Tag 3 (04.12.2017) Jeep Rental und Ubehebe Crater
Der heutige Tag passt so gar nicht in das Konzept dieser Reise. Ich wollte viel wandern und wenig Geld ausgeben, dafür schlafe ich ja sogar im Auto. Das was ich nun tun werde hat weder sonderlich viel mit Bewegung, noch mit Sparsamkeit zu tun: Ich miete einen Jeep bei Farabees Jeep Rentals. Dieses Vorhaben ist einer der Hauptgründe für mich gewesen, auf dieser Reise überhaupt das Death Valley als Ziel anzusteuern. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Jeeps werden nur von November bis Mitte Mai vermietet, die restliche Saison siedeln die Fahrzeuge nach Colorado um und für mein heutiges Vorhaben brauche ich einfach ein anderes Auto.
Den Jeep habe ich schon von zuhause aus gebucht. Was soll ich sagen, ich würde behaupten, dass mein Englisch gut ist... Doch dieses "Telefonat" war eine absolute Vollkatastrophe. Doch der Reihe nach. Zuerst bin ich natürlich auf die Homepage gegangen, wo man freundlich darauf hingewiesen wird, dass das Online Reservierungssystem aktuell überarbeitet wird und man bitte anrufen ODER eine Mail schreiben soll zum buchen. Da es natürlich einfacher ist habe ich mich für letztere Variante entschieden... Promt kam eine Mail zurück, dass an meinem gewünschten Datum Fahrzeuge zur Verfügung stehen und das ich zum Buchen bitte anrufen soll... Ahja. Okay. Ich rufe also dort an... Ihr könnt es euch nicht vorstellen, die Leitung war so dermaßen am Knacken und der Typ hat so genuschelt... ich habe original KEIN Wort verstanden. Das Gespräch lief ganz genau so ab und nicht anders:
Ich: "Hey, Sarah speakin' here from Germany"
Er: "malksfnkls.ymflksnfkjslmflksnbdjkgfmalösfnkal"
Ich: "... I would like to rent a two door Jeep on the 4th of December"
Er: "malkfnlasmdlkasnflasmfjlkasnfklasnf!
Ich: ".... Do you need my Credit Card Information?"
Er: "lmksnfkls credit card ,löldfmklsöa yes"
Ich: "*Alle Kreditkarten Infos hintereinander ohne Pause*"
Er: "*Schweigen*"
Ich: "*Schweigen*"
Er: "*Schweigen*"
Ich: "*Schweigen*"
Er: "klndkgskldmfklsdfmldsmfölaksdpöadg"
Ich: *inzwischen vollkommen überfordert* "Mail address??"
Er: "Yes"
Ich: "*Email Adresse*"
Er: "lksmflamsflömslöfm lksnfls,öd,.öäaskdlöam kldnfklmsdlöml möldmglösmdfölsmgkl mlödmfgölsmdlögmsldöf,lö mslögmlsmdflöaskdpapskjopfaksdmlaöjgoiskfpüaskfapojgaslökdüpasfjapfjaf olklasjflkasndePOLARJNOaskncol kijOIAJSMLnfIAN jnlkdlanfkNASFLMadlKasnflkAMDÖLmKLDNaklfmlöasmflesgnlksdnflnsiklfna
Ich: "Okay, thank you, Bye!" *Aufgelegt*
... WAS ZUR HÖLLE war das denn jetzt! Ich habe mich schon damit abgefunden am nächsten Tag nochmal anrufen zu müssen in der Hoffnung, das jemand anders dran geht... Doch wie durch ein Wunder kam 8 Stunden später, mitten in tiefster Nacht, meine Buchungsbestätigung und sogar die Anzahlung wurde belastet. Keine Ahnung wie, aber der Typ hat mich offenbar verstanden, auch wenn das absolut nicht auf Gegenseitigkeit beruht hat.
