Beiträge von lunchen

    Tag 7 (08.03.2019): Sunset an der White Pocket - Der Himmel brennt… Teil 2



    Wir sitzen wirklich noch lange im Auto und quatschen, es ist ja noch früh und keiner von uns ist so richtig scharf auf den Moment, in dem wir raus müssen um das Zelt aufzubauen. Stattdessen freuen wir uns über unsere gut funktionierende Internetverbindung und regen uns über den Wetterbericht für die kommenden Tage auf. Es wird einfach nicht besser… Und auch sonst kann man nirgendwo so wirklich hin, denn der Schlechtwetter Radius ist einfach gigantisch groß. Ich komme jedenfalls zu dem Schluss, dass ich das Hotel in St. George für Übermorgen stornieren sollte, die Pläne in der Gegend würden eh alle ins Wasser fallen. Ich entscheide also die Übernachtung in 3 Tagen um einen Tag vorzuziehen und entledige mich des Hotels in St. George. Morgen ist gesetzt und da soll das Wetter auch noch halbwegs mitspielen.

    Hm. Joah… Wird mal langsam Zeit, ne?! Der Wecker klingelt unmenschlich früh morgen und je länger wir uns vor dem Zeltaufbau drücken, desto kälter wird es.

    Fakt ist: Es ist super ein Zelt zum ersten Mal aufzubauen, wenn es stockdunkel und stürmisch ist. Besonders wenn beide absolute Nieten im Zelt aufbauen sind. Ich hatte zuhause bisher immer so ein Wurfzelt, das sich von alleine aufbaut und mein großes Zelt für Festivals… Naja…. Da schreie ich immer um Hilfe und irgendjemand mit Erfahrung baut es dann schon mit mir zusammen auf. Tobi hat noch nie ein Zelt aufgebaut. Dazu kommt auch noch, dass es kein besonders teures und hochwertiges Zelt ist, das macht es nicht leichter. Eigentlich bekommen wir nicht einmal zwei Stangen ineinandergesteckt, so dass die auch ineinander bleiben. Nicht bei dem Sturm. Spätestens wenn man die Plane in die Hand nimmt fliegt man quasi weg… Keine Chance!


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    Das Zelt können wir hier und heute vergessen, also alles wieder ins Auto! Auch das ist aber gar nicht so einfach, da die beiden Planen sich natürlich auch selbstständig machen bei dem Wind. Im Endeffekt renne ich also diversen Zelt Gegenständen in alle möglichen Himmelsrichtungen hinterher, Tobi schaut sich das belustigt an und ich bin einfach nur genervt. Irgendwann habe ich aber trotzdem alles (ich hoffe!) irgendwie in’s Auto bekommen. Was nun?! Jetzt stehen wir da mit einem RAM, der bis unter’s Dach vollgestopft ist und in dem so gerade Tobi Platz findet, sobald aufgeräumt wurde. Auf gar keinen Fall passen zwei liegende Menschen rein. Tobi sagt wir schaffen das schon, zur Not packen wir Zeug auf die Ladefläche und wenn es gar nicht anders geht schlafen wir halt beide im Sitzen vorne… Ne. Auf gar keinen Fall. Das ist Tobis Auto und er soll vernünftig schlafen können, ich sehe da noch eine andere Möglichkeit… Für die ich beim ersten Erwähnen auch sofort den Vogel gezeigt bekomme.

    „Das kann ich doch nicht zulassen!!!“
    „Doch, doch, kannst du!“
    „Was sollen die Leute in dem Bericht von mir denken?“
    „Denen mache ich schon deutlich, dass ich das so wollte!“ (Was ich hiermit offiziell getan habe)
    „Ohne Scheiß Sarah, das kannst du nicht bringen… Wir kriegen schon irgendwie genug Platz im RAM zusammen“
    „Lass es uns wenigstens versuchen!“

    Ab diesem Zeitpunkt steht Tobi nur noch mit verschränkten Armen und ungläubigen Gesicht neben mir, während ich meine Iso Matte aufblase und zusammen mit dem Schlafsack auf die Ladefläche zu dem Sack Kohle werfe.

    „Das Zelt hätte auch nicht warmgehalten, wofür brauche ich es dann?“

    An dem Punkt, dass es zumindest vor dem Wind geschützt hätte ist wohl etwas dran, aber das werden die Seitenwände der Ladefläche sicherlich auch tun und das der RAM wegfliegt ist unwahrscheinlicher, als das mein Zelt wegfliegt.

    Es kostest kurz Überwindung bei der Kälte, aber die Hose muss weg! Beim Kauf des Schlafsacks wurde ich extra darauf hingewiesen, dass er nur ohne Klamotten wirklich warm halten kann… Und tatsächlich, sobald ich nur in Unterhose im Schlafsack bin wird es an den Beinen schön kuschelig warm. Wenn ich denn jetzt noch den Reißverschluss zu bekommen würde… VERDAMMT, WAS IST DAS DENN???? Er scheint rausgeflutscht zu sein und ich bekomme ihn mit meinen Eisfingern einfach nicht mehr in die Spur.

    „Das ist der erste richtige Einsatz von dem Teil und bei dem Preis ist direkt etwas kaputt?? WAS NE KACKE“
    „Kommst du jetzt bitte von der Ladefläche runter und in’s Auto?“
    „NEIN!!! ICH BEKOMM DAS ZU“
    „Du meinst das alles hier echt ernst, oder?“
    „JA!!!“

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    Nach weiteren fünf Minuten der Verzweiflung wird klar: Da ist noch ein anderer Reißverschluss und der ist in der Spur. Ich habe einfach den falschen genommen. Der Pulli bleibt aber an, ich kann mich nicht dazu durchringen, den auch noch auszuziehen. Ich zieh die Kapuze von dem Schlafsack so weit zu, dass nur noch ein kleines Stück meiner Nase an der Luft ist, denn irgendwie muss ich ja atmen können.

    „Ich ähm… Ich geh dann jetzt rein, ne?“
    „Ja, gute Nacht!“
    „Sicher?!“
    „Ja man!“
    „Wenn es doch zu kalt wird kommst du aber rein, ich lasse die Türen auf!“
    „Ok!“

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    Da liege ich nun, seit Tobi die Tür zur Ladeklappe zugemacht hat ist es nicht mehr sooo windig um meine Nase, aber es ist stürmisch genug das das Auto wackelt, dementsprechend laut ist es natürlich auch. Es ist auszuhalten, aber lange nicht so warm wie ich erwartet hatte… Hm… An den Beinen hat es ja auch geholfen, soll ich mich wirklich ganz ausziehen?! Ein Versuch ist es wert.

    Also den Reißverschluss nochmal auf, Pulli weg, Reißverschluss zu. Jetzt liege ich hier mit Unterhose und Sport BH bei 0°C auf der Ladefläche eines Pickup Trucks – und es ist okay! Wirklich, seit der Pullover weg ist, ist es wirklich gemütlich warm in meinem Schlafsack, nur um meine Nase weht jetzt noch ein eisiger Wind unter’m Gefrierpunkt, aber das ist ok. Nicht okay wird das alles heute Nacht sein, wenn ich quasi nackt hier raus muss um mich anzuziehen… Aber ihr wisst schon, Problem vom Zukunfts-Ich.

    (Der Himmel brennt, die Engel fliehn,) WIR SIND DURCH BLECH UND KÄLTE GETRENNT. ICH LIEEEEEEEEEGE HIER UND SCHAAAAU DIR NACH. WERDE WAAAAARTEN BIS ICH ERFRIER'


    SCNR

    Ok. Das war gemein. Niemand erfriert hier und es ist alles voll schön. Ob ich keine Angst vor’m Axtmörder hab?! Nee, auch ihm wird heute zu kalt sein um unterwegs zu sein. Gute Nacht von der Ladefläche!


