Vier Jahreszeiten in einem Urlaub

  • Monatelang hatten wir uns auf unseren diesjaehrigen Urlaub in Alberta gefreut. In den letzten Tagen davor stellte sich immer wieder die bange Frage, ob der Vulkan in Island ruhig bleibt und wir wie geplant fliegen koennen. Er blieb ruhig und so ging es am 7. September von DUS via LHR nach Calgary. Als wir abends gegen 9h vor dem Terminal auf den Hotelshuttle warteten machte sich schon der angekuendigte Wetterumschwung bemerkbar und es wehte ein frischer Wind.


    Nach einer kurzen Nacht wurden wir gegen 7:30h von Fraserway abgeholt, inzwischen regenete es und als wir in Airdrie ankamen ging der Regen in Schnee ueber. Na prima, genau das was man sich fuer den Urlaubsbeginn wuenscht :wut2: . Nachdem der Papierkram erledigt war und wir raus zum Auto gingen besserte sich die Laune schlagartig. Vor uns stand ein weisser Dogde Ram 3500 super duty mit Zwillingsbereifung und der allerbesten Ausstattung. Vom Satelittenradio bis zu beheizten und kuehlbaren Ledersitzen und beheizten Lenkrad war alles drin was an Ausstattung moeglich ist. Nicht zu vergessen muntere 400 Diesel-PS unter der gewaltigen Haube :D .


    Eine gruendliche Einweisung brauchten wir nicht (nach rd. 20x Womo weiss man wie alles funktioniert), nur kurz geschaut ob alles in Ordnung war und keine Beschaedigen vorhanden sind. Kurz vor 10h fuhren wir schon vom Hof. Danach einkaufen im Walmart und in den Liquor Store um Wein und unseren geliebten Fireball zu besorgen.


    Mittlerweile schneite es richtig stark und so beschlossen wir, dass wir fuer die Nacht einen CG mit Strom brauchen da durch den Gebrauch der Heizung schnell die Batterie schlappmachen wuerde. Also fuhren wir nach Banff auf den Tunnel Mtn. CG. Wie richtig das war zeigte sich am naechsten Morgen:


  • Der Wetterbericht hatte Recht behalten, ueber Nacht war es Winter geworden. Am Camper hingen Eiszapfen und bevor wir losfahren konnten musste gekratzt werden. Das ist bei einem solchen Auto gar nicht so einfach, an die Mitte der Frontscheibe kommt man einfach nicht dran! Dann eben nur so weit die Arme reichen, der Rest musste mit dem Geblaese getaut werden. Es schneite immer staerker so dass die Sicht sehr eingeschraenkt war. Deshalb fuhren wir zum Banff Springs Hotel, bummelten dort ein bisschen rum und anschliessend ins Luxton Museum.







    Nach einem leckeren Mittagessen in der Old Spaghetti Factory, einem Spaziergang am Lake Minnewanka liessen wir den Abend gemuetlich im Camper ausklingen, tranken Kakao mit Fireball. Wenn man nach draussen schaute, fuehlte es sich an wie Weihnachten.

  • Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Heute morgen war die weisse Pracht nochmal um einiges dicker geworden, ca. 25cm waren es jetzt! Nach dem Fruehstueck tappten wir dick vermummt zum Duschen und wie sollte es an einem solchen Tag auch anders kommen: auf den Steckdosen im Duschhaus war kein Strom :wut2: So mussten wir mit nassen Haaren durch die Kaelte zurueck zum Camper laufen und dort foenen. Danach hiess es wieder Schnee schippen.....


    Nach diesen Startschwierigkeiten machten wir uns auf den Weg nach Lake Louise.




    Der Schneefall hatte aufgehoert, aber der Himmel war immer noch grau. Trotzdem fuhren wir zum See, der hatte bei diesem Wetter eine ganz besondere Atmosphaere. Schoener Nebeneffekt war, dass nur wenige Besucher da waren. Wir spazierten bis zum Ende des Sees, weiter waere bei diesen Bedingungen nicht ratsam. Um uns aufzuwaermen goennten wir uns im Chateau Lake Louise einen Cocktail.






  • Kaum zu glauben, heute morgen strahlte die Sonne :clap1: , aber es war lausig kalt, -8 Grad! Egal, nix wie raus aus den Federn und schnell zum Moraine Lake bevor dort die Massen einfallen. Der recht kleine Parkplatz war schon gut gefuellt und ganze Busladungen Japaner rannten kichernd durch die Gegend.









