Wenn man bei einem Besuch in Seattle die typischen Highlights abgehakt und noch etwas Zeit übrig hat, ist die Underground Tour recht empfehlenswert - eine geführte Tour durch die unterirdische Stadt, die am Pioneer Square startet.
Hier ein Auszug aus unserem Reisebericht dazu:
Die Tour beginnt mit einigen Anekdoten und einem kurzen geschichtlichen Abriss:
Die Stadt Seattle brannte im Juni 1889 nieder und wurde dabei total zerstört. Der Brand, bei dem nur zwei Personen und eine Million Ratten um's Leben kamen, wurde damals als Glück im Unglück angesehen und als Chance, all die gemachten Planungsfehler - insbesondere beim Abwassersystem - zu korrigieren:
Die acht Jahre zuvor eingerichteten Toiletten mit Wasserspülung funktionierten nämlich nur bei Ebbe. Wenn dagegen die Flut kam, wurden die Toiletten zu Ventilen für den Wasserdruck und spülten in umgekehrter Richtung - teilweise mit bis zu sechs Fuß hohen Fontänen 
Dieses Abwasserproblem wurde nach dem Brand dadurch gelöst, dass die neue Stadt erhöht über der alten, niedergebrannten errichtet wurde.
Anfangs brachte das natürlich ganz andere Probleme mit sich. Mit den hohen Straßen wurde z. B. das Alkoholtrinken gefährlicher: 27 Menschen kamen damals um's Leben, als sie von einer Straße auf einen Bürgersteig herunterfielen, da diese teilweise ein bis drei Meter weiter unter lagen.
Man kann auf der Tour die mittlerweile unter Denkmalschutz gestellten Überreste der unterirdischen Stadt anschauen und wird dabei mit weiteren Anekdoten unterhalten.
Nach 75 Minuten ist die Führung zu Ende und wir laufen durch Downtown wieder zurück in Richtung Hotel....
