Sonntag, 7.11.22
Tatsächlich sah morgens der Himmel ganz vielversprechend aus.
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Der Wetterbericht allerdings gar nicht. Die Kaltfront sollte die Sierra Nevada im Laufe des Tages überqueren und es wurden ergiebige Schneefälle erwartet und in der Folge eine Sperrung der CA 168 durch die White Mountains. Auf der südlichen Rute wurden Windgeschwindigkeiten bis über 60 mph vorhergesagt und da fährt man ja auf der I15 überwiegend ungeschützt durch offenes Gelände. Für Motorradfahrer indiskutabel.
Wir haben daraufhin beschlossen, nur einen kurzen Ausflug in die Alabama Hills zu machen und nach dem Frühstück über die nördliche Route einen tag früher als geplant ins Death Valley zu fahren.
Also los geht es!
Mt Whitney präsentierte sich noch sehr hübsch im Licht der aufgehenden Sonne.
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Kurz bevor die Sonne den Mobius Arch erreicht hatte, verschwand sie leider hinter aufziehenden Wolken.
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Egal, die kleine Wanderung dorthin hat trotzdem Spaß gemacht und nach einigem warten fiel auch noch ein bisschen Licht auf die Sierra, auch wenn es nicht mehr das schöne Sonnenaufgangslicht war.
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Beim Heart Arch waren wir natürlich auch
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Und dieses freundliche (?) Gesicht durfte ebenfalls nicht fehlen.
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Die Jungs, die die Alabama Hills noch nicht kannten waren trotz der suboptimalen Lichtverhältnisse durchaus beeindruckt.
Frühstücken waren wir im Alabama Hills Cafe - sehr zu empfehlen! Während wir aufs Essen warteten, habe ich versucht online die Reservierung fürs Death Valley zu ändern bzw. eine zusätzliche Übernachtung für diesen Tag zu buchen, was aber nicht geklappt hat, weil das Buchungssystem dafür einfach zu unflexibel war. Also habe ich es telefonisch versucht und das hat geklappt. Wir würden wohl wahrscheinlich nach der ersten Nacht die Zimmer wechseln müssen aber was soll's.
Zurück im Motel haben wir schnell gepackt und das Auto beladen. Während die Jungs sich in Erwartung "frischer" Temperaturen in ihre mehrschichtige Motorradbekleidung quälten, habe ich mit einer seht netten Dame an der Rezeption des Hotels geschwätzt, die sofort anbot, dass wir die zweite Nacht natürlich nicht bezahlen müssten, obwohl das die offiziellen Stornobedingungen eigentlich nicht hergaben. Sehr kulant!
Auf der Fahrt über den Gilbert Pass (CA 168) mussten die beiden Jungs auf ihren Mopeds leiden, denn auch wenn der Wind noch erträglich war, lagen die Temperaturen auf der Passhöhe knapp unter dem Gefrierpunkt und der Fahrtwind sorgt auch nicht unbedingt dafür, dass sich das angenehmer anfühlt.
Nachdem wir wieder unter 1000 m waren, haben wir eine Pause am Straßenrand eingelegt und nachdem die beiden im Auto ihre erfrorenen Fingerchen an der auf vollen Touren und mit max. Heizung laufenden Lüftung wieder zum Leben erweckt hatten, ging es weiter.
Bis wir die US95 erreicht hatten, lagen die Temperaturen wieder im erträglichen Bereich (>5°C). Es war zwar recht stürmisch aber da der Wind überwiegend von hinten kam und ziemlich gleichmäßig blies, war das kein großes Problem. In Beatty haben wir einen zweiten Tankstop eingelegt und natürlich auch bei 'Death Valley Nut and Candy' den einen oder anderen Dollar gelassen.
Die NV 374 über Rhyolite war noch gesperrt, so dass wir einen weiteren Umweg über die 373 und Amargosa Valley fahren mussten. Aber das machte den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Nach 260 Meilen und inklusive Pause fast 7 Stunden kamen wir am späten Nachmittag bei der Furnace Creek Ranch an.
Der Checkin zog sich endlos hin, weil die ziemlich inkompetente Rezeptionistin es ewig nicht begriffen hat, dass es 2 Reservierungen auf meinen Namen gab und immer sagte, wir wären einen Tag zu früh da.
Irgendwann hat es dann aber funktioniert und wahrscheinlich würden wir nicht mal umziehen müssen.
Inzwischen war die Schlechtwetterfront auch hier angekommen. Es blies ganz ordentlich und der Himmel verhieß nichts Gutes.
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Ich bin zum entladen illegaler weise einfach bis vor die beiden Bungalows gefahren, wo die Jungs übernachteten (eigentlich sind die Straßen dazwischen nur für die Elektrokarren des Personals gedacht) und dann zu meinem Motelzimmer.
Nachdem ich schon keinen Tisch zum Abendessen reservieren konnte, weil im Restaurant der Strom ausgefallen war, verabschiedete sich die Elektrizität kurze Zeit später überall.
Man hat uns noch angeboten, wir könnten kostenlos im Buffet-Restaurant essen, was noch warm wäre aber darauf haben wir dankend verzichtet. Zum Glück hatten wir ja 2 Tage vorher unsere Picknick- und Biervorräte aufgefüllt und konnten uns daher auf der Terrasse von einem der Bungalows beim romantischen Licht von ein paar Stirnlampen selbst verpflegen.
Diese Bungalows waren für mich neu. Sahen richtig gut aus mit einer schönen Veranda , einem kleinen Wohnzimmer mit Soda, Sessel und TV und dem Schlafzimmer. Würde ich wenn möglich jetzt immer buchen. So viel teurer als die Motelzimmer waren sie auch nicht.
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Mein Motelzimmer war eines der älteren (in den einstöckigen Blocks) und doch schon ziemlich abgewohnt.
Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil auf einmal die Klima-Anlage anfing geräuschvoll zu arbeiten Ah, Wir hatten wieder Strom!