Beiträge von lunchen

    Die Mission haben wir vor ewigen Jahren nur von außen gesehen, daher ist diesmal ein ausführlicherer Besuch geplant. Sieht innen sehr schön aus ;like;

    Der Roadrunner ist niedlich :love:


    Ich glaube mir reicht der eine Besuch, aber wir konnten ja auch rein und so viel Umweg ist es ja meistens nicht :)


    Bei uns war die Mission damals leider komplett eingerüstet und meinen Erinnerungen nach fand ich sie von innen richtig hässlich. Wenn ich jetzt allerdings die Bilder sehe, finde ich sie ganz schön :gru1: und es passt gar nicht zu meinen Erinnerungen. Muss ich mal auf Bildersuche gehen :)


    Komisch, bist du sicher, dass du nicht woanders warst? :D


    Ich hab mich schon gewundert, dass Du die Filmstudios quasi im vorbeigehen mitnehmen willst. Aber das hat sich ja geklärt.


    Japp... :D :D

    Tag 08 (10.06.2023) - Tucson: Fahrt via Old Tucson Studios und Gates Pass in die Stadt





    Wir haben kurz nach 14 Uhr und für einen Check In im Hotel ist es nach wie vor noch ein bisschen früh. Macht nichts, natürlich sind wir - wie (fast) immer - voll im Zeitplan der Reisebibel und aus dem Grund ist auch noch etwas für die restliche Zeit geplant. Bisher hat die Zeit bei meinen Tucson Besuchen nie für Old Tucson am Westteil des Saguaro National Parks gereicht, von daher würde ich gerne jetzt mal ein Blick darauf werfen. Damals waren wir stattdessen im Arizona Sonora Desert Museum und haben uns danach den National Park angeschaut.

    Viel ist in der Gegend hier nicht los, vermutlich kein Wunder bei der Jahreszeit, Tageszeit und Temperatur :laugh: Es ist wunderschön hier, wir fahren durch die Berge, gespickt mit unzägligen Saguaros und anderen Kakteen, der Himmel ist blau, die Sonne scheint... Was will man mehr?


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    Nach ca. 20 Minuten kommen wir auf dem unerwartet riesigen Parkplatz von Old Tucson an und wundern uns langsam doch ein wenig. Wir wirken mit unserem Jeep hier vollkommen verloren, nur zwei andere Autos stehen hier und die Besitzer scheinen da vorne im Schatten herumzusitzen. Ob vielleicht momentan alles geschlossen ist? Wir werden sehen!

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    Wir gehen näher zu der Häuserfassade und ich bin verwirrt. Hä?! Wieso kommt man hier nirgendwo durch? Überall sind Wände und das gesamte Gelände von Old Tucson scheint eingezäunt zu sein. Offenbar bekommt man Zutritt bei dem Souvenirshop, vor dem die Insassen der anderen beiden Autos herumsitzen, aber es scheint Eintritt zu kosten?! Offenbar auch nicht zu knapp.

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    Ich schaue schnell mal im Internet nach und stelle fest, dass Old Tucson eigentlich die Old Tucson Studios sind - eine künstliche Filmkulisse, die irgendwie auch ein bisschen sowas wie ein Freizeitpark ist. Ähm ja... Das bin ich jetzt wohl selbst Schuld, hatte ich doch eine "normale" Altstadt wie zum Beispiel Tombstone erwartet und nicht sowas. Offenbar haben die Studios ihren Ursprung in den 1939er Jahren und für den Film "Arizona" wurde hier das alte Tucson aus den 1860er Jahren nachgebaut. Eine Tour hier würde 14 Dollar pro Person kosten und darauf haben wir nun wirklich keine Lust. Wir wollten ja nur mal schnell ein bisschen schauen, vor allem alleine, ohne Bespaßung. Das war wohl nichts :laugh:

    Naja. Da bin ich wohl einfach von einer falschen Annahme ausgegangen anstatt wirklich zu recherchieren. Wirklich wichtig war mir das Ziel aber auch nicht, ansonsten hätte ich mir im Vorfeld bestimmt mehr Mühe gegeben :laugh: Ich glaube Marc ist auch sowieso ganz dankbar über die Entwicklung, denn der macht nicht den Anschein, als würde er die Mittagshitze so sehr genießen wie ich. Dann fahren wir nun also über den benachbarten Gates Pass nach Tucson, mal schauen, vielleicht können wir ja auch schon einchecken.

    Der Gates Pass zweigt unmittelbar hinter dem Parkplatz der Studios ab, ist eine ausgewiesene Scenic Route und führt über die Tucson Mountains. Es gibt einige Parplätze mit Viewpoints, wir fahren heute aber nur durch und halten nicht mehr an. Eine echt tolle Strecke!


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    Schon um 15:10 Uhr kommen wir am Graduate Tucson an, einem Hotel nahe Downtown, das ziemlich gute Bewertungen hat, dafür aber im Verhältnis zu allen anderen Unterkünften in der Stadt erstaunlich preiswert war. Wir sind mal gespannt, wie es uns hier gefällt, es scheint ein eher jüngeres Publikum angesprochen zu werden, hoffentlich geht am Pool nicht permanent Party :laugh: Eigentlich kann man erst um 16 Uhr einchecken, mal sehen was jetzt schon geht. Beim Vorbeifahren haben wir gesehen, dass es eine Parkgarage gibt, das Rolltor ist also verschlossen und wir müssen uns vermutlich zuerst anmelden. Direkt vor dem Haupteingang gibt es Parkplätze, auf denen man maximal 15 Minuten stehen darf, das reicht für's erste. Allerdings kosten auch die einen Dollar für die kurze Zeit.

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    Die Rezeption von dem Hotel ist extrem stylisch und gefällt mir total gut. Netterweise dürfen wir auch jetzt schon einchecken und bekommen gesagt, dass wir ein Kontingent für die Poolbar inklusive haben über unsere Buchung mit Hotels.com - sehr cool. Besonders Marc freut sich darüber :biggrin: Die Garage ist leider ausschließlich Valet und dabei recht teuer, das fällt für uns also aus. Dafür darf man hier aber bis Montag 8 Uhr gratis an der Straße parken. Perfekt, wir haben Samstag und bleiben für zwei Nächte, als hätte ich es genau so geplant :biggrin:

    Das gibt es doch nicht. Jahrelang waren Teile der Kirche hinter einem Gerüst versteckt. Dann endlich war alles fertig. Jetzt geht das schon wieder los.


    Der Roadrunner scheint auf dem Parkplatz zu wohnen, fällt sicher ab und an was für ihn ab


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    Bei manchen alten Gebäuden ist das einfach so. Der Kölner Dom existiert ja auch nicht ohne Gerüst, irgendwas ist immer :smile:


    :frag: Wieso haben wir diese Kirche nicht gesehen.


    :pat: Wir waren nicht in Tucson, sondern nur in Old Tucson Studios.

    Von dort dann nach Tombstone.


    Wie jetzt, ihr wart bei all den Reisen zwar in Tombstone, aber nie in Tucson? Das wundert mich jetzt aber doch sehr, ist doch eine richtig tolle Gegend mit den beiden Saguaro NPs


    Was für ein Kitsch! :pat:


    Die Kirche ist ja schön innen und außen. Da waren wir nie.


    Ja, allerdings. Wusste man ja vorher nicht, sonst wäre ich nicht rein :D Aber immerhin war es eine kurze Pause vor der Sonne.


    Die Kirche steht auch auf unserer Liste. Damals war sie nicht zugänglich.


    Dann kommt bestimmt irgendwann nochmal eine neue Gelegenheit!


    Ich hatte da immer Glück, 2015 war der rechte Turm zwar noch unsaniert, aber die Kirche war noch nicht eingerüstet und 2022 erstrahlte die weiße Taube der Wüste frisch renoviert und wieder gerüstfrei :smile2:.


    Dann hast du ja mal alles richtig gemacht :aetsch:



    Nur halb gestrichen ist es auch nur halb so schön! Aber immerhin ohne Gerüst, man kann scheinbar nicht alles haben :smile:


    Zum Glück war bei uns weniger los, aber die Stimmung am Palmsonntag war dafür bestimmt auch ganz nett.

