Beiträge von Sandra33

    Donnerstag, 8. September 2022


    Heute können wir mal ausschlafen…also ungefähr bis 7:30 Uhr, dann machen wir uns langsam fertig und verlassen um 9:30 Uhr das Hotel. Um 14:15 Uhr soll unsere Fähre hier abfahren nach Haines und bis dahin haben wir noch Zeit, den Ort weiter zu erkunden. Es liegen drei neue Kreuzfahrtschiffe hier und die ersten Gäste sind bereits in der Stadt unterwegs. Unser erster Weg führt zum Ferry Terminal, um uns nach Details zu unserer gebuchten Fährfahrt zu erkundigen. Spätestens 13:15 Uhr sollen wir uns mit unserem Auto wieder einfinden. Bis dahin besuchen wir die drei Kreuzfahrtschiffe, die Marina, die Brücke über den Fluss und den örtlichen Grocery Store. Wie die Leute hier leben, wenn ein Brot 10 Dollar kostet, wissen wir nicht. Wir haben zum Glück in Whitehorse zu halbwegs erträglichen Preisen vorgesorgt.


    IMG_20220907_181946_1.jpg


    IMG_20220908_105352_hdr_1.jpg


    IMG_20220908_111658_hdr_1.jpg


    IMG_20220908_121049_1.jpg


    Pünktlich reihen wir uns in die Reihe 1 der Fahrzeuge für die Fähre ein. Neben uns stehen viele Camper, ein gelber Schulbus, ein Auto mit langem Anhänger und diverse andere normale Autos.


    Alle warten gespannt auf die Fähre, die eigentlich um 13:15 Uhr hier ankommen soll, doch es passiert erstmal gar nichts. Erst nach 14 Uhr taucht in der Ferne ein kleines Boot auf, welches im Größenvergleich zur Quantum of the Seas aussieht wie ein kleines Beiboot. Wenn das unsere Fähre sein soll, sieht sie sehr klein aus. Wie sollen bloß all die Autos darin Platz finden?


    IMG_20220908_133418_hdr_1.jpg

    Schätzfrage: Wie viele Mopeds passen da rein?


    IMG_20220908_133733_hdr_1.jpg


    Doch sie ist es. Die „Leconte“ lädt zuerst diverse Fahrzeuge aus, bevor wir dann hineinfahren dürfen. Als ziemlich die ersten, fahren wir in den Bauch des Schiffes und werden dort zentimetergenau eingewiesen. Es dauert seine Zeit, doch letztendlich sind alle Fahrzeuge verstaut und die Fähre legt ab.


    IMG_20220908_134042_hdr_1.jpg


    IMG_20220908_142105_hdr_1.jpg


    IMG_20220908_161205_hdr_1.jpg

    Wenn wir die KF dorthin (irgendwann) mal machen, meine ich geplant zu haben, nicht mit dem Zug zu fahren, sondern mit dem Auto die Strecke zu machen. Dann haben wir die Möglichkeit, überall da anzuhalten, wo der Zug nicht hält.


    Und bei den Kreuzfahrern ist völlig normal (meist bei den Amerikanern), das die sich nur unweit des Ports aufhalten und zwei Straßen weiter findest Du keinen mehr. Hatten wir auch immer in der Karibik - also immer mal etwas weiter gehen, dann ist Ruhe.

    Bei einer Reisezeit ab Mitte August würde ich den Plan noch tauschen und stattdessen nach Haines mit der Fähre fahren. Für die früheren Monate würde ich es auch so machen, wie Du es planst.

    Herrlich! Wenn man nur eine Garantie auf ein Wetter wie Ihr es gehabt habt, hätte.


    Der Stempel ist toll!


    In Seattle gibt es das hochinteressante Klondike Gold Rush Museum http://www.canyonmurmel.de/Klondikegoldrush.html

    Tja, das ewige Wetterthema :) Ich weiß, was Du meinst, es kann einem viele Ziele vermiesen.


    Das Museum ist ein toller Tipp. Ich war zwar 2019 zwei Wochen in Seattle aber selbst wenn ich das damals gewusst hätte, glaube ich, dass ich erst jetzt nach dieser Reise das Museum noch viel interessanter finden würde. Vielleicht schaffe ich es ja noch einmal.

    Diese haesslichen Kreuzfahrschiffe sind ja echt eine totale eye sore, sowas finde ich einfach nur fuerchterlich.

    Und sie sind voll die Umweltverpester.

    das wuerde mir da den Tag echt total versauen

    Na ja, hast Du Dir mal überlegt, wieviel Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs auf Kreuzfahrtschiffe entfallen? Ein Prozent? Fünf Prozent? Und was machen wir mit den restlichen 95 Prozent? Ich bin auch kein Fan von diesen ganz großen Schiffen, weiß aber im Großen und Ganzen eine Kreuzfahrt durchaus zu schätzen, vor allem in Gegenden, die sonst nicht oder nur sehr schwer zu bereisen wären.