    [Wie Tobi diese Aktion gesehen hat: Klick]



    Tag 7 (08.03.2019): Sunset an der White Pocket - Der Himmel brennt… Teil 1




    Bis zur Poverty Flat Ranch müssen wir den gleichen Weg nehmen wie wir gekommen sind, den kennen wir ja bereits und der hat dem RAM keine Schwierigkeiten gemacht, also alles easy. Gespannt sind wir jetzt aber über den weiteren Verlauf, denn ab der Ranch wollen wir den direkten Weg zur White Pocket nehmen, denn es gibt hier eine Querverbindung. Ich habe in der Planungsphase sehr viel über die Straßen hier gelesen und dabei herausgefunden, dass man diese Querverbindung ausschließlich in Richtung CBS -> White Pocket fahren sollte. Nein, eine Einbahnstraße ist es nicht, aber es ist purer Tiefsand und aus unserer Richtung führt die Straße am Ende recht steil bergab: Das kann man runterrutschen. Bergauf durch Tiefsand ist aber eine ganz andere Hausnummer, also wird es zurück die längere Strecke werden.

    Ja, der Sand wird deutlich tiefer, allerdings lässt er sich durch die Nässe recht angenehm fahren. Das ist hier auf den sandigen Roads mit Sicherheit ein großer Vorteil, wo es auf jeder Gravelroad eher vom Nachteil wäre. Ich würde sogar so weit gehen und glauben, dass ich es mit dem Rouge heute geschafft hätte. Das ist aber eine Ausnahme und ich würde jedem DRINGEND davon abraten, diese Strecke mit einem IFAR zu fahren. Wir haben grad eine viel größere Sorge als den Sand. ES SCHNEIT.


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    Plötzlich macht Tobi fast eine Vollbremsung, denn vor uns auf dem Boden liegt… Ja, was denn eigentlich? Sieht auf den ersten Blick aus wie Reifenteile und wie weiches Gummi, aber hier draußen sollte man lieber kein Risiko eingehen.

    „Magst du mal aussteigen und das von der Straße räumen?“
    „Ääääh nein?! Es ist kalt???“
    „Ok, ich geh selbst…“
    „Ich mach auch Fotos davon“

    :)

    Und so geht er selbst und ich mache Fotos davon… Übrigens hat sich das aussteigen gelohnt, die weichen Gummi Teile entpuppen sich nämlich als hartes Plastik.


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    Je weiter wir in Richtung White Pocket vordringen, desto schöner wird glücklicherweise auch wieder das Wetter. Es ist noch immer unglaublich windig und kalt, aber immerhin sieht der Himmel wieder freundlich aus. Na wenn das kein guter Grund für ein wunderschönes Duett ist! (Und nein, ich wusste nichts davon welches Lied aktuell im Auto läuft, das wurde geändert während ich draußen war)

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    Mit bester Laune setzen wir unseren Weg auf der Sandpiste fort. Schnell kommen wir hier natürlich nicht voran, aber der RAM pflügt zuverlässig durch das Gelände und die Anspannung ist größtenteils von uns abgefallen. Interessant ist auch, dass ich schon das ein oder andere Bild von den CBS versenden kann, auf der Strecke ist nämlich hin und wieder Netz und das gar nicht mal so langsames.

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    16:10 Uhr: Nach ca. einer Stunde Fahrt nach den CBS tauchen die ersten Herausforderungen auf, die aber für den RAM und seinen Fahrer auch nicht allzu groß sind. Vielleicht wäre hier für mich mit dem Rogue doch irgendwann mal Schluss gewesen.

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    16:30 Uhr: Da sind wir endlich!

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    Auf dem Parkplatz befindet sich nur ein weiteres Auto das sich gerade verabschiedet, wir sind also wieder vollkommen alleine hier. Wir stehen jetzt inmitten dieses riesigen Parkplatzes und müssen uns erst einmal orientieren. Der Wind ist inzwischen (und besonders auf der weiten, offenen Fläche hier) zu einem ausgewachsenen Sturm geworden. Eigentlich wollten wir mein Zelt vor dem Sonnenuntergang aufbauen, aber dafür ist es grad zu windig und kalt. Wir geben diese Aufgabe an unsere Zukunfts-Persönlichkeiten ab und bleiben einfach noch ein wenig im Auto sitzen, essen Muffins und lassen uns durchschaukeln.

    WIE lange wir im Auto rumsitzen und uns durchschaukeln lassen wird uns klar, als die Umgebung um uns in warmen Tönen zu leuchten beginnt und das Auto 18 Uhr anzeigt: Der Sonnenuntergang steht kurz bevor, wir sind an der White Pocket und wir Mimimimis haben unseren Hintern noch nicht einen Meter aus dem schützenden Auto bewegt.

    Fazit: Nicht so gut.
    Lösungsansatz: Aufhören zu jammern, Jacke an und RAUS DA.

    Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir keinen Plan haben wo wir hinlaufen. Ich KÖNNTE jetzt verschweigen, dass sich das eigentliche White Pocket Gebiet genau hinter uns befindet und das wir auf die falsche Seite zu rennen… Mache ich aber nicht, wir wollen ja ehrlich sein. Ich kann an dieser Stelle schon einmal verraten, dass wir das richtige Gebiet am nächsten Morgen ausfindig machen…. Ansonsten hätte ich es vermutlich doch versucht zu vertuschen :biggrin:

    Falsche Richtung hin oder her, auch hier sieht der Sonnenuntergang sehr schön aus und der Himmel hat auch ein Erbarmen mit uns. Aber: ES-IST-SOOOO-WINDIG. Wir müssen uns richtig Gegend den Wind werfen um überhaupt vorwärts zu kommen. Auf den Bildern sieht man das ja zum Glück nicht und so kann man zumindest die kuschelig genießen!


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    An den Felsen angekommen versuchen wir kurzzeitig noch eine Art Einstieg zu finden, aber hier an dieser Stelle ist nichts zu machen. Dazu kommt, dass hier jetzt kein Buschland mehr ist, sondern der Boden ist voller Sand, der uns jetzt natürlich dauerhaft und mit Anlauf mitten in die Fress*… ich meine natürlich in unsere sehr ansehnlichen Visagen weht.

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    Okay, Rückzug zum Auto! So sehr es uns ärgert und so glücklich wir sind hier zu sein, uns friert alles ab ein kostenloses Hautpeeling haben wir jetzt noch oben draufbekommen. Wir schützen die Kameras so gut es geht vor dem Sand und eilen im Laufschritt zurück zum Auto.

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    Aus unseren Plänen direkt ins warme Auto zu springen und die Sitzheizung einzuschalten wird aber erst einmal nichts, denn:

    DER HIMMEL BRENNT…

    *… DIE ENGEL FLIEH‘N UND ICH ERSTICK IN SCHWAAAAARZEN WOLKEN, MEIN FEHLER WAR, ICH HAB‘ GEGLAUBT, DU WIRST MIR INS FEUER FOLGEN. DOCH DER HIMMEL DEEEEEN WIR WOLLTEN, DER HIMMEL BRENNT…*


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    Jetzt sind wir wieder im schützenden Auto und wärmen erst einmal unsere Gliedmaßen und unseren Hintern wieder auf. Puh… Das wird eine Überwindung gleich noch mal raus zu gehen und das Zelt aufzubauen.

    „Hey Tobi, lass mal da hinten hin fahren, wo das andere Auto vorhin stand. Da ist ein Zaun und zumindest ein Busch, vielleicht reicht das als Windschutz“

    Gesagt getan… Nur ist das nicht irgendein Zaun, sondern der Trailbeginn für das White Pocket Gebiet. Hiermit wissen wir also schon: Wo auch immer wir vorhin waren, wir waren nicht dort, wo wir hinwollten. Immerhin wissen wir jetzt für morgen früh Bescheid.


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    Klasse!! Irgendwann will ich auch mal hin.

    Aber halt nur mit einer gefuehrten Tour, lol

    Diese farbigen Sandstein Formationen sehen ja wirklich toll aus


    Das wären mir zu viele Leute gewesen in der schönen Gegend, vor allem am Abend :) Wenn man schon so ein Auto hat kann man auch selbst hin, aber so Touren sind sicher besser als gar nicht. Hätte ich im Zweifel wohl auch gemacht, aber die sind halt auch echt teuer.


    Ja ist er. Tolle Tour (bis auf das Wetter),. Haben wir leider nie gemacht.


    Ja, stimmt, aber optisch war es cool :D


    Normal könnt Ihr nicht ;-)) - starke Eindrücke. Bin auf die Fortsetzung gespannt. :wink2:


    Stimmt, wär ja langweilig!


