Wells Gray Provincial Park, BC

  • Der Wells Gray PP gehört mit zu den bekanntesten Parks der kanad. Rocky Mountains. Er ist mit 5 400 km² größer als z.B. das Saarland.
    In diesem Park gibt es spektakuläre Wasserfälle und zahlreiche Wildtiere, Grizzlys, Wölfe, Schwarzbären und a.m.
    Leider bekamen wir dort keinerlei Tiere zu Gesicht! Schade.
    Unser erstes Ziel war der Spahats Fall. Vom Parkplatz führt ein kleiner Trail zum Wasserfall, den wir nichts ahnend, was uns erwartet, gehen. Als der Wasserfall vor uns liegt, sehen wir uns staunend an - sind wir denn so weit hoch gefahren???
    Vor uns befindet sich eine ca. 200 Meter tiefe Schlucht, durch die das Wasser des Falls abfliest. Beeindruckend!


    Der Wasserfall selbst ist 75 Meter hoch!


    Wir stehen hier eine ganze Weile und staunen. Wir haben hier nicht so eine Schlucht erwartet.
    Dann setzen wir unsere Fahrt fort und kommen zu einem ganz anderen Wasserfall. Der Dawson Fall ist nicht so hoch (unter 20 Meter), beeindruckt aber durch seine Breite, über die das Wasser des Murtle River sich ergiesst!


    Dann steuern wir eine besondere Lacation an. Unser Ziel ist Baileys Chute - an diesen Stromschnellen soll man Lachse bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen beobachten können - wie sie versuchen, dieses Hindernis zu überwinden.
    Dazu verlassen wir jetzt auch die geteerte Strasse und fahren über eine Gravelroad, die allerdings in einem guten Zustand ist.
    So kann man doch etwas zügiger fahren, ich wage aber nicht das Tempo, das einige Einheimische mit ihren Pick Ups drauf haben!!


    Als wir nach einer kurzen Wanderung an den Stromschnellen ankommen, fragen wir uns natürlich, wie es hier wohl Fische schaffen drüber zu kommen!


    Ein Teil der Stromschnellen


    Es sieht auf dem Foto flacher aus, als es in Wirklichkeit ist. Jedenfalls finde ich das Wasser ziemlich reissend.
    Da auch die Jahreszeit für Lachswanderungen schon ziemlich voran geschritten ist, machen wir uns nicht so viel Hoffnung, hier dieses Schauspiel erleben zu können.
    Allerdings stehen hinter der Begrenzung einige Menschen, die genau wie wir gespannt in das Wasser schauen.
    Und tatsächlich, nach einiger Zeit sehen wir, wie sich einzelne Lachse aus dem Wasser hoch schnellen, um eine weitere Stufe zu überwinden.
    Damit ich das überhaupt aufs Foto bekomme, stelle ich die Kamera aufs Geländer und halte meinen Finger auf dem Auslöser.


    Dieser hat schon eine beachtliche Höhe

    rutscht aber leider auch wieder zurück!


    Und der hat wohl etwas Probleme mit der Steuerung :gg:


    Es ist ein tolles Naturschauspiel, wie die Fische immer wieder "Anlauf" nehmen, wie ihr Instinkt sie einfach dazu treibt, dieses Hindernis zu überwinden.
    Leider schafft es in der Zeit, wo wir uns hier befinden, keines der Tiere!
    Auf Grund der Jahreszeit sind es auch nur ganz wenig Lachse, die wir beobachten können. Wir haben den Eindruck, dass es sich um Nachzügler handelt, denn zur richtigen Zeit werden hier wohl einige hundert Fische versuchen, diese Stromschnellen zu überwinden. Das ist dann sicherlich ein richtiges Spektakel!
    Vielleicht ist im Spätsommer auch etwas weniger Wasser im Fluss, als jetzt nach dem tagelangen Regen in den Rockys.


    Wir fahren dann weiter und halten an einem schönen Punkt an, um eine Kleinigkeit zu essen.
    Unter uns fließt der Fluß, es ist eine fast unwirklich Stille. Wir geniessen die Landschaft, blicken in das klare Wasser.


