Fazit
In den vier Wochen unserer Reise haben wir die beiden Schwerpunkte mit mehreren Präriestaaten der USA und den kanadischen Rocky Mountains kombiniert, die in der Regel nicht zusammen in eine Tour mit wenigen Wochen gepackt werden. Zumindest habe ich dies bisher nicht bei solch einer Reisedauer gesehen. Entweder konzentriert man sich auf den Westen Kanadas oder bleibt für gewöhnlich in den USA. Ich gehe aber schon einmal unkonventionellere Wege in der Routenplanung und auch im Nachhinein kann ich sagen, war diese Kombination perfekt für uns.
Unser Wohnmobil hatte die ideale Größe. Es bot ausreichend Platz für uns beide und war gleichzeitig komfortabel. Sicherlich hatten wir großes Glück, ein nahezu brandneues Modell erhalten zu haben. Wir hatten nie Probleme, einen Parkplatz zu finden und mehr als einmal haben wir festgestellt, dass wir viel schneller vorangekommen sind als mit einem größeren Camper. Dennoch muss ich erwähnen, dass wir bei schlechterem Wetter, insbesondere im Yellowstone National Park, eine Übernachtung in einer schönen Lodge oder Cabin vorgezogen hätten. Ein für uns unschlagbarer Vorteil des Campers als Nichtzeltende war die Flexibilität, Campgrounds in National Parks oder Provincial Parks ohne Vorbuchen anzusteuern. Wenn dies einmal nicht mehr gegeben sein sollte und dort entsprechende Vorbuchungen unabdingbar sein sollten, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass wir der Variante Mietwagen und Lodge-/Hotelübernachtungen den Vorrang geben.
Unsere Route in den USA hat uns ausgesprochen gut gefallen, ausnahmslos alle dort besuchten Punkte fanden wir klasse. Der Yellowstone National Park spielt für mich ohnehin in einer besonderen Liga, aber auch an den Prärielandschaften in den Dakotas konnte ich mich kaum satt sehen. Besonders gut gefallen hat es mir tatsächlich am Devils Tower.
Was Kanada betrifft, hat uns die Prärie mit den Badlands rundum Drumheller und noch viel mehr im Writing-on-Stone Provincial Park gefallen, auch der Glacier Waterton International Peace Park hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Die National Parks in den kanadischen Rocky Mountains mit den in verschiedenen Farbtönen schimmernden Seen, den Wasserfällen und die imposante Landschaft waren zweifelsohne sehr schön und beeindruckend, ganz besonders möchte ich den Yoho National Park und den Peyto Lake hervorheben, nichtsdestotrotz ist tatsächlich dennoch der Funke einer absoluten Begeisterung bei uns in der Gegend Banff/Jasper und den dortigen Nationalparks nicht richtig übergesprungen. Vielleicht haben wir vor Ort zu sehr mit der Landschaft in Patagonien und Alaska verglichen; etwas, das ich normalerweise versuche zu vermeiden, aber dennoch gelingt es mir nicht immer. Vielleicht waren unsere Erwartungen auch einfach viel zu hoch, möglicherweise war die Reihenfolge der Reiseziele auch die Falsche. Manchmal ist das so.
Glücklich sind wir über die vielen schönen Tiersichtungen. Alleine drei Grizzlies, einen Schwarzbären und drei Elche haben wir gesehen, auch wenn die Qualität und Quantität bei weitem nicht an unser Sichtungsglück an die lange zurückliegende Reise nach Alaska und in den Yukon heran reicht. Aber das war uns von vornherein klar, dennoch wurden unsere Erwartungen diesbezüglich übertroffen, zumal wir tatsächlich das erste Mal überhaupt einen Schwarzbären beobachten konnten. Wir sind sehr zufrieden damit, was wir an Tieren auf dieser Reise sehen konnten.
So sehr wir uns eine Wiederholung in die bereisten Gegenden in den USA vorstellen können, so wenig kommt derzeit für uns eine Wiederholung einer Reise in die kanadischen Rocky Mountains in Frage. Wenn noch einmal Kanada, dann definitiv in andere Gegenden im maritimen Westen, im Osten oder in einen der einsameren Staaten.
Damit kein falscher Eindruck für den Lesenden entsteht, alles in allem war es eine ausgesprochen schöne und rundum gelungene Reise mit abwechslungsreicher Landschaft, interessantem geschichtlichen Hintergrund und Tiersichtungen, die unsere Erwartungen übertroffen haben.