Beiträge von Z9.chitown

    Authentische italienische Restaurants findet man kaum in Amerika, sie sind im Wesentlichen amerikanische Restaurants. Die Verschmelzung italienischer kulinarischer Tradition mit amerikanischer Kreativität und Effizienz schafft eine interessante Art von Restaurant. Einige der besten italienischen Restaurants des Landes sind in Chicago zu Hause. In meinem Notizbuch stehen Ciccio Mio, Coco Pazzo, Monteverde, Nico Osteria, Riccardo Trattoria und RPM Italian.



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    Das Ciccio Mio ist das erste italienische Restaurant, dass ich in Chicago besuche. Der Speisesaal ist klein, das Interieur sehr elegant und trotzdem gemütlich. Dunkles Holz, rote Sessel, Gemälden mit vergoldeten Rahmen, Miniatur-Tischlampen und eine dunklen Lichtstimmung sorgen für eine lauschige Stimmung. Ein umwerfend schönes Ambiente.


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    Lasagne Bolognese Rotolo

    Rolled Lasagna, Parmesan, Basil


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    Spicy Vodka Rigatoni

    Vodka Sauce, Rigatoni


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    Fior di Latte

    Olive Oil, Chestnut Honey, Sea Salt, Fennel Pollen


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    Tiramisu

    Espresso, Ladyfingers, Mascarpone


    Food: 6,5/10

    Service: 8,5/10

    Ambiente: 9/10




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    Sarah Gruenberg, ehemals Executive Chef im Spiagga, ist seit 2015 Inhaberin ihres eigenen Restaurants Monteverde. Der Speisesaal ist hübsch eingerichtet, eine Mix aus einem traditionellen italienischen Restaurant und modernem Schick. Holztische und Parkett bringen Wärme ins Spiel, und große Spiegel vermitteln den Eindruck, dass der Raum größer ist, als er tatsächlich ist. Direkt hinter der Bar werden die verschiedenen Nudelsorten täglich frisch hergestellt. Wer dort Platz nimmt, kann live zusehen.


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    Snacks


    Artichoke & Sunchoke Crostino

    Housemade Ricotta, Shallot, Fontina Fonduta, Savini Truffles


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    Casio Whey Pepe

    Mancini Bucatini, Pecorino Medoro, Ricotta Whey, Four Peppercorn Blend, Fresh Burgundy Truffle


    Als Hauptgang gibt es zwei Pasta-Gerichte, zuerst den Klassiker «Casio Whey Pepe» mit frischem Sommertrüffel. Ich schließe die Augen und lasse diesen himmlischen Duft in die Nase steigen und ich fühle mich gerade in der Toskana.



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    Spaghetti al Pomodoro

    Roasted Tomato, Basil, Oven Dried Cherry Tomato, Chile Garlic Oil


    Die zweite Pasta gibt es «Spaghetti al Pomodoro». Die Sauce ist aus gerösteten Tomaten, Basilikum, getrocknete Kirschtomaten und mit Chili-Knoblauch-Öl zubereitet. Die Spaghetti sind auf dem Punkt gegart, die Sauce wunderbar aromatisch. Dieser Teller zeigt eindrucksvoll, wie man eine im Kern bodenständige Küche auf ein Spitzenniveau heben kann. Ganz große Klasse.



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    Vanille Bean Panna Cotta

    Concord Grape Granita, Roasted Grape, Sambuca, Star Anise Pizzelle


    Das erste Dessert ist ein «Vanilla BeanPana cotta», oben auf liegt eine Schicht von einem Granita aus Concord-Trauben, dazu geröstete Trauben, Sambuca und Sternanis-Waffeln. Das Pana cotta hat eine unglaublich fluffige cremige Textur, das Granita liefert den kühlen Kontrast dazu. Das ist das beste Pana cotta, dass ich jemals gegessen habe.



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    Tiramisu

    Espresso Soaked Lady Fingers, Mascarpone, Marsala Zabaglione, Cocoa


    Das zweite Dessert ist ein «Tiramisu», in Espresso getränkte Löffelbiskuits, mit Mascarpone, Marsala-Zabaglione und Kakao. Die Portion ist viel zu groß, aber geschmacklich hervorragend.

