California & More 2014

  • Das war jetzt mein dritter Aufenthalt im Yosemite und auch, wenn mich jetzt alle steinigen: mit dem Park werde ich nicht warm. Ein viertes Mal herzufahren werde ich mir reiflich überlegen.


    Auf einen vierten Besuch haben wir auch verzichtet. Dreimal genügte, das vierte mal sind wir nur über den Tioga durchgefahren.


    Ernst

  • Tag 6: Sonntag, 10. August 2014 von Mariposa nach Minden, NV


    Nach Frühstück und Tankstopp begaben wir uns heute Morgen auf den HWY 49, den Golden Chain Highway. Dieser beginnt in Oakhurst und verläuft durch viele Städtchen des Goldrush von 1849, daher der Name. Die Straße war gesäumt von Kiefernzapfen und schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinunter nach Sonora.


    Wir wollten aber nicht den Sonora Pass durch die Berge nehmen, sondern den nördlicheren Ebbetts Pass, der als Scenic Byway ausgewiesen war.
    Der Californische Pionier John Ebbett durchquerte mit Maultieren im April 1851 die Sierra Nevada auf diesem Weg. Zu dem Zeitpunkt lag hier außergewöhnlich wenig Schnee, so dass er die Route für geeignet für die neu zu bauende transkontinentale Eisenbahn hielt. Nun ja, die Bahnstrecke wurde nicht gebaut und der Pass ist wohl nicht umsonst von November bis Mai wegen Schneemassen gesperrt. 1851 war wohl wirklich ein außergewöhnliches Jahr…


    Anfangs war die Strecke wirklich schön….





    ….besonders die bemoosten Bäume gefielen mir gut.



    Dann aber folgte der schwierige Teil. Teilweise kamen wir wirklich nur noch im Schritt-Tempo voran. Ganz schlimm war es bei Gegenverkehr, oftmals blieb einer stehen, um den anderen vorbeizulassen. Dazu kam, dass es keine Restareas oder Parkmöglichkeiten gab, wo man mal verschnaufen konnte. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. RV´s oder Autos mit Trailer haben wir gar nicht gesehen, zum Glück! Am Ende waren wir von den Bergstraßen doch ziemlich genervt.


    Irgendwann am Nachmittag kamen wir endlich in South Lake Tahoe an und was soll ich sagen……es regnete. So kurvten wir ein wenig durch die Straßen und sahen uns die teilweise ganz hübschen Häuschen an. Ein wenig sah es aus wie in Venedig, nur neuer…



    Der Regen hörte nicht auf, und da wir sowieso ziemlich erledigt von der Fahrt waren, wollten wir in Stateline ins HardRockCafe zum Essen und danach ins Hotel. Wieder nix! Unter der angegebenen Adresse vom HRC war das Harveys Hotel, daneben ein Schild: Coming Soon HardRock Hotel & Casino. Blöd gelaufen.


    In Stateline ist die Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, was man daran erkennt, dass auf der Nevadaseite sofort die Hotelkomplexe mit Casinos aus dem Boden sprießen.
    Unser Motel für die Nacht liegt aber in Minden, NV. Ich hatte es ausgewählt, weil mein Mann ebenfalls gebürtiger Mindener ist, allerdings aus Minden, OWL. So fuhren wir noch einmal eine kurze, aber nervige Bergstrecke und kamen dann endlich wieder in eine Ebene, das Carson Valley.
    Wir mieteten uns in unserem Motel ein und gingen nur noch schnell zu McDonalds nebenan.
    Allerdings ließ mir das mit dem HRC keine Ruhe und ich recherchierte noch einmal im Netz: das HRC befindet sich innerhalb des Hotel/Casino-Komplexes Harvey´s. Nun ja, morgen ist auch noch ein Tag.


