Beiträge von yukon62

    Ich habe dieses Jahr auch am Vortag des Abflugs im Garden Inn übernachtet und war sehr zufrieden. Das Frühstück ist hervorragend, wer da nichts findet ist selber schuld. Weiss leider nicht wieviel es kostet, ich bin HH Gold und dann ist es inkl.

    Sonntag 28.06.2015


    Das Regentief hatte sich ueber Nacht verzogen, als wir aufwachten strahlte die Sonntag vom Himmel. Nach einem gemuetlichen Fruehstueck, natuerlich draussen mit Blick auf den Yukon, unternahmen wir einen Spaziergang zum Ship Yard. Hier liegt seit rd.100 Jahren ein gestrandeter Sternwheleler und verrottet immer mehr. Ein Schrotthaendler wuerde sich bestimmt die Finger danach lecken.





    Am gegenueberliegende Ufer liegt Moose Hide, das von den Tr’ondëk Hwëch’in bewohnt wird und nur per Boot erreichbar ist. Sie betreiben auch das Dänojà Zho Cultural Centre in Dawson, dessen Besuch sehr lohnenswert ist. Wir waren diesmal nicht drin, aber bei unserm letzten Besuch erfuhren wir viel ueber Leben in dieser Region vor dem Goldrausch.



    Danach meinte meine Freundin, lass uns doch rueber in die Stadt gehen, kurz mal ins Internet und einen Kaffee trinken. So marschierten wir los, immer am Ufer entlang bei mittlerwelie geschaetzten 30 Grad. Das zog sich ganz schoen, wir brauchten ueber eine Stunde bis zur Faehre.



    Blick auf Dawson



    Die Anlegestelle, in D unvorstellbar.



    Die Belle of the Yukon war auch wieder unterwegs



    Sonntagsstimmung in Dawson





    Die SS Keno kann besichtigt werden



    Hier am Zusammenfluss von Klondike und Yukon kann man schoen die unterschiedliche Farbe des Wassers erkennen, der Klondike ganz dunkel, der Yukon schlammig.




    Inwischen waren dicke Wolken aufgezogen, Zeit fuer den Rueckweg.



    Geregnet hat es aber nicht. Die gegenueberliegend Site war jetzt auch belegt mit einem netten aelteren Herren aus Arizona und seinem Hund. Der wurde magisch vom Duft unserer Steaks angezogen, bald gesellte sich auch sein Besitzer dazu, wir plauderten bis tief in die Nacht. Die beiden waren mit diesem Miniwohnwagen unterwegs:


    Samstag, 27.06.2015


    Die ganze Nacht durch hatte es stark geregnet, einerseits gut, denn so wurde der Rauch aus der Luft gewaschen, aber fuer unsere Weiterfahrt eher schlecht. Hinter Chicken geht es so richtig hinauf, die Strasse ist voller Schlagloecher und Auswaschungen, enge Kurven zwingen zur langsamen Fahrt. Uns kommen viele Big Rigs entgegen, hin und wieder mussten wir sogar anhalten, die Riesenteile brauchten in den Kurven die ganze Strassenbreite. Leider ist alles grau in grau, die grandiose Fernsicht war bestenfalls zu erahnen. Wenigstens hatte der Regen nachgelassen, es troepfelte nur noch.




    Sogar Schneereste gab es noch.



    Dann die Ueberraschung: von der Wade Junction an, an der es nach Eagle geht, bis zur Grenze ist jetzt alles geteert. Und wie! Die Strassendecke ist glatt wie ein Kinderpopo. 2010 waren hier grosse Teile der Strasse ausgewaschen worden, der Hwy war Wochenlang gesperrt. Uns hatte es damals auch getroffen, kurz vor Chicken mussten wir umkehren. Da wir aber unbedingt nach Dawson City wollten, sind wir den kleinen Umweg ueber den Alaska Hwy und den Klondike Hwy gefahren, dauerte nur drei Tage und gute 1200 km....


    Der Grenzuebertritt war schnell erledigt, nur die obligatorischen Fragen nach Firearms und Alcohol. Wir verneinten beides und waren zurueck im Yukon. Der Top of the World Hwy traegt seinen Namen zu Recht, er fuehrt ueber die Ruecken der Berge, rund um ist nichts als Natur. Mit jedem Kilometer besserte sich das Wetter, der Gravel war gut befahrbar und kamen wir gut voran. Unterwegs machten wir noch eine Kaffeepause, dann ging es schon runter zum Fluss.



    Ein erster Blick auf den Yukon.



    Dawson City



    Der Klondike



    Fuer die 110 Meilen hatten wir fast viereinhalb Stunden gebraucht, Strecke machen wie in den Lower 48 geht hier oben oftmals nicht.