    1020 W Madison St


    Food: 7,9/10

    Service: 8,5/10

    Ambiente: 8/10



    Es sind mittlerweile 10 Jahre vergangen, seitdem ich das Restaurant Alinea, aktuell Chicagos einziges Drei-Sterne-Restaurant, besucht habe. Ich habe keine Lust auf eine Wiederholung, was weniger an der hervorragenden Kulinarik, als am Restaurantkonzept liegt. Die ausgefeilte Choreografie ist Teil des mehrgängigen Menüs und bei einer Wiederholung vorhersehbar. In der Zwei-Sterne-Kategorie sind die Restaurants Ever, Moody Tongue, Oriole und Smyth vertreten. Die Kritiker auf dem Food Portal Opinionated About Dining platzieren das Oriole auf Platz 12 der besten Restaurants in USA, das Smyth sogar auf Platz 6.


    Ich entscheide mich zuerst für das Oriole. Seit der Eröffnung 2016 wurde das Restaurant von Noah und Cara Sandoval durchgehend mit zwei Michelin-Sterne ausgezeichnet. Das Oriole ist kein Restaurant, wo man einfach so hereinspaziert. Ohne Reservierung läuft nichts. Keine Reservierung im üblichen Sinne, sondern man muss ein Ticket über die Reservierungsplattform TOCK erwerben und sofort begleichen. Das Dinner kostet $400, 20% Service und Tax sind inklusive. Wenn man möchte, kann man noch die alkoholfreie Begleitung für $115 oder die Weinbegleitung für $155 bzw. $285 wählen. Storniert man rechtzeitig wird der Betrag wieder gutgeschrieben. Der Dress Code passt zu meinem Outfit, «Come as you are», da spukt Nirvanas gleichnamiger Song in meinem Kopf herum.


    Es gibt nur ein 10-gängiges Menü. Ein Degustationsmenü erfordert Vertrauen, ich gebe nicht gerne eine dreistellige Summe für ein Menü aus, das mich am Ende nicht zufrieden stellt, und doch passiert es immer mal wieder. Küchenchef Noah Sandoval stellt das Produkt in den Mittelpunkt. Es reizt mich mit ungewohnten Produkten auseinanderzusetzen, immer nur Hummer oder Kaviar auf dem Teller ist auf Dauer langweilig.




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    Sea Urchin

    Koshihikari + Blue Crab


    Carabineros

    Green Almond + Saffron


    Tomato

    Chili + Basil



    Zuerst wird man an die Bar gebeten, wo zu einem Begrüßungscocktail drei verschiedene Snacks serviert werden. Anschließend geht es in die Küche, wo der nächste Snack serviert wird. Es gibt keine Menükarte, wo man die nächsten Gänge einsehen kann. Das komplette Menü wird erst am Schluss ausgehändigt.


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    Foie Gras

    Grape + Anise Hysso


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    Der Speisesaal mit 28 Sitzplätzen ist minimalistisch eingerichtet. Von meinem Platz kann ich direkt in die offene Show-Küche blicken.


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    Crudité

    Brandade + Golden Kaluga Caviar


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    Matsutake

    Ginger + Tarragon + White Truffle


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    Sablefish

    Watereress + Corn Amazake


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    Capellini

    Yeast + Black Truffle


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    Miyazaki Beef

    Kohlrabi + Green Peppercorn


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    Rosemary

    Lemon + Olive Oil


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    Canelé

    Délice de Bourgogne + Peach


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    Chocolate

    Goat milk + Blueberry



    Ein hervorragendes Dinner gepaart mit handwerklicher Präzision, kreativer Philosophie und eleganten Geschmacksbildern. Der Service war fehlerlos, ich vermisste dennoch den sonst so charmanten Service, den ich von amerikanischen Spitzenrestaurants gewohnt bin.

    661 W Walnut St


    Food: 8,5/10

    Service: 9,5/10

    Ambiente: 9/10




    Einen Besuch im Zwei-Sterne-Restaurant Smyth hatte ich anfangs nicht geplant. Das Restaurant wird im Restaurantportal als bestes Lokal in Chicago bewertet und sogar unter den Nordamerikas Top Restaurants auf Platz 6. Der Name Smyth ist eine Hommage an John Shields und Karen Urie Shields’ fünf inspirierenden Jahre auf dem Ackerland von Smyth County, Virginia.


