie uns für die Weiterfahrt empfiehlt. Und ob sie weiß, wie die Straßenverhältnisse sind...

    Und wir haben echt Glück!

    Nicht nur weil die Frau zur richtigen Zeit hier war, sondern weil sie sich hier auskennt. Sie rät uns von der Weiterfahrt auf dem Byway ab und empfiehlt uns die kürzeste Strecke aus diesem Gebiet. Eigentlich ist diese Straße fast den gesamten Tag wegen Bauarbeiten geschlossen. Sie schaut auf die Uhr und meint, dass wir um richtigen Zeitpunkt hier sind. Denn in einer Viertelstunde öffnet der Highway wieder. Die Durchfahrt wird dann durch Lotsen kontrolliert.

    Wir sind erleichtert und können uns nun auf die Landschaft konzentrieren.

    Der südliche Part des Highways 7 ist wettertechnisch sehr friedlich.

    Es eröffnen sich Anblicke, wie ich mir das vorgestellt habe:


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    Ein bilderbuchartiger Winterwald.

    Der Abschnitt ist teilweise gut geräumt.

    So können wir die vorbeifahrende Gegend auf uns wirken lassen. Ganz ohne Schneesturm. Und ganz ohne Angst zu haben stecken zu bleiben.


    Als wir dann die Schlucht verlassen, wird es sogar heller und die Sonne, die wir auf der Strecke vermisst haben, zaubert ein tolles Licht.


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    Gefahrene Strecke:


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    Auf dem letzten Teil unserer Strecke steht die Sonne ziemlich tief.

    Vermutlich gab es hier keinen Schneesturm. Und auch keinen bedrohlich wirkenden Himmel.


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    In Golden bleiben wir wieder im Buffalo Rose hängen.

    Und nach etlichen Burgern der letzten Tage, bleibt es dabei: Hier gibt es die leckersten und saftigsten Burger!



    Golden,Colorado,born4travel.de


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    Viertel nach Sieben sind wir wieder zu Hause. Die letzten Stunden des Tages sind für Chessy reserviert.

    Was für ein ereignisreicher Tag!

    Anders als geplant und dennoch einfach 👍🏻

    Gefahrene Strecke: 156 Meilen = 251 Kilometer


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