    "Sollte man da nicht mal seine Füsse rein halten" geht mir so durch den Kopf! Das Wasser sieht doch zu verlockend aus, auch wenn es wahrscheinlich sehr kalt sein wird.
    Gedacht, zu Martina gesagt und schließlich getan! Ich rutsche langsam die Böschung hin unter und gehe schließlich hinein in das Wasser.
    Es ist wunderschön klar, aber auch sch.....kalt!
    Eine kleine Weile halte ich es aus, aber als die Kälte schließlich in Schmerz übergeht, begebe ich mich schleunigst, so es die nassen, glitschigen Steine zulassen, aus dem Wasser.


    Unser nächstes Ziel ist der Helmcken Fall, der mit 141 Metern fast drei Mal so hoch ist, wie der Niagara Wasserfall.


    Es ist wirklich ein beachtlicher Wasserfall. Jedenfalls in der Höhe, die Wassermenge reicht natürlich nicht für einen Vergleich mit den Niagara Fällen! :wink4:


    Bevor wir dann aus dem Park wieder raus fahren, steuern wir noch einen hoch gelegenen Aussichtsturm an, den Green Mt. Tower. Von hier soll man einen fantastischen Ausblick auf die umliegende Berglandschaft haben.

    Leider findet sich nirgends ein Hinweis, dass dieser Weg für WoMo`s eigentlich fast unmöglich zu fahren ist. :neinnein:


    Denn er ist sehr eng und steil, windet sich in zahlreichen Serpentinen nach oben! Durch die fehlenden Hinweise fahre ich natürlich hoch und stelle mir schon nach dem ersten Drittel die Frage, wie wir wieder ohne Schaden runter kommen.
    Umdrehen geht nicht und rückwärts ist nur selbst für mich einfach zu weit!
    Also hoch und dann gaaaanz langsam wieder runter. Glücklicherweise gibt es nicht noch mehr "Verrückte", die mit dem WoMo da hoch gefahren sind, denn es kommt uns außer einem PKW, nichts entgegen. Und selbst da ist es ziemlich eng!
    Aber oben angekommen haben wir tatsächlich einen tollen Blick auf die Umgebung!

    Eine Autobesatzung Jugendlicher reibt sich wohl innerlich die Augen, dass wir hier mit einem WoMo hoch gekommen sind!


    Wir bleiben eine ganze Weile hier oben und geniessen die Ruhe. Leider besuchen uns auch hier keine wilden Tiere! ;)
    Aber die Landschaft, die wir von hier sehen können, entschädigt uns dafür...



    Dann heisst es schlieslich die Rückfahrt in Angriff zu nehmen.
    Ganz langsam, fast im Schritt, Fuß auf der Bremse und meist im 1. Gang fahren wir den Berg hin unter. Wo es geht, lass ich die Bremse los, damit sie nicht zu heiß wird. Aber das kann ich nicht zu oft machen, denn das WoMo schiebt doch ganz schön und die Motorbremse kommt an ihre Grenzen.
    Immer wieder geht der Blick nach vorn, wann sind wir endlich unten. 2 1/2 Kilometer kamen mir noch nie so lang vor!
    Aber wir kommen gut unten an und es riecht nicht allzu sehr nach zu großer Belastung der Bremsen... :SCHAU:
    Wir machen eine ausgedehnte Pause, vor allem für unsere rollende Unterkunft!
    Dann geht es doch Richtung Clearwater und unserem Campground.
    Da wir gestern gleich noch eine weitere Nacht gebucht haben, können wir uns nun ganz gemütlich in der Sonne sitzen und am späten Abend dann wieder am Campfeuer.
    Das ist hier wieder ohne Zuzahlung möglich!

