Beiträge von usaletsgo

    Nach dem Alkali Flat Trail am Vortag wollte ich eigentlich morgens nur ein paar Minuten in den Dog Canyon laufen. Doch dieser war so schön, dass ich immer weiter gerannt bin. Fast ohne Wasser und mit Sandalen. Leider hat mich das dann doch irgendwann zum Umkehren gezwungen. Nächstes Mal gibt es einen neuen Anlauf. Einer der schönsten hikes, die ich kenne.
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    Gestern Abend habe ich bei Walgreen´s Schokolade, und zwar leckere, für fünf USD gekauft. Toll, die habe ich heute morgen im Kühlschrank vergessen. Ohne meine wichtigsten Lebensmittel fahre ich zum Oliver Lee Memorial State Park, wo ich meine fünf USD Eintritt an der self pay station bezahle.


    Noch ist es angenehm kühl, so das ich mich nicht lange mit Alternativen aufhalte, sondern gleich auf dem Dog Canyon Trail los wandere. Das ist ein harter 11 Meilen langer Marsch, der als Ganztagestour beschrieben wird und nichts für zarte Gemüter ist. Ich möchte allerdings nur ein Teilstück gehen, mal gucken, wie weit ich Lust habe zu gehen.


    Nach einem sehr steilen ersten Anstieg kommt man zur first bench und hat schon einen guten Ausblick ins Tal. Am Horizont kann man White Sands erkennen - das ist der schmale helle Streifen vor den San Andres Mountains.



    Einmal um die Kurve und man sieht auf der anderen Seite des Dog Canyons das wundervolle Bergpanorama der Sacramento Mountains. Da hinauf führt der trail.




    War es bislang ziemlich warm, da der trail komplett in der Sonne verläuft, kommt nun eine längere schattige Passage. Dabei wird mir beinahe kalt, es sind plötzlich höchstens noch zehn Grad Celsius.



    Hier befindet sich die second bench, ein kleiner Kakteengarten (Jolla Cactus Garden), wo ich ein paar Bilder mache.



    Eigentlich wollte ich längst umkehren, für eine längere Wanderung habe ich weder das passende Schuhwerk noch genügend Wasser und Lebensmittel mit. Insofern scheidet der komplette trail mit der heftigen letzten Passage aus, aber ich habe auch noch keine Lust jetzt umzukehren. Der Weg ist einfach zu schön. Ich beschließe noch ein Teilstück anzuhängen und bis zur Line Cabin zu laufen. Um dorthin zu kommen, muss ich wieder ein gutes Stück bergab gehen und den kleinen Dog Canyon Creek überqueren.


    Von der Hütte ist nicht mehr viel zu sehen, aber die schattige Lage am Creek war nicht schlecht.




    Hier ist für mich der Umkehrpunkt erreicht. Ich bin jetzt drei Meilen in den Dog Canyon geklettert und von hier an geht es noch 2,5 Meilen steil bergauf. Im Prinzip problemlos zu schaffen, aber mir fehlen Wasser und Zeit. Ich teile mir das wenige Wasser genau ein. Immer eine halbe Meile laufen (alle halbe Meile stehen entsprechende mile marker am Wegesrand) und dann erst wieder ein, zwei Schluck. Die Hitze im sonnigen Teil des Weges ist jetzt ziemlich heftig und ich bin schweißüberströmt.


    Zurück beim Visitor Center mache ich noch schnell den Riparian Nature Trail. Der Rückweg dieses kleinen Wegs führt über Stock und Stein durch ein Flussbett, ist aber auch als unmaintained ausgewiesen, was für einen nature trail eher ungewöhnlich ist. Ich muss ein wenig suchen, bis ich kapiere, dass es wirklich quer durchs Flussbett zurück geht und es keine Alternative gibt.



    Am Ende des trails kommt man zu Frenchy´s Cabin, die ich mir auch noch kurz anschaue.



    Nun verlasse ich den Oliver Lee Memorial State Park und fahre zurück nach Alamogordo. An der Kreuzung zum Highway 70 tanke ich bei Chevron für 2,05 USD. Dann geht es nach Süden am White Sands National Monument vorbei Richtung Las Cruces.


    Im letzten Moment beschließe ich noch einen kurzen Abstecher ins National Monument zu machen und den Interdune Boardwalk zu laufen. Den habe ich gestern aus Zeitgründen knicken müssen. Die Hitze ist jetzt gegen Mittag ziemlich überwältigend, dabei ist doch schon Mitte Oktober.




    An einer inspection station der border patrol vorbei geht es jetzt weiter nach Süden. Kurz vor Las Cruces überquere ich die Organ Mountains und biege dann links in die weitgehend nicht-asphaltierte Baylor Canyon Road ab. Die Straße ist geschottert und sehr gut befahrbar. Sie stellt eine erhebliche Abkürzung zu meinem nächsten Ziel dar:



    Die Organ Mountains sehen nicht schlecht aus. Klasse um genau zu sein. Die Dripping Springs Area ist ja auch Teil des relativ jungen Organ Mountains-Desert Peaks National Monuments.



    Ich mache einen Abstecher ins Visitor Center und unterhalte mich kurz mit dem park volunteer, dem ich auf seine Frage hin erkläre, dass ich den National Park Pass hinter die Windschutzscheibe gelegt habe, was auch ok ist. Dann gehe ich den Dripping Springs Trail, der mich noch näher an das Gebirgsmassiv führt.



    Am Ende des trails erreiche ich das noch recht gut erhaltene Boyd Sanatorium. Dort wurden im 19. Jahrhundert Tuberkulose-Patienten betreut. Ich gucke mir die verschiedenen Gebäude an, die allerdings nicht betreten werden können, und mache eine Menge Fotos.






    Dann gehe ich zu den tropfenden Quellen (Dripping Springs). Die sehen nicht besonders spektakulär aus, sind aber in der semi-ariden Umgebung eine Besonderheit.



    Auch van Patten´s Mountain Camp lasse ich nicht aus. Das Anwesen wurde von dem ehemaligen Konföderierten-Major Eugene van Patten gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Hotel gebaut.



    Interessante historische Kulissen und wunderschöne Natur.



    Auf dem Rückweg mache ich einen kurzen Stopp bei The Livery. Die Schuppen dienten als Funktionsgebäude für das Hotel von Major van Patten.



    Kurz überlege ich, ob ich meine Wanderung um den La Cueva Loop Trail verlängern soll, der zu einer interessanten archäologischen site führt. Das Problem ist die Zeit. Es ist jetzt schon recht spät am Nachmittag und ich habe noch eine längere Fahrt vor mir. Außerdem stehen noch einige Besichtigungspunkte auf dem Programm, sodass ich mich beeile zurück zum Auto zu kommen.


    Aber noch ein Blick auf die Ausläufer von Las Cruces und die Berge im Hintergrund.



    Wäre die Natur nicht so schön, käme ich schneller voran.



    Über dem kleinen Visitor Center weht die US-Flagge erhaben im Wind. Die Organ Mountains bilden eine majestätische Kulisse.



