Offene Rechnungen im Westen 2010

  • 01.09.2010 - Yellowstone Nationalpark
    Wir haben Bären gesehen! :jub: Dazu aber später mehr.

    Der Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen war ernüchternd: Grau in grau und Regen :rain4: . Der Blick aufs Thermometer bei der Morgenzigarette bestätigte das Gefühl: Die Eiszeit muss ausgebrochen sein - 6°C! :snow1: Also beschlossen wir den Tag ruhiger anzugehen. Es gab wieder ein continental breakfast mit Waffeln - heute mit Nutella,das wir natürlich mitgebracht hatten. Nachdem wir die Nachricht über unser Motel im Forum gelesen hatten:


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    beschlossen wir mal kurz hinter das Haus zu schauen und siehe da: Unser Motel hatte kein Dach! Nur eine Plane. Ist uns gestern von vorne gar nicht aufgefallen. Gut, dass wir nicht am Samstag hier waren.

    Um 9 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg in den Park. Die Anfahrt gestaltete sich gemütlich, da wir heftigen Verkehr hatten - Büffelverkehr um genau zu sein. Immer wieder trabten gemütlich Büffel auf der Straße und hielten völlig unbeindruckt den Verkehr auf.

    Auf Grund des miesen Wetters beschlossen wir umzuplanen und heute unten rum zu fahren mit der Hoffnung, dass sich das Wetter zum Nachmittag hin bessert weil wir ja bei den Lower Falls noch ein paar Rechnungen offen hatten.

    Am Westthumb Geyser Basin angekommen zogen wir alle Klamotten an, die wir zur Verfügung hatten. Es hatte mittlerweile nur noch 5°C. Wir machten uns auf den Weg zum Loop und schauten uns ausgiebig die Pools usw. an. Gerne blieben wir von Zeit zu Zeit in den warmen Dämpfen stehen, um uns etwas aufzuwärmen. Der Wind pfiff uns eisig ins Gesicht und immer wieder regnete es. Wir hatten zwar warme Kleider für den Yellowstone eingepackt, doch die dicke Winterjacke, Schal und Handschuhe haben wir leider zu Hause gelassen.

    Trotz widriger Bedingungen gelangen uns viele schöne Fotos:





    Danach war es uns nach Aufwärmen zu Mute. Mangels Alternativen stiegen wir ins Auto und drehten die Heizung an. Soweit wir uns erinnern können, war das das erste mal in den USA . Wir fuhren die schöne Strecke am Yellowstone Lake entlang bis zum Mud Volcano, einem schlammspeienden Loch:




    und besichtigten die Umgebung, in der es weitere schlammfarbene Seen und Becken gab, die sprudelten oder blubberten. Insgesamt keine sehr einladende Gegend.

    Weiter ging es zur Sulphur Caldron mit ihrer leicht gelblichen Färbung und danach zum Hayden Valley:




    Dieses Jahr wahr hier kein einziger Büffel zu sehen. Wie auch, die waren ja alle auf den Straßen unterwegs. 2005 hatten wir hier eine rießen Herde gesehen. Dieses Jahr waren sie mehr über den Park verstreut und sorgten mehrfach an diesem Tag für Verkehrsstau.

    Weiter ging es Richtung Canyon Valley bis wir rechts in den South Rim Drive einbogen. Unser erstes Ziel: Der Uncle Toms Trail. Hier gehen Millionen von Treppen bis fast zum Grund des Canyons direkt vor den Lower Falls. Wir machten uns auf den beschwerlichen weg hinunter in den Canyon. Der Abstieg war jedoch nicht sonderlich anstrengend, lediglich unsere Knie zitterten gelegentlich ob der Steile. Unten angekommen wurden wir jedoch mit herrlichen Ausblicken auf die Lower Falls belohnt. In der Gischt der Falls kann man je nach Tageszeit Regenbögen sehen:




    Dann kam der beschwerliche Aufstieg über das Treppenwerk:




    Dabei darf man nicht vergessen, dass man sich auf einer Höhe von ca. 2300m befindet. Dann überwindet man den Höhenunterschied von unten nach oben (wenn ich mich richtig erinnere waren es ca. 300 Höhenmeter) durch die Treppen in sehr kurzer Zeit. Für ungeübte Wanderer wie uns eine Herausforderung. Ruck zuck waren wir außer Atem und unser Herz klopfte im Galopp. Immer wieder mussten wir auf den extra hierfür in regelmäßigen Abständen angebrachten Bänken Pause machen. Zu guter letzt kamen wir glücklich und zufrieden wieder oben an. Das sind die Erfahrungen von denen man noch lange zehren kann.

