Lightroom und Co.

  • Wenn Du noch CS3 hast, arbeitest Du ja noch mit einer frühen Version von ACR (Adobe Camera Raw). Dann hat sich allerdings bei der RAW-Emtwicklung inzwischen einiges getan. Gerade der Schritt zu Lightroom 4 bzw. ACR 7 war noch mal ein ordentlicher Sprung.


    Ich würde also zumindest dringend dazu raten, auf die neueste Version umzusteigen. Bevor Du Dir PS CS6 kauft, würde ich den Umstieg auf Lightroom in Erwägung ziehen. Ich brauche PS inzwischen fast gar nicht mehr. Nur für Panormamen und aufwändigere Bastelarbeiten kommt es noch gelegentlich zum Einsatz. Seit Lightroom mit der Version 4 endlich auch vernünftiges Softproofing beherrscht (m.E. besser als in PS CS5) ist es meiner Meinung nach die perfekte Software für Fotografen von der RAW-Entwicklung über die Bilderverwaltung bis hin zu Ausdruck, Erstellung von Diashows oder Webgalerien, etc.


    Gegenüber Photoshop hat es den Vorteil, dass ich die Funktionen, die sich bei PS auf ACR und Bridge verteilen, unter einer Haube habe, das User-Interface m..E. deutlich gelungener ist. Zur Bildverwaltung, Verschlagwortung, Erstellung von (Smart) Sammlungen etc. kann es außerdem mehr als Bridge. Dazu kommt, dass es inzwischen speziell für LR diverse Plugins gibt von HDR bis Veröffentlichungsdiensten (FB, Phtobucket, Flickr, et.).


    Und ein ganz wesentliches Argument: Es ist auf die Dauer erheblich billiger als Photoshop! Die Vollversion liegt aktuell bei knapp 130€, die Updates bei ca. 75€, während man bei PS 275€ für das Update auf CS6 löhnt und man immer wieder hört, dass demnächst nur noch die jeweils letzte Version Update-fähig sein soll. Dann müsstest Du mit der CS3 schlanke 950€ hinblättern.
    Eine preiswerte Alternative wäre evtl. PS Elements, das so weit ich weiß ebenfalls mit Bridge und ACR arbeitet und so die gleiche Funktionalität bei der RAW-EnNtwicklung biete wie PS und LR.

  • Und was mir gerade einfällt ist das die ACR nicht kompatibel sind. Kannst also nicht einfach von LR4 in PS öffnen. Der erkennt nicht den ACR von CS6



    Verstehe ich nicht. So lange Du die neueste Version von Lightroom und von ACR hast, sollte das kein Problem sein. Mit CS 5 und der neuesten ACR-Version klappt es auf jeden Fall problemlos.


    In Jürgens Fall (CS3 würde es nicht direkt funktionieren, weil die neuesten ACR-Versionen mit CS3 nicht funktionieren. Dann muss man halt den Umweg über ein Tiff nehmen, um in PS weiter arbeiten zu können.

  • Zitat

    Verstehe ich nicht. So lange Du die neueste Version von Lightroom und von ACR hast, sollte das kein Problem sein. Mit CS 5 und der neuesten ACR-Version klappt es auf jeden Fall problemlos.


    In Jürgens Fall (CS3 würde es nicht direkt funktionieren, weil die neuesten ACR-Versionen mit CS3 nicht funktionieren. Dann muss man halt den Umweg über ein Tiff nehmen, um in PS weiter arbeiten zu können.


    so meinte ich es auch. Weil er CS3 hat. Hatte mich verschrieben.

  • Eine Frage an die Profis. Ich bin momentan relativ ratlos und ein wenig verwirrt, wie ich den optimalen Workflow hin bekomme.


    Hintergrund ist folgender workflow:
    - Importieren des Raw-Bildes in Lightroom
    - Aussuchen etc plus Entwickeln in Lightroom
    - Exportieren als tiff, um die restlichen Bearbeitungen in PS CS 3 durchführen zu können
    - Importieren der tiff-Dateien in Lightroom, um sie dort zu verwalten zu können
    - Ggf. 2. Export als jpg für web etc aus Lightroom heraus


    Meine Fragen:
    - Werden bei jedem Import die Standardeinstellungen wieder angewendet (also z.B. Schärfen)? Wenn ja, würde das bedeuten, dass ich die Tiff-Bilder 2x schärfe.... :gru1:
    - Würde es Sinn machen, für jedes Format einen eigenen Katalog anzulegen? Vielleicht jeden Katalog mit einer eigenen (Standard)-Einstellung?