    Nach dem strammen Wanderprogramm macht sich mein Magen langsam bemerkbar. Drei Joghurts sind alles, was ich heute zu mir genommen habe. Das muss sich noch ändern.


    Ich fahre die I25 nach Norden und verlasse den Interstate in Hatch. Das ist ein ganz kleines Kaff, in dem es aber wahnsinnig viel Chili zu kaufen gibt. Überall hängen die Gewürze oder werden in welcher Form auch immer, selbst als Schmuck, angeboten. Irgendwo steht, dass Hatch DIE Chili Metropole der USA ist. Aha.


    Es ist mittlerweile sehr windig und an einigen Stellen bilden sich dust devils und Sand weht über Highway 26. Es sieht aus, als würde ein regelrechter Sandsturm aufziehen. Ich zweige auf den extrem einsamen Highway 27 nach Norden ab. Ich bin jetzt auf dem Lake Valley Scenic Backway.




    Das ist schon eine coole Straße. Zwar asphaltiert, aber trotzdem stellenweise ein wenig rau. Ich genieße die Einsamkeit.


    Die Geisterstadt Lake Valley liegt nach einigen Meilen auf der linken Seite. Leider begrüßen mich die Geister mit diesem Schild:



    Das kommt allerdings nicht ganz unerwartet, kenne ich schon von Stein´s und Shakespeare vor zwei Jahren. Diese ghost towns sind häufig in Privatbesitz und öffnen ihre Tore nur zu ganz bestimmten Zeiten oder nach Verabredung. Trespassing sollte man tunlichst unterlassen.


    Ich begnüge mich damit mit dem Tele ein paar Aufnahmen zu machen.




    Das Schulgebäude.




    Ich halte mich eine knappe halbe Stunde auf, viel unternehmen kann ich ja sowieso nicht. Außerdem muss ich sehen, dass ich noch bei einigermaßen akzeptabler Sicht nach Silver City komme. Da wartet noch der Geronimo Scenic Byway zwischendurch. Also weiter.


    Meine Güte, ich komme kaum voran und muss immer mal wieder aussteigen um zu fotografieren. Das Licht ist sagenhaft gut und die Landschaft atemberaubend schön. Eine unschlagbare Kombination, da kann man unmöglich weiterfahren.



    Die Straße führt in sanftem Auf und Ab durch die wunderschönen foothills der Black Range.






    Der Lake Valley Scenic Backway endet in Hillsboro, wo es links auf den Geronimo Trail geht.


    Nun kommt Kurve auf Kurve. Ich habe es befürchtet, eigentlich liebe ich solche Strecken, aber wenn es schon fast dunkel ist, sind 57 Meilen, davon ca. zehn Meilen gemäßigte Kurven und 40 Meilen enge Kurven und Serpentinen, nicht nur lustig. Manchmal kommt mir ein Auto entgegen, sodass man in den Haarnadelkurven ganz schön aufpassen muss. Außerdem sehe ich jede Menge Rehe am Straßenrand und zum Teil auch auf der Fahrbahn.


    Als ich den Emory Pass erreiche, mache ich trotzdem eine kurze Fotopause. Zu malerisch ist das Zwielicht, das über der Landschaft liegt.




    Im Westen geht die Sonne unter, zu allem Überfluss fahre ich auch noch voll gegen das letzte Licht. Aber was jammere ich, ist doch wunderschön.



    Kurze Zeit später geht die Strecke durch eine enge Schlucht. Links und rechts ragen hohe Felswände auf. Wahnsinn! Bis ungefähr zehn Meilen vor Silver City fahre ich in einem Rutsch durch, dann kommt wieder eine kleine Fotopause. Die Berge und Wälder des Gila National Forest liegen ganz ruhig vor mir.



    Dann endlich, es ist jetzt stockdunkel, erreiche ich Silver City. Ich habe keine Kraft mehr große Motelpreisvergleiche anzustellen, sondern heuere in der Econo Lodge an, wo ich das allerletzte Zimmer für akzeptable 80 USD bekomme. Die männliche, ziemlich redselige Bedienung frage ich nach einem guten Restaurant und der Mann empfiehlt mir das Wrangler´s. Außerdem erzählt er mir noch, dass er kanadischen Whiskey lieber mag als amerikanischen und was weiß ich nicht noch alles.


    Ich packe schnell meine Sachen aus dem Auto und fahre sogleich los, doch besagtes Wrangler´s kann ich nicht finden. Bei Albertsons kaufe ich etwas Schokolade als Notration. Mein Hunger ist mittlerweile animalisch und mir ist es egal, was es zwischen die Kiemen gibt. Am Ende lande ich hier:



    Die large Hawaii-Pizza esse ich im Motelzimmer. Ehrlich gesagt taugt sie nicht die Bohne, aber sie macht satt und das ist mir momentan am Wichtigsten. Danach geht es besser und ich widme mich den üblichen Beschäftigungen: Surfen, Fotos sichten und Lesen.

    Ich hoffe mal du hast dir im Quality Inn keine Bedbugs geholt das war nämlich das einzige Hotel, wo wir mal welche gefunden haben, seitdem ist es für uns tabu.


    War in Ordnung. Nach den Mistviechern habe ich gar nicht geguckt, aber hat nix gejuckt. :)


    Applebee's variiert auch stark in der Qualität,


    Meistens bin ich sehr zufrieden bei denen. Ich finde Applebee´s richtig gut. Aber diesmal war es mäßig. Irgendwie passte die Kombination auch nicht. Das Steak - naja. Die green beans waren gut, die sweet potatoe Pampe war widerlich süß. Ist das Zeug immer so süß?


    Und es gibt schöne Ranger Talks am Abend.


    Es gibt auch einen evening stroll (oder so ähnlich). Meinst du den? Das ist bestimmt klasse.


    Als wir es vor glaube ich vier Jahren besuchen wollten waren leider alle Parks geschlossen.


    Das ist gemein, White Sands ist echt ein Highlight.


    Ist er gut zu erkennen und zu welcher Tageszeit bist du ihn gegangen? Das müsste doch zwischen 10 und 17 Uhr gewesen sein, oder?


    War am späten Nachmittag. Die 10-17 Uhr Empfehlung betrifft vor allem die Sommermonate. Dann wäre der Trail für mich absolut tabu, das geht gar nicht. Auf diese Weise ist auch das französische Ehepaar ums Leben gekommen. Der Trailanfang ist zugekleistert mit Warnhinweisen aller Art. Der Name ist gefährlich: Alkali Flat - dabei ist der Trail ganz sicher alles, aber nicht flat.


    Das haben wir auch gemacht


    Wir auch schon mal in grauer Vorzeit: 1994


    Stahlblauer Himmel und dann die weiße Hügellandschaft, einmalig


    White Sands ist wirklich genial. Einmalig.

    So, nach einer kleinen schöpferischen Pause geht´s weiter. Ich hoffe alle sind noch bei Kräften und kommen mit.


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    Zum Frühstück gibt es das Übliche: Raisin Bran und Joghurt. Der Kaffee ist sogar einigermaßen erträglich. Bei wieder einmal bestem Wetter fahre ich ein paar exits südlich auf der I25 und biege dann ab Richtung Abo. Dort besuche ich die Ruinen, die zum Salinas Pueblo Missions National Monument gehören.