    Tag 08 (10.06.2023) - Tucson: Mission San Xavier del Bac





    Um 13:30 rollen wir auf den riesigen Parkplatz der alten, spanischen Missionarskirche und können uns quasi aussuchen, wo wir den Jeep hinstellen. Die Sonne brennt vom Himmel, für die meisten Menschen sind die Temperaturen derzeit unerträglich heiß und außerdem herrscht momentan die größtmögliche Mittagshitze, wir werden den Ort also nicht mit großen Menschenmassen teilen müssen.

    San Xavier del Bac wird auch als weiße Taube der Wüste bezeichnet und das ist bei dem prächtigen Anblick nicht verwunderlich. Ein wenig Pech ist auch heute wieder dabei, denn Teile der beeindruckenden Frontansicht sind von einem Gerüst verdeckt, jedoch zum Glück nur im unteren Bereich, so das man das wichtigste sehen kann.


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    Die Besichtigung des Geländes und des Inneren der Kirche ist kostenlos, genau wie der Parkplatz. Natürlich gehen wir also durch das Eingangstor und schauen uns im Inneren der Mauern um. Aber Achtung: Das gilt nur von Montag - Samstag, denn an den Sonntagen ist San Xavier del Bac den regulären Gottesdiensten vorbehalten.

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    Natürlich gibt es auch hier einen Souvenirshop, den wir uns ansehen. Hier gibt es allerhand seltsamer Dinge, die für uns alle nicht interessant sind. Es geht bei dem Kram hier auch weniger um die Mission und das Gebäude, sondern viel mehr um Gott und Jesus Souvenirs :laugh: Jetzt muss ich irgendwie an das Lied "Waldspaziergang mit Folgen" von den Ärzten denken mit dem Refrain "Ich hab mir einen Gott in's Regal gestellt" :laugh: Gut, Gott selbst wird hier nicht angeboten (Aber ich glaube bei Ebay ist das mal passiert), zumindest habe ich ihn nicht gefunden, dafür aber immerhin heilige Postkarten.

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    Auf der Frauentoilette hat sich eine kleine Echse verlaufen, die ziemlich hektisch von Kabine zu Kabine huscht und schließlich den Weg nach draußen findet, immer an der Wand entlang.

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    Es ist wirklich wunderschön hier, ich stehe relativ lange hier in der Hitze herum, weil Marcs Magenprobleme nochmal zuschlagen und er einfach nicht vom Klo runter kommt :frown: Schatten gibt es hier keinen, allzu weit entfernen möchte ich mich aber auch nicht, damit er mich noch wiederfindet. Ich setze mich also auf eine Bank in der Sonne und lasse mich langsam schongaren :laugh:

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    Überall sind Details zu entdecken.

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    Um das Jahr 1700 herum wurde auf dem Land der Tohono O'Odham-Indianer von einem spanischen Missionar eine Missionsstation erreichtet, die ca. 3 km vom jetzigen Standort entfernt war und im Jahre 1775 während eines Apachen Angriffs zerstört wurde. Noch im gleichen Jahr wurde nahe der Mission eine Festung gegründet. Auf dem gleichen Gelände wurde die heutige Kirche 1783 von den Indianern gebaut und bis 1797 fertig gestellt. Nach der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien im Jahre 1821 gehörte das Territorium offiziell Mexiko und die letzten Franziskaner verließen die Mission 1837 in Richtung Spanien - Die ungenutzten Gebäude begannen zu verfallen.

    1853 ging der Standort an die Vereinigten Staaten und die Kirche wurde 6 Jahre später wiedereröffnet und wurde 1868 Teil des neu gegründeten Bistums Tucson, seitdem finden wieder regelmäßig Gottesdienste hier statt. Nachdem die Kirche in den 1980er Jahren mit normalen Baumaterialien ausgebessert worden war, sammelte sich Wasser in den Wänden und zerstörte teilweise die Wandbemalung. Daraufhin wurde in einem aufwendigen Prozess das neue Material entfernt und die Kirche über mehrere Jahre von internationalen Spezialisten mit den historisch überlieferten Originalmaterialien restauriert. Neu war bei diesem Prozess auch, dass indianische Künstler eingearbeitet wurden, die nach Abzug der Experten deren Arbeit übernahmen und nun ihrerseits das Fachwissen bei ähnlichen Restaurierungen verbreiten.


    Auch die Kirche selbst kann besichtigt werden, was wir natürlich bei der Gelegenheit auch machen, nachdem Marc den Weg zurückgefunden hat. Hier drin ist es angenehm kühl, zumindest im Verhältnis zur Außentemperatur. Klimaanlagen gibt es hier überraschenderweise keine :laugh: Die Malereien sind schon sehr beeindruckend.


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    Danach haben wir auch schon alles gesehen, was für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Wie schon erwähnt ist es brüllend heiß, der Pool im gebuchten Hotel ruft mittlerweile also schon relativ laut nach uns. Nun werden auf dem Parkplatz aber die berühmten Fry Breads von den Indianern verkauft, die wollte ich schon immer mal probieren, aber eigentlich hat niemand von uns Hunger. Wir beschließen daher uns ein Fry Bread mit Käse zu teilen, alle anderen Varianten klingen zwar auch richtig gut, wäre mit Fleischbelag aber momentan erst recht zu viel.

    Während wir warten mache ich mich auf die Suche nach kalten Getränken, unsere Kühlbox ist nämlich ganz schön geplündert und warmes Wasser stelle ich mir momentan nicht so prickelnd vor. Laut Google Maps werde ich in der San Xavier Plaza fündig, die sich praktischerweise auf dem gleichen Parkplatz befindet, aber schon von außen extrem ausgestorben wirkt.


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    Leider wird das nichts, es gibt zwei, drei geöffnete Läden in denen aber nur Kunst verkauft wird.. oder zumindest angeboten. Überall steht genau eine Person in den Geschäften und zwar jeweils der Verkäufer, ansonsten ist einfach niemand hier. Der ehemalige Snack Shop ist dauerhaft geschlossen, die Türen und Fenster mit Holzbrettern verrammelt. Dann nicht, ohne Getränke kehre ich zurück zum Fry Bread Stand.

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    Ich weiß nicht, irgendwie ist das Ganze ganz schön fettig und schmeckt nach Backfisch :biggrin: Aaaaaber ich mag Backfisch, also eigentlich auch ganz lecker. Nur unerwartet :laugh:

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    Während wir essen sehe ich zum ersten mal einen Roadrunner aus nächster Nähe und freue mich richtig!

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    Auf dem Foto sieht man nicht ganz so viel durch den Schatten, macht aber nichts, ich habe noch ein knuffiges Video gemacht, in dem der Roadrunner süße Roadrunner-Sachen macht. Meep Meep!

    https://www.amerika-forum.de/d…74a6a6ff8d45fe44fa53d.mp4


    Zum Einchecken ist es jetzt noch zu früh, es ist 14 Uhr, ein kleiner Umweg ist also noch geplant, über den wir dann langsam aber sicher in die Stadt fahren werden. Mit Bewegung wird das nicht viel zu tun haben, aber man kann hier ja auch über Viewpoints und die gewählten Routen einiges sehen.

    puh, heftig! :htz::vntr:


    Ich find's super :daumen1:


    Wir waren ja tagsüber dort. Im Visitor Center fragte dann ein Ranger die Anwesenden, wer eine kleine Tour mitmachen wollte.

    Ich habe mich dann angeschlossen und hab einen Teil der Tour mitgemacht. Das war damals kostenlos. Vielleicht kostet es nur nachts etwas.

    An die vielen Kreuze erinnere ich mich auch noch. Scheinbar eine unfallträchtige Strecke.


    Kann sein, keine Ahnung...

    Ich war damals am Kitt Peak auf dem umgekehrten Weg.


    Ging halt leider nicht, wäre auch gern hoch


    Kann man auf den Kitt Peak einfach nur hochfahren ohne Besichtigung und die Aussicht bewundern?

    Oder lohnt das nicht?


    Keine Ahnung, bestimmt. Im Gegensatz zu LA scheint die Innenbesichtigung aber nicht gratis zu sein


    2011 waren wir oben.

    Es ist erstens eine schöne Fahrt, zweitens hat man eine tolle Aussicht und drittens sind die Observatorien auch von außen imposant.