    Ich bin aber sehr froh, dass ich mich in Alaska gegen diese Variante entschieden habe :)


    Und da ich fast in Warnemünde wohne, kenne ich die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus sehr gut ;)

    Nun fahren wir aber wirklich in den Ort und sobald wir die Main Street erreichen, befinden wir uns plötzlich inmitten des quirligen Lebens einer Touristenmetropole. Bewegt man sich nur zwei Straßen weiter, ist niemand mehr zu sehen, doch hier in der Main Street flanieren tausende Kreuzfahrer auf der Suche nach dem typischen Souvenir.


    CR6_6402.jpg


    IMG_20220907_142618_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_164652_hdr_1.jpg


    Wir beziehen unser Hotel…erst jetzt fällt uns auf, dass der Name „Westmark“ ja für uns auch noch eine andere Bedeutung hat 😊


    IMG_20220907_143700_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_144935_hdr_1.jpg


    Auch wir mischen uns unter die Leute, schauen in die Geschäfte und gehen zu einem der großen Schiffe. Ein Großteil der Kreuzfahrtgäste macht hier eine Zugfahrt mit der White Pass Railway und so ist ein ständiges Kommen und Gehen mit Zügen zu beobachten.


    IMG_20220907_161618_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_161921_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_163258_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_161138_hdr_1.jpg


    Zum Abschluss des Stadtbummels besuchen wir einen Saloon und lassen uns bei guter Musik bewirten. Es ist nicht mehr viel los, die meisten Seefahrer sind bereits wieder an Bord, um dort zu Abend zu essen und auch wir sind früh im Zimmer verschwunden, so viele Erlebnisse und Eindrücke machen müde.

    Das nächste Highlight des Tages heißt Grenzübertritt. Wir wollen nach Skagway und das gehört zu Alaska, also müssen wir wieder in die USA einreisen. Doch alles ist total unkompliziert. Erst kommt die kanadische Grenzstation, die von Ausreisenden gar nichts will, dann kommen 30 Kilometer schönstes Niemandsland mit hochalpinen Seen und steilen Pässen, bevor dann kurz vor Skagway die amerikanischen Behörden auf uns warten. Sie stellen ein paar Fragen, dann erhalten wir einen Touristenstempel und sind „wieder drin“. Das war einfach und ging schnell.


    DJI_0231.jpg

    Im windigen Niemandsland


    IMG_20220907_120010_hdr_1.jpg


    Durch den Grenzübertritt haben wir die vor drei Tagen verlorene Stunde zurückerhalten und so ist es erst 12 Uhr mittags als wir Skagway erreichen. Es liegen drei große Kreuzfahrtschiffe im Ort, die Sonne scheint noch immer und wir biegen erstmal rechts ab. Auf dieser Nebenstraße soll es einen Aussichtspunkt über die Stadt geben und wir finden ihn.

    CR6_6394.jpg


    Dann folgen wir der Straße, die kurz darauf als enge nicht asphaltierte Straße weitergeht. Es ist die Dyea Road, die zu einer historischen Siedlung führt, von der aus zusammen mit Skagway damals die ganzen Goldsucher in Richtung Klondike aufbrachen. Bis hierher konnten sie mit dem Schiff fahren, doch ab hier ging es nur noch über Land weiter. Hohe Pässe waren zu überwinden und die kanadische Regierung verlangte von jedem Ankommenden, dass er Lebensmittel für ein Jahr mit sich führen musste. Dementsprechend schwer war es, all diese Güter die teilweise tiefverschneiten Berge hinauf zu bringen und viele starben bereits hier, ohne jemals den Yukon gesehen zu haben.


    DJI_0274.jpg


    Aber zurück zur Dyea Road. Dass sie zu einer historischen Siedlung führen sollte und nicht ganz so gut ist, wussten wir. Überrascht wurden wir von der landschaftlichen Schönheit. Ein türkisfarbener Fluss mündet hier ins Meer, viel totes Holz liegt an den Ufern, es sieht sehr gut aus. Direkt am Flussufer finden wir einen Picknickplatz, kochen Kaffee und winken den vorbeifahrenden Schlauchbootfahrern zu. Wahrscheinlich sind es alles Kreuzfahrtgäste, denen hier diverse Aktivitäten geboten werden.


    DJI_0251.jpg


    CR6_6398.jpg


    CR6_6399.jpg


    IMG_20220907_125928_hdr_1.jpg


    Danach machen wir uns auf den Rückweg. In Skagway besichtigen wir zuerst den Gold Rush Cemetary, einen alten Friedhof, wo man am Alter der hier Ruhenden die harten Zeiten von damals gut erkennen kann. Die meisten waren noch nicht einmal 25 Jahre alt.