    Dort bin ich ganz alleine und mache ein paar Fotos bei perfektem Licht.




    Auf ganz einsamer Strecke komme ich dann in den kleinen Ort Mountainair. Ein Sheriff wacht heute, am Sonntagmorgen, aufmerksam darüber, dass niemand zu schnell fährt, aber ich halte mich exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzung. An einem Frisörladen finde ich ein schönes mural.



    Mountainair hat einen morbiden Charme, teilweise wirkt der Ort etwas vernachlässigt, man ist hier aber auch in der absoluten Pampa.



    Ich fahre weiter nach Süden, wobei die Straße durch das Zentrum New Mexicos noch einsamer wird und nach ein paar Meilen immer exakt rechtwinklig verläuft. Schnurstracks geradeaus. Dann 90° links nach Osten. Dann wieder schnurstracks geradeaus usw. Das Mini-Kaff Claunch besteht in Wirklichkeit nur aus zwei Häusern. Population 7 oder so. Nach etwa einer Stunde erreiche ich eine weitere Sektion des National Monuments: Gran Quivira. Hier ist nur eine deutsche Familie abgesehen von meiner Wenigkeit unterwegs.


    Ein Ranger empfiehlt mir auf den Wegen zu bleiben, da wohl viele Klapperschlangen unterwegs seien. Ich streune durch den Ruinenkomplex und mache viele Fotos.




    Die blühenden Kakteen sind natürlich auch ein paar Bilder wert.




    Kaum zu glauben, aber die Straße wird Richtung Süden noch einsamer.


    Ich komme nach Carrizozo, wo ich eigentlich einen Burger essen wollte, aber ich finde auf die Schnelle keine food chain. Auch in Tularosa gibt es nichts - außer Subway, worauf ich heute keine Lust habe - und deshalb fahre ich durch bis Alamogordo. Dort fahre ich erst einmal die Durchgangsstraße rauf und runter, um die Motellage zu checken. Beim Quality Inn steige ich ab. Das Zimmer ist zwar noch nicht frei, aber ich erledige schon mal alle Formalitäten und gehe dann nach gegenüber zu Carl´s Jr. Ich habe tierischen Hunger und das Double Cheeseburger Menu kommt gelegen.


    Anschließend fahre ich nach White Sands, das nur ein paar Meilen südlich liegt.



    Die ersten Aussichtspunkte sind allesamt gesperrt. Aus irgendeinem Grund wurde ein security corridor eingerichtet und man darf noch nicht einmal halten. Gut, dass ich hier schon einige Male (1994, 2012) war. Also fahre ich bis zum Ende der Parkstraße durch ins Heart of the Dunes. Dort möchte ich den Alkali Flat Trail machen - das ist jener berüchtigte trail, auf dem 2015 ein französisches Ehepaar tödlich verunglückte.


    Zu Beginn gibt es massenhaft Sicherheitshinweise.




    Der trail selbst ist mit roten Stangen markiert, damit sich auch ja niemand verläuft. Der Weg führt vor allem auf den ersten Kilometern die Dünen rauf und runter und ist dadurch ziemlich anstrengend. Aber auch davor wird gewarnt. Alkali Flat bedeutet nicht, dass es sich um einen ebenen Spazierweg handelt.



    Die Landschaft ist einmalig und faszinierend. Das Licht ist recht ordentlich und ich mache eine Menge Bilder. Hier ein paar Eindrücke von der knapp acht Kilometer lange Strecke:






    Ich bin ganz alleine unterwegs und es ist ziemlich heiß, so ca. 32° C. Meinen Wasservorrat bestehend aus vier kleinen Flaschen brauche ich fast ganz auf. Im Hochsommer tagsüber wäre dieser trail für mich tabu. Es wird auch dringend empfohlen zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr nicht zu wandern.


    Zurück beim Auto habe ich eigentlich vor das National Monument zu verlassen, zumal für 19.00 Uhr der offizielle Toreschluss ausgewiesen wird. Komischerweise aber fahren gerade jetzt massenhaft Autos in den Park hinein. Das nimmt kein Ende, irgendeine Veranstaltung scheint stattzufinden. Also fahre ich nur rüber zur Yucca Picnic Area, suche mir ein schönes Plätzchen auf den Dünen und gucke den Leuten zu und erfreue mich an der herrlichen Landschaft, die, je tiefer die Sonne steht, umso bezaubernder wirkt.





    Ich setze mich in den angenehm kühlen Sand der Dünen und lese ein wenig. Noch immer kommen viele Leute in den Park, machen Picknick und spielen im Sand.


    Langsam geht die Sonne unter und ich genieße diesen magischen Moment.





    Wow.


    Nun fahre ich zurück, es ist mittlerweile stockdunkel. Und noch immer kommt mir eine Autoschlange entgegen. Am Parkeingang regelt ein Ranger den Verkehr - keine Ahnung, was für eine Art Happening das ist, aber es scheint Usus zu sein bei den Einheimischen und von den Parkrangern unterstützt zu werden.


    Abends gehe ich zu Applebee´s. Ich habe einfach keine Lust nach etwas Anderem zu suchen, nachdem mir im Motel von zwei anderen Läden auf Nachfrage abgeraten worden war. Während ich im Eingangsbereich warte, kommt ein Typ mit Rauschebart und Schlapphut auf mich zu: "Air Force?" Ich: "No. Look like?" Er: "German?" Ich: "Got it!" Er war wohl einige Jahre in Stade stationiert und mag Deutschland. So sind die Amerikaner.


    Mein Sirloin Steak ist nicht besonders gut, aber ich bin da auch nicht der Maßstab als Nicht-Steak-Fan. Die pürierten Süßkartoffeln sind mir auch viel zu süß, die schmecken wie Nachtisch. Aber die grünen Bohnen sind ok. Naja, schon besser gegessen.

    Zwei bekannte Ziele die ich aber wenig schweißtreibrnder angegangen bin.


    Ich würde das wohl auch eher etwas aufteilen...


    ich zumindest dreiteilen.

    Grundsätzlich sollte man sich für diese drei National Monuments mehr Zeit nehmen, als ich das getan habe.


    Bei mir war es nur so, dass ich alle drei schon kannte - teilweise schon
    mehrfach besucht habe, so dass ein Schnelldurchlauf zur Auffrischung
    völlig ok war.


    Ansonsten braucht man m.E. für:


    El Morro: gut zwei Stunden (das reicht, denn im Wesentlichen ist es die Headlands Loop mit dem Inscription Rock)


    El Malpais: für El Calderon reicht der Trail, den ich gemacht habe, also etwa zwei Stunden; es gibt aber weitere interessante sections, zu denen man erstmal hinfahren muss und wo man auch - je nach Wanderaufwand (z.B. Rim Trail) - mehrere Stunden bleiben kann. El Malpais ist also nicht zuverallgemeinern, da es mehrere Sektionen gibt, die weit auseinanderliegen.