    Wenn es klar ist, kann man bis Tucson schauen.


    Das hätte ich gerne gesehen, schade.


    Der Organ Pipe Cavtus NM hat sich im Lauf der Jahrzehnte auch zu einem unserer Lieblingsparks gemausert.

    Wir waren auf einer unserer letzten USA-Reisen auf dem Kitts Peak Oberservatory und haben es nicht bereut. Allerdings waren wir tagsüber und nicht in der Nacht dort.


    Ernst


    Wäre bei uns ja auch tagsüber gewesen, wenn wir denn hoch gedurft hätten :D



    Nee, nicht der normale Eintritt. Das ging zu der Zeit ja nicht, weil das Observatorium und die Straße hoch gesperrt waren. Da haben die halt nur diese Spezialtouren in der Nacht angeboten, die dann eben so teuer waren. Der normale Eintritt kostet natürlich nicht so viel, wenn denn geöffnet ist :D Mittlerweile kann man aber wieder normal hoch.


    Den Shop in Why gab es 2018 schon, vorher war ich nicht da :D


    An Kreuze kann ich mich nicht erinnern, nur auf der Panamericana, aber die ist woanders :smile:



    Gerne :)


    Das passt dann ja!

    Tag 08 (10.06.2023) - Frühstück, Aufräumorgien und die zähe Fahrt nach Tucson





    Der zweite Teil des Ajo Mountain Drives ist sehr viel schneller absolviert als der erste Teil am frühen Morgen, denn das meiste der Einbahnstraße haben wir bereits hinter uns gebracht - zumindest streckenmäßig. Stellenweise geht es jetzt aber deutlich langsamer vorwärts, denn die Beschaffenheit der Dirt Road wird nicht gerade besser. Alles noch problemlos machbar, aber man muss eben ein bisschen mehr auf das ein oder andere Schlagloch aufpassen. Am Ende des Loops fahren wir ein kurzes Stück zurück zur Einfahrt, dort, wo sich auch das Visitor Center befindet, das gerade öffnen dürfte. Wir waren ja bereits gestern drin, also fahren wir dran vorbei, zurück zum Twin Peaks Campground.

    Natürlich ist auch in der Zwischenzeit niemand aufgetaucht und so finden wir uns Zelt genau so einsam vor, wie wir es verlassen haben. Es ist grad mal 9 Uhr und die Weiterfahrt ist erst in zwei Stunden geplant, das ist natürlich mega! Warum ich so viel Puffer bei der Planung eingebaut habe weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau, vermutlich weil ich hier im Park schönes, warmes Wetter erwartet habe und ich uns eine Pause nach der harten Wanderung gönnen wollte. Was tun mit der Zeit?!

    Erst mal ganz entspannt frühstücken, das ist bisher ausgefallen. Es ist schon jetzt so heiß in der Sonne, das sogar ich freiwillig im Schatten sitze.

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    Die Unordnung im Auto hat mich gestern so wütend gemacht, nach dem Frühstück bestehe ich auf Auf- bzw. Umräumen. Zeit haben wir ja und in keinem Motelzimmer der Welt hätte man mehr Platz um alles auszubreiten. Natürlich bin ich am Ende alleine am rödeln, Marc liegt zwischenzeitlich auf einer der Bänke im Schatten und döst vor sich hin :rolleyes: :laugh: Macht aber nichts, die Ordnung bestimme ich sowieso lieber alleine. Kennt ihr das nicht auch? Eigentlich regt ihr euch auf, wenn jemand nicht beim Aufräumen hilft, andererseits würdet ihr euch aber auch aufregen, wenn er es tun würde, weil er eh alles falsch macht? Das gleiche gilt auch für Putzen oder Spülmaschine einräumen :laugh::laugh: Ich bin nicht müde, ich hab Zeit und es nicht anders gewollt. Ich räume das KOMPLETTE Auto leer und selbst mein Koffer wird auf links gedreht und neu gepackt. Einmal alles neu bitte! Dabei kommt auch eine Menge Müll zusammen, den ich nach und nach in die passenden Container bringe und schwupps... Schon mehr als eine Stunde rum und ich brauche eine kleine Pause im Schatten.

    Das Zelt bauen wir im Anschluss dann aber wieder gemeinsam ab.

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    Um 10:40 Uhr beschließen wir schließlich die Site zu räumen und den Campground sich selbst zu überlassen :laugh: Wir sind noch immer etwas vor der Zeit, im Zweifel ist der Poolnachmittag heute eben ein wenig länger. Das Problem: Da werden andere Menschen sein und nach dieser Nacht sind wir natürlich SEHR verwöhnt was das angeht. Dann lieber hier herumsitzen... Aber ohne Pool. Warum zum Teufel gibt's hier keinen Pool? :laugh: Ich würde glatt eine Nacht verlängern... Falls wir noch einen Platz bekommen würden :tongue:

    Same Procedure as every day: Der Motor ist an, Marc ist weg :biggrin: Dabei sind wir noch nicht einmal am Visitor Center angekommen, also noch nicht einmal 10 Minuten gefahren.

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    Tschüss Organ Pipe Cactus National Monument! Es war wieder sehr, sehr schön hier und ich bin mir sicher, dass ich irgendwann noch einmal wieder kommen werde. Immerhin steht der blöde Arch noch immer auf meiner Wunschliste. Aber ich denke auch, dass es diesmal vermutlich einige Jahre dauern wird.

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    Zwangsläufig kommen wir wieder durch Why, anderenfalls wären wir fälschlicherweise in Richtung Mexiko gefahren und das ist mit den Mietwagen ja bekanntlich verboten :laugh: Wir halten hier am Travel Store, denn Marc hatte bei der Losfahrt seinen Wunsch nach einem Kaffee geäußert, den er bisher heute ja nicht bekommen hat. Vielleicht ist er dann mal wieder fit und hält immerhin eine halbe Stunde durch, denn die nun folgende Fahrt in Richtung Tucson ist mir bereits wohl bekannt und die zieht sich einfach wie Kaugummi.

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    ... Nur... Marc kauft sich keinen Kaffee, obwohl er eben noch laut danach gekräht hat. Stattdessen sucht er sich mal wieder irgendwelche Getränke in bunten Dosen aus, die er noch nicht kennt, und die eigentlich nur eklig sein können :laugh: Dazu noch eine ganz seltsame Snickers Variante und Peanut Butter M&Ms. Von dem Snickers beiße ich einmal ab und bekomme quasi instat Diabetes und vor allem: ich bin satt. Für immer.

    Nach dem halt kommen wir an die namensgebende Y-Kreuzung von Why und nehmen nun den rechten Abzweig. Links würde es nach Ajo gehen, dort sind wir gestern hergekommen. Eine schnurgerade Straße führt uns nun in zwei Stunden zu unserem nächsten Ziel, das sich bereits in Tucson befindet. Dabei kreuzen wir mehrere Indianer Reservate und fahren außerdem am Kitts Peak Observatory vorbei - hier wäre ich total gerne mal hochgefahren, allerdings ist die Straße momentan noch gesperrt und ein Besuch nur mit einer nächtlichen Tour möglich... Die irgendwie 2x im Monat stattfindet und so um die 2000€ pro Person kostet :laugh: Das lassen wir mal sein.

    Ansonsten ist die Strecke landschaftlich wirklich nicht zu verachten, aber es verändert sich eben auch nichts und zieht sich dadurch ziemlich. Auf der zweiten Hälfte werde ich dann auch schließlich ziemlich müde, kein Wunder, wenn der Beifahrer dauernd am Schlafen ist. Im März 2019 war die Route noch etwas spannender, denn da leuchtete der Straßenrand nur so in allen verschiedenen Farben, es herrschte Superbloom. Heute ist davon natürlich nicht einmal etwas zu erahnen.

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    Schon nach kurzer Zeit kommt auch schon die obligatorische Border Patrol Station und auch wir müssen hier anhalten, wie eigentlich jeder, der aus mexikanischer Richtung kommt. Die Officer wollen einen kurzen Blick auf die Rücksitze werfen, es reicht, dass ich ihnen die Fensterscheiben herunterlasse. Der Kofferraum scheint danach nicht mehr von Interesse zu sein, wir zeigen unsere Pässe und dürfen mit einem wohlwollenden Lächeln weiterfahren. Könnte schlimmer sein!