    Statistik:
    Gefahren: 239 Meilen / 385 km ( gefühlt aber viel mehr)
    Getankt: Mariposa – 4,19$/Gall. – 13,4 Gall – 56,45$
    Geschwitzt: max. 83°F / 28°C
    Geschlafen: HIE Minden ( 1 King Bed Suite , 1 Sofabed $146,98/€ 37,20pP)
    Gut, komfortabel, gutes Frühstück, gute Betten, Lift vorhanden!
    Highlight des Tages:
    ---J: endlich wieder flaches Land
    ---I: keine Angabe
    ---L: keine Angabe



    Tag 7: Montag, 11. August 2014 von Minden,NV nach Chester, CA


    Das HRC öffnete erst um 11 Uhr und bis dahin mussten wir die Zeit ja irgendwie sinnvoll nutzen. Vom Lake Tahoe hatten wir bisher wegen des Regens gestern gar nichts gesehen und so fuhren wir noch einmal zurück.


    Der Lake Tahoe, dessen Wassermenge ausreichen würde, um ganz Kaliforniern 14 Inches/35 cm hoch mit Wasser zu bedecken, wurde von den Washoe-Indianern „Großes Wasser“ genannt. Ihrer Legende nach entstand der See, als ein Böser Geist einen unschuldigen Krieger verfolgte. Um dem Krieger zu helfen, erhielt er vom Guten Geist einen Zweig mit Blättern. Jedes Mal, wenn der Krieger ein Blatt auf den Boden warf, musste der Böse Geist es erst umrunden, bevor der die Verfolgung fortsetzen konnte. Der Krieger ließ aber aus lauter Angst den ganzen Ast fallen und so entstand der Lake Tahoe.


    Die Zufahrt zur Emerald Bay war aber schon wieder sehr grenzwertig, eng, steil, Haarnadelkurven. Die Seitenstreifen sind teilweise gar nicht vorhanden und es geht steil bergab. Nichts für meinen Mann! Der Ausblick auf den See beruhigt dann das Nervenkostüm wieder ein wenig.
    Der See ist für seine tiefblaue Farbe bekannt. In der Emerald Bay liegt die einzige Insel, Fannette Island.



    An den See-Ufern kann man baden oder sich ein Boot ausleihen.




    Wieder in South Lake Tahoe bummeln wir noch ein wenig durch den Ort und nehmen einen Kaffee. Dann fahren wir wieder nach Nevada und laufen schnell in´s Harvey´s….



    ….lassen das Casino links liegen…..



    …..und holen einen Pin im HRC.


    Eigentlich hatte ich die weitere Strecke nach Chester ja über Truckee und die #89/#70 geplant, aber von Bergen hatten wir die Nase gestrichen voll. Zum Glück sind wir ja flexibel und fuhren nun östlich des Lake Tahoe über die #50 wieder zum HWY 395.


    Am Washoe Lake fanden wir ein nettes Picknickplätzchen, zwar in der prallen Sonne, aber so heiß war es nicht.




    Hier hat es uns sehr gut gefallen, aber über den Wetlands sahen wir schon wieder die ersten dunklen Wolken.
    Gestern im Motel hatte ich einen Flyer vom Outlet in Sparks gefunden, das sollte unser nächstes Ziel sein.
    Im Nachhinein war dieses Outlet das Schönste unserer Reise. Hier haben wir auch am meisten gekauft.


    Das Areal war sehr großzügig angelegt, überall waren Sitzmöglichkeiten und kleine oder größere Kunstwerke. Ein paar (?) Impressionen….





    Dieser Fisch hat mir besonders gut gefallen, er ist aus lauter kleinen Fischen zusammengesetzt…





    Das hier ist ein Sportgeschäft….




    Eine Bristlecone Pine…



    …..und eine Statue, im Hintergrund ein Kamin, der Im Winter wohl auch betrieben wird.



    Hier haben wir uns gern aufgehalten.


    Wir waren froh, nicht über enge Bergstraßen kurven zu müssen. Auch mit dunklen Wolken, aber das sind die Landschaften, die ich in Amerika so liebe:
    …. endlose lange, leere Straßen….





    …nur wenn man Glück hat, begegnet man einem Rindvieh….