So viel zum Exkurs in die Vergangenheit, kommen wir zurück in die Gegenwart.
arabees Jeep Rentals befindet sich seit dieser Saison nicht mehr am Furnace Creek Inn, sondern direkt neben der Furnace Creek Gas Station, daher habe ich es auch nicht weit. Ich parke den Journey und gehe in's Büro, wo ich wirklich sehr freundlich und zuvorkommend von einem jungen Mann empfangen werde. Er fragt mich wo es hingehen soll und schon bekomme ich eine Menge Kartenmaterial, wo er mir eine Menge wichtiger Infos einzeichnet. Ich zahle den Rest, bekomme meine gigantische inklusiv Kühlbox und danach zeigt er mir den Wagen. Er erklärt mir wo ich 4WD hinzuschalte und wo das Werkzeug zum Reifenwechseln ist... Immer schön lächeln und winken denke ich mir. Jetzt weiß ich wenigstens wo das Werkzeug ist, den Reifen kann mir dann jemand anders wechseln
Jetzt ist es jedenfalls 9 Uhr und ich fahre mit dem Jeep zurück zum Campingplatz. Dort checke ich schnell ein und bekomme einen Zettel, den ich an meine Site hängen soll. Das erledige ich schnell, geh nochmal auf die Toilette und dann geht es mit dem schicken knallroten Jeep Wrangler Sport endlich auf die Straße!
Erster Eindruck: Fährt sich extrem schwammig auf Asphalt. Das ist auch kein Wunder, denn der Reifendruck ist verringert, damit das Auto im Gelände besser zurecht kommt, daher ist auch permanent die Reifendruck Kontrolllampe an. Außerdem habe ich meine CDs im Journey vergessen und ich finde keinen vernünftigen Radio Sender... Na, dann wird das heute eben mal ein ziemlich stiller Tag.
Ich fahre Richtung Stovepipe Wells, fahre aber gerade aus auf die Scotty's Castle Road, anstatt nach links zu den Dünen abzubiegen. Jetzt befinde ich mich auf absolutem Death Valley Neuland, in diese Richtung war ich noch nie unterwegs. Ich bestaune die Mesquite Flat Sand Dunes von der Rückseite...
Auch diese Ecke vom Park fasziniert mich absolut, besonders durch das Schattenspiel der Wolken auf der weiten Ebene. Ich bin absolut alleine unterwegs in diese Richtung und sehe so gut wie kein anderes Auto. Die Strecke zieht sich sehr, aber das mein Ziel nicht um die Ecke liegt war mir vorher klar. Ich öffne einfach meine Tüte Peanut Butter M&Ms, genieße die Aussicht und fahre so vor mich hin.
Ich erreiche Mesquite Springs nach ziemlich genau einer Stunde Fahrzeit...
Direkt hinter dem winzigen Ort, der eigentlich nur aus Visitor Center und (geschlossenem) Campground besteht, würde es nun geradeaus zu Scotty's Castle gehen. Aufgrund von extremen Flash Flood Schäden von vor ein paar Jahren ist die Straße aber weiterhin gesperrt und soll es auch aktuell bis 2020 noch bleiben.
Mich stört das nicht, denn ich muss sowieso nach links und die Straße ist frei... Ich verlasse nun die Scotty's Castle Road und fahre auf die Ubehebe Crater Road.
Nach schon wenigen Minuten kündigt sich mein erstes Zwischenziel an.
Auf dem Parkplatz angekommen ist es jetzt endlich mal an der Zeit euch das Auto des heutigen Tages vorzustellen:
Der Ubehebe Crater selbst ist absolut gigantisch und beeindruckend. Ich wusste das er groß sein würde, aber SO groß habe ich ihn mir von den Fotos her nicht vorgestellt. Der Ausblick von hier oben ist der absolute Wahnsinn! Leider ist es noch sehr frisch und schon wieder sehr windig. Der Vermieter vom Jeep hat mir auch ausdrücklich davon abgeraten, den Krater heute zu umrunden. Eigentlich hatte ich überlegt genau das zu tun, aber der Wind bläst extrem stark und ich möchte nicht unbedingt riskieren in den Krater geweht zu werden, also riskiere ich es lieber nicht. Trotzdem lohnt sich der Stop und es ist keinen Meter Umweg für mich.
Unmittelbar am Ubehebe Crater zweigt die Dirtroad ab, die mich mit viel Geduld, Gerumpel und Geschüttel in zwei weiteren Fahrstunden an mein Ziel für heute bringen wird. Was das sein wird, werden inzwischen viele wissen. Die anderen... müssen sich bis morgen gedulden!