    Ihr zieht das Unheil irgendwie an ;-))


    Ja, oder? :D Normal können wir einfach nicht.


    So schön, trotz Wetter! :love:


    Ja, stimmt :love:


    Ganz vergessen zu schreiben: Eure Engelstimmchen passen perfekt zusammen! :P


    Definitiv :smile:


    Könnt Ihr nicht mal ganz normal irgendwo hin wandern? ;-))


    Die Ecke sieht schon echt klasse aus. Irgendwann einmal ......


    Nö? :smile::smile: Wäre doch langweilig!


    Bis aufs Wetter eine tolle Tour


    Ja, das ist wahr.

    Tag 7 (08.03.2019): Coyote Buttes South - Eine Traumlandschaft verhüllt in Hagel und Nebel




    Es gibt drei mögliche Parkplätze für die Coyote Buttes South, zwei davon sind aber mit wirklich langen Wanderungen verbunden und fallen für uns heute somit ausnahmsweise raus. Da wäre einmal Lone Tree, von hier aus ist es noch mördermäßig weit, dann wäre da noch Pawhole, näher, aber noch immer weit weg. Wir wollen zum Parkplatz Cottonwood Cove, der direkt an den CBS liegt und von dem aus wir direkt in das Gebiet der Begierde starten können. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll, denn es geht über weite Strecken durch Tiefsand, eine wirklich hohe Bodenfreiheit und Allrad sind Pflicht. Mit dem Ram fühlen wir uns ausreichend gewappnet und wollen es probieren – tatsächlich haben die häufigen Regenfälle der letzten Tage hier etwas Gutes: Der Sand ist relativ fest und gar nicht mal sooo tief. Ich wage die Behauptung, dass ich zum Cottonwood Cove Parkplatz heute auch mit meinem Rogue gekommen wäre, möchte das aber definitiv nicht pauschal für Midsize SUVs empfehlen. Das sieht hier nicht immer so rosig aus.


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    Auf der Fahrt treffen wir auf diverse verschlossene Kuhgatter, aber darauf sind wir natürlich durch die zahlreichen Berichte vorbereitet.

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    Irgendjemand muss jetzt aussteigen, das Gatter öffnen, das Auto durchlassen und danach wieder alles fachgerecht verschließen. Mit Blick auf die Rückbank fällt mir auf: Hier ist ja sonst niemand mehr, der das machen könnte. Dann muss wohl ich. Meeeh, ist das windig und frisch. Brrr. Immerhin kommt die Sonne raus.

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    Das zweite Exemplar lässt nicht lange auf sich warten… Bei diesem ganzen rein und raus kann man ja mal etwas unwesentliches vergessen…

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    Wir erreichen die Poverty Flat Ranch um 13:25 Uhr, wir haben also bis hier hin 45 Minuten für die 4WD Strecke, 55 Minuten für die Gesamt Dirtroad und 1:40h seit Kanab gebraucht. Heißt: Wir kommen ganz ordentlich voran.

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    Das Wetter schlägt so schnell um hier draußen..20 Minuten später sieht es dann doch wieder etwas bedrohlich und ungemütlich aus. Wie war das noch gleich?! Bei Regengefahr sollte man sich nicht auf solchen Straßen aufhalten?! Aaaaach, wir haben einen RAM, alles wird gut!

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    Ihr macht euch sicher trotzdem Sorgen um uns… Wir machen uns Sorgen, das Auto macht sich Sorgen… Was könnte da besser helfen, als eine romantische Ballade zur Beruhigung? Ich präsentiere hier mit stolz: I Swear – Sarah & Tobi… NICHT von Wolfgang Petry. I swear! :biggrin:

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    Schon drei Videos und wir sind nicht einmal angekommen… Damit ist jetzt Schluss, ihr seid vorerst von unseren Engelsstimmchen verschont und wir kommen um 13:45 Uhr glücklich und zufrieden am Cottonwood Cove Parkplatz an.

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    Wir vertrödeln noch locker eine Viertelstunde bis wir wirklich loslaufen, denn es müssen noch elementare Dinge geklärt werden wie:

    • Was ziehen wir an?
    • Wie viel davon ziehen wir an?
    • Essen wir jetzt lieber erst oder laufen wir erst los?
    • Wird es trocken bleiben?
    • Was für Objektive?
    • Stativ?
    • Essen? Trinken? Wie lange bleiben wir wohl?
    • Habe ich eine Power Bank dabei? Mein Handy mit den Wegpunkten ist gleich leer

    Wir kommen zu dem Ergebnis das wir lieber mehr als weniger anziehen, nichts vorher essen und lieber so schnell es geht loslaufen, bevor es wirklich anfängt zu regnen. Stativ und das meiste Kamerazeug bleiben ebenfalls im Auto, es scheint nicht so, als würde uns hier ein langer Aufenthalt gegönnt werden. Wir sind übrigens komplett alleine, zumindest auf diesem Parkplatz. Natürlich wissen wir nicht, ob andere Leute die Wanderung von anderen Parkplätzen auf sich genommen haben, wir gehen allerdings nicht wirklich davon aus. Die Permits sind auf 20 Leute am Tag begrenzt und dementsprechend schwierig zu bekommen.


    Ca. 10 Minuten läuft man von dem Parkplatz aus über einen sandigen Pfad, bis man bei den berühmten Cottonwood Teepees ankommt.


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    Um uns herum wird es immer schwärzer und schwärzer, die gelb-roten Felsen werden aber noch von der Sonne angestrahlt und so entsteht ein nahezu unwirklicher Kontrast. Es sieht einfach wahnsinnig spektakulär, faszinierend, wunderschön und bedrohlich zugleich aus.

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    Noch hat mein Handy ein paar letzte Akku Prozente, also müssen diese genutzt werden, um die „wichtigste“ Formation in dieser unglaublichen Landschaft zu finden, den Half and Half Rock. Wichtig ist sicher relativ, aber wir beide haben uns jedenfalls fest vorgenommen, diesen zu suchen und zu finden. Das gelingt uns dann auch relativ schnell, wir kennen ja die Richtung und vor allem wissen wir, dass der gesuchte Stein nicht sonderlich groß ist und eher in Bodennähe gefunden werden kann.

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    Und es muss noch ein Video für die What‘s App Gruppe gedreht werden, in dem ich erzähle, dass ich GAAAAAAANZ alleine hier bin und dabei total auffällig über die Kamera hinweg grinse… Einige von denen haben hier also schon vermutet, dass irgendwas da nicht ganz stimmen kann. Ich wurde darauf hingewiesen, ich seh‘ es auch selbst ein… War nicht so professionell :biggrin:

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    In diese Richtung sieht das Wetter noch richtig gut aus und so macht die Gegend auch echt was her. Nach wie vor haben wir noch keine Spuren von anderem Leben ausfindig gemacht. Entweder die übrigen Permit Holder sind schon weg, kommen noch, oder haben die Tour hinsichtlich der Wetterprognose nicht angetreten.

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    Jeder erkundet die Gegend ein wenig für sich

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    Ich traue mich schon fast gar nicht mal ein Blick nach hinten zu riskieren, denn da sieht es gar nicht mehr so freundlich und einladend aus.

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    Ooooooooh Scheiße, mit Weitsicht ist auch nicht mehr viel los =O


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    Man sieht richtig, wie diese riesige Wolkenfront durchzieht und den gesamten Himmel verdunkelt. Es ist absolut irre, wie schnell das geht. Hätten wir hier nur ein „normales“ Auto, dann hätten wir schon längst unsere Beine in die Hand genommen und hätten uns verkrümelt.

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    „HUHU TOBIIIIIIII!“ (Der hat aber schönes Wetter im Hintergrund!)

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    „HUHUUUU SARAAAAAAH“ (Die hat aber ekliges Wetter im Hintergrund!)

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    So cool wie das rumgekletter hier ja auch ist, man darf aber nicht vergessen, dass ich hier mit Sandalen rumspringe. Es sind zwar Trekking Sandalen mit vernünftigem Profil, aber trotzdem nicht mit meinen Wanderstiefeln zu vergleichen – schon 3x nicht was den Halt angeht. Ich klettre also auf viele Felsen, auf die ich normalerweise klettern würde, gar nicht erst drauf.


