„Perpetual War for Perpetual Peace“ von dem verstorbenen Gore Vidal

  • Das Buch „Perpetual War for Perpetual Peace“ von dem verstorbenen Gore Vidal ist wirklich gut.

    Wie schreibt Gore Vidal in seinem Buch „Perpetual War for Perpetual Peace“ die USA-Terroristen-Vorsichtsmassnahmen:


    Am Flughafen befindet sich die Traummaschine jedes verklemmten Schuljungen. Der von der Firma America Sience and Engineering entwickelte Körperscanner „Boddy Search“ durchdringt Kleidungsstücke mit Röntgenstrahlen und enthüllen den nackten Körper, der dann zur lüsternen Analyse auf einen Bildschirm projiziert werden kann. Der stolze Hersteller prahlt, die Bilder seien so scharf, dass man selbst Bauchnabel erkennen könne, die vom Voyeur zublinzeln – sofern sie nicht mit Kokain vollgepackt und zugeklebt worden seien. Einem Bericht der ACLU zufolge hat das System ein „Joy-stick-betriebene Zoomfunktion“, mit der der Durchleuchter interessante Bildsegmente vergrössern kann. Das Opfer bleibt die ganze Zeit voll bekleidet, merkt AS&E stolz an. Bestellungen der Maschine an die Adresse von Reverend Pat Robertson würden in der Reihenfolge ihres Eingehens bearbeitet, und der stolze Neubesitzer eines „Body Search“ werde automatisch in die FBI-Datenbank sexueller Anomalien, Klasse B , aufgenommen. Im Februar 1997 forderte die „Al“ Gore commission die Anschaffung von 54 Hightech-Bombensuchgeräten namens CTX 5000, einem Gepäckscanner zum Spottpreis von einer Million Dollar zuzüglich 100‘000 Dollar Wartungskosten pro Jahr. Dummerweise scannt der CTX 5000 pro Stunde nur 250 Gepäckstücke, das heisst, grosse Flughäfen bräuchten rund tausend Stück davon, um Reisende vor den zwei mutmasslichen Terroristen zu „Beschützen“, die in den nächsten zwölf Jahren wie in den vergangenen zwölf Jahren zuschlagen werden – oder aber auch nicht. Warum will man Reisende stundenlang Verspätungen aussetzen, von Gerätschaften im Wert von 54 Millionen Dollar ganz zu schweigen, wo das heutige Scan-System doch gut zu funktionieren scheint?
    Im Moment gibt es einigermassen verwirrende Richtlinien für Flughafenangestellte, um auf den ersten Blick zu erkennen, ob jemand das „Profil“ eines potenziellen Terroristen hat. Menschen mit Fes und dunklem Teint werden selbstverständlich auf der Stelle hopsgenommen. Für Terroristen, die sich nicht an dieses „Profil“ halten, haben die zuständigen Regierungsbehörden folgende Leitsätze zusammengestellt, die Missetäter schnell enttarnen sollten. Ein hinterhältiger Drogenkurier verlässt das Flugzeug häufig als Erster, ausser er ist wirklich hinterhältig und steigt als Letzter aus. Flotte Meisterverbrecher entscheiden sich oft für eine Position in der Mitte. Allein reisende, ahnungslose junge Blondinen werden oft zum Schmuggeln von Bomben oder Drogen eingesetzt, die Doppelgänger von Omar Sharif ihnen in unheil dräuenden Kasbahs untergejubelt haben. Kaum gehen sie im Land der Freiheit von Bord, werden grosse Drogenspürhunde auf sie losgelassen, leider verwechseln diese vierbeinigen Detektive Drogenkuriere oft mit Frauen, die ihre Periode haben: Wenn einem so viel Gutes wird beschert, steigt oft perlendes Gelächter auf an den Zollkontrollen. Höchst verdächtig die übermässige Nervosität seitens eines Reisenden, aber auch hier gilt, dass die Meisterverbrechter oft eher durch übertriebene Nonchalance auffällt. Kurz, egal, welche Faustregel zur Anwendung kommt, ein Zollbeamter hat jedes erdenkliche Recht, jemanden ohne den geringsten Anhaltspunkt zu kriminalisieren, zu durchsuchen und sein Gepäck zu konfiszieren, und all das selbstverständlich ohne ordentliches Gerichtsverfahren!!!


    Gore Vidal wie wir ihn kennen.

  • Kurz, egal, welche Faustregel zur Anwendung kommt, ein Zollbeamter hat jedes erdenkliche Recht, jemanden ohne den geringsten Anhaltspunkt zu kriminalisieren, zu durchsuchen und sein Gepäck zu konfiszieren, und all das selbstverständlich ohne ordentliches Gerichtsverfahren!!!



    So ist dem. Die TSA kann Dich beim durchsuchen Deines Gepäcks beklauen wie sie lustig ist. Es gibt keinerlei Kontrolle. Beschweren zwecklos bzw. sogar gefährlich, will man jemals nochmal in die USA.


    Zoll hat immer schon recht weitgreifende Rechte. Vor allen in Zollgrenzbezirken. Auch in Deutschland. Ich bilde mir da aber ein, dass die Leute Ärger bekommen können, wenn sie Befugnisse mißbrauchen.
    Bei der TSA sehe ich das nicht. Wenn der dortige Kofferdurchsucher Gefallen an meinem Campinggeschirr hat, dann riecht das nach Benzin und ist weg. Ohne Kommentar, ohne Quittung, ohne jegliche Möglichkeit des Einspruches meinerseits. Deswegen muss alles was Wert hat, ins Handgepäck :zuck:


    ciao


    frank

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