    ….wenn kein Tor die Tiere von der Straße abhält.



    Dieser Baum trug schon Früchte….. (Leider habe ich im Vorbeifahren die Seitenscheibe nicht mehr heruntergekriegt auf die Schnelle. Bin überhaupt froh, dass ich ihn scharf auf´s Bild bekommen habe ;) )



    Am Ende des Tages kamen wir in Chester an. Unser Bad im Lake Alamanor musste leider ausfallen, aber wir wurden auch so nass: es gewitterte.
    Abendessen gab es in der kleinen Sportsbar neben dem Hotel.


    Statistik:
    Gefahren: 237 Meilen / 381 km
    Getankt: Minden, NV – 3,73$/Gall. 10,9 Gall. – 40,86$
    Geschwitzt: 70 - 75°F / 21 – 24°C
    Geschlafen: BW Rose Quartz Inn (Suite 2 Queen, 1 Sofabed $161,82/€41,32pP)
    Gut, Lift war da!
    Highlight des Tages:
    ---J: Picknick am Washoe Lake
    ---I: Emerald Bay
    ---L: Die neuen Schuhe aus dem Outlet

  • Der erste Tag war ja zum vergessen. Der zweite dann auf jeden Fall shoppingmäßig ein voller Erfolg :daumen1: Die vielen Statuen sind toll


    Mich hat am Lake Tahoe genervt, dass man kaum irgendwo so richtig an's Wasser kommt, alles zugebaut, wobei wir nur die Ostseite kennen

  • Lake Tahoe hat es bis heute nicht geschafft, mich davon zu überzeugen, dass ich da mal hin müsste :zuck:


    Ich muss es auch nicht haben. Lag halt auf dem Weg...


    Die Fotos dazu finde ich super


    Danke :drueck:


    Der Lake Tahoe ist wunderschön, aber total zu gebaut. Man kommt nur sehr schwer ans Wasser


    Das stimmt leider, hat mich auch gestört. Ich hatte zwar noch eine Ecke recherchiert, wo man wohl ans Wasser konnte, aber meine Reisebegleitung hat gestreikt :pfeiff2:


    Der zweite dann auf jeden Fall shoppingmäßig ein voller Erfolg Die vielen Statuen sind toll


    Irgendwie verkehrte Welt bei uns, die Männer shoppen lieber als ich :smile: . Aber das Outlet hat mir auch gut gefallen, ich war aber nicht in den Läden ;)

  • Wenn allerdings, wie alle schreiben, so viele Menschen unterwegs sind, weiß ich nicht, ob ich dort mal aufschlage.


    So extrem wie da habe ich es noch nie erlebt. Im Valley war es fast unmöglich, links abzubiegen. Absolut ätzend...


    Dürfen Kinder eigentlich durch´s Casino laufen


    Hier musste man ja durch, um zum HardRockShop zu kommen. In Las Vegas dürfen sie schon durchlaufen, nur an den Tischen stehenbleiben ist nicht. Da sagen die Croupiers dann schon mal was, wenn es zu offensichtlich ist.

  • Tag 8: Dienstag, 12. August 2014 von Chester nach Klamath Falls, OR


    Am Morgen hatten wir gutes Wetter und wir starteten in Richtung Lassen National Park.



    Eigentlich hatten wir gedacht, den Lassen lassen wir links liegen. Letztes Jahr im Yellowstone hatten wir ja genug geothermale Aktivität. Aber er lag nun mal auf dem Weg, und dann kann man ihn ja auch mal so mitnehmen.
    Aber vorher standen wir noch ein paar Minuten im Stau.



    Im Park war es sehr leer, kaum Besucher. Wir empfanden das sehr angenehm.





    Der Diademhäher beäugte uns genau.



    Wir hatten von vornherein geplant, nur die Viewpoints anzusehen, die direkt an der Straße sind, und dazu gehörte Sulphur Works.




    Die kochenden Mud Pots zeugen von vulkanischer Aktivität.