    Petroglyph: auch nicht leicht zu sagen, da es mehrere Canyons gibt. Pro Canyon vielleicht 1-2 Stunden. Rinconada habe ich z.B. überhaupt nicht richtig geschaftt, da ich ja zurück zur Schranke musste. ;) Boca Negra ist vielleicht für die meisten ausreichend.


    Und dass du auch den Mut hast, die einsamen Gravelroads zu fahren. Das traue ich mich alleine gar nicht, da ich völlig aufgeschmissen wäre, wenn mal was passiert.

    Man muss sich da schon drüber im Klaren sein, dass es ungemütlich werden kann, wenn etwas schief geht. Siehe z.B. der Reisebericht Big West Tour 2015 auf meiner Website mit der Reifenpanne im Death Valley. Das war alles andere als spaßig. Andererseits bekommt man meistens doch recht schnell Hilfe. Außerdem checke ich grundsätzlich immer bei der Mietwagenübernahme Werkzeug und Ersatzrad und Bedienungsanleitung seit dem Fast-Desaster im Death Valley.

    Kurz vorm Wochenende gibt es noch eine kleine Episode. Wieder pickepackevoll der Tag mit drei National Monuments. Dabei geht es ganz gemütlich los.


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    Heute bleibe ich ein bisschen länger im Motel, denn ich möchte mir noch den Live-Ticker für das Bayernspiel in Frankfurt reinziehen. Leider funktioniert das WLAN in der bei Tageslicht abgewohnt aussehenden Travelodge nicht, sodass ich nach nebenan zu Denny´s ausweichen muss. Garniert mit einem French Slam und Lisa-Maries Whatsapp-Kommentaren bekomme ich dort das Gegurke (1:1) mit. Bilder sehe ich leider nicht, ist aber vielleicht auch besser so.


    Nach dem Auschecken fahre ich einen exit zurück nach Westen und über Highway 53 zum El Morro National Monument. Dort mache ich den Headland Loop Trail, der zunächst an dem kleinen pond vorbei geht, der früher für die hier Station machenden Siedler eine wichtige Wasserquelle war ...



    ... und dann weiter zum Inscription Rock führt, wo sich viele Menschen im 19*. Jahrhundert verewigt hatten.




    Dann geht man um die Klippe herum und es beginnt der Aufstieg. Die views hinunter in die Ebene sind schon anfangs recht ordentlich.



    Wenn man ganz oben ist, steigert sich die Aussicht noch einmal deutlich.




    Man geht quasi direkt über den gelben und weißen Sandstein und einige in die Felsen gehauene Treppen und kommt zum Atsinna Pueblo.



    Dann geht es über eine lange und schmale Treppe und einige Serpentinen wieder hinunter zum Visitor Center, wo ich nach einer guten Stunde ankomme.


    Ich fahre jetzt zurück nach Osten zum benachbarten El Malpais National Monument (El Calderon Unit), wo ich den El Calderon Trail mache. Der Weg führt anfangs an einigen Höhlen vorbei.



    Die Landschaft ist sehr schön, vor allem ist es hier ganz ruhig. Nur ganz wenige Leute sind unterwegs.



    Der steile Aufstieg auf den Cinder Cone ist lohnenswert. Von hier oben ist die Aussicht sehr schön.




    Auch die Vegetation ist klasse. Gelb blühendes sagebrush, das im Wind schaukelt.



    Für die Wanderung, die ich zum Schluss ein wenig über eine (nur mit einem Jeep und das auch nur mit Können befahrbare) forest road abkürze, brauche ich etwa eine Stunde, was m.E. völlig ausreichend ist, um einen Eindruck von der Lava-Landschaft in dieser unit des National Monuments zu bekommen.


    Ich habe nur noch wenig Sprit im Tank und muss sehen, dass ich es zurück nach Grants schaffe. Klappt. Bei Denny´s halte ich noch mal und führe mir die Kommentare zum wenig erbaulichen Bayern-Spiel zu Gemüte. Mein nächstes Ziel ist das Petroglyph National Monument in Albuquerque. Ich fahre also wieder nach Osten und muss mich sputen, damit ich noch vor Toreschluss ankomme. Diese eher kleineren National Monuments schließen meistens pünktlich, in der Regel um 17.00 Uhr.


    Ich komme um 16.00 Uhr an und suche beim Visitor Center den Boca Negra Canyon. Bis ich kapiert habe, dass ich dafür noch ein paar Meilen weiterfahren muss, sind wieder ein paar Minuten weg.


    Den Mesa Point Trail im Boca Negra Canyon absolviere ich im Laufschritt. Ruckzuck die Mesa hoch, aber natürlich muss Zeit sein für ein paar Bilder von den Petroglyphen.





    Noch besser finde ich die Aussicht von oben über ABQ und die Sandia Mountains im Hintergrund.




    Schnell wieder zurück zum Auto und um 16.22 Uhr geht es schon weiter Richtung Rinconada Canyon. Dafür muss ich ein paar Meilen zurück fahren und komme um 16.30 Uhr an. Das Tor ist noch offen, aber es wird darauf hingewiesen, dass um 17.00 Uhr Zapfenstreich ist und man zurück beim Auto sein muss, wenn dieses nicht abgeschleppt werden soll.


    Gut, also kommt jetzt ein richtiges abendliches Workout. Im Wander-Joggingtempo laufe ich ca. eine Meile bis zu den historic pictures und mache ein paar Fotos.



    Mich wundert nur, dass manche Leute noch ganz entspannt unterwegs sind. Müssen die nicht auch pünktlich zum Auto? Ich traue mich nicht die ganze loop zu laufen und kehre nach einer Viertelstunde um. Ein, zwei Fotos noch.


    Um 17.01 Uhr bin ich wieder beim Auto. Schweißüberströmt, was einerseits an den abends noch 31° C im nicht vorhandenen Schatten liegt und andererseits an meinem Affentempo. Die Schranke ist zur Hälfte geschlossen, aber ich kann noch rausfahren.


    Jetzt erst kapiere ich, warum die Anderen so gemütlich gegangen sind - die waren so schlau und habe ihre Autos jenseits der Schranke abgestellt, aber dort waren eh kein Plätze mehr frei. Nachdem ich die böse Schranke hinter mir habe, nehme ich mir Zeit mich abzutrocknen und das völlig durchnässte T-Shirt zu wechseln. So kann ich unmöglich weiterfahren. Dann fahre ich ganz gemütlich bei gut fließendem ABQ-Feierabendverkehr die Interstate 25 south bis nach Los Lunas, wo ich für 64 USD im Quality Inn lande. Abends esse ich sehr leckere 4 Cheese Maccaronis bei Applebee´s.


    Hast du bei Dennys eigentlich eine Goldcard oder senator-Status?

    :smile2: Die hätte ich locker verdient. Präsidenten-Status.

    Entweder waren wir komplett falsch oder ich bin ein Banause. Uns hat es dort so gar nicht gefallen

    Oder das Licht war zu schlecht.


    Das Problem bei Bisti ist außerdem, dass es diesen einen riesigen breiten wash gibt, die ganze Action aber links und rechts davon ist. Die meisten Leute, die ich dort gesehen habe, haben kaum etwas gesehen.

