Man glaubt es kaum, wir waren nicht vor 1 Uhr Nachts im Bett und der Jetlag haut trotzdem noch voll rein, so dass ich um 3 Uhr tatsächlich schon wieder wach werde. Ich schlafe zwar nochmal ein, aber insgesamt ist es eher eine Katastrophe.
Vom Frühstück ist leider nicht mehr besonders viel übrig, aber wer zuerst kommt hat eben Glück und der Rest Pech. So steht es auf einem Zettel im Frühstücksraum… Nun gut, so kann man es natürlich auch machen. Immerhin bekomme ich noch ein kleines Stück Kuchen ab. So weiß man wenigstens, dass man am nächsten Morgen etwas früher beim Frühstück auftauchen sollte. Es gibt übrigens nichts anderes als Kuchen.
Am zweiten Tag wird es Zeit für meinen ersten Six Flags Park, nämlich Discovery Kingdom. Der Park liegt nördlich von San Francisco in Vallejo und die Skyline sieht im vorbeifahren auch schon genauso aus, wie man es bei dieser Kette erwartet. Nämlich viele Coaster und wenig Anderes. Das Wetter ist erst einmal grau und trüb, überhaupt habe ich schon echt schlechte Laune was das angeht... Hieß es bei der Tourbeschreibung nicht es wird überall warm bis heiß sein? Ich bin auf Sommerurlaub eingestellt, schließlich bin ich in Kalifornien... Dumm, oder? Aber so naiv ist man beim ersten mal nunmal
Da der Parkplatz sehr weit vom Eingang weg ist, sind wir mit der Bimmelbahn gefahren, laufen muss man im Laufe des Tages schließlich noch genug. Der Parkeingang liegt mitten im Coaster Wirrwarr, links Schienen, rechts Schienen, über einem Schienen…
Unser erstes Ziel ist Superman Ultimate Flight, dem einjährigen Coaster von Premier Rides (Und der erste seiner Art), da eine einstündige ERT (Extra Ride Time vor Parköffnung) auf uns wartet. Nach einiger Zeit des Wartens vor der Station geht es dann los und jeder von den über 40 Leuten kann im Laufe der Stunde einige Male fahren, am Ende sogar ohne auszusteigen, denn ein paar Leute geben nach ein paar Fahrten immer auf. Gott sei Dank, wenn man sich die miserable Kapazität anguckt. Ansonsten macht die Bahn echt Spaß, auch wenn ich irgendwie ein bisschen mehr erwartet habe. Für die kleine Fläche ein super Teil und definitiv eine Bereicherung für Deutschland, denn seit 2014 Jahr haben wir eine baugleiche Anlage im Holiday Park in Hassloch (Sky Scream). Bei diesem Coaster wird man insgesamt dreimal abgeschossen, einmal rückwärts und zweimal vorwärts.
Nach der ERT verteilt sich die Gruppe, die meisten laufen aber direkt nebenan zu Roar, dem Woodie. Roar ist einer der ältesten Bahnen von GCI (Einer der besten Holzachterbahn Hersteller) und das merkt man auch deutlich. Das Layout ist ganz in Ordnung, rappelt halt einfach nur sehr und macht nicht wirklich Spaß. Gibt aber deutlich schlimmere Bahnen. Die Bahn hat zwei Jahre nach diesem Besuch geschlossen und wurde überarbeitet. Inzwischen heißt sie Joker und ist ein Hybrid aus Stahl und Holz mit Überschlägen.
„Standart Ware“ gibt es hier auch, nämlich einen Boomerang (Man wird rückwärts hochgezogen, fährt die Strecke vorwärts bis zum Ende und rückwärts wieder zurück), den es auch in Europa unzählige Male gibt...