    Die Straße führt im Süden in den Park hinein, umrundet den Lassen Peak….



    ….und führt im Norden wieder aus dem Park heraus.


    Zwischendurch stoppten wir am wunderschönen Emerald Lake und lauschten dem Rauschen des Windes in den Bäumen. So muss sich Heidi gefühlt haben, wenn sie auf der Hütte beim Alm-Öhi war ;) .





    Wir hatten schon wieder so viele Höhenmeter geschafft, dass wir beim Aussteigen direkt in ein Sauerstoffzelt hätten umsteigen können. Oben auf dem Lassen Peak Highway waren gerade noch 57°F/14°C, die Jacken hatten wir griffbereit und auch nötig.


    Die Straße windet sich durch die karge Landschaft….




    ….bis zum Manzanita Lake hinunter.







    Hier war wieder deutlich mehr los, auf dem See konnte man paddeln oder baden.


    Auf unser nächstes Ziel, die Subway Cave, bin ich durch Thomas aufmerksam geworden. Dank seines Tipps hatten wir auch Taschenlampen dabei, und die Jacken ja sowieso. Danke, Thomas!




    Lavatunnel sind Höhlen, die sich aus Lavaflüssen bilden können. Sie entstehen, wenn ein Lavafluss an der Oberfläche zuerst erstarrt, aber im Inneren flüssig bleibt und weiterfließt. Nach dem Versiegen des Lavastromes kann dann ein Hohlraum entstehen.


    Über eine Treppe gelangt man in den Tunnel und relativ schnell wird es sehr dunkel. Mein Mann kehrt schnell wieder um, aber mein Sohn und ich knipsen die Taschenlampen an und stolpern weiter.




    Ganz plötzlich wurde es kalt und ein starker Luftzug brauste durch die Tunnelröhre. Wir zogen die Jacken an. Der Eindruck meines Sohnes war: Man stellt sich in den Kühlschrank und macht die Augen zu.


    Lustig war, dass wir ja nicht allein dort unten waren. Es machte uns und den entgegenkommenden Besuchern riesig Spaß, sich gegenseitig zu erschrecken. Was sind wir doch für Kindsköpfe!
    Schließlich sahen wir wieder Licht am Ende des Tunnels….



    ….und oberirdisch ging es dann zurück.
    Mein Mann hatte schon einen Picknickplatz entdeckt…



    ….und den Tisch gedeckt. Mit Tischdecke und Deko - etwas Stil muss sein…



    Auch hier gefielen mir die bemoosten Sträucher und Bäume.




    Weiter Richtung Norden roch die Luft dann wieder brenzlig. Auf der Höhe von Hat Creek waren riesige Waldareale abgebrannt, gelegentlich jedoch sah man einzelne, völlig unversehrte Häuser darin. Die Feuerwehr war eifrig unterwegs. (Die Fotos sind aus dem fahrenden Auto heraus gemacht)




    Interessant fand ich die Kiefern, die mit ihren weißen Aschenadeln wie Geisterbäume aussahen.



    Den Mount Shasta nehmen wir im Vorbeifahren mit, es liegt sogar noch etwas Schnee auf dem Gipfel.



    Wir überqueren die Grenze nach Oregon und bezogen unser Motel in Klamath Falls. Gegenüber beim Walmart konnten wir noch schnell ein paar Einkäufe erledigen, anschließend ging´s in Red´s Backwood BBQ zum Abendessen.


    Statistik:
    Gefahren: 236 Meilen / 380 km
    Getankt: Weed – 4,13$/Gall. – 16,91 Gall – 70,00$
    Geschwitzt: 57°F / 14°C im Lassen NP, bis 82°F / 28°C unterwegs
    Geschlafen: Microtel Inn & Suites (2 Queen, Rollaway $101,37 / €23,57pP)
    Rel. Kleine Zimmer, sonst sehr gut, Lift!
    Highlight des Tages:
    ---J: Subway Cave
    ---I: Wind in den Tannen am Emerald Lake
    ---L: Subway Cave

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