  • Startseite - 8. - 11.Tag




    Gegen 17 Uhr erreichen wir Clearwater und wir essen in einem klimatisierten Fastfood-Laden Burger zum Abendessen.
    Anschließend fahren wir noch weiter in den Wells Gray Provincial Park
    zu unserer neuen Unterkunft, der hübschen Moule Creek Lodge, hinein.
    Die Lodge ist wunderschön gelegen
    und solide im Blockhausstil gebaut. Wir werden freundlich von dem
    deutschen Auswandererpärchen begrüßt und bemerken bald, dass diese
    ursprünglich direkt aus unserer Nachbarschaft kommen. Wir richten
    uns häuslich ein, duschen mit einem duftenden Pfefferminz / Rosmarin
    Duschgel und lassen den Abend auf der Terrasse ausklingen. Allerdings
    lassen uns auch hier draußen die fiesen Mücken keine
    Ruhe…


    Tag 9:



    Heute ist es
    nach der schwülen Hitze gestern stark bewölkt. Wir können uns viel Zeit
    beim super Frühstück lassen. Unsere Gastgeberin hat ein
    kleines Buffet aufgebaut, mit allem was das Herz begehrt: verschiedene
    Brotsorten, Käse/ Wurst Aufschnitt, Joghurt, Obstsalat, Müsli, Omelette …
    Außer uns gastiert nur noch ein weiteres junges Paar
    und wir tauschen uns am Tisch ausgiebig über unsere Erlebnisse aus. Auf
    der Wiese hinterm Haus schaut ein hübsches Elk-Pärchen vorbei. Danach
    versuche ich einen der unglaublich vielen
    Kolibris zu fotografieren, die ständig zwei
    Zuckerwasserstationen anschwirren. Es ist ein ständiges Hin- und
    Herfliegen und in der Luft liegt ein lautes Brummen und Summen.
    Man könnte stundenlang einfach nur fasziniert zuschauen. Unsere Nachbarn
    beschließen auf dem Clearwater Fluss eine Raftingtour zu unternehmen;
    mir bereitet sowas keine Freude.



    Wir wollen zu den Flower Meadows auf dem Trophy Mountain.
    Ich möchte endlich richtig
    viele Wildblumen sehen. Allerdings sind dort oben Begegnungen mit
    Grizzlies möglich. Die Anfahrt auf den Berg zieht sich und ist
    schließlich nur noch eine Gravelroad. Außerdem ist es nebelig und es
    fängt zu regnen an. Oben stehen zwar ein paar Autos, aber keine
    Menschenseele ist in Sicht. Wir warten, bis es wieder aufhört zu regnen
    und sehen schon, wie die ersten Mücken wieder anfangen ums Auto
    zu tanzen. In Regenjacken steigen wir, den bei Sonnenschein sicher
    hübschen, Wanderweg auf. Am Wegesrand wachsen auch so einige hübsche
    Blümchen, Indian Paintbrush, dunkelblaue Lupinen, rosafarbene
    Fireweeds, Margeriten. Aber mir ist es entschieden zu einsam hier, der
    Bär lauert quasi hinter jedem Baum und die Mücken stechen frech sogar
    durch meine lange Hose durch. Nach einer knappen Stunde
    haben wir die blöden Wiesen immer noch nicht erreicht. Entnervt drehen
    wir schließlich, wahrscheinlich kurz vorm Ziel, um.



    Wir fahren erst einmal zurück zur Unterkunft und trinken Kaffee mit Muffins. Es hat wieder begonnen zu regnen und wir machen ein
    Mittagsschläfchen ganz ohne schlechtes Gewissen etwas zu verpassen.


    Später besichtigen wir die tosenden Helmcken Falls
    ( 137 m). Die Umgebung ist nebelig und Dunstwolken wabern
    mystisch um die Wasserfälle herum. Wir halten noch an Ray`s historischer
    Farm in der Hoffnung Bären oder Elche zu sichten, doch kein Tier zeigt
    sich hier. Die Strecke bis zum Clearwater
    Lake
    zieht sich dann ewig; einmal steckt ein Schwarzbär
    seine Schnauze kurz aus dem Wald auf die Gravelroad, verschwindet aber
    sofort wieder. Da wir um 19 Uhr ein BBQ gebucht haben,
    drängt langsam die Zeit und wir drehen um. Die Sonne bricht noch mal
    kurz durch die Wolken und wir nehmen einen 2. Abstecher zu den Helmcken
    Falls in Kauf; diesmal gelingt ein Foto mit kleinem
    Regenbogen. Daheim sind schon unsere Nachbarn vom Rafting zurück, die
    nassen Schuhe stehen vor der Tür. Richtig begeistert klingen die beiden
    allerdings nicht, sicher wäre dieses Abenteuer bei Sonne
    auch schöner gewesen.

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