    Der Bisti Arch ist leicht zu übersehen, es ist eine Miniformation mit einem Loch

    Ich bin mir fast sicher, dass ich daran vorbeigekommen bin und dachte "Nee, das isser nicht." Ohne Foto weiter. :smile2:

    Sei froh, dass es der Arm war, alleine unterwegs und ein Sturz, und man kann nicht mehr laufen ist noch schlimmer.

    Auf jeden Fall. Wenn es den Huf erwischt, ist erst mal Schluss mit lustig.

    Aber sag mal Voltaren auf offene Wunden? Ist das denn das richtige?

    Nee, ist falsch. Sollte man nicht nachahmen. Das Zeug soll nicht auf offene Wunden, weiß aber nicht, warum. Abgesehen davon, dass das ziemlich brennt. Blöd, wenn über den Schwellungen die Tapete runter ist. :smile2:


    Aber scheint wohl geholfen zu haben. :)

    Ja, auf jeden Fall. Ich war heilfroh.

    Die Nacht ist schmerzhaft. Mein Arm tut phasenweise weh wie Sau und ich weiß nicht, wie ich mich hinlegen soll. Hoffentlich wird das bald besser. Auf jeden Fall sorgt das dafür, dass ich es nicht lange im Bett aushalte und lieber etwas machen will, um auf andere Gedanken zu kommen. Nach dem Duschen kommt wieder dick Voltaren auf die verletzten Stellen. Das kühlt schön und soll vor allem gegen die Entzündungen helfen, die unter der Haut sitzen. Der Flügel ist unterhalb des Ellbogens hübsch angeschwollen und ziemlich empfindlich. Andererseits kann ich den Arm bewegen, drehen usw., so dass ich nach wie vor einen Bruch ausschließe.


    Das Frühstück im Best Western ist eine Klasse besser als in den Motels zuvor. Merkt man z.B. am Rührei, das frisch zubereitet zu sein scheint und wohl nicht aus der Tüte kommt. Aber auch an der sehr höflichen Bedienung, die zu den Tischen kommt und fragt, ob alles ok ist. Nach den üblichen Verrichtungen (Kühltasche mit Eis befüllen, Gepäck ins Auto, Auschecken etc.) bin ich startklar und decke mich erst einmal bei Safeway mit ein paar Grundnahrungsmitteln für den Tag ein (ein Donut mit Raspberrys und zwei Bismarcks mit Creme). Einen kritischen Blick werfe ich auf meine Reifen, die ein wenig luftarm aussehen, aber 27 psi sind bei der kalten Nacht wohl noch ok). Schon um 8.15 Uhr erreiche ich mein nächstes Ziel.



    Ich gehe kurz ins Visitor Center und spiele mit dem Gedanken eine Tour für das Balcony House zu buchen, aber die nächste geht schon um 9.30 Uhr und ich müsste mich schon sehr sputen und hätte wenig Zeit an den Aussichtspunkten vorher. Dabei ist doch gerade jetzt das Licht absolut perfekt zum Fotografieren. Also verzichte ich und fahre lieber ganz entspannt die Parkstraße weiter. Kein Stress bitte. Ich lasse es ganz langsam angehen und fahre der Reihe nach einige overlooks ab.


    Erst mal der Montezuma Valley Overlook.




    Im Prinzip bin ich hier alleine, jedoch wird ein anderes Auto gerade von einem Park-Ranger abgefertigt, der wohl geblitzt hatte. Also schön langsam fahren, schärfe ich mir ein. Dann komme ich zu einem der schönsten Aussichtspunkte im Park und dem gleichzeitig am höchsten gelegenen: Park Point.




    Auch hier kaum Publikum, nur ein Pärchen kommt mir auf dem kurzen Weg zum Aussichtspunkt entgegen, ansonsten habe ich den perfekten view ganz ungestört. Hier oben ist es ziemlich frisch, 49° F sind nicht gerade kuschelig. Das Laub ist schon braun gefärbt - hier steht bald der Winter vor der Tür.



    Ich fahre jetzt in einem Rutsch durch bis zum Cliff Palace, zu dem man leider nicht wandern kann wegen off-season closure. Eigentlich schade, dabei ist das Wetter doch perfekt. Die Sonne strahlt und mittlerweile ist es angenehm warm.



    Das House of Many Windows ist eine kleinere site, für die ich das lange Tele brauche (600 mm).



    Nächster Stopp: Soda Canyon Trailhead. Den kurzen Weg mache ich und werde mit zwei schönen overlooks belohnt. Zunächst der Balcony House Overlook, für den es aber ebenfalls ein langes Tele braucht. Wenn ich schon keine Tour dorthin mache, kann ich wenigstens auf diese Weise einen Eindruck bekommen.




    Dann kommt der eigentliche Soda Canyon Overlook. Im Hintergrund, stark herangezoomt, ragen die Gipfel der San Juan Mountains auf.




    Zurück beim Auto gibt es erst einmal einen leckeren Donut zur Belohnung. Dann fahre ich weiter zum Spruce Tree House. Auch hier ist der trail aus Sicherheitsgründen gesperrt, denn oberhalb der Ruinen droht ein Felsüberhang abzustürzen. Aber Fotos machen ist natürlich drin, jedoch wieder aus der Entfernung.




    Die Far View Sites lasse ich auch nicht aus.




    Das ebenfalls zum Far View Komplex gehörende Megalithic House ist mittlerweile überdacht. 1994 war es noch offen und Regen, Schnee und Sonne ausgesetzt.



    Nach ungefähr 4,5 Stunden verlasse ich Mesa Verde - wie 1994 und 2007 schwer beeindruckt. Nach ein paar Bilder von den Rockies im Hintergrund - so viel Zeit muss sein, auch wenn ich noch ein ganz schönes Tagesprogramm vor mir habe.




    Ich fahre zurück nach Cortez, wo ich zu Hause anrufe. Dann geht es weiter nach Shiprock, dort versuche ich ein gutes Foto vom Shiprock zu schießen, aber dafür müsste ich ein paar Meilen in die falsche Richtung fahren. Das ist mir zu umständlich und ich kehre wieder um. Lieber fahre ich jetzt weiter Richtung Osten zur schon hier ausgeschilderten Bisti Wilderness. Auf den Bisti Highway #371 geht es in südlicher Richtung und dann zweige ich links auf die gravel road ab, die zum kleinen Parkplatz der Bisti Wilderness Area führt.


    Im Prinzip ist die Strecke problemlos befahrbar, aber man sollte langsam unterwegs sein, denn es gibt etliche spitze reifenmordende Steine, die man nicht voll erwischen möchte. Ein paar Schleierwolken hängen am Himmel - nichts Bösartiges, aber für Fotos suboptimal. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ich laufe den bekannten riesigen wash Richtung Osten. Immer den GPS-Koordinaten in meinem Smartphone nach. Was für eine klasse Landschaft!





    Ich folge meinem Navi zu einer sehr fotogenen Hoodoo-Sektion am südlichen Rand des washs.