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    Auch das Smyth hatte wie viele Chicagoer Restaurants während der Corona-Pandemie ums Überleben zu kämpfen. Mit anhaltenden Kapazitätsbeschränkungen und Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit bedeutete die Wiedereröffnung keine Rückkehr zum «Business as usual». Das vormalige Konzept mit drei verschiedenen Menüs wurde gestrichen und durch ein einziges Menü ersetzt, wo jetzt der Schwerpunkt auf Produkte aus dem Meer liegt. Der Speisesaal mit offener Küche und Robata Grill ähnelt eher einem großen Wohnzimmer, was mir besonders gut gefällt. Dazu wird coole Rockmusik aus den 70er und 80er Jahren gespielt.


    Vier von 13 Gänge....


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    Truffle Waffle


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    Maine Uni & Horseradish


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    Lone Mountain Beef + Truffle & Bone Marrow Doughnut


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    New Potato & Pecan Ice Cream


    175 N Ada St


    Food: 8,5/10

    Service: 9,5/10

    Ambiente: 8,5/10



    Bei so vielen hervorragenden Restaurants, hat man die Qual der Wahl. Die üblichen Touristenfallen, wie man sie in Chicagos Innenstadt oder in jeder x-beliebigen Großstadt findet, gibt es im West Loop so gut wie gar nicht. Wer Wert auf hervorragende Kulinarik legt, kommt am West Loop nicht vorbei.

    Burger, Beer & Metal, die Burger-Institution Kuma’s Corner ist über die Grenzen von Chicago hinaus bekannt. Kurioserweise sind alle Burger nach Heavy-Metal-Künstlern benannt, so gibt es einen Black Sabbath, Iron Maiden, Slayer und noch weitere Schwermetall-Kreationen. Der urige Schuppen ist einen Besuch wert, und wenn es nur für ein frisch gezapftes Bier ist.

    852 W Fulton Market



    Einige Restaurantführer und Food Blogger sagen, im Diner Au Cheval gibt es nicht nur einen der besten Burger in Chicago, sondern auch einen der besten Burger im ganzen Land. Auch im Au Cheval ist es abends verdammt schwierig einen Platz zu bekommen, es gilt «first come, first served». Die Einrichtung ist urig gemütlich, so wie man sich ein Chicago Diner vorstellt. Dunkles Holz, fette Ledersitze und ein endlos langer Tresen.


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    Es gibt nur zwei Burger auf der Karte, einen Single- und einen Double-Cheeseburger. Zwei Prime-Patties, die zwischen Scheiben von geschmolzenen Käse liegen und die hausgemachte Dijonnaise aus Zitronensaft, Mayonnaise und Dijon-Senf. Auf die dicke Scheibe gepfefferter Speck verzichte ich. Der Umami-Geschmack von Fleisch, Röstaromen, Fett und Sauce verschmilzt zu einem grandiosen Geschmackserlebnis. Essen ist ein flüchtiges Vergnügen und Erinnerungen verblassen schnell, aber dieser Burger ist mit Worten nicht zu beschreiben. Das ist der beste Burger, den ich jemals gegessen habe.

    800 W Randolph St


    Food: 7,5/10

    Service: 8/10

    Ambiente: 8/10


    Wer keinen Platz im Au Cheval bekommt, diesen Burger gibt es auch in der Gilt Bar. Die Bar in River North, ausgezeichnet mit einem Michelin Bib Gourmand, gehört denselben Leuten, die auch das Au Cheval, Bavette’s und eine Reihe anderer Lokalitäten in der Stadt betreiben. Dann gibt es noch sieben Small Cheval Joints verteilt in der Stadt. Ich habe einen Cheeseburger auf der Riverside Plaza probiert. Auch wenn ich der Burger sehr gut ist, an das Original kommt er nicht heran. Man muss aber wegen einem Au Cheval Burger nicht nach Chicago reisen. Seit 2019 gibt es auch eine Dependance in Lower Manhattan.




    Einige Restaurantführer und Food Blogger sagen, dass der Loyalist Burger sogar besser sein soll als der Au Cheval Burger. Das muss natürlich geklärt werden und ich besuche ein paar Tage später das The Loyalist im West Loop. Inspiriert von den beliebten Brasserien in Frankreich, bietet das Restaurant zwanglose Küche, wobei jedes Gericht mit der gleichen Sorgfalt zubereitet wird, wie im Smyth, das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Schwesterrestaurant im Erdgeschoss.