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    Ich bin jedenfalls richtig froh, dass wir die Mission San Xavier del Bac gegen 13 Uhr schließlich erreichen - bei 39°C im Schatten. Wanderungen planen würde selbst ich zu der Zeit keine und außerdem wollte ich mir dieses schneeweiße Teil schon lange mal angeschaut haben.

    Ist jetzt in der Liste für den Organ Pipe aufgenommen :clap1:


    Ohne Aufstieg, wie lang ist die Wanderung und wie lange habt Ihr gebraucht? Wir sind ja auch Wanderschnecken. ;-))


    Keine Ahnung, ich hab sie noch nie ohne gemacht :D Mit haben wir 2,5 Stunden gebraucht, aber mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2 km/h :D Also echt langsam.


    Wunderschön :love::love::love:


    Stimmt :) Danke!


    Ah, Felsen :clap1: Wunderschöne Fotos!


    ;like;


    Vielen Dank!


    Grandiose Aussichten von unterwegs

    Der Blick in den Canyon ist klasse :daumen:


    Stimmt, eine tolle Wanderung. Ich liebe sie einfach!



    Das kannst du ja wirklich vor Ort entscheiden, wenn nicht dreht ihr halt um und belasst es bei dem "normalen" Loop, der sich ja auch schon lohnt. Das kann man wirklich gut spontan sehen.


    Hach ja, es war einfach schön!


    12.05 Anza Borrego:


    Milchstraßen Aufgang: 22:27 Uhr

    Milchstraßen Untergang: 04:11 Uhr

    Sichtbarkeit: 7/10


    Problem ist, dass der Mond erst um 00:38 Uhr unter geht und man vermutlich dann erst so richtig was sieht. Am besten also Wecker stellen und Nachts nochmal raus. Im Mai steht die Milchstraße zwar lange am Himmel, aber die Zeiten sind meistens ein Problem. Zu spät für nach dem Sonnenuntergang und zu früh für vor dem Sonnenaufgang.


    Ich staune wie grosszügig du gegenüber Marc warst. :clap1:


    Ernst


    Ja nun... Ich wollte ja, dass auch er Spaß an dieser Reise hat. Wollen wir mal schauen ob er es mir dankt :smile2: Ich hatte aber bei der Hitze auch Bock auf Pool.


    Dem schließe ich mich sehr an!!! Tolles, grandioses Foto.


    Vielen Dank <3


    Wunderschöner Hike und traumhafte Fotos. :clap1:


    Stimmt und danke :)


    Was machst du wenn 2/5 nicht unbefestigt fahren will, was machst du wenn wenn andere 2 nicht da rauf bei 40° wollen.


    Und du absolut keinen Internetempfang hast..


    Dann geht nur Warten und Lesen.


    Keine Ahnung, solche komischen Dinge passieren bei mir nicht :smile2:


    Der Gecko oder was immer das ist, gefällt mir am besten. Wie der sich da festklammert 👍🏽


    Das stimmt, der war echt hübsch und goldig

    Tag 08 (10.06.2023) - Organ Pipe Cactus National Monument: Rückweg durch den Estes Canyon




    Es ist nicht leicht, sich von dem wunderbaren Ausblick hier oben zu lösen und besonders eilig haben wir es heute auch nicht. Wir müssen gleich noch unser Zelt abbauen und dann eigentlich nur noch nach Tucson fahren. Ein Ausflug auf dem Weg ist zwar noch geplant, aber der Nachmittag gehört ganz dem Pool inklusive Poolbar - Das habe ich mir eigentlich vor allem für Marc ausgedacht, nachdem ich ihn am frühen Morgen auf einen Berg gequält habe und heute hat er sich die Belohnung auch verdient, ich habe allerdings auch selbst große Lust dazu. Jedenfalls haben wir Zeit genug die schöne Landschaft in vollkommener Ruhe zu genießen!

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    Der Trail führt zunächst auf gleichem Weg wieder zurück, die steilste Stelle müssen wir also nun bergab laufen und das ist so richtig anstrengend. Permanent müssen wir aufpassen wo wir hintreten um nicht auszurutschen, dazu wird es natürlich auch immer wärmer. Zwischenzeitlich hat die Sonne es geschafft das gesamte Panorama auszuleuchten.

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    Immer wieder sehen wir einen Kolibri um uns herumschwirren, aber ich erwische ihn nie mit der Kamera. Bis ich die vom Capture Clip gelöst und den Sportmodus eingeschaltet habe, ist der kleine Vogel jedesmal wieder über alle Berge. Doch dann erwische ich ihn tatsächlich in dem ganz kurzen Augenblick, in dem er sich auf einem Zweig niederlässt, leider recht weit weg. Ich glaube, das habe ich bei einem Kolibri bisher noch nie gesehen, was ein Glück!

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    Diese Kombination aus glatt geschliffenen roten Felsen, den Saguaros und dem Bergpanorama finde ich einfach einmalig. Dafür liebe ich diesen Park! Hier schauen wir in den Estes Canyon, durch den wir gleich zurück zum Auto gehen werden. Die steilsten Stellen haben wir nun zwar hinter uns, aber trotzdem müssen wir insgesamt noch ein ordentliches Stück runter.

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    Wir kommen wieder zu der Weggabelung, bei der wir entweder auf gleichem Weg zum Auto zurück, oder uns für den Umweg durch den Estes Canyon entscheiden können. Letzteres ist natürlich gesetzt. An der Stelle kommt uns doch tatsächlich ein einsamer Wanderer entgegen, er steigt grad aus dem Canyon auf und wir trauen unseren Augen nicht so recht. Ein Mensch? Hier? In diesem Park? Im Sommer? :biggrin: :laugh: Aber er scheint keine Hitze-Halluzination zu sein, denn er spricht sogar mit uns. Er kennt die Bull Pasture gar nicht und wollte ursprünglich nur die untere Runde gehen, scheint aber sehr flott und fit unterwegs zu sein. Auf unsere Empfehlung hin biegt er also links ab anstatt rechts und nimmt die Aussicht oben noch schnell mit.

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    Interessant, wo diese gigantischen Felsbrocken irgendwann mal herkamen.

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    Wir sind unten angekommen!

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    Auch hier unten ist es nicht ganz flach, immer wieder geht es mal ein bisschen hoch und runter, aber (für mich) nicht der Rede wert. Marc ist mittlerweile aber doch recht durch, er kann die Hitze einfach nicht so gut ab und quält sich jede einzelne Stufe hoch. Ich meine die ganze Zeit, das wir bald wieder am Auto sein müssten, aber der Weg zieht sich doch ein wenig mehr als in meiner Erinnerung, vor allem, wenn jemand leidet :laugh: Neben der Hitze tun ihm noch die Füße extrem weh, offenbar sind die Wanderschuhe ein bisschen zu klein. Die hat er schon relativ lange, aber bis heute offenbar nie so richtig beansprucht.

    Obwohl ich für ihn ebenfalls hoffe, das wir bald zurück sind, kann ich die schöne Umgebung wenigstens noch genießen.


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    Der Vogel auf den Saguaro Blüten ist ein würdiger Abschluss einer grandiosen Wanderung.

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    Unfassbar, aber wahr: Wir waren so langsam unterwegs das wir mit dem Typen, der uns an der Kreuzung entgegen gekommen ist, zeitgleich wieder am Auto ankommen, obwohl er noch den Umweg zur Bull Pasture hoch gelaufen ist :rolleyes::laugh: Der war zwar wirklich sehr stramm unterwegs, aber trotzdem zeugt das nicht wirklich von einer vernünftigen Geschwindigkeit auf unserer Seite :laugh:

    Wir sind beide froh aus den klobigen Wanderschuhen rauszukommen. Bei mir ist es noch lange nicht so schlimm wie bei Marc, aber auch mir tun bereits jetzt schon wieder die Füße weh und ich bin einnmal mehr froh über meine Investition in die Trailrunner, die ich ab sofort für den Rest der Reise tragen werde. Nach dem Schuhwechsel gönnen wir uns noch einen Müsliriegel, denn wir haben ja noch gar nicht gefrühstückt. Im Anschluss fahren wir jetzt den Rest des Ajo Mountain Drives und zurück zum Campground.