    IMG_20220907_140200_1.jpg


    IMG_20220907_140821_hdr_1.jpg

    So, auf geht's. Sooo schön ist Whitehorse nun auch nicht, dass wir dort das komplette Weihnachtsfest verbringen sollten. Das Reh ist verspeist und vor mir steht ein gutes Glas Rotwein, also lasst uns weiterfahren.


    Mittwoch, 7. September 2022


    Da sich unsere Fahrt gestern doch etwas länger hingezogen hat, als geplant, starten wir heute noch eher, um wenigstens noch die SS Klondike zu besichtigen. Dieser alte und große Schaufelraddampfer liegt mitten in der Stadt am Fluss, welcher in der morgendlichen Kälte dicke Nebelschwaden aufsteigen lässt. Und so stehen wir morgens um 7 Uhr am Ufer des Yukon und sind gespannt, was uns dieser Tag wohl bringen wird.


    IMG_20220907_061620_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_062756_1.jpg


    Nach einem kurzen Tankstopp fahren wir los in Richtung Süden. Rund 160 Kilometer liegen vor uns und der Wetterbericht hat einen schönen Tag vorhergesagt. Unser erster Halt ist am Emerald Lake. Während wie fast immer von der Straße aus nicht allzu viel zu sehen ist, kann Sandras Drohne die wunderschöne Farbe des Sees sehr gut erkennen.


    DJI_0111.jpg


    DJI_0172.jpg


    DJI_0170.jpg


    Weiter führt die Fahrt durch wunderschöne Landschaften und über Grenzen. Vorerst ist es nur die Grenze vom Yukon nach British Columbia, doch eine weitere wird folgen. Doch zuvor besichtigen wir noch das kleine Örtchen Carcross. Bis hier fuhr vor Coronazeiten die White Pass Railway von Skagway und brachte Kreuzfahrtpassagiere und gute Geschäfte. Seit 2020 ist hier nun Ruhe eingekehrt. Nach einer Stärkung in der lokalen Bakery entdecken wir die Brücken und Strände des Ortes. Vielleicht liegt es auch am sonnigen Wetter aber der Ort gefällt uns ausgesprochen gut. Viel länger als geplant halten wir uns hier auf.


    DJI_0195.jpg


    IMG_20220907_082255_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_082556_hdr_1.jpg

    Die Reste der Tutshi


    IMG_20220907_082745_hdr_1.jpg


    IMG_20220907_092024_hdr_1.jpg

    Dienstag, 6. September 2022


    Heute endet unser Ausflug in die Goldsucherzeit und wir müssen zurück in die Zivilisation. 540 Kilometer trennen uns von dieser, also werden wir den größten Teil des Tages im Auto sitzen. Der Weg führt uns immer südwärts, zuerst entlang des Klondike River im Nebel, dann durch ausgedehnte Wälder. DJI_0993.jpg


    Unterbrochen wird diese entspannende Fahrt nur durch diverse Baustellen, so dass wir gefühlt insgesamt 100 Kilometer mit Pilot Car und ohne Straßenbelag zurücklegen. Das kostet natürlich Zeit, doch da wir den Tag sonst nichts weiter vorhaben, stört es auch nicht. In den drei kleinen Ortschaften, die wir heute passieren, gibt es außer einer Tankstelle mit angeschlossenem kleinen Laden auch nicht viel zu sehen. Um den Tag etwas aufzulockern, wollen wir endlich mal grillen. Die Sonne scheint und wir finden einen Campingplatz an einem kleinen Bach. Hier sind wir ganz allein…hoffen wir zumindest, denn am Eingang steht ein allgemeines Bärenwarnschild.

    IMG_20220906_132123_hdr_1.jpg


    IMG_20220906_132723_hdr_1.jpg

    Das Auto bleibt fluchtbereit dicht dabei :)


    IMG_20220906_135015.jpg


    Direkt am Wasser finden wir eine Grillstelle und zünden unsere Kohlen an. Der Qualm vertreibt etwas die Mücken, die sich bei diesem schönen Wetter auch herausgetraut haben. Alles ist sehr schön.


    Dann fahren wir weiter und machen noch einen Stopp bei den Five Finger Rapids am Yukon River. Durch diese Stromschnellen mussten früher alle Leute, die nach Dawson wollten. Heute sind sie etwas entschärft, man hat einen der fünf Finger herausgesprengt, so dass das Wasser gemächlicher fließen kann.

    IMG_20220906_142911_hdr_1.jpg


    DJI_0072.jpg


    DJI_0099.jpg


    Gerade als wir unser Ziel für heute erreichen, Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon mit 33.000 Einwohnern, erreicht uns ein kleines Regengebiet und wir sehen endlich mal wieder einen Regenbogen. Im Canadian Superstore gehen wir noch etwas einkaufen und beziehen dann unser Zimmer im Elite Hotel Downtown. Gute Nacht.

    CR6_6382.jpg