    Und dann… dann bricht die Hölle über uns herein, in Form von winzigem Hagel und einer Weitsicht von ca. 10 Metern.

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    HA! Hier kann man mein stylisches Outfit einmal im Ganzen betrachten. Nicht das ich damit den neusten Trend setze oder so… Aber das macht ja nichts. Bisher haben wir uns gefragt, wann wir wohl auf die anderen Permit Holder treffen werden, inzwischen sind wir uns ziemlich sicher, dass das nicht mehr passieren wird. Ich denke mal entweder die waren schon hier oder die haben bei dem Wetter einen Rückzieher gemacht. Hat den Vorteil, dass mich niemand auslachen kann. Außer Tobi… und das tut er auch!

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    Dinge die die Welt nicht braucht… Falls sich jemand fragt wieso wir immer noch in Ruhe fotografieren: Es ist nicht soooo schlimm. Der Hagel ist so klein das er nicht weh tut, sondern eher schneemäßig vor sich hinweht und es ist windig wie Sau, aber alles noch irgendwie auszuhalten. Natürlich brechen wir hier aber ab und laufen nicht noch weiter vom Auto weg, sondern machen uns an den geordneten Rückzug… nur eben nicht ohne Bilder.

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    Das Auto erreichen wir um 15:06 Uhr, wir waren nun also etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Das ist natürlich ein Witz für die CBS und wann kommt man schon noch mal her? Man müsste noch mal ein Permit bekommen und man müsste noch einmal ein Auto haben, das einen herbringt. Zwar ist es schon recht spät, aber wir beschließen das erst einmal auszusitzen und unser Sub zu essen. Wir haben es uns ja extra dritteln lassen, damit wir besser portionieren können… Aber egal, ich hab Hunger, also komplett rein damit.

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    Während des Essens staunen wir nicht schlecht, als plötzlich zwei große Wagen von Dreamland Safari angefahren kommen und von der Anzahl her so ziemlich alle übrigen Permit Holder ausspucken. Was haben die denn den ganzen Tag gemacht, wenn die um 15 Uhr erst hier ankommen?!?! Ich dachte immer diese Touren starten früh am Morgen. Jedenfalls sind es viele Menschen und es sind laute Menschen und sie alle stürmen mit ihren Regenschirmen nun laut palavernd auf die CBS zu… im Hagel… Und es sieht nicht so aus, als würde es in der nächsten Stunde nochmal aufhören. Ne, also, das war alleine schon doof genug, dann müssen wir das mit 15 anderen Leuten auch nicht haben. Wir fahren! Wir haben ja eh noch ein gutes Stück Dirt Road vor uns, bis wir an unserem Tagesziel ankommen.


    [Und hier findet ihr natürlich wieder Tobis Teil: Klick ]

    Also habt ihr dann diese Strecke genommen?


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    Wenn das der Cottonwood Cove Parkplatz ist, dann ja. Erkenn ich bei dir leider nicht zu 100%


    man ihr seid mutig!!!

    Coyote Butte und White Pocket wuerde ich niemals selbst fahren, nur mit einer gefuehrten Tour


    Wir hatten aber kein Bock auf eine geführte Tour, dafür aber einen Ram :D Da hätte ich alleine auch überhaupt keine Bedenken gehabt und wäre auch alleine gefahren. Easy mit dem Teil.


    Bis jetzt ein harmloser Tagesbeginn


    Haha, stimmt! Erstaunlich für uns.


    Warte gespannt auf die weiteren Bilder!


    Ich glaub das mach ich jetzt auch direkt

    Tag 7 (08.03.2019): Durch eine herrliche Schneelandschaft über Kanab zur House Rock Valley Road




    07:00 Uhr: Eigentlich wollten wir längst on the road sein, denn wir haben heute mal wieder Großes vor. Nun war aber nicht einkalkuliert, dass wir am Vortag SO einen heftigen Tag haben werden, also liegen wir noch faul in unseren warmen, kuscheligen Betten. Bereits gestern Abend hatten wir beschlossen, dass es eigentlich gar nicht notwendig ist, so früh aufzubrechen. Klar, wir hätten gerne so viel Zeit wie möglich am Ziel, aber die Wettervorhersage für dort ist auch nicht sonderlich rosig, also haben wir es nicht ganz so eilig.

    Noch im Bett checke ich online meine Kreditkarte und bekomme einen Schreck. Was ist denn das?! Das Circle D hat die beiden Nächte nicht einmal als Belastung vorgemerkt, sondern 3x. Ich habe also nun also den Betrag von 6 Nächten belastet und nicht von zwei. Jetzt ist klar: Wir haben es sogar noch weniger eilig als sowieso schon, denn die Rezeption ist vor 8 Uhr nicht besetzt und das würde ich schon gerne klären, bevor wir abreisen. Also nochmal umdrehen…

    Irgendwie verpassen wir 07:30 und so ist es schon nach 8 Uhr, bis wir unsere Astralkörper endlich in die Senkrechte bekommen – Nach so einem Tag können wir uns das aber auch mal erlauben finde ich. Wir ziehen uns an, packen unseren Kram ein und verabreden uns dann für den Subway in Kanab. Wir werden beide auf direktem Weg dorthin fahren, haben uns aber bewusst gegen Kolonne entschieden. Mich nervt es immer ein wenig, wenn ich immer darauf achten muss wo der andere ist, außerdem hält Tobi öfter für Bilder am Straßenrand an und ich muss noch tanken und die Sache mit der Kreditkarte klären.

    Da unser Zimmer das letzte in dem langen Gebäude Trakt ist und ich sowieso aufbrechen möchte, fahre ich die 100 Meter bis zum Rezeptionshäusschen und habe Glück – Der Besitzer, bei dem ich auch eingecheckt hatte, ist bereits dort. Auf meine Nachfrage hin erklärt er mir, dass dieser Fehler momentan bei fast jeder Buchung auftreten würde und dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Die Abbuchung ist zwar 3x vorgemerkt, am Ende würde aber nur eine davon wirklich durchkommen und die anderen beiden verschwinden von alleine wieder morgen oder übermorgen. Na gut. Dann muss ich mich damit erst einmal zufrieden geben, was bleibt mir auch sonst anderes übrig. So oft wie der meine Karte vorgestern durch den Schlitz gezogen hat, habe ich sowas fast befürchtet. Jetzt noch schnell zur Tankstelle in Escalante, volltanken und dann auf die UT12 zurück in Richtung Bryce.

    Im Gegensatz zu vorgestern ist es auf der Strecke nicht nur hell, sondern auch das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Natürlich ist es immer noch recht frisch, aber der Himmel ist fast komplett blau. Aus der Ferne sehe ich einen weißen RAM in einer Parkbucht stehen und überlege, ob das Tobi sein könnte. Aber das ist ja eher unwahrscheinlich, die Teile gibt es hier ja schließlich wie Sand am Meer. Doch tatsächlich: Ich rausche an der Bucht vorbei und sehe gerade noch, wie Tobi mir zuwinkt und offenbar für ein paar Fotos ausgestiegen ist. Wer könnte es ihm bei diesem Anblick verdenken, sieht der weiße Schnee auf den roten Felsen nicht traumhaft aus bei diesem Wetter??? Bei der ersten Aufnahme ist es bereits kurz vor 9 Uhr.