    Da bin ich nicht hoch, das war mir zu heiß.

    Habe lieber unten in der Picknick Area gesessen und gelesen.


    Damit habe ich auch nicht gerechnet :smile2: Allerdings würde mir nie einfallen im Urlaub irgendwo zu lesen (Außer es ist dunkel und ich sitze im Hotelzimmer / Zelt). Das kann ich ja jederzeit zuhause tun, wenn ich keine so tolle Landschaft habe, die ich erkunden kann.


    Tolle Ausblicke, wunderschön!


    Das ist es wirklich <3


    Muss man bis da hoch, oder hat man auch schon eine Aussicht, wenn es zum Canyon abgeht? Könnte mir vorstellen, das es für uns zu steil sein wird, zumal wir sicherlich in der Sonne da hoch gehen würden .


    Der Loop lohnt sich auch ohne den finalen Aufstieg, allerdings ist es oben halt wirklich am schönsten. Am dem Abzweig folgt zwar das steilste Stück, aber wirklich weit ist es ab dort auch nicht mehr. Das könnt ihr ja sonst noch spontan entscheiden.


    Schöne Ausblicke im besten Morgenlicht. :daumen1:


    Das stimmt :smile2:


    Wie gut, dass der Aufstieg noch im Schatten war, hätte sonst sicher böse geendet....


    Herrliche Ausblicke :clap1:


    Ja, möglicherweise. 2018 bin ich mit meiner Mutter am späten Nachmittag da hoch und zum Sonnenuntergang waren wir zurück, das war noch ein wenig schöner insgesamt. Allerdings war der Aufstieg in der brutalen Nachmittagssonne natürlich nicht ohne. Mit Marc wäre das nicht gegangen, für uns war das okay.


    Fast genau gleich machten wir es ebenfalls. Allerdings haben wir nicht gelesen, sondern die Landschaft bewundert während wir etwas gegessen und getrunken haben. :lk::pepsi:


    Ernst


    Das finde ich plausibler :D



    Ach quatsch, du läufst bestimmt noch lange durch die Gegend :smile2:


    Der Ausblick hat was.


    Definitiv :)

    Tag 08 (10.06.2023) - Organ Pipe Cactus National Monument: Der Aufstieg zur Bull Pasture





    Die Nacht war so viel besser als unser erster Camping Versuch auf dem Jumbo Rocks Campground, denn die Temperaturen sind überhaupt nicht miteinander zu vergleichen. Diesmal konnte ich die "Tür" vom Zelt offen lassen und habe nur das Fliegengitter verschlossen, da es ansonsten zu heiß und stickig im Zelt geworden wäre - so war optimal. Das hätte ich jetzt gerne immer so für den Rest des Urlaubs! Spoiler: Es wird nicht immer so sein, für den Rest des Urlaubs :rolleyes: :laugh:

    Der Wecker klingt, wie geplant, um 04:15 Uhr und ich darf euch so gleich das heutige Gebrechen präsentieren, das aus der langen Liste von potenziellen Möglichkeiten für diesen Tag auserwählt wurde: Knieschmerzen. Optimal bei der Steigung, die wir gleich bewältigen wollen. Einerseits freue ich mich sogar mittlerweile ein bisschen gleich alleine losgehen zu können, andererseits ist auch die nun folgende Wanderung eines meiner Highlights, das ich nur für ihn ein weiteres mal eingebaut habe. Was soll's. Er steht dann aber kurz mit mir auf um zum Klo zu gehen und stellt dabei fest, dass es doch nicht so doll weh tut, wie er liegend im Zelt erwartet hatte. Er will nun doch mit. Der Campground ist auch am frühen Morgen genau so einsam und verlassen, wie er es schon gestern Abend war, auch über Nacht ist also tatsächlich kein 2. Auto dazu gekommen und wir haben hier völlig alleine geschlafen... abgefahren. Das erlebt man mit Sicherheit auch nicht allzu häufig.

    Die Unordnung im Auto, speziell im Kofferraum, geht mir so dermaßen auf die Nerven, dass ich in der Dunkelheit jetzt keine Lust habe mir irgendwelche Klamotten aus dem Koffer zu suchen und mich umzuziehen. Kurzerhand setze ich mich also einfach in meinen Schlafklamotten an's Steuer, Marc tut es mir auf dem Beifahrersitz gleich. Ich nehme schwer an (und hoffe), dass sich auch am Trailhead gleich niemand außer uns befindet und wir uns dort in Ruhe umziehen können.

    Ich trinke meinen ersten Orangensaft während der Fahrt, als wir zunächst wieder runter zum Visitor Center fahren und von dort aus geradeaus durch auf den Ajo Mountain Drive, eine der beiden Loop Roads des Parks. Unbefestigt - bis auf kurze Abschnitte - sind sie beide, hierbei handelt es sich aber sowohl um den deutlich kürzeren, als auch einfacher zu fahrenden Loop. Noch ist es ziemlich dunkel, die Silhouetten der Saguaros heben sich aber wunderbar von der schwarzen Landschaft ab, ich liebe das!


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    Besonders in der Dunkelheit zieht sich der Drive natürlich, aber irgendwie ist er auch deutlich cooler, als ich ihn in Erinnerung habe. Mittlerweile wird es auch langsam aber sicher heller, so das man immer mehr von den tollen Bergen erkennen kann. Bald ist auch der riesige Arch zu sehen, der oben drauf noch einen weiteren Mini Arch trägt. Man kann zu ihm hochklettern, auf einem primitive Trail, leider hatte ich dazu bisher aber noch keine Gelegenheit und so steht diese Unternehmung weiterhin auf meiner Liste. Es wird wohl ewig ein Rätsel bleiben, warum ich das nicht bei meiner Solo Tour 2019 gemacht habe, als ich unendlich Zeit für diesen Park hatte. Vermutlich hatte ich nach dem 10 Miles Mine Loop die Schnauze voll :laugh:

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    Wenig später erreichen wir den Trailhead vom Estes Canyon inklusive einer kleinen Picknick Area und wie erwartet ist außer uns natürlich noch niemand hier. So können wir uns ganz in Ruhe umziehen und entscheiden uns hier auch beide gegen die Trailrunning Schuhe und für die hohen Wanderstiefel, der Weg ist steil und stellenweise sehr uneben, da kann das nicht schaden. Wir sind pünktlich fertig, als die Sonne grad aufgeht und die ersten Bergzipfel sanft anleuchtet.

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    Wir schauen ins Trailregister und es ist... leer. Entweder das Papier wurde unmittelbar vor unserer Ankunft ausgetauscht oder es war schon lange keine Menschenseele mehr hier... Das kann ich nun aber nicht so recht glauben, immerhin ist das - meiner Meinung nach - mit Abstand die schönste Wanderung im Park. Wir tragen uns mal ein, damit das nicht ganz so traurig aussieht :laugh:

    Hier blühen die Kakteen noch mehr als in der Gegend um Yuma und den Joshua Tree, vermutlich aufgrund der höheren Lage.


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    Wir werden (hoffentlich) den Loop laufen: Zuerst hoch auf die Bull Pasture, damit wir den steilen Aufstieg noch im Schatten absolvieren können und den Rückweg laufen wir durch den hübschen Estes Canyon.

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    Plötzlich legt Marc eine Vollbremsung neben einem besonders buschartigen und stacheligen Kaktus ein, ob ich sowas denn nicht sehen würde. Hä? Was denn? Na, wer sieht was?? Wobei das unfair ist, ihr wisst jetzt zumindest, dass es etwas zu sehen geben KÖNNTE. Wie man sowas aber im vorbeigehen realisieren kann, wird für mich ein ewiges Rätsel bleiben. Das könnte natürlich auch der Grund sein, warum ich immer so viel "Pech" mit Tiersichtungen habe. Wer weiß, wie viele Tiere ich schon unbewusst gesichtet habe :biggrin:

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    Okok, ich zoome mal ran! Hier ist er, der hübsche Freund!

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    Während die Sonne immer höher steigt und mehr von der Landschaft anstrahlt, starten wir den beschwerlichen, kontinuierlichen Anstieg zur Bull Pasture.