    Es wurde immer voller und vor allem lauter. Wir moegen das gar nicht und blieben nicht lange. Weiter fuhren wir in den Yoho NP zum Emerald Lake.Je weiter wir uns von Lake Louise entfernten umso besser waermer wurde es, am Emerald Lake genuegte eine leichte Jacke.










    Uebernachtet haben wir dann nochmal auf dem Lake Louise CG. Abends konnte man sich noch gut draussen aufhalten, das laesst hoffen.

  • War wohl nix mit Wetterbesserung, wieder war als grau in grau. Trotzdem fuhren wir auf den Hwy 93, den Ice Fields Parkway. Bisher bin ich diese Strasse 4x gefahren, immer bei miesem Wetter. Scheinbar ist es mir nicht vergoennt. Das tolle Panorama konnte man teils nur erahnen. Wenigstens den Peyto Lake wollten wir uns ansehen, aber der eigentlich leichte Trail war total vereist und man musste hoellisch aufpassen um sich nicht hinzulegen. Teilweise musste man sich an Zweigen und Aesten festhalten, sonst waere man nicht hochgekommen. Der Anblick des leuchtend tuerkisfarbenen Sees belohnt aber fuer diese Muehe:


    li


    Zurueck zum Parkplatz liefen wir die Strasse runter, die die Busse nehmen. Das Foto zeigt den Weg zum Busplatz, der eigentliche Trail sah viel schlimmer aus:



    Wir fuhren den Hwy noch ein paar km weiter, das Wetter wurde aber noch schlechter. Also gedreht und kurzerhand die Route umgestellt. Ueber den Yoho und den Glacier NP nahmen wir Kurs auf Revelstoke. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich als wir den Kicking Horse Pass ueberquerten, mit jeden km wurde es waermer, abend zeigte das Thermometer schon 17 Grad :D . Uebernachtet haben wir auf dem KOA und konnten endlich das erste Campfire entfachen.

  • Die erste Nacht ohne Heizung! Geht doch! Wir fruehstuecken bei herrlichem Sonnenschein draussen und fahren anschliessend nach Revelstoke rein. Dort ist Farmersmarket und es werden Obst und Gemuese aus der Region angeboten. Alles sieht sehr gut aus, aber zu gesalzenen Preisen! Bevor wir die Meadows in die Sky Road hochfahren, muessen wir Propane nachfuellen, nach den kalten Naechten ist die erste Flasche leer.




    Wir hatten uns gleich am Parkeingang in Banff Jahrespaesse fuer die Nationalparks gekauft, so koennen wir einfach am Gate durchfahren. Bis zum Gipfel bieten sich schoene Ausblicke auf Revelstoke:



    Auf dem Gipfel spazieren wir ein wenig rum und genossen einfach die Umgebung.



    Auf dem Rueckweg eine Pause mit Aussicht:



    Weiter geht es ueber den Hwy 23 bis zum Blanket Creek PP. Dort uebernachten wir endlich so, wie wir es gerne haben:


  • So allmaehlich sind wir im richtigen Urlaubsmodus, die Entspannung setzt ein und alles geht gemuetlich voran. Heute nehmen wir die Faehre von Shelter Bay - Galena, die ist wie alle Inlandsfaehren in Kanada kostenlos. Am Anleger muessen wir zwar 1h warten, aber bei Kaiserwetter ist das kein Problem. Man kommt mit den anderen Wartenden ins Gespraech und die Zeit vergeht wie im Flug.


    Waehrend der 20-minuetigen Ueberfahrt:



    Da das Wetter so toll ist, fahren wir frueh den Summit Lake CG an um es dort so richtig zu geniessen. Das ist ein recht kleiner CG mit ca. 30 Plaetzen. Ein Host kuemmert sich liebevoll um alles. Ganz besonders sind hier die Klohaeuschen. Die sind nicht wie sonst ueblich dry sondern haben Wasserspuehlung, ein Waschbecken und eine Blumenvase mit frischen Blumen :daumen1:


  • Der Wettergott ist uns jetzt endgueltig hold und so geniessen wir die Weiterfahrt ueber den Hwy 6. Wir fahren durch herrliche Landschaften, stoppen kurz im verschlafenen New Denver am Slocan Lake. Weiter geht es ueber die 31c ueber die Berge. Wir koennen uns kaum satt sehen, einfach traumhaft.Schliesslich erreichen wir Kaslo am Kootenay Lake. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles geht ruhig und gemaechlich, ein Ort zum wohlfuehlen. Wir bummeln durch die Strassen, essen einen sehr leckeren Lachsburger im Blue Belle Cafe. Wir sitzen im Patio und es ist Sommer.