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    Kurz vor dem Bryce wird es immer schöner und ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So habe ich mir das mit dem Schnee in etwa vorgestellt und nicht dieses grau in grau von vorgestern. Fast hätte ich ja Lust noch einmal am Bryce zu halten und die Aussicht bei Sonnenschein zu genießen, aber dafür fehlt die Zeit nun leider wirklich, nachdem wir schon so spät erst losgekommen sind. Hätten wir einfach nur irgendwas vor – okay – aber wir haben ein Permit und noch eine lange Anfahrt vor uns. Dieses grün… Dieses blau… Dieses rot… Dieses weiß…


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    Am Bryce vorbei wird die Landschaft zunächst erst einmal wieder eintöniger und der Himmel zieht sich auch wieder zu, es schneit und regnet im Wechsel immer mal wieder leicht – Keine gute Voraussetzung für den weiteren Tag, zumal heute wieder kein Hotel gebucht ist. Aber noch sind wir ja recht hoch, es wird im Laufe der Fahrt sicher noch besser. Plötzlich werde ich über Whats App von Marc angerufen und wunder mich, denn der ist ja aktuell eigentlich auf der Arbeit. Er sagt mir, dass er von unseren Chefs gefragt wurde, ob er auch in meine Abteilung wechseln möchte und nun will er von mir wissen, ob das in Ordnung für mich wäre. Abgesehen davon, dass wir uns dann ab sofort auch auf der Arbeit immer sehen würden gibt es noch einen weiteren Haken: Wir dürfen ein Jahr lang keinen Urlaub zusammen nehmen, weil wir noch zu wenig Leute sind. Hmmm. Ein Jahr ist lang. Ich sag ihm, dass es in Ordnung geht, wenn wir es schaffen die Arbeit auf der Arbeit zu lassen UND dafür wollen wir aber nächstes Jahr im Oktober 3 Wochen zusammen Urlaub nehmen… Ich will Herbstlaub und Halloween!

    „Waaaaaas, 3 Wochen wollen wir? Oha!“

    „Klar, zwei Wochen lohnen sich nicht beim ersten Mal!“

    „Ok, cool!“

    „Ne, weißt du was? 4 Wochen wollen wir. Wenn schon, denn schon. Dafür müssen wir ja ein Jahr verzichten“

    „Waaaaaaaaaaaaaaaaas? Ok, sag ich denen!“

    Na… Dann bin ich ja mal gespannt!

    Was ich damals natürlich noch nicht wissen konnte: Auf die Forderung wurde anstandslos und problemlos eingegangen, noch im April 2019 haben wir von unserem Chef persönlich die Anträge für den kompletten Oktober 2020 unterschrieben bekommen und die Buchung hat inzwischen längst begonnen!
    [Was ich DA noch nicht wusste: A) Corona und B) nicht mehr zusammen :D ]

    Irgendwann merke ich, dass Tobi hinter mir ist, also fahren wir den restlichen Weg nach Kanab eben doch hintereinander. Dann kommen wir immerhin gleichzeitig an und keiner muss auf den anderen warten.

    Im Ort angekommen parke ich direkt bei Subway und Tobi hält an der Tankstelle nebenan. Hier muss es richtig geschüttet haben, denn der halbe Boden gleicht einem See und ich muss mir erst einmal einen halbwegs trockenen Weg zu Tobi suchen – Ich laufe unglaublich deutsch mit Wandersocken und Trekkingsandalen rum, die Wanderschuhe sind nämlich von gestern noch klatschnass und ich habe nur diese beiden paar Schuhe dabei. Tobi weißt mich erstmal freundlich darauf hin, dass an meinem Auto an der Seite etwas rumbaumelt…. Uuuuuups, da habe ich in Escalante doch glatt vergessen, den Tankverschluss nach dem Tanken wieder zuzuschrauben, das erklärt auch dieses Geräusch hin und wieder während der Fahrt :biggrin:

    Nach dem Tanken springen wir eben in den Subway und holen uns jeweils ein ganzes Sub zum Mitnehmen, dann haben wir gleich etwas zu essen für nachher. Der nächste Halt ist das Visitor Center von Kanab, ein Ort, den ich nur zu gut kenne, denn hier bin ich vor 1,5 Jahren 4x kläglich an der Wave Lottery gescheitert. Diesmal brauchen wir kein Permit, wir haben unseres nämlich schon dabei, aber eine Info bräuchten wir bei diesem Wetter, nämlich, ob die House Rock Valley Road befahrbar ist. Noch steht nämlich im Raum, das wir mit beiden Autos fahren, je nachdem was wir für eine Antwort bekommen. Ok… Es steht jetzt nicht mehr im Raum :biggrin: Von Norden her ist die Straße gar nicht befahrbar, der Wash führt zu viel Wasser und da würde nicht einmal der RAM durchkommen. Vom Süden her können wir aber fahren, dafür müssen wir allerdings über Fredonia und Jacob Lake fahren. Von Kanab aus ist das kein wirklicher Umweg dorthin, wo wir wollen. Gott sei Dank wollen wir nicht zur Wave, dann wäre es doch schon um einiges länger.


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    Der Parkplatz vom Visitor Center erlaubt laut einem Schild kein Overnight Parking, ich frage aber bei der Rangerin nach und bekomme von ihr die Erlaubnis stehen zu bleiben. Ich soll nur nach ganz hinten durchfahren, dort wo die Müllcontainer sind. Da fahren wir jetzt zunächst beide hin, denn umpacken ist angesagt. Da wir nun nur mit Tobis Auto fahren werden kann ich nicht im Auto schlafen und muss mein Zelt mitnehmen und auch sonst allen möglichen Kram: Tagesrucksack, Essen, Getränke, Klamotten, Isomatte, Schlafsack, Kameratasche, Stativ, Zahnbürste… Kurz gesagt: Es dauert, bis wir abfahrbereit sind. Die Wanderschuhe lasse ich auch schweren Herzens auf dem Armaturenbrett zurück in der Hoffnung, dass sie von möglicher Sonne bis morgen wieder trocken sind. Dann eben nur mit Sandalen, auch wenn es weniger optimal ist.

    Endlich können wir los, der Himmel ist nach wie vor grau, aber es ist trocken und Schnee gibt es auch keinen mehr. So richtig kalt ist es nicht, aber schon irgendwie kühl und windig ist es auch… Könnte schöner sein, aber mein Schlafsack ist ja dick…


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    12:15 Uhr: Endlich erreichen wir das Ende unserer asphaltierten Anreise und fahren auf die House Rock Valley Road – Ursprünglich wollten wir das vor vier Stunden tun :biggrin:

    Der Zustand ist zunächst okay, hier wäre ich noch mit dem Rogue durchgekommen.


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    Das könnte sich ab jetzt ändern. Wir sind beide ein bisschen nervös als wir hier um 12:39 Uhr abbiegen, haben wir doch genug Horrorgeschichten bezüglich eigener Anreise zu den CBS gelesen!

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    [Tobis Sicht der Fahrt, auch wenn wir nicht zusammen gefahren sind: Klick ]

    Eine Wahnsinns-Leistung - ich bin mehr als beeindruckt. Dass Ihr das durchgestanden habt (insbesondere Du mit den nassen Schuhen), finde ich mehr als bewundernswert. Und was für eine tolle Landschaft, die Bilder von den letzten Sonnenstrahlen sind atemberaubend schön.


    Ihr beide seid der Wahnsinn!


    Vielen Dank :)


    Wir hatten ja auch eigentlich nicht wirklich eine andere Wahl als das durchzustehen. Die Alternative wäre gewesen ohne Essen und extra Wasser in der Kälte im Gulch zu bleiben über Nacht... Das wollten wir natürlich absolut vermeiden. Dafür wurden wir aber ja noch mit einem gigantischen Sonnenuntergang belohnt :)



    Halbe Strecke??? Also ich kenne Bilder von weiter oben und das war nicht mal ein Fünftel. Und meine Beine haben komplett gezittert und es gab für meine Größe nichts zum Greifen. Das wäre nichts geworden.


    Zelten würde ich da auch irgendwann nochmal gerne :) Verrückt sind wir auf jeden Fall :D


    Das war ein echt toller Tag für Euch.


    Naja... Außer dem fast Sterben und den nassen Füßen... :D


    Ich bin sprachlos.... :huch3: und Respekt für diese Leistung. Gut, das du in der Wand nicht abgerutscht bist.

    Fazit für mich: so etwas nur mit Übernachtung


    Tolle Fotos sind aber entstanden und der Arch ist schon beeindruckend


    Vielen Dank! Das war wirklich ein verdammt harter Tag und ich würde es auch nur noch mit Übernachtung machen, gerne mal im Sommer oder frühen Herbst, wenn das Laub bunt ist, dann sieht es da unten sicher genial aus.


    Danke :)


    Der reine Wahnsinn!!!


    Wie Du da in der steilen Wand festgesessen bist, ist mir ganz anders geworden. Dann die Entscheidung umzukehren, alles wieder zurück. Am Spätnachmittag! Und durch den Crack raus, wo es schon nicht einfach war, reinzukommen.