    Als ich die Cracked Eggs erreiche, einen der absoluten Höhepunkte der Bisti Badlands, der lange ein gut gehütetes Geheimnis von Insidern war, macht das Wetter, was es soll: es ist absolut perfekt. Das Licht ist grandios.





    Sind das Eier von Aliens?




    Leider finde ich den Bisti Arch nicht, nur diese Felsformationen, wo laut meinen Koordinaten eigentlich ein kleiner Arch sein sollte. Ist der vielleicht zusammengebrochen und hat nur noch die Ränder zurückgelassen? Ich suche hier und da, kann aber nichts entdecken, das auch nur annähernd nach Arch aussieht. Oder meine Koordinaten sind komplett falsch, was ich aber bezweifele.




    Meiner Meinung nach gibt es den Arch nicht mehr, aber ich möchte das nicht beschwören. Egal, es gibt auch so genug zu entdecken. Ich klettere auf eine Anhöhe und genieße von dort den Ausblick.




    Auf dem Rückweg treffe ich noch ein amerikanisches Pärchen, die es faszinierend finden, dass ich auf meinem Iphone GPS-Tracks nachlaufe. Die beiden stapfen komplett orientierungslos durch die Gegend und versuchen auf gut Glück irgendetwas zu finden. Von den Cracked Eggs haben sie noch nie etwas gehört und ich zeige ihnen die grobe Richtung. Noch ein Blick zurück.



    Nach ungefähr 2,5 Stunden bin ich wieder beim Auto und fahre nach Süden auf ganz einsamer Strecke. Perfektes Licht. An der Kreuzung zum Interstate 40 halte ich wieder an und fotografiere.



    Ich fahre ein paar Meilen nach Grants und beziehe für sehr günstige 49 USD ein Zimmer in der Travelodge. Gleich nebenan ist Denny´s - wie praktisch. Die männlichen Bedienungen sehen verdächtig nach Junkies aus, wirken komplett überfordert, sind aber sehr freundlich. Im Laufschritt flitzen sie durchs Lokal. Die weibliche Bedienung und der Manager sorgen dafür, dass in dem rappelvollen Laden alles einigermaßen läuft.


    Da das Essen relativ lange auf sich warten lässt, bekomme ich einen ice tea aufs Haus und eine Entschuldigung wegen des Services. Das Bourbon Chicken Skillet mit red potatoes und Broccoli ist fantastisch (viel besser als mein matschiger Caesar´s Side Salad) und das ist doch die Hauptsache.

    Nur der Sturz auf den Arm hätte nicht sein müssen


    Ja, das war wirklich unschön. Vor allem die Nacht danach.


    Hauptsache das iPhone ist noch ganz


    Eben. Man muss Prioritäten setzen. Arm oder Phone, das ist hier die Frage.


    Zwei intensive Tage


    Geht auch intensiv weiter.


    Der Arm klingt nach Aua.


    Das sage ich dir. An die Nacht erinnere ich mich nur ungerne.


    Nach dem Desaster mit Dennys wäre ich am nächsten Tag da aber nicht mehr hin.


    Ich war mindestens 100 Mal bei Denny´s. Ein Mal richtig schlecht, und das war in Bernalillo. In Cortez war es wieder wie sonst auch: für meinen Geschmack sehr gut.

    Ich glaube, ihr könnt wieder einen Tag vertragen. Wenn ich zu schnell bin, bitte Bescheid sagen, dann trete ich etwas auf die Bremse. Muss nur vor meinem Florida-Urlaub Anfang April fertigwerden.


    Nach all den vollen Tagen kommt diesmal übrigens ein richtig voller. Randvoll sozusagen. ;ws108;


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    Um 7.45 Uhr bin ich schon wieder auf der Piste. Das Wetter ist wieder einmal prächtig, von den Wolken des gestrigen Nachmittags keine Spur mehr. Die Luft ist ganz klar und frisch und die Sonne lacht vom kräftig blauen Himmel. Traumhaft! Das Frühstück im Motel ist wie immer - ach, halt, doch nicht ganz: der Kaffee ist sogar genießbar. Ich fahre ungefähr 25 Meilen nach Norden, verpasse die Abfahrt in die Cazebo Road linker Hand und überlege, ob ich einen an dieser Stelle verbotenen U-Turn mache.


    Gut, dass ich das habe sein lassen, denn wie aus dem Nichts kommt mir ein State Trooper entgegen, der das bestimmt weniger lustig gefunden hätte. Also kann ich erst im nächsten Ort Cuba, zwei, drei Meilen weiter, umdrehen und dann rechts Richtung Ojito Wilderness Area (Cazebo Road) abbiegen. Ein paar Meilen geht es auf gut gegradeter Strecke (etwas gravel, hauptsächlich fester dirt) bei ganz relaxtem Tempo (ca. 20 mph).



    Vier Meilen später bin ich bei dem kleinen Parkplatz, von wo aus es zu Fuß weiter geht. Vor mir ist ein anderes Auto gefahren, und der Fahrer spricht mich auf mein kalifornisches Nummernschild an: "You´re a long way from home."


    Gegenüber des Parkplatzes geht es querfeldein den GPS-Koordinaten nach durch die Pampa einem kleinen Pfad entlang zu einem Weidezaun. Beim Gehen bin ich ein wenig vorsichtig, denn das Gras ist hoch und ich habe keine Lust eine Klapperschlange aus ihrem Morgenschlaf zu wecken.



    Bald liegen die bunten Felsformationen der San Ysidro Badlands vor mir.



    Ich klettere ein wenig durch die Felsen und mache viele Fotos.




    Ungefähr eine Stunde halte ich mich in dem Gebiet mit den farbenfrohen Felsen und Hoodoos auf und folge dann einen kleinen wash zurück zum Auto.


    In Cuba decke ich mich bei Subway mit einem tuna sandwich ein. Die freundliche Bedienung tauscht netterweise vorher das Avocado aus, welches nicht mehr ganz frisch aussieht. Dann geht es weiter nach Norden, wobei ich die Musik mal etwas lauter höre (Apologies, I have none).


    Ungefähr 25 Meilen südlich von Bloomfield verpasse ich wieder die Abfahrt - diesmal zur De-Na-Zin Wilderness Area. Ich muss bestimmt acht Meilen in die falsche Richtung fahren, drehe dann, fahre wieder an der Abzweigung vorbei und halte dann erst einmal an und gucke im Navi nach, was ich eigentlich für einen Blödsinn verzapfe. Wieder Umdrehen und dann mal langsam und Augen auf. Aha, geht doch, jetzt sehe ich den Abzweig links und biege ab.


    Die ersten acht Meilen sind gravel mit vielen spitzen Steinen und ich fahre sehr langsam. Dann kommt eine scharfe Linkskurve und der Bodenbelag wechselt. Es ist jetzt relativ sandig, dabei aber völlig unproblematisch zu fahren.



    Nach einer Weile passiere ich eine kleine Gasbohranlage linker Hand und wenig später liegt rechts der kleine Parkplatz, wo ich mein Auto abstelle.