    Kurz vor der Faehre kommt links die Einfahrt zum Yukon River CG, obwohl es schon Nachmittag war, fanden wir einen schoenen Platz in erster Reihe direkt am Flussufer. Inzwischen war es richtig schoen geworden, 22 Grad und fast wolkenlos. Und hier gab es keinen Fireban, endlich konnte wieder gegrillt. werden!


    Wir trafen die nette Belgierin aus Chicken wieder, was lag da naeher als den Abend gemeinsam bei Diamond Tooth Gerties zu verbringen. Wir gingen zu Fuss die paar Minuten bis zur Faehre, fuhren hinueber und schlenderten gemuetlich durch den Ort. Gertie fuehrte zur Zeit des Goldrauschs ein Bordell, 1971 lies die Klondike Visitior Association sie wieder auferstehen und seitdem ist Gertie's in Dawson eine Institution. Seine Dollars kann man beim Roulette, Black Jack, Poker oder den einarmigen Banditen loswerden, die Einnahmen kommen der Gemeinde zu Gute. Daneben gibt es jeden Abend drei Shows mit Gertie und ihren Girls, ganz im Stil von 1898.






    Na endlich! Dann mach ich mal weiter.


    Freitag, 26.06.2015


    Die Nacht war himmlich ruhig, kein Wunder, wir waren die einzigen auf dem CG :smile: . Das Fruehstueck wurde nach wenigen Minuten nach drinnen verlegt, die Moskitos waren ausgehungert und nervten gewaltig.


    Rollercoaster am Taylor Hwy




    Wir wollten schon immer mal in Chicken uebernachten, Zeit hatten wir jetzt genug und so nutzten wir diese Gelegenheit. Um 10h waren wir schon da, in diesen winzigen, witzigen Oertchen. Der Name wird hier so richtig vermarktet, alles wird irgendwie mit dem Federvieh in Verbindung gebracht.
    Einwohner im Sommer 27, im Winter 7.


    Neben der Town of Chicken gibt es noch Downtown, dort sind der Saloon und ein Restaurant und es gibt einen Airport..





    Die Buehne des jaehrlichen Chicken Musicfestival



    Wir checkten beim Gold Panner CG ein und gingen erst mal duschen. Frisch aufgehuebscht durchstoeberten wir den zum CG gehoerenden Giftshop. Hier gibt es, ganz anders als so oft, wirklich schoene und aussergewoehnliche Sachen, leider recht teuer. Das Wetter war noch einigermassen und setzten wir uns mit einem Capucino auf die huebsche Terasse und surften durchs Netz, das sogar mit recht gutem Tempo.


    Nach dem Abendessen besuchten wir den Saloon, ein kleiner dunkler Schuppen. Wir kamen schnell mit den anderen beiden Gaesten ins Gespraech, einer Belgierin und einem alten Herrn aus Kalifornien. Der war die ganze Strecke mit einem Chevy Spark gefahren! Der Barkeeper gesellte sich auch dazu, der ist gebuertiger Chickener, den Sommer ueber arbeitet er im Saloon, die restliche Zeit lebt er in Paris. Groesser kann der Gegensatz wohl nicht sein. Der Abend wurde recht lang.....




    Donnerstag, 25.06.2015


    Morgens nieselte es leicht, gut, dann wird wenigstens etwas Rauch aus der Luft gewaschen, zum loeschen war es leider nicht genug.


    Nach wenigen Minuten erreichten wir Tok. Zuerst erledigten wir die notwendigen Dinge wie Tanken, dumpen und Wasserauffuellen, danach kurz ins VC. Gerade als wir rein gingen, wurde die Umgebungskarte, auf der alle Braende verzeichnet waren, aktualliesiert. Es hatte sich nichts gebessert , ganz im Gegenteil. Bei Fast Eddy goennten wir uns noch 2 Burger und bogen dann auf den Taylor Hwy ab. Wir hatten noch fast 3 Wochen bis zum Rueckflug, deshalb liessen wir es von nun an ganz langsam angehen, die Tagesetappen waren meist recht kurz.




    Unser heutiges Ziel war der Westfork CG, die Site No. 20 ist besonders schoen, riesengross und mit einer Bank hoch ueber Jonas Pond. Sie war frei und so genossen wir einen geruhsamen Nachmittag. In den letzten Jahren war hier immer ein Host, dieses Jahr nicht. Schade, er hatte immer nette Geschichten auf Lager. Dieser CG kostet nur $10, die ist er allemal wert.






    Diesmal hatten wir eine andere Art von Unterhaltung, im Pond war ein Beaver fleissig beim Hausbau und wir konnten ihn den ganzen Abend lang beobachten.




    Mittwoch, 24.06.2015


    Auch wenn man es nicht sieht, der CG liegt mitten in der Stadt, entsprechend laut war es in der Nacht, wir schliefen schlecht, hatten wohl auch staendig den Gedanken an die Feuer im Kopf. Im Radio wurde heute ausdruecklich darauf hingewiesen, sich moeglichst wenig draussen aufzuhalten, very unhealthy air quality lt. des Sprechers. Also nix wie weg.