    Der reine Wahnsinn!!!


    Da wurde mir auch mehr als anders, das kannst du mir glauben :D Es war definitiv richtig so, auch wenn die Motivation echt im Keller war, als die Erkenntnis kam das wir das alles zurück müssen.


    Einfach nur der Wahnsinn. Gut, das es gut ausgegangen ist.


    Allerdings! Da haben wir echt Glück gehabt.



    Danke :)


    Ja, das war gefährlich und wir haben das definitiv unterschätzt als wir angefangen haben zu klettern. Von unten sieht man echt schlecht wie es weiter geht und ich dachte die ganze Zeit es wird besser. Sah halt so aus, war aber das Gegenteil. Ich bin schon nicht sehr risikofreudig und schon gar nicht leichtsinnig was sowas angeht, es sah halt einfach machbarer aus. Aber seitdem bin ich natürlich noch vorsichtiger geworden.


    Alter Schwede! Das werdet ihr in der Tat nicht vergessen...aber eigentlich erinnert sich der Mensch ja meisten an die schönen Erlebnisse - auch auf dieser Tour. Ihr wusstet ja, dass..... ach lassen wir das ;-)). Tolle Eindrücke habt ihr auch jeden Fall eingefangen und vermittelt. Ich finde die Winterbäume mit dem silbrigen Touch sehr wirkungsvoll auf den Bildern!


    Ne, da hast du recht... Da reden wir auch heute noch sehr oft von und vermutlich werden wir das irgendwann auch unseren Kindern und Enkelkindern erzählen, bis es ihnen aus den Ohren heraus kommt :D


    Heiliger Bimbam, ich hab richtig mitgezittert bei der Beschreibung von deinem Aufstiegsversuch und dem Abbruch :huch3:


    Respekt vor eurer Leistung an diesem Tag :clap1:


    Wunderschöne Bilder habt ihr mitgebracht :daumen1:


    Dankeschön! Stolz auf die Leistung waren wir auch, das war echt ein harter Tag!


    Ihr zwei habt meinen größten Respekt! Grandiose Bilder! :love::love::love:


    Dankeschön! :)

    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Zurück im Gulch, über die Düne, in den Crack und durch die Nacht Teil 2




    Wir steigen immer höher und höher, irgendwann überholt Tobi mich, der bis hierhin ziemlich zurückgelegen hatte. Der Ausblick wird immer besser, der Coyote Gulch kleiner, der Sonnenuntergang spektakulärer und der Crack kommt laaaaaaaaaaaangsam näher.

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    Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir den unteren Einstieg vom Crack in the Wall, wir sind im Tageslicht noch weiter gekommen, als wir befürchtet hatten und sind mächtig stolz auf unsere Leistung heute. Aber noch sind wir nicht am Auto!

    Wir pfeifen so oder so aus dem letzten Loch und sind am Ende unserer Kräfte, wir lassen uns also zunächst mal auf die Steine sinken und machen nach den vielen Kilometern endlich eine wohlverdiente Pause.


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    Der Sonnenuntergang ist zu schön um ihn einfach zu ignorieren und wir würden ihn komplett verpassen, wenn wir jetzt im Crack hängen würden. Es ist eh dunkel bis wir zurück sind, da können wir auch noch fünf Minuten durchatmen und den Anblick genießen.

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    Die Sonne ist verschwunden und es wird Zeit für uns für den Aufstieg.

    Wieder gehe ich zuerst, wenn ich jetzt schon hier durch muss, dann will ich es auch ohne Hilfe probieren. Ich muss ja schließlich wissen ob ich es theoretisch schaffen würde, vor allem nach so einem langen Tag.

    Der Anfang ist schon nicht leicht, vor allem, wenn die Beine nur noch Gummi sind. Kennt ihr das, wenn ihr mit eigentlich unproblematischen Klettereinlagen Probleme bekommt, weil die Muskeln einfach durch sind mit ihrem Leben?!


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    Jetzt wird es lustig… ich quetsche mich durch den Crack bis zum Absatz, an dem man schräg runterklettern musste. Das war kein Problem, runter kommt man immer irgendwie, aber wie soll ich da jetzt hoch kommen?! Es ist alles so schräg und versetzt, das man sich nirgendwo dran hochziehen oder abdrücken kann. Für Kaminklettern ist es viel zu eng. Das einzige was gehen könnte ist eine Kombination aus beidem: Kaminklettern bis zur Hälfte, dann den Fuß in den schrägen Absatz sehen, sich einmal um 180° drehen und sich den Rest dann an der seitlichen Wand hochdrücken. Ich versuche es… und es klappt nicht. Viel gefehlt hat nicht. Neuer Versuch… Wieder nicht. Beim 3. Mal reiße ich mich zusammen und bringe meine letzte übrige Energie auf und Tada… Ich bin oben.

    Ich gehe zu der Zwischenebene, lasse Tobi das Seil runter, an dem er jetzt den ersten Rucksack befestigen soll, allerdings klappt das hochziehen hier auch nicht so einfach wie das runterlassen. Wir beschließen also das Tobi alle Gepäckstücke einzeln durch den schmalen Crack schleifen muss, ich nehme sie oben entgegen und lege sie ab. Das bedeutet für mich allerdings, das ich 3x über den Felsbrocken in den schrägen Riss klettern muss um irgendwas entgegen nehmen zu können. Auch schon egal…


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    Nachdem die Rucksäcke oben sind folgt Tobi…

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    … und wir machen das gleiche Spiel nochmal mit der 2. Ebene, die ich immerhin relativ einfach hoch komme dank diverser Vorsprünge und Stufen.

    JUHU, WIR SIND OBEN!

    Die Dämmerung hat eingesetzt, das Tageslicht verschwindet schneller als man gucken kann. Wir haben keine Zeit für eine Pause, auch wenn wir nun wirklich an jedem Limit angekommen sind. Jetzt geht es ja immerhin nur noch geradeaus, aber auch die kleinen Erhöhungen auf der Sandstein Ebene schmerzen inzwischen und bedeuten größte Anstrengung. Es ist uns trotzdem wichtig so weit wie möglich zu kommen, bevor es komplett dunkel ist.

    Das geschieht relativ schnell und es wird Zeit für die Stirnlampen. Ich habe zwei dabei und eine bekommt Tobi von mir, der müsste ansonsten den Weg mit seinem Handy beleuchten. Sobald wir auf den Slickrock verlassen und der sandige Pfad losgeht beginnen auch schon unsere nächsten Probleme. Im Schein der Taschenlampen ist nicht mehr auszumachen was Pfad und was kein Pfad ist. Alles hat den gleichen grauen Farbton, Fußspuren gibt es keine. Ich versuche uns mit meinen Wegpunkten halbwegs auf Kurs zu halten, aber das gelingt auch nur bedingt und so irren wir durch die Dunkelheit, unfähig das Auto wieder zu finden, was sich in unmittelbarer Nähe befinden müsste. WIR HABEN SOWAS VON DIE SCHNAUZE VOLL!!!

    Tobi versucht die Hupe aus der Ferne mit dem Alarm Knopf der Fernbedienung auszulösen, aber ohne Erfolg. Wir haben auch nicht damit gerechnet, denn das Auto steht auf einem Berg und wir haben vermutlich keinen Sichtkontakt mit dem RAM. Am Ende habe ich die Schnauze voll und laufe eine steile, sandige Düne hoch, Pfad hin oder her. Wir müssen irgendwie hoch und das Auto MUSS hier sein. Tatsächlich… Kaum komme ich oben an steht er da! Wir kommen von hinten was bedeutet, das wir das Auto einmal komplett umrundet haben bevor wir es gefunden haben. Ich glaube, ich war in meinem Leben selten so glücklich, wie ich es jetzt in diesem Moment bin.

    19:30 Uhr – Touchdown nach 12,5 Stunden Wanderung, 10,5 Stunden davon mit nassen Füßen und in nassen Schuhen.