    Wir fahren weiter entlang des Kootenay Lakes zum Kokanee Creek PP. Der CG ist zwar sehr gepflegt und weiterlaeufig, man kann sogar am Beach schwimmen, aber CAN 30 fuer dry camping sind schon eine Hausnummer! Die Sani Station sollte noch mal CAN 5 extra kosten. Da sind wir von unseren anderen Camperurlauben aber andere Preise gewohnt! Wir wollen aber nicht weiterfahren und bleiben trotzdem hier.


    Im Bach neben dem CG sind die Kokanee Lachse (das sind Suesswasserlachse und verhaeltnismaessig klein) da, hier sahen wir auch die einzige Baerin waehrend des ganzen Urlaubs mit einem Cub, leider hatte ich da keinen Fotoaparat dabei. Andere Leute aber schon, eine Frau ging so nah ran dass die Mutter das Kleine auf einen Baum scheuchte und schon ganz unruhig mit dem Kopf pendelte. Wenn dann was passiert war natuerlich das Tier schuld......


  • Heute stand als erstes eine weitere Minikreuzfahrt an. Mit der Osprey 2000 ueberquerten wir in rd. 45 Minuten den Kootenay Lake.






    Am gegenueberliegenden Ufer wollte wir eigentlich auf den naechsten CG, aber leider gab es nur einen und der war alles andere als schoen. Also sind wir weitergefahren. Die Landschaft veraenderte sich jetzt, hier wird sogar Wein angebaut. Und inzwischen hatten wir 27 Grad!


    In Creston besuchten wir kurz das Visitor Center und erkundigten uns nach noch geoeffneten CG's und bekamen dort auch den Hinweis auf den kostenlosen Sani Dump am Municipal Park. Das Angebot nahmen wir gerne an. Der vom VC empfohlene CG gefiel uns nicht und so landeten wir schliesslich im Yakh Creek PP am Crownest Hwy. Schoen gelegen aber leider ist gegenueber eine Bahnlinie und es scheint als fuehren die Zuege durch den Camper :cursing:, mit CAN 16 aber endlich wieder zum normalen Preis.

  • Mann, Du legst aber auch ein Tempo vor :kreisler:



    Der Camper sieht gut aus! Gibts auch Fotos von Innen?

    Ja, morgen muss ich wieder arbeiten und dann ist erst mal Essig mit Zeit. Deshalb versuche ich heute soviel wie moeglich fertig zu kriegen.


    Fotos von innen habe ich leider nicht, kannst du dir aber hier anschauen:


    Rentals - Truck Camper with Slide out and Dinette - Fraserway RV



    Unserer hatte nur andere Polsterbezuege und der Tisch war an der Seite zur Sitzbank gerade. Zusaetzlich war neben dem Herd ein Apothekerschrank und das Bad mit Schiebetuere.

  • Man, was fuer eine Nacht! Es reicht ja nicht, dass diese daemlichen Zuege irre laute Motoren haben, nein die muessen auch noch alle paar Minuten hupen! Also frueh aufgestanden und nix wie weg. Heute wollten wir uns Fort Steele anschauen. Kurz vorher kamen wir am Original Fort Steele CG vorbei, zwar ein privater CG aber sehr nett angelegt, sauber und vorallem ruhig! Duschen war auch mal wieder noetig und so blieben gleich fuer 2 Tage da. Wir unterhielten uns lange mit einem Mitarbeiter des CG's, ein Deutscher der in den 60er ausgewandert ist und mit herrlich schwaebisch-englischem Akzent sprach.


    Ein paar Impressionen aus Ft. Steele:










    Das mag ich besonders :D






    ein storyteller







    Den naechsten Tag gammelten wir rum, gingen ein wenig spazieren, lasen viel und liessen es uns gut gehn.

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