Nach dem wir im letzten Jahr in
Pala CA zum ersten Mal ein Powwow besuchten, war klar, dass dieses nicht der
letzte war. Problem ist immer nur, während unseres Urlaubs einen Termin zu
finden. Im Südwesten finden im Sommer und Winter keine statt, weil entweder zu
warm oder zu kalt. Den heutigen Termin und einem im Nachbar Reservat hatten wir
schon Monate lang im Kalender, wussten aber selbst nicht, was wir von ihm halten
sollen, denn Infos gab es so gut wie keine über beide Powwows.
Chief Administrative Officer Loren "Bum" Stiffarm eröffnet den Powwow
Was uns vor allem irritierte, war der Name "46th Annual Milk River Indian
Days 2010", denn die 46 bedeutet ja, dass es schon die 46. Indianer Tage im
Reservat sind. Hmmm 46 mal und nicht ein Zeitungsartikel, nicht ein Foto, rein
gar nichts im Web. Obendrein wurde nicht genau mitgeteilt, wo der Powwow
stattfinden soll.
Wir haben mehrmals vorher darüber gesprochen, ob sich die lange Anfahrt lohnt,
und was ist, wenn da gar nichts ist, oder die uns nicht daran teilnehmen lassen.
Gestern entschlossen wir uns dann wie unsere Tour die nächsten drei Tage weiter
geht und wir beschlossen ins
Indianerreservat Fort
Belknap bis fast an die Grenze nach Kanada zu fahren.
Wir hatten eine über dreihundert Kilometer lange, fast Kerzen gerade Route vor
uns. Nur selten wurde die Strecke durch einen kleinen Canyon unterbrochen. Ich
habe immer und immer wieder nach nur der kleinsten Attraktion hier oben im
Norden in Google Earth gesucht, aber beim besten Willen nichts gefunden. Sollte
der Powwow also ein Schuss in den Ofen sein, wäre ein Urlaubstag komplett
verplempert. Also nicht falsch verstehen, die Gegend war nicht hässlich, aber
dafür muss man nicht so weit fahren. Die Orte auf der Strecke erinnerten uns
stark an die Orte in Oregon, die wir letzten Sommer gesehen haben. Alles war
sehr einfach, alt und könnte mal wieder etwas Farbe gebrauchen. Wir merkten
schnell, dass wir hier irgendwo im Nichts waren.
Die Eagle Staff beim Grand Entree
Gegen 11.00 Uhr erreichten wir Fort Belknap und fanden gleich am Ortseingang
ein Hinweisschild zum Powwow. Wir fuhren kurz hin um die Lage zu checken.
Tatsächlich hier ging was ab. Der Powwow selbst sollte erst um 13.00Uhr
beginnen, also fuhren wir erst einmal in den Ort rein. Ja viel Ort war da nicht,
eine Tankstelle, paar Häuser und das war´s. Da es Mittag war, dachten wir uns,
dass wir uns in der Tanke den Wanst vollhauen könnten, aber da war auch nix. Wir
kauften dann paar Chips und nagten an denen rum.
Zurück am Powwow Gelände, checkten wir die Arena und die Sitzplätze. Leider war
die Arena komplett überdacht, denn dadurch war es nicht ganz einfach mit dem
Licht beim fotografieren und filmen, denn an den Seiten kam das grelle
Sonnenlicht durch und dort wo sich später die Tänzer bewegen würden, war es
relativ dunkel.
Pünktlich um 13.00 Uhr begann der Powwow mit dem Warmup der Sänger und Drummer. Jede Gruppe von Sänger gab da eine kurze Kostprobe ihres Könnens. Was uns gleich auffiel, dass hier sehr viele Gruppen waren, so dass es wahrscheinlich nur Livemusik geben würde.
Chief Administrative Officer Loren "Bum" Stiffarm saß mit seiner Frau direkt neben Martina und war sehr freundlich
Hier ein Video vom Warmup und Grand Entree. Ich habe mir das Video auf mehreren PCs angeschaut und festgestellt, dass User ohne Bassboxen das Nachsehen haben und nicht die Power der Musik genießen können, wie übrigens auch in all den anderen Videos von uns. Wir empfehlen Stereo Subwoofer 2.1 Systeme von Logitech, die um die 50 Euro kosten, einen aber mit einem tollen Klang verwöhnen. Hilfe zum Videoplayer
Nach dem Warmup folgte der Grand Entree angeführt durch Chief Bum, gefolgt von der Eagle Staff mit den Flaggen und dann alle Teilnehmer des Powwow.
Einen Grand Entree haben wir auch zum ersten mal erleben dürfen. War echt beeindruckend.
Ja die Arena war nicht schön, aber vermutlich ist es hier im Norden der USA von Vorteil, wenn man eine Überdachung hat.
Es machten auch sehr viele kleine Kinder mit. Und wer nicht selbst laufen konnte, wurde getragen.
Im 1888 gegründeten Indianerreservat Fort Belknap leben zwei verschiedene Indianer Stämme, einmal die Gros Ventre und die Assiniboine. Beide Stämme leben unter nur einer Regierung.