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    Trailfakten:

    Länge:
    20 km als Loop & 17.3 Meilen / 28 km in unserem Fall
    Dauer: Ca. 8-10 stunden als Loop, 12,5h für uns
    Erreichbarkeit: unbefestigt, 4WD, High Clearance
    Einstufung Schwierigkeit: Extrem
    Kosten: Kostenlos

    Fazit: Uff. Was ein Tag. Die schlechten Eindrücke haben mit Sicherheit mehr Eindruck bei dem Berichtssteil hinterlassen, aber nichtsdestotrotz ist der Coyote Gulch wunderschön und lohnt sich absolut, wenn man sich lange Wanderungen zutraut. Zu anderen Jahreszeiten wird es sogar noch viel schöner sein. Man sollte es uns nur nicht nachmachen und im Winter, als einige Menschen weit und breit, den Versuch zu starten ohne Seil am Arch hochzuklettern. Vielleicht komme ich irgendwann wieder. Vielleicht mit Zelt, vielleicht mit Seil, vielleicht mit beidem. Fakt ist: Wir werden diesen Tag wahrscheinlich nie wieder vergessen und wir haben eine Menge aus ihm gelernt.

    Am Auto kommen erstmal ENDLICH die Schuhe von den Füßen, was eine Wohltat. Ersatz habe ich keinen mit, aber besser barfuß im Auto sitzen als noch eine Minute in diesen Socken und Schuhen zu bleiben. Die Sitzheizung wird auf volle Pulle gestellt und eine Schweigeminute für Tobi eingelegt, der jetzt noch zwei Stunden lang vollkonzentriert nach Hause fahren muss – ich schlafe innerhalb von zwei Minuten tief und fest und bekomme vom Rückweg nicht viel mit.


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    Gegen 21:30 Uhr kommen wir im Circle D an, ich hüpfe barfuß aus dem schönen warmen Auto auf den ekelhaft kalten Boden und renne direkt durch in die Dusche. Noch nie war eine heiße Dusche so schön und so nötig wie heute… Herrlich. Danach geht es sofort in’s Bett und gute Nacht. Nichts geht mehr, auch kein essen. Hunger hat keiner von uns.

    Den Grand Canyon runter und wieder hoch an einem heißen Sommertag? Easy. Nehm ich. War weniger anstrengend als der heutige Tag.

    Eins noch: Danke Tobi! Danke, dass du mitgekommen bist und dass du ein so toller Begleiter an diesem Tag warst. Spätestens nach diesem gemeinsamen Erlebnis ist das wohl eine Freundschaft auf Lebenszeit :) :biggrin: [oder auch mehr, wie man jetzt weiß :smile: ]



    The way your fingers fit in mine

    It’s five plus five not rocket science

    This day in time it’s hard to find it’s true

    The road we’re on ain’t a traffic jam

    It’s a sunday drive on a piece of land

    It’s paradise as long as I’m with you


    It’s like one, two, three

    Just as easy as can be

    Just the way you look at me

    You make me smile

    Ain’t no need to complicate it

    We both know that’s overrated

    We’ve been there it’s safe to say it ain’t our style


    Florida Georgia Line – "Simple“




    [Ob Tobi auch so begeistert von den zusätzlichen 8 km war? KLICK]

    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Zurück im Gulch, über die Düne, in den Crack und durch die Nacht Teil 1





    Die Situation nervt. So richtig. Vor allem weil wir genau wissen, wie viel Strecke jetzt noch vor uns liegt und wie verwildert es manchmal ist. Uns beiden schmerzen die Füße, meine sind dazu nun seit fast 6 Stunden komplett durchnässt, es wird bald dunkel, wir sind müde und müssen den ganzen verdammten Weg nun zurück.

    Wir machen uns nun nicht mehr die Mühe uns einen geeigneten Weg durch das Wasser zu suchen, ich besonders nicht. Der Tag ist eh gelaufen, nass sind die Füße eh, das wichtigste ist unverletzt zu sein und jetzt möchte ich einfach nur auf schnellstem Weg zurück zum Auto. Heißt: Ich pflüge jetzt einfach nur noch durch die Fluten ohne die Füße auch nur ordentlich zu heben. Scheiß drauf. Hauptsache der direkteste Weg. Bilder werden so gut wie keine mehr gemacht, geredet wird fast gar nicht. Wir sind beide die erste Zeit ziemlich in uns gekehrt und gedanklich noch da oben in der Felswand, nach den ersten Flussbiegungen wird aber zumindest das wieder besser und wir regen uns gemeinsam lautstark über die Beschreibung im Internet auf – das lenkt ab und lässt die Zeit schneller vergehen. Wir nehmen uns außerdem vor Sabine und Kati zu sagen, dass sie es UNBEDINGT lassen sollen wenn da kein Seil hängt, denn wir wissen ja, das sie es in zwei Monaten ebenfalls vorhaben.

    Die Sonne steht schon tief im Coyote Gulch, unser Weg liegt bereits komplett im Schatten und nur noch die Felswände werden angeleuchtet.


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    Hauptsache schnell…Tempo Tempo Tempo!!! Keiner von uns ist scharf darauf in der Dunkelheit noch immer im Coyote Gulch zu sein, wenigstens wollen wir den Ausstieg bis dahin erreicht haben. Man beachte meine klatschnassen und dadurch fast schwarzen Schuhe.

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    Keine Ahnung wie wir das in dieser Zeit geschafft haben, aber nach zwei Stunden stehen wir an dem Punkt, an dem wir in den Coyote Gulch eingestiegen sind. Vermutlich liegt es daran, dass wir nur die handvoll Fotos gemacht haben, nicht einmal stehen geblieben sind und nur noch auf Autopilot gelatscht sind ohne vor irgendwelchen Hindernissen halt zu machen. Es gilt das Motto „Der kürzeste Weg ist auch immer der Beste.“

    Die gute Nachricht: Wir sind bei Dunkelheit aus dem Coyote Gulch raus und nur noch in recht offenem Gelände unterwegs

    Die schlechte Nachricht: Wir erinnern uns an die Höhenmeter bis hier unten… An die Düne, die wir leichtfüßig runtergehüpft sind in der Annahme, dass wir hier nicht mehr hoch müssen, an den Crack in the Wall, bei dem es mich heute Morgen noch nicht interessiert hat, ob ich theoretisch auch wieder hoch komme.

    Jetzt interessiert es mich sogar praktisch und ich werde es bald herausfinden.

    Ja, dann… Los geht’s. Wir haben uns ja heute so wenig bewegt bis jetzt, da sollte man über das bisschen bergauf im Tiefsand doch nicht jammern.


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    Während wir uns vor uns hinleiden und uns getrennt voneinander den Berg hochquälen (jeder hat ein anderes Tempo und Pausebedürfnis…) werden wir immerhin mit einem wundervollen Sonnenuntergang belohnt. So fertig wie wir auch sind, der Schönheit können wir uns nicht verschließen. Außerdem kann man so die ein oder andere Fotopause rechtfertigen ohne zuzugeben, dass man nicht mehr kann und vollkommen im Arsch ist.


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    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Jacob Hamblin Arch und "hier wäre Ihr Aufstieg gewesen!" Teil 2




    Der Rest geht nun nicht mehr blind rückwärts, aber vorwärts kann man auch nicht runterklettern. Wieder gibt es nur zwei Optionen:

    • Ich versuche rückwärts weiter zu klettern, was mit größter Wahrscheinlichkeit schief gehen wird, weil es hier keine Stufen mehr gibt
    • Ich befolge Tobis Vorschlag und rutsche auf meinem Hintern runter und benutze meine Wanderschuhe als Stopper, die haben ja eigentlich Grip. Klingt gar nicht so doof, kostet allerdings auch einiges an Überwindung.

    Also gut. Option 2 soll es werden. Entweder es klappt super oder ich rolle gleich Purzelbaumschlagend diesen Berg hinunter, doch zuerst muss ich den Rucksack loswerden. Ich soll ihn runterwerfen meint Tobi. Ich überlege kurz… aber außer der Kamera ist nichts drin was kaputt gehen könnte, also hänge ich mir diese um den Hals und… Werfe Tobi den Rucksack entgegen. Möglicherweise hat er eher gemeint, dass ich ihn vorsichtig runterrutschen lassen soll, anstatt ihn damit abzuschießen und fast den Berg runterzukegeln, aber wer will denn jetzt schon so kleinkariert sein… Er hat ihn ja schließlich gefangen und steht noch. In dem Moment kann ich mich nicht mehr beherrschen und muss laut loslachen. Eigentlich faszinierend in dieser Situation, denn komisch ist hier dran ja mal so gar nichts. Vielleicht ist es der Stress und doch ein klein wenig Hysterie die da zum Vorschein kommt, jedenfalls finde ich das in dem Moment zum Brüllen komisch.