    Hier steht noch ein anderes Auto, der Fahrer grüßt mich freundlich. Ich packe meine Rucksack mit Getränken, einem Power-Akku fürs Smartphone und dem Sandwich aus Cuba und marschiere los. Zunächst geht es durch ganz flache Sagebrush-Landschaft.



    Dann biege ich links ab in einen schmalen wash.



    Hier gibt es schon reichlich gute Fotomotive: bunte Felsen, bunte Blumen...




    Der kleine wash trifft dann auf einen breiten wash, wo ich links abbiege. Dann ist erst einmal Mittagspause angesagt. Es ist mittlerweile ziemlich heiß und ich bin froh etwas Schatten unter einem Felsvorsprung zu finden. Dann weiter. Leider gehe ich etwas zu weit - heute scheint der Tag der verpassten Abbiegungen zu sein - und muss ein paar Schritte zurück laufen, um dann in einen ganz schmalen wash abzubiegen. Dieser erst führt richtig in das Herz der Hoodoo- und Badland-Landschaft.





    Blöd nur, dass der Weg nach einer Weile versperrt zu sein scheint. Hier muss es wohl in letzter Zeit größere Erosionen gegeben haben. Kein Durchkommen. Ich klettere bergauf, um bessere Sicht in das Felsenlabyrinth zu haben, was mir schon mal sehr schöne Fotos beschert.




    Aber wie soll ich jetzt weitergehen? Bzw. wo? Ich versuche es auf gut Glück auf selbstausgedachter Route, denn die GPS-Strecke, die ich im Navi habe, funktioniert nicht mehr. Die richtige Richtung habe ich, doch ich passe ein Mal nicht auf, rutsche aus und lande auf dem rechten Arm beim Versuch das Iphone vorm Aufschlagen zu bewahren. Aua! Abschürfungen von der Hand bis zum Ellbogen und eine Schwellung etwas unterhalb des Ellbogens sind das Resultat.


    Egal, ich kann mich jetzt nicht mit den Schmerzen aufhalten, sondern muss sehen, dass ich heil aus dem Felsenwirrwarr herauskomme. Einen Weg gibt es schon lange nicht mehr und ich kraxele mal bergauf, dann wieder steil bergab los. Dann realisiere ich, dass ich wieder im dem kleinen wash gelandet bin, an dem ich auf dem Hinweg erst vorbeigelaufen bin.


    Weitere Experimente mache ich nicht mehr, sondern gehe den gleichen Weg durch den breiten wash zurück Richtung Parkplatz. Ich habe keine Lust mehr querfeldein zu laufen bzw. zu klettern und bin überzeugt auch so einen im wahrsten Sinne des Wortes sehr nachhaltigen Eindruck von der bizarren De-Na-Zin Landschaft bekommen zu haben. Auf dem Rückweg treffe ich noch ein Pärchen, die ein wenig orientierungslos durch den breiten wash schlendern und mich fragen: "Where is all the action?" Dummerweise verpasse ich wieder einmal einen Abzweig - diesmal den in den kleineren wash, der zurück zum Parkplatz geht und muss ein wenig im Navi suchen, wo ich eigentlich hin muss. Meine Güte, wie oft bin ich heute eigentlich schon falsch oder gar nicht abgebogen?


    Nach ein wenig Trial-and-Error komme ich nach insgesamt drei Stunden doch noch zum Auto und fahre den gleichen Weg zurück. Als ich den Highway 550 erreiche, geht es links ab Richtung Norden. Schon nach wenigen Meilen kommt rechts der Abzweig zur Angel Peak Scenic Area, den ich ausnahmsweise mal nicht verpasse. Die Straße ist trocken und damit ganz einfach zu fahren. Ich fahre diverse Aussichtspunkte ab. Zunächst kommt der Badlands Overlook:



    Ein paar hundert Meter weiter sieht es ähnlich aus:



    Nun kommt der Castle Rock Overlook:



    Auch die Cliffs Picnic Area steuere ich an.



    Zum Schluss der Blick vom Angel Peak Campground auf den Angel Peak.




    Auf dem Rückweg stoppe ich noch bei der Sage Picnic Area.



    Gegen 16.00 Uhr bin ich wieder auf dem Highway 550, dem ich weiter nach Norden folge. Aber erst buche ich telefonisch das Best Western in Cortez (CO) für noch akzeptable 101 USD. Eigentlich hatte ich nur vor bis Bloomfield zu fahren und dort zu übernachten, aber dafür ist es noch zu früh.


    Ich komme durch Aztec, tanke für 2,25 USD und bin angenehm überrascht, dass der kleine Ort einen lebendigen Eindruck macht. Die Main Street ist ganz hübsch und Aztec scheint nicht das Schicksal vieler heruntergekommener Kleinstädte im Südwesten zu teilen, die kurz vorm Aussterben zu sein scheinen. In Durango ist ziemlich heftiger Verkehr und an einer roten Ampel muss ich scharf bremsen. Beinahe wäre mir ein Wohnmobil hinten drauf gescheppert, aber der Fahrer passt glücklicherweise auf und kann noch ausscheren. Das hätte gerade noch gefehlt.


    In Cortez checke ich ein, räume meine Sachen aufs Zimmer und fahre dann gleich wieder los zu Denny´s. Ist ein Classic Diner, sehr hübsch gemacht, auch die Blueberry Pancakes, die ich am Counter esse, sind klasse.



    Mein Arm ist mittlerweile ziemlich geschwollen und die Abschürfungen schrimmen ganz schön, aber ich habe Voltaren mit und balsamiere mich damit dick ein. Sollte wohl nichts gebrochen sein, das müsste wohl noch stärker schmerzen.


    Abends gehe ich noch ein wenig in den Hot Tub und relaxe ein wenig.

    In Bernalillo gibt es nur eine Alternative zum Essen: The Range Café - das ist richtig, richtig gut, für das nächste Mal dann.


    Guter Tipp. Danke. Werde ich mir merken.


    Ich bin jetzt völlig unschlüssig, wohin ich im November soll.


    Es gibt so viele Möglichkeiten. Das ist im Südwesten echt der Wahnsinn. Petrified Forest ist m.E. ein must see.


    Bei unserer Tour im November 2015 konnten wir leider nicht azf den Sandia Peak fahren.


    Ist auch nicht soooo tragisch. 25 USD sind auch ein stolzer Preis. Mit einer Familie machen das wohl nur die Wenigsten.


    Uns ging es bei Dennys auch mal so wie dir, seitdem waren wir nie wieder in einem.


    Ich war schon so oft bei Denny´s - aber so schlecht war es nie auch nur annähernd. Wäre ich nicht so müde gewesen, wäre das Essen zurückgegangen.

    So, liebe Freunde. Alle aufgestanden? Auch die Studenten? ;te:


    Dann kann es weitergehen. Wir kommen heute nach New Mexico. Wandern, Seilbahn fahren, Shoppen - alles dabei.