Auch Kiddie Coaster sind natürlich nicht sicher vor uns... Schließlich kann man die Counten
... und einen SLC (Suspended Looping Coaster von Vekoma). Dazu müsst ihr wissen, dass Achterbahnfans von nichts mehr genervter sein könnten als von SLCs. Die fahren einfach scheiße, tun weh und existieren viel zu häufig. Die Anlage ist baugleich mit z.B. MP Express im Movie Park oder Limit im Heide-Park und natürlich auch ähnlich furchtbar, wenn nicht sogar noch furchtbarer! Hier rege ich mich auf jeden Fall ziemlich auf, weil ich mich
direkt doppelt anstellen darf. Ich darf meine Tasche nämlich nicht (wie sonst immer) in der Station ablegen und auch sonst gab es keine Lösung außer..."sorry, neu anstellen". Die Bahn, die eigentlich „Kong“ heißt,
wird von uns liebevoll umbenannt in „Klong“… Ob das jetzt wegen der komischen Geräusche ist, oder weil der Kopf regelmäßig gegen die viel zu harten Polster klatscht ist eurer Fantasie überlassen.
Als Entschädigung für diesen Stahlschrott ist als nächstes Medusa an der Reihe, mein dritter Floorless Coaster nach Superman (Spanien) und Daemonen (Dänemark). Die Besonderheit eines Floorless Coasters ist, das man, wie der Name schon sagt, keinen Boden unter den Füßen hat. Da hat natürlich die erste Reihe den größten Reiz, denn hier sieht man seine Füße unmittelbar über der Schiene baumeln.
Diesmal stellen wir uns in der Station ein bisschen geschickter an und tauschten die Rucksäcke durch um nicht wieder alles einschließen zu müssen. Hier steht man heute auch “etwas” zu lange um es riskieren zu können nicht fahren zu dürfen. Die Abfertigung bei der Bahn ist trotz zwei Zügen unter aller Sau, Ewigkeiten steht man in der Schlussbremse. Wäre der dritte Zug noch auf der Strecke gewesen wäre die Überforderung vermutlich noch größer gewesen.
Die Bahn ist ein guter, wenn auch nicht mein bester Floorless. Trotzdem mit Abstand die beste Bahn im Park, besonders, wie bei allen Floorless, in der ersten Reihe. Und hübsch anzusehen ist sie auch!
Danach haben wir alles durch bis auf eine Bahn, aber die muss bis nach dem Burger Buffet warten, denn die 30 Minuten Wartezeit haben wir vorher nicht mehr. Das Essen, das für uns vom Park gestellt wird, besteht halt aus Burgern, die man sich selbst zusammenbauen kann, ist aber eigentlich echt lecker. Außerdem gibt es ein Eis und tolle Gewinne, die der Park uns zum Verlosen zur Verfügung stellt… zum Beispiel überhaupt nicht kitschige Weihnachtskugeln. Sehr nett!
Nach dem Essen müssen wir also noch V2: Vertical Velocity fahren. Die Bahn ist eine von insgesamt nur sechs Twisted Impulse Coastern von Intamin, allerdings nicht ganz so Vertical wie die anderen fünf. Ist mal ganz witzig in der Hängeposition abgeschossen zu werden, aber ansonsten sieht V2 spektakulärer aus als es ist.
Danach machen wir noch eine Wiederholungsfahrt auf Medusa in der ersten Reihe und danach ist es eigentlich auch schon wieder dunkel. Das Halloween Event in dem Park lassen wir aus, weil es echt nicht gut sein soll. Außerdem ist die ganze Gruppe ziemlich durch (Achterbahn Fahren strengt auch körperlich an), also fahren wir mit dem Bus wieder zurück zum Mission Inn. Es ist die letzte Nacht bevor es aus San Francisco rausfahren (Die Stadt hab ich zu dem Zeitpunkt übrigens exakt einmal gesehen und zwar an dem Morgen bei der Fahrt über die Oakland Bay Bridge). Aber wir kommen am Ende der Reise ja wieder. Bis in 2 Wochen San Francisco!
Übrigens: Wenn euch der Schreibstil zu nerdig ist, dann sagt das. Ich kann auch gerne ein paar Details für mich behalten... Es passiert von alleine, dass ich vielleicht etwas übertreibe