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    Ich gehe vor und zwar extra langsam. Früher bin ich bergauf immer viel zu schnell gelaufen mit dem Ergebnis, dass ich nach fünf Minuten keine Luft mehr hatte und alle paar Meter stehen bleiben musste. Langsam und stetig lautet aber das Zauberwort und unterm Strich kommt man - durch die fehlenden Pausen - nicht nur schneller vorwärts, man stirbt auch nicht komplett dabei. Marc zwinge ich auf diese Weise, den Anfängerfehler nicht auch zu machen.

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    Selbst die Saguaros blühen hier oben ganz vereinzelt noch, Mitte Juni ist dafür ganz schön spät und somit habe ich nicht damit gerechnet. 2018 waren wir zur Peak Zeit hier und das war Mitte Mai.

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    Was ein toller An(und Aus)blick! Ich liebe diesen Trail einfach, bisher ist er mein absoluter Favorit in Südarizona

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    Wir kommen erwartungsgemäß nur extrem langsam vorwärts, denn trotz des Schleichgangs müssen wir immer wieder Pausen für Marc einlegen. Dank der frühen Uhrzeit und des Schattens klappt es insgesamt aber deutlich besser als ich befürchtet hatte. Insbesondere nach den ersten Urlaubstagen war ich mir eigentlich sicher, dass ich mir solche gemeinsamen Wanderungen komplett abschminken kann.

    Bald kommen wir an die Trailmarkierung, die uns entweder runter in den Estes Canyon schickt, oder nach oben zur Bull Pasture. Zwar haben wir hier schon den größeren Teil der Entfernung hinter uns, ich weiß aber, dass der Rest bis zum Gipfel nochmal deutlich steiler und anstrengender wird. An der Stelle ziehe ich jetzt erstmal meine dünne Laufjacke aus, in der ich bisher noch unterwegs war. Eigentlich ist das schon länger überfällig, aber ich hatte keine Lust meinen Rucksack dafür abzusetzen.


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    Die Sonne erreicht die ersten Zipfel unserer Felswand. Wir liegen gut in der Zeit, hauptsache, wir schaffen es nach oben, solange der Trail noch im Schatten liegt. Solange bleibe ich optimistisch, dass wir ankommen werden.

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    Im Schatten erkennt man es nicht so gut, aber auch hier haben die Felsen allerhand verschiedener Farben.

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    Der restliche Weg nach oben zieht sich mehr, als ich es in Erinnerung hatte, dafür ist es deutlich weniger steil und anstrengend. Das hat mehrere Gründe, zum einen bin ich sehr viel fitter als bei meinem letzten Besuch im Jahr 2018 und noch dazu sind wir deutlich langsamer unterwegs als ich es mit meiner Mutter war. Ich schwitze nicht und meine Apple Watch zeigt mir einen Puls zwischen 90 und 120 an, was ich eigentlich gar nicht glauben kann. Normalerweise bin ich beim zügigen Spazierengehen im Flachland bei 130-140... Entweder ich vertrage die Luft in Südarizona viel besser, oder aber wir kommen tatsächlich so gut wie nicht von der Stelle :laugh: Egal. Wir haben heute keinen Zeitdruck und in dieser wunderhübschen Umgebung kann man auch mal in der Gegend herum stehen - zumal wir das alleine tun und keine anderen Menschen nerven.

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    Einiges an Höhenmetern haben wir schon bewältigt und Marc schlägt sich tapfer!

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    Ich habe ja lange überlegt ob ich dieses Meisterwerk von Foto posten soll, aber ich sterbe einfach jedesmal vor lachen wenn ich es sehe und diese Möglichkeit möchte ich euch eigentlich nicht vorenthalten :biggrin:

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    Marc wird auch immer langsamer und schnauft inzwischen schon bedenklich, hat aber noch immer den Willen oben anzukommen und so kämpfen wir uns allmählich zum Gipfel vor. Die Aussicht bietet aber auch immer wieder tolle Gelegenheiten kurz anzuhalten und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Ganz nach dem Motto "Natürlich kann ich noch, aber ich möchte gerne mal gucken" :biggrin:

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    Ein neuer, lebendiger Organ Pipe in einem abgestorbenen Organ Pipe. Sieht auch cool aus!

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    Almost there... Puh ist das warm, jetzt wo unsere Oberkörper in der Sonne unterwegs sind.

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    Glücklich und zufrieden kommen wir beide an der Bull Pasture an - Man könnte hier sogar noch weitergehen, keine Ahnung wo man dann auskommt, aber heute werde ich das wohl auch nicht herausfinden. Ich glaube, wenn ich den Trail hier spontan erweitere und wir am Schluss wieder zurück hier hoch müssen, bekomme ich Schläge :biggrin: Vielleicht schaue ich mir das irgendwann mal bei dem Besuch an, bei dem ich auch in den Arch klettern werde :laugh:

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    Von hier oben kann man die Grenzmauer nach Mexiko sehen...

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    Der Blick in die andere Richtung ist schöner!

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    Glücklich über den Erfolg!

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    Mal sehen wie der Abstieg wird... Die Sonne kommt immer mehr rum und es ist wirklich ein steiler, anstrengender Weg, bei dem man permanent konzentriert bleiben muss. Ich hoffe, Marcs Knie halten, gut, dass er die Stöcke mit hat.


    oh nee, das würde mich alles total nerven! Ich weiß schon warum ich nicht mehr campen würde!


    Bei dieser (und der nächsten) Reise heißt es eben Camping oder gar nicht ;) Alles andere ist zu teuer, wenn man sich unplanmäßig ein Pferd gegönnt hat :D



    Okay, in Bezug auf Gerümpel scheint das zu stimmen :D


    Das ist ja nicht mein Problem, aber es sieht trotzdem im Berichtsflow schöner aus, als wenn da einfach ein Link stehen würde :D Ich mach das ja auch für mich zur Erinnerung. Bei anderen gucke ich in der Regel auch keine Videos :D


    Muss ja auch mal sein :smile:


    Danke!


    Romantik ist wohl nicht die Stärke Deiner Begleitung oder? Trotz allem hätte ich glaube ich ein klimatisiertes Zimmer mit einem vernünftigen Bett vorgezogen ;) Die Milky way Bilder sind sehr schön!


    Ne, nicht wirklich. War ich aber auch gar nicht so böse drum. So wie es zu dem Zeitpunkt lief wäre romantik irgendwie auch fehl am Platz gewesen. Ich ziehe ein Zimmer mit Bett immer vor, war preislich aber auf der Reise nicht jede Nacht drin. Dafür war sie zu spontan.


    Danke!


    Also mal ehrlich... Camping ist schon grenzwertig genug (würde ich ja nie machen), aber mit Marc ist das das absolute NoNoNoNoNo...Go


    Wenn man die Wahl hat gar nicht in die USA zu fliegen oder zu campen, dann nimmt man eher mal campen als wenn man es frei entscheiden kann ;) Ich bin auch kein Fan davon.


    Tolle Bilder von der Milchstraße :love:

    Ich hoffe wir können sie im nächsten Urlaub auch abends im Anza Borrego State Park sehen.


    Danke!


    Das kommt ganz auf den Mond an ;) Hast du schon ein genaues Datum? Dann kann ich dir das sagen.

    Tag 07 (09.06.2023) - Organ Pipe Cactus National Monument: Der Abend auf dem einsamem Twin Peaks Campground





    Einer der Vorzüge des Twin Peak Campground, der den meisten NPS Plätzen fehlt, sind die Duschen. Es sind Solarduschen und als ich das erste mal im März hier übernachtet hatte, war jede einzelne Site belegt und der Himmel den ganzen Tag bedeckt. Dementsprechend eiskalt war das Wasser und das war auch einer der Gründe, warum ich nach zwei Nächten abgereist bin, obwohl ich drei gebucht hatte. Heute hat die Sonne geschienen und es ist einfach niemand da, der mir das heiße Wasser hätte wegschnappen können, also gehe ich jetzt schnell, bevor es zu viel Zeit hatte um abzukühlen. Im Sommer sind die Hälfte der Klo- und Duschhäuser auf diesem Campground geschlossen, aber zwei sind noch übrig, unter anderem auch das, das am nächsten an unserer Site liegt. Wunderbar sauber ist es noch dazu, kein Wunder, hat ja noch niemand benutzt :biggrin:


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    Ich bin einigermaßen überrascht, denn der Grill brennt schon, als ich zurückkomme.