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    Gegen 6.30 Uhr springe ich aus den Federn, wobei ich jetzt schon eine Stunde weiter bin, denn Gallup liegt in New Mexico und im Gegensatz zu Arizona gilt hier die Sommerzeit. Die Nacht war nicht wirklich erholsam, denn alle paar Minuten tutete ein Zug in gewaltiger Lautstärke. Das ging quasi ohne nennenswerte Pause, auch mitten in der allertiefsten Nacht fuhren ewig lange Güterzüge durch. Das Quality Inn bzw. ganz Gallup liegt scheinbar direkt an einer Haupt-Amtrak- bzw. Güterzugverbindungslinie.


    Anschließend eine kleine Skype-Runde, bevor es zum Frühstück geht. Raisin Bran und Joghurt, aber der Kaffee ist genau so ungenießbar wie in den Quality Inns zuvor.


    Draußen ist es bibber-kalt, so ca. 5 Grad Celsius. Meine kurzen Klamotten sind ein wenig wagemutig, aber ich will heute morgen wandern und werde noch früh genug ins Schwitzen kommen, denn der Pyramid Peak im Red Rock Park ruft.



    Um kurz vor 8.00 Uhr bin ich schon beim Parkplatz vom Pyramid Trail. Der erste Teil des Weges liegt im Schatten
    und ich friere ziemlich, aber dann kommt die erste längere Sonnenpassage und es ist nur noch angenehm kühl.



    Je höher ich komme und die Sonne klettert, desto wärmer wird es. Bald kann ich den Gipfel sehen. Da muss ich wohl rauf.



    Ungefähr eine Stunde in flottem Tempo braucht man für den Aufstieg, der zum Schluss doch ganz schön anstrengend und steil ist. Belohnt wird man mit einer faszinierenden Aussicht über Gallup und die halbwüstenartige Landschaft.




    Auf dem Rückweg mache ich wieder ein paar Fotos.



    Im Hintergrund sieht man den Church Rock - auch ein lohnenswertes Wanderziel, das ich mir aber für irgendwann einmal aufspare.



    Für den Weg vom Gipfel zurück zum Auto brauche ich nur ca. eine halbe Stunde, allerdings gehe ich sehr schnell. Während der Wanderung ist mir nur ein Pärchen begegnet, ansonsten war ich ganz alleine unterwegs.


    Nun geht es weiter Richtung Osten über die Interstate 40. Es geht flott voran und gegen Mittag bin ich bereits in Albuquerque. Hier kreuzen zwei Interstates und ich wechsele auf die I25 north, die ich bei exit 241 wieder verlasse. Dort tanke ich bei Vallejo für erfreuliche 1,99 USD. Ungefähr sechs Meilen weiter erreiche ich den Parkplatz der Sandia Peak Tramway, wo ich zwei USD Parkgebühr zahlen muss. Stolze 25 USD kostet ein Ticket für Flight (!) #12 zum Gipfel, der bereits nach wenigen Minuten startet. Unterwegs erklärt der train operator Einiges über den Sandia Peak, auch, wieso 'sandia' (wegen der besonderen wassermelonenartigen Färbung der Felsen bei bestimmtem Licht).


    Die Fahrt dauert ca. eine Viertelstunde und ich mache ein paar Bilder durch die getönten Scheiben der Gondel.






    Auf dem Gipfel ist es wie erwartet ziemlich frisch - immerhin bin ich auf über 10.000 Fuß Höhe über NN. Die Aussicht ist ganz ok, aber auch nicht überwältigend, zumal ein großer Teil von Albuquerque und den Ebenen ringsum im Gegenlicht liegen.




    Ich halte mich nur eine halbe Stunde auf. Zum Hinsetzen ist es mir zu windig und außerdem wollte ich nur mal sehen, wie es von oben aussieht, und das habe geht relativ schnell. Während der Rückfahrt mache ich noch ein paar Bilder, hier von der uns entgegenkommenden Gondel, die andere Gäste auf den Gipfel befördert. Das ist bestimmt Flight #13.



    Zurück im Tal fahre ich weiter nach Norden Richtung Bernalillo, wo ich schon einmal die Übernachtungsfrage kläre. 54 USD inkl. Coupon-Rabatt kostet mich das Days Inn. Ich skype mit meiner Familie zu Hause, halte mich ungefähr eine halbe Stunde auf und starte dann Richtung Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument.


    Den Cave Loop Trail kenne ich zwar schon, aber der Weg ist immer wieder schön und bietet prima Fotomotive. Leider haben sich ein paar Schleierwolken vor die Sonne geschoben. Das erste Mal in diesem Urlaub, dass ich überhaupt nennenswerte Wolken zu Gesicht bekomme.




    Die cave, die dem trail ihrem Namen gegeben hat und von den indianischen Ureinwohnern in den weichen Fels gegraben wurde, sieht nicht besonders spektakulär aus, ist aber auf jeden Fall ein Foto wert. Ihr Alter ist unbekannt.



    Nach diesem kleinen Spaziergang fahre ich die etwa 3,5 Meilen lange unasphaltierte Strecke zum Veterans Memorial Overlook, die bei meinem letzten Besuch vor vier Jahr wegen starker Auswaschungen gesperrt war. Die gravel road ist harmlos und bei vorsichtiger Fahrweise mit normalen Straßen-PKWs befahrbar. Den Aussichtspunkt habe ich ganz für mich alleine, keine Menschenseele ist hier unterwegs.





    Auf gleicher Strecke - gibt ja auch keine andere Zufahrt - geht es zurück.



    Da mich meine neue Super-Duper-Sonnenbrille gewaltig nervt, beschließe ich spontan nicht auf die I25 south zurück nach Bernalillo zu fahren, sondern ein paar exits in nördlicher Richtung zu den Santa Fé Fashion Outlets. Ungefähr 13 Meilen in die falsche Richtung muss ich fahren, dann bin ich da. Hier ist merkwürdig wenig los. Viele Läden stehen leer, kaum Kunden, die Mall macht einen aussterbenden Eindruck. Immerhin gibt es Sunglass Hut, wo ich, nachdem ich den ausschweifigen Begrüßungs- und Anpreisungswortschwall des sehr freundlichen Verkäufers (Was ist im Angebot? Was passiert, wenn ich zwei Brillen kaufe? Drei? etc.) über mich ergehen lassen habe, eine richtig hochwertige Reevo-Sonnenbrille bekomme, die von 188 USD runter gesetzt 79 USD kosten soll. Beim Einbonnen an der Kasse spuckt der Computer nur noch 54 USD aus, was den Verkäufer schier aus dem Häuschen bringt und ich gerne akzeptiere.


    Zurück in Bernalillo möchte ich wieder zu Applebee´s, aber der Laden scheint geschlossen zu sein, also fahre ich zu Denny´s, was sich als Fehler rausstellt. Zum ersten Mal nach zig Denny´s-Besuchen bekomme ich richtig schlechtes Essen. Die Spaghetti & Meatballs sind fast kalt, klebrig und eigentlich reklamationswürdig, aber ich bin mittlerweile ziemlich erschossen und will nur noch aufs Bett, deshalb akzeptiere ich das ausnahmsweise mal so.


    Ich gehe wieder früh schlafen, denn der Jet-Lag hat noch immer nicht gänzlich locker gelassen.