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    Vor dem Burger gibt es noch ein «Black Truffle Deviled Egg»


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    Der Loyalist Cheeseburger unterscheidet sich gegenüber dem Au Cheval Burger beim Patty. Die Fleischmasse besteht aus einer Mischung von Short Rib, Ground Chuck und Speck, was dem Burger seinen einzigartigen Geschmack verleihen soll. Auf das Patty kommt noch amerikanischer Käse, Gurke, karamellisierte Zwiebeln und hausgemachte Mayo. Geschmacklich ist der Cheeseburger grandios, auch der Umami-Geschmack ist deutlich präsent. Damit hätte ich nicht gerechnet, dass ich mein zuletzt euphorisches Urteil über den Au Cheval Burger revidieren muss. Der Loyalist Burger toppt das noch einmal. Damit ist die Sache auch geklärt, der Loyalist Burger ist Chicagos beste Burger und sicherlich auch eine der besten, den man in USA bekommen kann.

    177 N Ada St


    Food: 7,5/10

    Service: 7,5/10

    Ambiente: 7/10



    Abgeschlagen auf den Plätzen drei bis fünf....


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    Small Cheval Burger


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    Travelle Burger


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    Trump Burger



    Vom Fulton Market District Gate sind es nur wenige Schritte bis zu Public Quality Meats, eine Metzgerei, Bäckerei, Minimarkt und Café unter einem Dach. Wie der Name schon erahnen lässt, hier dreht sich fast alles um Fleisch. Es gibt leckere Sandwiches, Charcuterie und den Klassiker Butcher’s Breakfast. Innen befinden nur wenige Tische, direkt neben Kühlschränken ist das nicht sehr einladend, auf der Terrasse ist es viel bequemer. Ein Sandwich to go please, ein PQM Smoked Turkey belegt mit Truthahn, Munster Käse, Avocado Aioli, Salat, marinierte Peperoni auf PQB Sauerteig von Publican Quality Bread.


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    Das Brot ist knusprig frisch, das Truthahnfleisch zart und die Sauce verbindet alles wunderbar miteinander. Viel besser kann man ein Sandwich nicht zubereiten. Das PQB wird von vielen Restaurants verwendet. Geschmacklich sehr gut. Im Keller wird das Fleisch verarbeitet und in Kühlschränke trockengereift.


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    825 W Fulton Market


    Food: 6,5/10

    Service: 7/10

    Ambiente: 5/10



    Paul Kahan und One Off Hospitality stehen hinter einer Reihe beliebter Restaurants und Bars in Chicago. Zu der Restaurantgruppe gehören das Avec, Bar Avec, Big Star, Big Star Mariscos, Dove’s Luncheonette, Publican Quality Bread, Publican Quality Meats, The Publican und The Violet Hour. Wer auf der Suche nach guten Restaurants ist, landet wahrscheinlich in einer dieser Lokalitäten. Das Publican in Fulton Market ist ein beliebtes Restaurant in Chicago und wird sogar vom Restaurantführer Michelin empfohlen. Der Spruch auf der Homepage «Beer, Pork and Oysters» spiegelt sich auch auf der Speisekarte wieder. Austern aus Massachusetts, Washington und Kanada, außerdem Fisch- und Fleischgerichte. Das Bierangebot ist immens, fast 70 Sorten aus Chicago, Belgien und Deutschland stehen auf der Karte. Im Publican geht es laut zu, der Stimmungspegel dürfte so hoch sein wie in einer Bierkneipe. Wer ein lauschiges Plätzchen für ein romantisches Date sucht, ist hier fehl am Platz.

    837 W Fulton Market



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    Seit 20 Jahren gibt es schon das Restaurant Avec im West Loop und immer noch ein Dauerbrenner. Nur wenige Restaurants können auf so ein langes Bestehen zurückblicken. Die Stimmung ist ausgelassen, die Gäste sitzen dicht gedrängt an einem langen Tresen mit Gemeinschaftssitzen in einem schicken Raum mit Holzplanken. Mediterrane Aromen spielen in der Küche eine wichtige Rolle.