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    Jetzt geht Marc duschen und beauftragt mich mit der Beaufsichtigung des Grills. Natürlich, wie sollte es anders sein, ist der Kerl grad mal 50 Meter weit entfernt, als das bescheuerte Feuer, das grad noch lichterloh brannte, einfach ausgeht :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: Mit viel Mühe und Einsatz bekomme ich es wieder angepustet, diesmal hält es auch und ich bin ein bisschen stolz :biggrin:

    Ein viel größeres Problem ist das schwindende Licht. Wir haben einfach gar keine Campingbeleuchtung, daran hat vorher keiner von uns gedacht, auch bei vier Walmart Besuchen nicht. So stehe ich jetzt also mit meiner Handy Taschenlampe am Grill und leuchte unser Steak an, damit Marc weiß, wann es gewendet werden muss. Beim Essen ist es ein bisschen schwieriger, denn Licht bei uns am Tisch funktioniert nicht, das zieht Unmengen an Viehzeug an. Man sollte gar nicht meinen, dass in der Wüste so viel lebt :rolleyes:

    Ich habe eine ganz gute Idee und die heißt Autoscheinwerfer. Die sind hell genug, strahlen uns aber nicht direkt an und eigentlich ist es so perfekt. Leider hält das Glück nur kurz an, denn das Auto weigert sich die Lampen länger als zwei Minuten brennen zu lassen, wenn man den Motor danach nicht startet. Das machen wir natürlich nicht. Am Ende hänge ich meine angeschaltete Stirnlampe an den Seitenspiegel des Autos, das ist zwar deutlich dunkler, funktioniert aber zumindest.

    Wir haben zwei der Steaks gewürzt und zwei mariniert, das ist auch wirklich super geworden! Die gewürzten schneiden wir klein und machen uns Wraps daraus. Ja, die Beilagen sind weiterhin eher nicht vorhanden, aber das hat mich noch nie gestört und ich habe definitiv schon weitaus schlechter gegessen, besonders, wenn ich alleine versucht habe zu grillen :biggrin:


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    Wir haben jetzt halb 10 und Marc packt noch die Marshmallows aus und macht sich gemütlich ein paar davon. Danach macht er plötzlich Stress, das wir so langsam mal schlafen müssen, weil der Wecker früh klingelt. Ja, das tut er, aber ist das im Urlaub so schlimm, wenn man einmal nicht seine 8 Stunden Schlaf bekommt? Die Milchstraße steht genau über dem Zelt und eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, jetzt den ganzen Kram zusammenzusuchen. Stativ, Fernauslöser, Objektiv wechseln... Aber das ist eine Gelegenheit, die ich eigentlich nicht ungenutzt liegen lassen kann und so raffe ich mich auf.

    Boah kotzt mich diese unglaubliche Unordnung in diesem Auto an. So ein Midsize SUV ist für zwei Personen einfach viel zu klein, besonders, wenn man noch Zeltkacke und Feuerholz mit sich durch die Gegend fährt. Die ersten Bilder überzeugen mich mal wieder nicht, der Vordergrund ist einfach viel zu dunkel und wenn man ihn aufhellt rauscht es einfach nur des Todes - der Nachteil, wenn man kein Vollformat hat. Mittlerweile bin ich aber von dem Trip losgekommen mir für mehrere tausend Euro eine neue Kamera und Objektive zu kaufen, wenn ich sie eh nur einmal im Jahr im Urlaub auspacke. Ich werfe die Stirnlampe in's Zelt für ein wenig Beleuchtung und damit wird es ganz anständig.


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    Jetzt ist Marc wirklich am maulen, Wecker klingelt um 04:30 Uhr, will jetzt schlafen, mimimimi. Gestresst packe ich im dunkeln wieder alles zusammen, werfe alles wieder - mit viel Hass - in den Kofferraum, Hauptsache es bleibt drin liegen und rollt nicht raus und setze mich in's Auto um zumindest zu schauen, ob die Fotos was geworden sein könnten. Außerdem brauche ich Licht, denn ich möchte das Objektiv direkt wieder zurück wechseln, bevor ich das morgen früh wieder vergesse.

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    Ich gehe noch schnell in's Waschhaus Zähne putzen und kurz nach 22 Uhr liegen wie (endlich :rolleyes:) im Bett und schlafen. Es hätte, theoretisch, ein gemütlicher lauer Sommerabend werden können :laugh:

    Schöne Bilder, besonders von den Kakteen. Und auch dadurch erinnere ich micht wieder, das wir auch dort waren. Ebenfalls mit Zelt. Müßte nachsehen, welchen Campgr. wir waren - ist ja schon lange her :smile2:


    Viele gibt es ja im Park nicht, ich glaube nur zwei. Diesen und den primitiven Alamo Campground.


    Tolle Sonnenuntergangsstimmung auf den Bildern, es sieht alles so friedlich aus :love:


    Danke :) War's auch!


    Sieht wirklich klasse aus!


    Stimmt, der Abend war schön!


    Die Bilder gefallen mir.


    Danke :)


    schöne Bilder. Gut, dass da die große Kamera nicht dabei war :) - sonst hätte das fotografieren länger gedauert und dann wäre es noch dunkler geworden :)


    Ne, das hätte nicht länger gedauert. Marc könnte in der Zeit ja weitergehen, den hab ich in wenigen Sekunden eingeholt :D Zumal ich mir noch immer nicht abgewöhnt hab im Gehen zu Knipsen, deshalb sind die Bilder vom nächsten Morgen mal wieder fast alle unscharf. Ich hab einfach keine Geduld :aug:


    Ach was, so wie ich das lese wären die Fotos auch mit ner Langzeitbelichtung fertig bis die Wanderbegleitung den Berggipfel erklommen hat :smile:.


    Absolut!


    Wieder gut, kenne ich nicht.


    Jetzt schon :)


    Danke, das muss ich in Ruhe prüfen.

    Man muss wohl in den Einstellungen mp4 als Inhalt hinzufügen. Muss ich gucken wie das geht.


    Das wäre cool wenn das geht.


    den trail hatte ich auch gemacht und den zur Lost Cabin Mine auch

    Da gibt es so einiges schoene Ecken im Park.

    Toller sunset und das ihr da alleine auf dem Campground gewesen seit zu diese Jahreszeit kann ich nur zu gut nachvollziehen.

    Bei der Hitze will da ja auch keiner campen.

    Als ich dort im Maerz war, war alles bis auf dem letzten Stellplatz voll gewesen


    Sehr schön im Abendlicht :clap1:


    Danke sehr :)


    Wunderschön im Abendlicht! Tolle Fotos, die große Kamera wäre echt nicht nötig gewesen.


    Wir haben uns die Wanderungen dort immer geschenkt, zu heiß. Und nix zu sehen. Immerhin hat es an der Victoria Mine ein altes Haus. Ich hatte bisher nur Bilder von dem eisernen Rad gesehen. Und wegen dem Rad war uns das zu doof.


    Doch, schon... Die wären noch wesentlich klarer gewesen und für's Fotobuch wäre die Auflösung auch besser gewesen.


    Ja, im Gegensatz zu den anderen "Mienen" im Park sieht man hier wirklich etwas mehr. Aber der Park hat durchaus mehr zu bieten als Gerümpel, das man pauschal bei Wanderungen also nichts sieht, stimmt nicht :smile2:


    Ich sehe das Video, wenn ich auf den Link klicke, reicht das nicht?


    Zur Not ja, aber ich find das doof. Klickt nämlich fast keiner an wenn es nicht direkt eingebunden ist (mich eingeschlossen bei anderen), außerdem sieht das weniger schön aus :D


    Wunderschöne Bilder :love:

    Heavy Metal-Pommesgabel Saguaro :lach3:


    Danke :)


    Der ist super, oder? :smile:


    lch habe jetzt doch nachgesehen...Wir waren 2007 dort, auch auf dem Campground.