    Wieder erholt liefen wir noch kurz den Weg zum Upper Falls Overlook. Die Upper Falls sind an sich natürlich auch gewaltig aber halt doch kein Vergleich zu den Lower Falls.Danach fuhren wir weiter bis zum Artist Point, von dem man einen herrlichen Ausblick auf den Grand Canyon of the Yellowstone mit den Lower Falls am Ende hat:




    Danach ging es auf die andere Seite des Yellowstone Rivers, um den Trail zur Abbruchkante der Lower Falls zu laufen. Wir ignorierten den Warnhinweis "Bear-Area" und liefen hinab. Ein schöner Zick-Zack-Weg führte hinunter zum Fluss. Beeindruckend, so direkt am Abgrund der Wasserfälle zu stehen, nur durch ein Hüfthohes Geländer vom Nichts getrennt. Hier kann man die Höhe der Fälle und die Gewalt des Wassers richtig spüren:




    Der Weg zurück gestaltete sich wieder atemraubend aber bei weitem nicht so anstrengend wie der Uncle Toms Trail. Nun war es an der Zeit, sich auf den Weg Richtung Gardiner zu machen. Es lagen doch noch über 40 Meilen vor uns. Wir fuhren die Strecke über den Dunraven Pass (2700m), legten noch einen kurzen Stopp bei den wenig beeindruckenden Towerfalls ein (da beeindruckten uns die zwei spielenden Chipmunks auf dem Weg mehr) und erreichten schließlich Mammoth Hot Springs. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung von 5 Meilen bis Gardiner.

    Wir zogen unser Resumé vom Tag und stellten fest, dass wir doch wieder viel erlebt haben, auch wenn das Wetter uns permanent versucht hat, dies zu vermiesen. Den größten Teil des Tages hatten wir 6°C. Ab Mittag war es jedoch meist trocken. Der starke Wind sorgte allerdings dafür, dass es einem viel kälter vorkam. Gegen Spätnachmittag wurde es dann wärmer und nun hatten wir 12°C. Wir konnten viele offene Rechnungen im Park begleichen - bis auf eine: wieder hatten wir keine Bären gesehen.

    Doch kurz vor dem Parkausgang parkten zwei Autos an der Straße, deren Besitzer gebannt in eine Richtung starrten. Wir hielten an - glücklicherweise in einer Parkbucht - und da sahen wir sie: Eine Schwarzbären-Familie auf der anderen Seite des Flusses. Sie waren noch relativ weit weg und wir hofften, dass sie runter zum Fluss kommen. Doch sie ließen sich Zeit, denn sie hatten offensichtlich Hunger. Faszinierend zuzuschauen, wie sie einfach mal so kleine Bäumchen umbiegen um an ihr Futter zu kommen. Mittlerweile hatte sich ein riesen Fahrzeugaufgebot am Straßenrand aufgestaut und ein Ranger kam und forderte alle auf, die auf der Straße parkten, wegzufahren. Ein Glück betraf uns das nicht, denn am Ende kam einer wenigstens herunter an den Fluss, so dass man ihn richtig gut sehen konnte. Leider war es zwischenzeitlich schon so dämmerig, dass ich kein Foto mehr von ihm zustande brachte.

    Als der Bär sich ins Dickicht verzog machten wir uns auf den Weg. Es war spät geworden. Wir holten schnell unseren Zimmerschlüssel und gingen noch zu Outlaws Pizza (sehr lecker) um den selben Fehler wie jedes mal am Anfang der USA-Reise zu machen: wir bestellten zwei Pizzas. Als die beiden Amis am Nebentisch eine Pizza bekamen fiel uns unser Fehler auch sofort wieder auf. :aug:

    Gegen 22 Uhr kamen wir dann in unserem Zimmer an. Todmüde von der Kälte und den Strapazen des Tages. Mein Eimer Bud zur Pizza tat sein übriges dazu. Wir fielen ins Bett und schliefen in Sekunden ein. :bed1:

    Highlight: Uncle Toms Trail + Bärensichtung
    nicht so toll: Das Wetter

    Hotel: Super 8 Gardiner. Schöne, saubere Zimmer. Etwas hellhörig. Die erste Dusche mit Wasserhahn, den man auf Anhieb versteht. 78,15 € über Expedia.de


    gefahrene km: 222 (hab das Diplay im Auto umgestellt)
    Wetter: Vormittags Regen 5-8°C. Nachmittags meist trocken aber bewölkt 6-12°C

  • Mal abgesehen davon ist man an dieser Stelle selbst beim nach oben gehen noch nicht kaputt ;)


    :daumen1: das ist ja noch ziemlich weit unten ;)


    Trotz des nicht ganz optimalen Wetters wars doch ein guter Tag. Ich finde, das ist ein weiterer Vorteil des Yellowstone....es gibt so viele Möglichkeiten....das Wetter alleine spielt keine Rolle.

  • Das ist ja heftig mit dem Tornado gewesen. Gut, dass ihr erst ein paar Tage später dort gewesen seid.


    Stimmt, wobei das ganze wohl kurz und heftig war :D


    Ein echt scöner und langer Tag und zum krönenden Abschluss dann noch eine Bärensichtung.


    Das war echt ein krönender Abschluss :daumen:


    Trotz des nicht ganz optimalen Wetters wars doch ein guter Tag. Ich finde, das ist ein weiterer Vorteil des Yellowstone....es gibt so viele Möglichkeiten....das Wetter alleine spielt keine Rolle.


    Aber bei schönem Wetter ists trotzdem schöner :D

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