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    Chorizo-Stuffed Medjool Dates

    Bacon, Piquillo Pepper-Tomato Sauce


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    Lentil Soup

    Yoghurt, Zhoug


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    Snow Pea and Freekeh Tabbouleh

    Roasted Radishes, Peaches, Peanuts, Summer Squash Baba Ganoush


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    Hummus with Roasted Baby Carrots

    Smoked Almond Harissa, Spring Peas, Feta, Hearth Baked Pita


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    Rotisserie Chicken Shawarma

    Pickled Peppers, Charred Lemon, Fermented Chili Sauce, Garlic Toum


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    Caramelized Cinnamon Gelato Affogato

    Espresso, Chocolate Apricot Biscotti

    FOOD I

    Der WEST LOOP ist Chicagos kulinarischer Hotspot. Einst ein Industriegebiet aus Fabriken, Großmärkten und Lagerhallen sind es heute Restaurants, Cafés und Bars. Das Zentrum ist die «Restaurant Row», eine Konzentration von Lokalitäten entlang der Randolph Street zwischen Halsted and Ogden Avenue. Ein Restaurant reiht sich ans andere, vom Diner bis zum Sternerestaurant.


    Die Auswahl an guten Frühstückslokalen in Chicago ist kleiner als man denkt. Dove’s Luncheonette, Kasama, Little Goat Diner und Lula Cafe stehen in den seriösen Restaurantführern ganz weit oben. Ausgewählt habe ich das Beatrix, ein auf Naturkost spezialisiertes Restaurant. Die Einrichtung ist cool, es gibt einen langen Tresen mit drehbaren Hockern und Musik aus den 80ern.


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    Light & Fluffy Lemon Pancakes

    Blackberries, Lemon Syrup


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    Coconut Chia Pudding

    Cinnamon Cornflake Crunch, Mango, Fresh Mint.


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    Hot Honey Fried Chicken Sandwich

    Kale & Apple Slaw, Lemon Aioli, Kennebec Fries, Fried Egg


    Various Locations


    Food: 6,5/10

    Service: 7,5/10

    Ambiente: 7,5/10



    Zum Vergleich Wildberry & Pancakes. Wer soll das essen?


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    Banana Coconut Cream Pie


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    Aber anscheinend sehr beliebt. Warteschlange an einem Sonntagmorgen.


    130 E Randolph St


    Food: 6/10

    Service: 7,5/10

    Ambiente: 7/10



    Eine Reservierung im Restaurant Girl & The Goat (Michelin Bib Gourmand) erfordert sehr viel Geduld, die 122 Sitzplätze sind oft ausgebucht. Während meines Aufenthalts konnte ich keinen Tisch am Abend reservieren und ich hatte auch keine Lust mich stundenlang für die wenigen Walk-in-Plätze anzustellen. Das Konzept von Inhaberin Stephanie Izard ist angesagt, das sieht man auch an der Beliebtheit ihrer Restaurants Little Goat Diner, Cabra und Duck Duck Goat.


    Wer ein historisches Diner sucht, gegenüber der Union Station befindet sich eine Diner-Institution, wie es kein Zweites in Chicago gibt. Man mag es kaum glauben, Lou Mitchell’s gibt es ununterbrochen seit 1923. An der Frontfassade erhebt sich über die gesamte Länge des Gebäudes das originale Neonschild mit der stolzen Aufschrift «Lou Mitchell’s Serving the worlds finest Coffee». Es gibt typische Diner-Gerichte wie Omeletts, Pancakes, Sandwiches und noch viel mehr, alleine 23 verschiedene Omeletts stehen auf der Karte. Die Servicekräfte tragen alle Route-66-Shirts. Ich habe schon in besseren Frühstückslokalen gegessen, aber nicht oft in solch historischer Diner-Atmosphäre. Hier ist auch der Beginn der legendären Route 66, die ihren Startpunkt auf dem Jackson Boulevard hat.


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    565 W Jackson Blvd


    Food: 5,5/10

    Service: 7,5/10

    Ambiente: 7/10



    Der nahegelegene Chicago French Market ist der einzige ganzjährig überdachte Marktplatz und die größte Food Hall in Chicago. Der Markt ähnelt europäischen Markthallen, wie man sie aus Barcelona, Lissabon oder Rotterdam kennt. Der Chicago French Market entstand aus der Idee, lokale Bauern und Kunsthandwerker zu unterstützen, und den europäisch inspirierten Marktplatz wieder aufleben zu lassen. Die Familie Bensidoun ist seit 1953 der größte Marktbetreiber in Paris, sie betreiben und verwalten den Chicago French Market, außerdem betreiben sie über 100 Freiluft- und Hallenmärkte in USA und Europa, darunter auch Wochenendmärkte im Umland von Chicago. Angeboten werden im Chicago French Market lokale Bio-Produkte, Fleischwaren, Gebäck, Käse, Schokolade, Weine und handwerklich hergestellte Waren, dazu kommen über 20 Imbissstände. Überall liegt der Duft von frischem Obst, Gemüse und Gewürze in der Luft. Da kommt der Appetit von ganz alleine.