    Es sah echt gruselig aus, selbst eine DC10 auf der Eielson AFB konnte man kaum erkennen.



    Mit jeder Meile, die wir uns von Fairbanks entfernten wurde es besser. Auch der Gestank lies nach.



    Rika's Roadhouse, ein Ueberbleibsel aus den 1920er. Das Roadhouse wurde von einer Schwedin betrieben, die sehr erfolgreich Landwirtschaft betrieb und diente als Versorgungsstation.







    Die Pipeline



    Die Sonne versuchte durch zu kommen



    Niedliche, kleine Hoernchen :smile2:



    Am Moonlake SP, wo wir uebernachteten, sah es schon etwas besser aus.



    Neben uns stand eine nette Familie, mit der wir schnell ins Gespraech kamen. Wieder einmal zeigte sich, dass die Welt ein Dorf ist, sie sind aus einem Nachbarort.


    Eigentlich ist hier ein ruhiger und friedlicher Platz und wir lagen schon im Bett, als kurz nach 23h ein Hoellenlaerm los ging. Schnell in die Klamotten, was wir draussen sahen, konnten wir kaum glauben: ein paar Spinner testeten ein Airboat und fuhren staendig auf und ab! :wut2: Die meinten wir sollten uns nicht so anstellen, schliesslich sei es noch hell. Idioten, Ende Juni in Alaska ist es 24h hell! Nach einer guten Stunde packten sie das Ding wieder auf den Haenger und hauten ab. Endlich Ruhe!

    So, diesen und den folgenden Tag ich jetzt noch mal kopiert, da einige User keine Bilder sehen konnten. Ich hoffe, es geht jetzt. Editieren konnte ich die Ursprungsbeitraege leider nicht mehr.....


    Dienstag, 23.06.2015


    Der heutige Morgen sah aus wie tiefster November, alles grau in grau. Aber nicht weil schlechtes Wetter war, sondern noch mehr Rauch! Wir entschieden uns erst mal nach Fairbanks zu fahren, erstens um den Kuehlschrank zu fuellen, zweitens hatten wir noch unseren urspruenglichen Plan im Kopf, den Dalton Hwy wenigstens ein Stueck zu fahren, alternativ den Steese Hwy.


    Unterwegs machten wir einen kurzen Stop in Nenana, das durch die jaehrliche Wette auf den Ice Break up bekannt ist. Dort wird ein hoelzernes Dreibein auf den gleichnamigen Fluss gestellt, wer die Uhrzeit, an dem das Dreibein umkippt am genauesten vorhersagt, kann etliche $ gewinnen. In der Nacht zuvor war das Haus des hiesigen Lehrers abgebrannt, die Familie hatte nur noch Zeit ihre Tiere zu retten und ein paar Papiere, alles andere wurde ein Raub der Flammen. Im kleinen VC standen schon Spendenboxen um wenigstens ein wenig zu helfen.


    Blick ueber den Nenana River




    Draussen warteten diese netten Jungs und Maedels auf Kundschaft:



    In Fairbanks sicherten wir uns erst eine Site auf dem Chena River SP, anschliessend fuhren wir ins VC. Dort hing eine Karte aus, auf der alle Braende in Alaska verzeichnet waren. Es gab kaum eine Region, wo nichts war. Auch auf unserer geplanten Route sah es uebel aus, am Steese Hwy wurden schon Anwohner evakuiert, die verbliebenen versuchten Ihre Haeuser zu schuetzen. Nein, da wollten wir nicht hin, vom gesundtheitlichen Aspekt in der verqualmtem Luft ganz zu schweigen. Deshalb wollten wir so schnell wie moeglich zurueck in den Yukon, denn da sah es wesentlich besser aus.


    Aber jetzt erst mal einkaufen bei Fred Myers. Diese Supermaerkte sind einfach klasse, eine solche Riesenauswahl findet man nicht oft. Wir erstanden so allerlei Leckereien, noch einen kleinen Boxenstop bei Starbucks und dann zurueck auf den CG. Als wir dort ankamen, stand ein Van auf unserer Site, das aeltere Paar hatte sich schon haeuslich eingerichtet. Wir wiesen die beiden freundlich darauf hin, dass das unser Platz ist (der Stubb hing am Pfosten), doch sie bestanden darauf, dass es ihrer ist. Die beiden hatten aber nicht richtig geguckt, sie hatten Nr. 49, wir die 40. Wer lesen kann....


    Abends machten wir einen Spaziergang am Fluss und nutzten das kostenlose w-lan um ein wenig im Netz zu stoebern.


    Mittags sah es so aus