    Es wäre super, wenn Ihr mir helfen könntet!!!

  • PS CS 3 behalte ich für kompliziertere Dinge, die aber ja nicht so häufig vorkommen.


    Ich bin ja komisch und arbeite nur mit Photoshop...kann nix dafür, kommt mir persönlich einfacher vor wie Lightroom, aber ich mach auch nur JPG´s. Weswegen ich überhaupt schreibe, du nutzt ja noch CS3, du hast keine Vorstellung, wie gut die neueren Versionen sind. Ich war ja bis zuletzt mit CS4 unterwegs und jetzt mit CS6. Ich fand die Änderungen gewaltig und von Vorteil. Ich persönlich möchte nicht mal mehr mit CS4 arbeiten. Das nur so als OT von mir so nebebenbei.

  • Ich bin ja komisch und arbeite nur mit Photoshop...kann nix dafür, kommt mir persönlich einfacher vor wie Lightroom, aber ich mach auch nur JPG´s. Weswegen ich überhaupt schreibe, du nutzt ja noch CS3, du hast keine Vorstellung, wie gut die neueren Versionen sind. Ich war ja bis zuletzt mit CS4 unterwegs und jetzt mit CS6. Ich fand die Änderungen gewaltig und von Vorteil. Ich persönlich möchte nicht mal mehr mit CS4 arbeiten. Das nur so als OT von mir so nebebenbei.


    Thomas - kein Thema, aber fast 900€ sind mir definitiv zu viel Geld :(

  • Eine Frage an die Profis. Ich bin momentan relativ ratlos und ein wenig verwirrt, wie ich den optimalen Workflow hin bekomme.


    Ich versuche es mal.



    Hintergrund ist folgender workflow:
    - Importieren des Raw-Bildes in Lightroom
    - Aussuchen etc plus Entwickeln in Lightroom


    Ich denke bis hierhin ist alles klar und mehr oder weniger selbsterklärend.



    - Exportieren als tiff, um die restlichen Bearbeitungen in PS CS 3 durchführen zu können
    - Importieren der tiff-Dateien in Lightroom, um sie dort zu verwalten zu können


    "Exportieren" musst Du eigentlich gar nichts. Rechtsklick aufs Bild in LR - 'Bearbeiten in' - PS3 auswählen (musst Du natürlich vorher in den LR-Einstellungen als Standard-Bildbearbeitung festlegen). Dann wird die RAW-Datei mit den entsprechenden Bearbeitungen (bzw. dem "Kochrezept" dazu) an PS übergeben, dort in Camera Raw geöffnet und an PS weiter gereicht. Das wird mit PS3 nicht funktionieren, weil es die neuesten ACR-Versionen dafür nicht mehr gibt. Da müsste dann eine entsprechende Meldung kommen mit einem Auswahldialog, was Du jetzt tun willst. Dort "mit Lightroom entwickeln" (oder so ähnlich) auswählen. Wenn Du mit der Bearbeitung in PS fertig bis, einfach auf speichern drücken. Dann wird das Bild automatisch im selben Ordner wie das Raw gespeichert als xxx-bearbeitet.tiff (kann man auch in den LR-Einstellungen festlegen) und in die Datenbank aufgenommen. Es steht also sofort in LR zur Verfügung.
    Wichtig: Du musst "speichern" auswählen, nicht "speichern unter", damit diese Automatik funktioniert.



    - Ggf. 2. Export als jpg für web etc aus Lightroom heraus


    Jein (siehe unten)




    Meine Fragen:
    - Werden bei jedem Import die Standardeinstellungen wieder angewendet (also z.B. Schärfen)? Wenn ja, würde das bedeuten, dass ich die Tiff-Bilder 2x schärfe.... :gru1:


    Wenn Du Dir die mit PS erstellten tiffs im LR.Entwicklungsmodul anschaust, stehen alle Regler auf Null. Das heißt, die von Dir bei der raw-Bearbeitung festgelegten Einstellungen werden bei der Erstellung des tiff (oder jpeg oder jedes anderen Formats) einmal angewendet. Dabei entsteht ein "neues" Bild, dass man dann in LR noch einmal weiter bearbeiten kann. Wenn Du bei einem tiff "Bearbeiten in" auswählst, fragt LR jedes mal nach, und Du kannst wählen zwischen
    - "Kopie mit den LR-Einstellungen" bearbeiten" - LR legt eine Kopie des tiff an mit allen in LR am tiff vorgenommenen Bearbeitungsschritten, Du hast also nachher zwei tiffs in unterschiedlichen Versionen.
    - "Kopie bearbeiten" - wie oben, nur dass eine Kopie des Original-tiff ohne die LR-Bearbeitungen angelegt wird.
    - "Original bearbeiten" - Du arbeitest mit dem Original tiff ohne LR.-Einstellungen, hast aber nachher nur die eine Version, die Du in diesem Schritt erstellt hast.