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    131 N Clinton St



    Chicago hat eine vielfältige lokalen Kaffeeszene. Sachkundige Baristas und Röster zeigen das Kaffee mehr ist als Starbucks. Mein Lieblingscafé im West Loop ist das japanisch inspirierte Sawada. Das Ambiente fühlt sich sehr nach Tokio an. Hinter einer schwarzen Tür mit einem Cartoon-Porträt von Sawada und durch ein mit Graffiti geschmücktes Treppenhaus gelangt man in das Café in einem ehemaligen Bierlager. Ein absolut cooler Ort, an dem ich ein paar Stunden verbringen kann, in aller Ruhe einen Kaffee zu trinken und die einzigartige Atmosphäre einzufangen.


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    Inhaber Hiroshi Sawada war der erste japanische Barista, der die «Free Pour Latte Art Championship» gewann. Sawadas «Military Latte» aus Grüntee, Vanillesirup, Kakaopulver und einem Schuss Espresso klingt wie ein zuckersüßes Starbucks-Gebräu. Stattdessen schmeckt der Matcha sanft und ausgewogen, der grasige Geschmack des Tees wird durch das schokoladige Aroma verstärkt.

    112 N Green St



    Die Magnolia Bakery habe ich erstmals in Los Angeles entdeckt. Die damals kleine Bäckerei in NYC wurde durch die Cupcake-Szene in «Sex and the City» bekannt und löste dadurch den weltweiten Cupcake-Trend aus. Mittlerweile gibt es 10 Filialen in Amerika, davon acht in NYC. Der berühmte Banana Bread Pudding ist eine Kalorienbombe, schmeckt aber lecker.




    Black Dog Gelato, benannt nach einem Hund, ist die Eismanufaktur von Jessica Oloroso. Ihr Gelato wurde mehrfach prämiert und ist das beste Gelato in Chicago. Die Sorten klingen schräg, ich wähle Sweet Potato Marshmallow Brûlée. Diese Sorte ist aus gerösteten Süßkartoffeln mit Muskatnuss, Zimt, Marshmallow-Creme und zerkleinertern Zuckerbonbons hergestellt. Außerdem noch Dunkle Schokolade und Kaffee mit Cream und Zucker.


    Cheese-Cashew-Caramel, Bourbon-Butterscotch-Toffee-Cookie oder Tahini Carrot Cake. Die Ice Cream schmeckt fantastisch, eine wunderbar glatte Textur mit einzigartigen natürlichen Aromen. Wie viele kleine Läden wurde Black Dog Gelato von der Corona-Pandemie schwer getroffen. Oloroso hat ihre Scoop Shops in Fulton Market und Logan Square geschlossen, und ist 2023 in das Viertel Ukrainian Village umgezogen.

    859 N Damen Ave



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    Jeni’s Splendid Ice Creams wurde 2002 von der damals 29-jährigen Jeni Bauer gegründet. Aus einem kleinen Ice Cream Shop in Columbus (Ohio) ist mittlerweile ein großes Unternehmen geworden. Sieben Scoop Shops gibt es in Chicago, unter anderem in Andersonville, Logan Square, Wrigleyville. Die Cones und Waffeln werden jeden Tag frisch gebacken. Bei bisher jeder Chicago-Reise habe ich mehrmals Jeni’s Splendid Ice Creams besucht.


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    Various Locations

    das ist ja ein feudales, nobles und auch super modernes Hotel! :thumbup:


    Ja, dort lässt es sich ein paar Wochen aushalten. Ich sehe mir gerne Hotels in einer Stadt an, und habe damals in Chicago einige besucht. Das Langham bewerte ich als zweitbestes Hotel in Chicago, der erste Platz geht heute an das St. Regis. Das hätte ich auch gebucht, wurde leider mit Verspätung erst im Mai 2023 eröffnet. Es ist nicht nur der der schönste Wolkenkratzer in Chicago, sondern die Aussicht ist mit atemberaubend noch untertrieben. Das gilt insbesondere für die Bewohner ab dem 12. Stock und darüber.


    Chicago Luxury Condos For Sale | St. Regis Chicago Residences
    Introducing St. Regis Residences, the third tallest skyscraper in Chicago. These Chicago luxury residences are crafted to perfection, with styles to complement…
    srresidenceschicago.com