    Wir sind dann den Loop gefahren und danach nach Tucson


    Habe ich mir gedacht :)

    Tag 07 (09.06.2023) - Organ Pipe Cactus National Monument: Victoria Mine im Sonnenuntergang





    Während Marc sich für die Wanderung bereit macht, fälle ich die fragwürdige Entscheidung meine Kamera im Auto zu lassen. Immer seltener habe ich Lust auf das Geschleppe und denke mir ach komm, Handy wird schon reichen. Das ist oft auch der Fall und was soll man bei dieser Wanderung jetzt schon groß sehen? Irgendwelche Synapsen in meinem Hirn scheinen nicht zu realisieren, dass wir während dem Sonnenuntergang unterwegs sein werden und das das Licht vermutlich hübsch werden wird.

    Ich bin ein bisschen skeptisch was den Trail angeht. 2019 habe ich bereits den 10 Miles Mine Loop hier im Park gemacht, der beginnt irgendwo am Puerto Blanco Drive und führt zu verschiedenen Ruinen unterschiedlicher Minen. Zumindest geht man bei dem Namen davon aus, im besten Fall sind es aber nur Löcher im Boden, ansonsten ist nichts mehr erhalten und ich glaube, ich war bisher noch nie bei irgendeinem Hike so dermaßen genervt wie bei diesem. Es war einfach nur langweilig und öde. Der Weg zur Victoria Mine und zurück soll laut Alltrails 8,4 km betragen (Laut Schild am Trailhead 6,5), immerhin schon besser als 16, noch dazu sehen die Fotos von den Überresten wenigstens ein bisschen interessant aus. Schauen wir mal.


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    Der Trail hat insgesamt 95 Höhenmeter, Zeit die Wanderstöcke wieder auszupacken :laugh: Aber wir haben ja schon festgestellt, dass Marc mit den Teilen deutlich schneller und unangestrengter unterwegs ist, selbst wenn es nur geradeaus geht.

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    Das Licht ist schon jetzt schön weich, auch wenn es bis zum Sonnenuntergang noch ein klein wenig hin ist. Besonders spannend ist der Trail erstmal nicht, aber grundsätzlich ist die Landschaft schon sehr schön. Es gibt alle möglichen Kakteen am Wegesrand, von Saguaro über Ocotillo, Chollas und Prickley Pears bis hin zu den namensgebenden Organ Pipes, davon aber wie gewohnt recht wenige. Die Berge im Hintergrund runden den Anblick super schön ab!

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    Mit Marcs Magenproblemen scheint es zum Glück zu gehen, insgesamt kommen wir aber nur sehr langsam voran und ich hoffe, dass wir bis zur vollständigen Dunkelheit wieder am Campground angekommen sind. Es geht nie steil oder lange hoch, sondern immer mal wieder so fünf Höhenmeter und dabei stirbt er gefühlt einfach schon komplett. Ich hetze ihn nicht, es ist ja schön das er überhaupt mal mitkommen wollte und wir haben heute nichts mehr vor. Stirnlampen habe ich so oder so immer als Grundausstattung in meinem Rucksack, aber ganz wohl wäre es mir in diesem Park nicht, in der Dunkelheit auf einem derart abgelegenen Trail unterwegs zu sein.


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    Man sieht am Licht, dass der Sonnenuntergang nicht mehr weit ist und wir sind noch auf dem Hinweg.


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    So wunderschön! <3


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    Es folgt der Heavy Metal-Pommesgabel Saguaro 🤘🤘🤘 Wie cool ist der denn? Der wird natürlich sofort (naja, sobald ich Netz habe am Folgetag) in unsere Metal Konzert Whats App Gruppe geschickt und stößt dort auf große Begeisterung.


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    Wir legen eine kleine Verschnauf-Fotopause ("Lass mal ein Foto machen" als Ausrede, um durchzuatmen) und dieses Größenvergleichsbild nutzt Marc fortan als Whats App Profilbild. Yay, es gefällt ihm hier ganz offensichtlich!

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    Alle paar Meter flüchtet eine kleine Echse panisch vom Trail, offenbar platzen wir hier in die ausgiebigen letzten Sonnenbäder des Tages, sie alle sind zu schnell für Bilder. Immer wieder interessant finde ich außerdem, wie so ein Kaktus von innen aussieht. Gar nicht mal so anders als ein Baum.


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    Bis zum Ziel ist es nun nicht mehr weit. Ich entnehme dem Schild, dass ich den 10 Miles Mine Loop damals noch um die Victoria Mine hätte erweitern können, ich war nämlich an der Lost Cabin Mine, im Senita Basin und auch an der Baker Mine und Red Tanks Tinaja. Kurz: Alles, was auf diesem Hinweisschild inkludiert ist. Vermutlich wäre ich damals aber verrückt geworden, wenn ich den Weg noch verlängert hätte :biggrin:

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    Es ist kurz nach 19 Uhr...


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    Und dann erreichen wir die Überreste der Victoria Mine. Auch hier ist es nicht sooooo sonderlich spannend, allerdings ist hier deutlich mehr erhalten als nur ein Loch im Boden... Es gibt also mehr zu sehen, als bei allen anderen Ruinen der 10 Miles Wanderung zusammen. Ich habe damals also das spannenste Ziel auszulassen. Das wundervolle Sonnenuntergangslicht trägt natürlich zur Begeiserung bei, jetzt so eine Kamera dabei haben... Das wär's doch. Die Handy Fotos können sich aber auch sehen lassen.


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    Die Victoria Mine ist eine der ältesten Gold- und Silberminen im südwestlichen Arizona. Die Geschichte um den ursprünglichen Bau der Mine ist bis heute unbekannt, bekannt wurde sie jedenfalls im Jahr 1880, als sie von Cipriano Ortega, einem mexikanischer Geschäftsmann, erworben wurde. Zu der Zeit nannte man diese Mine “La Americana" und sie förderte Silbererz im Wert von über 80.000$.

    Im Jahr 1899 wurde die Mine an einen amerikanischen Geschäftsmann verkauft, der auch mehrere General Stores betrieb, unter anderem einen in Ajo. Dieser vergab einen neuen Namen - La Victoria - zu Ehren der Ehefrau seines Lagerhalters in einem der Geschäfte. Während dieser Zeit brachte die Mine nur noch 40.000$ an Silbererz ein, also nur noch die Hälfte des ursprünglichen Ertrags. Der Grund dafür war vor allem der hohe Wasserspiegel und die damit verbundenen technischen Probleme, so dass die regelmäßige Erzförderung hier im Jahr 1910 ein Ende fand. Bis in das Jahr 1976 gab es aber noch vereinzelte Versuche unter Vergabe von Special Use Permits seitens des National Park Service. Die Aktivitäten wurden eingestellt, als das Organ Pipe Cactus National Monument seinen Schutzstatus erhielt.


    Wie man sieht, es ist warm und Klamotten sind nicht wirklich notwendig :biggrin:


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    Nun wird es aber Zeit für den Rückweg, ganz so nah am Campground sind wir hier ja nun nicht mehr. Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages machen wir uns auf den Weg.


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    In der Gegend wird es immer rasend schnell dunkel, viel schneller, als wir es von zuhause gewohnt sind. Dementsprechend mache ich auf dem Rückweg etwas Druck. Im Hellen ist der Trail jederzeit gut zu erkennen, ich weiß aber auch, wie das bei solchen Wegen in der Dämmerung aussieht. Zur Not hätten wir noch die Alltrails Map, zurückfinden werden wir so oder so, ich bin aber weder scharf auf wilde Tiere, die ich nicht rechtzeitig sehe, noch auf Schmuggler.

    Jetzt so ne Kamera...


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    Wir erreichen das Trailregister genau dann, als es wirklich nicht mehr dunkler hätte werden dürfen. Wir hatten auf den letzten Metern schon echt Probleme den Schotterweg zu erkennen und ihm zu folgen. Entgegen der Befürchtung... Oder Erwartung... oder was auch immer, ist nach wie vor keine einzige der anderen Sites besetzt. Offenbar ist nicht wirklich was reserviert und es sind einfach zur Zeit nicht alle Sites offen?! Komisch. Nach wie vor sind wir die einzigen Menschen auf dem gesamten Campground und - wenn ich ehrlich bin - vermutlich im gesamten Park.