    "Original" bezieht sich hierbei nicht auf das ursprüngliche raw sondern auf das tiff. Die Bearbeitungsschritte, die bei der raw-Entwicklung und Erstellung des tiff angewendet wurden sind ja nicht reversibel und die Informationen, was Du mit dem raw gemacht hast sind in dem tiff auch nicht enthalten.



    - Würde es Sinn machen, für jedes Format einen eigenen Katalog anzulegen? Vielleicht jeden Katalog mit einer eigenen (Standard)-Einstellung?


    Meines Erachtens nicht. Ich beschreibe mal, wie ich das mache:


    Raw bearbeiten in LR (Weißabgleich, Sättigung, Kontrast, Belichtung, "Capture.Sharpening", ggf, lokale Bearbeitungen mit dem Verlaufsfilter oder dem Korrekturpinsel, etc., etc., Bewertung, Schlagworte). Das ist dann meine Basisversion. Wenn ich das Bild drucken will kann ich das direkt aus LR heraus tun und im Print-Modul alle druckspezifischen Einstellungen festlegen. Das gleiche gilt, wenn ich ein jpeg fürs Web brauche oder ein tiff, um es z.B. an einen kommerziellen Druckdienst zu senden (Fotobuch, Poster, etc.).


    Wenn ich glaube oder weiß, dass ich diese Version als tiff oder jpeg öfter brauchen werde, lege ich in LR eine virtuelle Kopie des raw an (im Bibliotheksmodul rechts klicken "Virtuelle Kopie anlegen"). LR legt dann nur in der Datenbank einen neuen Datensatz für das selbe raw an, sozusagen ein neues Kochrezept für die Entwicklung, ich habe aber weiter nur ein raw. Diese virtuelle Kopie bearbeite ich dann weiter, z.b. mit softproof für eine Papier-Tinten-Kombination, Druckformat, etc. und benenne sie dann entsprechend (xxx_print_GodFibreSilk_Epson3800_A2.dng) oder wenn ich eine Version fürs Web erstelle xxx_Web_srgb.dng). Diese Versionen enthalten dann alle Infos und Bearbeitungsschritte vor dem Export. Beim exportieren wird dann nur noch die Ausgabeschärfung und die Umwandlung in das entsprechende Format durchgeführt bzw. das Bild an den Drucker geschickt. Genau so kann ich mit virtuellen Kopien verschiedene Versionen eines Bildes erzeugen (Schwarzweiß, zarte Farben, kräftige Farben, split-toning, was auch immer) und habe trotzdem nur ein raw auf der Festplatte aber verschiedene Entwicklungsanleitungen in der LR-Datenbank.


    Man braucht nicht vom selben Bild eine Version als raw, eine als jpeg, eine als tiff. Wenn ich ein tiff oder jpeg brauche, erstelle ich es bei Bedarf für den jeweiligen Zweck.


    Nur bei Bildern, bei denen ich PS zur Bearbeitung brauche, wird ein tiff erstellt, dass dann neben der raw-Datei in der LR-Datenbank auftaucht (s.o.). Das funktioniert z.B. auch bei Panos oder HDRs. Ich markiere die benötigten Bilder in LR, und wähle bei "Bearbeiten in" aus "In Photoshop a zu Panorama/HDR zusammenfügen. Alternativ kann ich die ausgewählten Dateien auch als Smartobjekte oder Ebenen öffnen. Das fertige Pano oder HDR erscheint dann in LR als xxx-bearbeitet, wobei xxx der Name des ersten ausgewählten Originalbildes ist.
    Das funktioniert aber wohl erst bei neueren PS-Versionen. Soweit ich weiß hat PS3 die Panofunktion und die HDR-Funktion ja noch gar nicht. Prinzipiell kann man aber mit Panoramafactory oder speziellen HDR-Programmen genau so arbeiten. Man kann ja mehr als ein Bildbearbeitungsprogramm in LR einbinden. Von diversen Spezialprogrammen gibt es auch Plugins für LR.


    Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass man nicht x Versionen ein und desselben Bildes hat, die Festplattenplatz fressen sondern ein raw mit verschiedenen Entwicklungsanleitungen für verschiedene Verwendungszwecke. Der Nachteil ist, dass diese verschiedenen Versionen soweit ich weiß von anderen Programmen nicht gelesen werden können. Wenn ich also auf Capture One umsteigen wollte, müsste ich zuerst von allen Bildern entsprechende tiffs, oder jpegs anlegen. Oder ich fange mit der Bearbeitung wieder komplett von vorne an.


    Ich mache es daher so, dass ich von besonders gelungenen Bearbeitungen, meistens von Bildern die ich in größeren Formaten gedruckt habe (A3plus oder A2) ein tiff auf einer externen Festplatte speichere, sozusagen als Versicherung. Diesen Ordner importiere ich dann auch wieder in LR. Da LR sich merkt, wo die einzelnen Bilder liegen und Thumbnails in der eigenen Datenbank anlegt, habe ich auf die Thumbnails immer Zugriff, auch wenn die externe Platte nicht angeschlossen ist. LR meckert dann nur, wenn ich diese Bilder bearbeiten will und sagt mir, ich solle die Platte xyz anschließen.


    Es gibt auch mehr und mehr Plugins für den Bilderexport. Ich nutze z.B. Photobucket als Web-Bilderdienst (für die Reiseberichtsbilder, etc.). Dafür gibt es ein Plugin, dass mich in LR den entsprechenden Zielordner bei Photobucket aussuchen oder anlegen lässt, die Bilder nach meinen Vorgaben verkleinert, schärft, in jpeg umwandelt, in einen temporären Ordner ablegt, zu Photobucket hoch lädt und anschließend den temporären Ordner wieder löscht. Ich muss dafür nicht mal den Browser öffnen und behalte auch kein jpeg auf meiner Festplatte, das ich ja wahrscheinlich ohnehin nie wieder brauche. Auch für andere Zwecke habe ich mir Presets für den Export angelegt mit den benötigten Pixelmaßen, max. Dateigröße, Wasserzeichen ja/nein, etc., so dass aus dem raw mit 2 oder 3 Klicks ein jpeg mit den richtigen Einstellungen für den jeweiligen Zweck wird.
    Ich kann also in wenigen Sekunden von demselben raw eine Version für die Fotocommunity erstellen (1000 Pixel, hohe Qualität, max. 400kb), eine für einen Reisebericht (800 Pixel, Qualität 70%), eine für Facebook (mit Wasserzeichen) und das Bild an den Drucker schicken.



    Es wäre super, wenn Ihr mir helfen könntet!!!


    Ich habe es versucht. Ich hoffe, es war halbwegs verständlich. ;) Ist 'ein wenig' lang geworden und klingt kompliziert. Aber damit zu arbeiten ist einfacher als es zu erklären.


    Ich weiß nicht, wie gut Deine Englischkenntnisse sind. Die beste Anleitung zum arbeiten mit Lightroom, die ich kenne, ist ein Video von Michael Reichmann (kanadischer Fotograf, Betreiber von luminous-landscape.com und Adobe-Alpha- und Beta-Tester) und Jeff Schewe (Fotograf, Inhaber von pixel genius (von denen ist der Schärfungsalgorithmus in LR) und LR-Entwickler). Für knapp 60$ gibt es 81/2 Stunden Videotutorial, dass eigentlich keine Fragen offen lässt. Mir hat es zumindest sehr geholfen. Bezugsquelle

  • Für Menschen, die gut englisch sprechen gibt es ein wirklich gutes und ziemlich komplettes Videotutorial für Lightroom von Michael Reichmann bei Luminous-Landscape. Das Bundle (s.Link) ist mit 85$ nicht ganz billig aber wirklich empfehlenswert, wenn man sich ernsthafter mit LR beschäftigt.

  • Außerdem gibt es eine gute Nachricht für alle LR und PS-Nutzer.


    Adobe bietet jetzt beide zusammen als Cloud-Produkt für 10€ + Märchensteuer/Monat an. Und das soll der dauerhafte Preis sein und nicht nur ein Lockangebot für 1 Jahr. Für ca. 150 €/Jahr PS und LR immer aktuell? Da spare ich sogar Geld gegenüber den Einzelversionen.


    Edit: Auf der Adobe-Seite findet sich noch nichts. Soll aber n nächster Zeit auch in D verfügbar sein. Auf der amerikanischen Seite ist es schon verfügbar.

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