    Ich sitze da jetzt bestimmt seit 5 Minuten, seit ich Tobi mit meinem Rucksack fast erschlagen hätte. Irgendwie habe ich überhaupt kein Bedürfnis danach einfach los zu rutschen, aber es hilft ja nichts und irgendwas muss ich jetzt schließlich tun. Ich atme nochmal tief durch, lasse los und es passiert… nichts. Ich fange ganz langsam an zu rutschen, bleibe aber sofort wieder stehen, sobald ich meine Füße auf den Boden stelle. Das geht ja viel besser als erwartet… Gott sei Dank. Selten war ich so erleichtert wie jetzt in diesem Moment. Wir müssen nicht sterben! Wir haben uns nicht verletzt! Wir müssen einfach nur noch ein paar Stunden durch Wasser latschen und das wichtigste: Wir haben draus gelernt.


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    Selber Ort, eine Stunde später. Ja, richtig, eine Stunde hat das Drama jetzt gedauert und die Uhr zeigt 15:30 Uhr an. Wir stehen noch immer am Jacob Hamblin Arch, die Sonne wird in 3 Stunden untergehen und wir sind weiter vom Auto entfernt als je zuvor. Aber es war die richtige Entscheidung und da müssen wir jetzt durch.

    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Jacob Hamblin Arch und "hier wäre Ihr Aufstieg gewesen!"





    Und tatsächlich: Nur zwei Minuten nach dem letzten Bild entsteht dieses Bild. Hier ist er, der legendäre Jacob Hamblin Arch. Das Loch in der Wand, für das wir all diese Strapazen auf uns genommen haben.


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    Was sagt ihr? Ganz schön unspektakulär für diesen Aufwand? Waaaaaas?! Ach so. Ja. Natürlich. Ist ja auch die falsche Seite vom Arch. Wir müssen noch eine komplette Flussschleife laufen um auf die richtige, fotogene Seite zu kommen, ABER immerhin sehen wir unser Ziel schon einmal. Das motiviert ungemein. Übrigens müssen wir inzwischen schon an der Stelle vorbeigelaufen sein, an der wir gleich aufsteigen müssen. Ganz ehrlich… Keiner von uns hat etwas gesehen, wo es auch nur halbwegs möglich wäre. Nichts als senkrechte Wände. Aber das Problem schieben wir mal wieder gelassen auf unsere Zukunftspersönlichkeiten, die Gegenwarts-Sarah und der Gegenwarts-Tobi wollen jetzt das verdammte Loch sehen.

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    Hier ist alles klatschnass, der Boden ist glitschig und es ist schwierig einen vernünftigen Platz zu finden um den Rucksack abzulegen. Wir sind am Ziel unserer Wanderung und stehen ehrfürchtig unter dieser majestätischen, wunderschönen Formation. Die Anstrengung des Tages ist vergessen, der Jacob Hamblin Arch ist wahrlich der schönste Arch, den ich bisher gesehen habe. Und der einsamste. Und der größte.

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    a. 40 Minuten halten wir uns hier auf, machen Pause, essen was, machen viele Fotos und genießen einfach nur den Blick auf dieses Naturwunder. Es ist ein tolles Gefühl einen so besonderen Ort ganz für sich alleine zu haben, andererseits bin ich total froh, dass Tobi mit mir hier her gekommen ist. Ich weiß nicht, ob ich es ohne ihn bis hier geschafft hätte… Ihr wisst was ich meine. Natürlich wäre ich ohne ihn heute nicht einmal zum Trailhead gekommen, aber ich rede von der Wanderung selbst. Sie ist einfach extrem lang und kräftezehrend, da braucht man schon Motivation um weiter zu gehen und die hat man eher zu 2. Wir sind jedenfalls stolz auf unsere Leistung.

    So weit so gut. So schön es hier auch ist, wir haben den Rückweg im Hinterkopf und den ungewissen Aufstieg, den wir jetzt noch vor uns haben. Ist der geschafft, dann geht es nur noch über die platte Ebene bis zum Watertank und an der Straße entlang zum Trailhead. Ihr habt gesehen wie hoch die Wände sind… Ihr habt gesehen, wir viele Höhenmeter wir auf dem Hinweg abgerissen haben… Wir sind uns bewusst, dass wir noch ganz schön was vor uns haben und die Uhr behauptet, es wäre schon 14:30 Uhr durch. Zeit es anzugehen!

    Da wir vorhin nichts gesehen haben, das wie ein Aufstieg aussieht hole ich jetzt mal mein Handy mit den Wegpunkten vor. In der Trailbeschreibung war das alles ganz eindeutig und einfach, da hieß es, es gehe direkt hinter dem Klo Häusschen hoch. Ja nun. Nur leider gibt es hier weit und breit kein Klohäusschen mehr.

    Die Wegpunkte sagen hier:


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    Häääää?!

    Uuuuh. Ein Cairn. Lang nicht mehr gesehen so ein Teil.

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    Der erste Blick nach oben – Ernüchterung macht sich breit. Uff. Das ist hoch. Es sieht auf den ersten Blick machbar aus, das Internet sagt es ist machbar und eine Alternative haben wir zeitlich gesehen sowieso nicht. Ein Seil ist allerdings auch weit und breit nicht zu sehen…

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    Dieses erste Stück bringt mich schon an meine Grenzen, was die Kraftreserven angehen. Nicht weil ich Angst hätte oder so, sondern einfach, weil ich MAL WIEDER zu klein bin. Es gibt zwar Stufen, aber nicht für meine Länge und so hänge ich hier einige Zeit fest. Tobi beobachtet meine Versuche und Überlegungen von oben relativ belustigt, der hatte hier natürlich keine Probleme. Gott sei Dank habe ich viel Kraft in Armen und Schultern und so bekomme ich meinen Astralkörper irgendwie bis zu der Ebene hochgezogen, auf der Tobi auf mich wartet.

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    Uff… Schon der erste kleine Zwischenanstieg hat uns ganz schön weit nach oben gebracht.

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    Das was wir bis her geklettert sind ist NICHTS gegen das, was jetzt in unser Sichtfeld gelangt ist. Das ist absurd. Man sieht nicht einmal, wie lange dieser Wahnsinn noch weiter geht.

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    Tobi guckt schon so wie ich mich fühle, allerdings bin ich der ganzen Sache noch nicht ganz so skeptisch gegenüber eingestellt. Das Internet sagt bergauf geht es ohne Seil, wenn man keine Höhenangst hat. Bisher konnte ich mich immer relativ gut auf solche Trailbeschreibungen verlassen, meistens war es sogar einfacher als angegeben und meine Schuhe haben Grip. Zugegeben, ich habe mir vor dem blöden Crack fast mehr Sorgen gemacht, wie vor dieser blöden Wand. Und da stehen wir nun…

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    Tobi, freundlich wie er immer wieder ist, kann sich noch nicht ganz mit seinem Schicksal anfreunden und so trete ich freiwillig vor und mache den Vorturner.

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    Ähm… Irgendjemand sollte mir mal bitte zeitnah sagen, dass das keine gute Idee ist und dass ich nicht weiter nach oben klettern sollte. Ernsthaft.

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    Ich halte an einer Stelle an, an der ich einen guten Halt habe und schaue zu Tobi runter.


    „UUUUUUND? WIE IST ES??“ fragt er

    „Joah… Steil! Keine Ahnung ob das gut geht. Noch habe ich eine Plattform unter mir, aber wenn ich weiter kletter, dann ist da nur noch Abgrund.“


    Mir fehlen halt einfach mal wieder die Zentimeter um den nächsten Fußtritt oder die nächste Möglichkeit meine Hand zu parken, zu erreichen.


    „SOLLEN WIR UMDREHEN?“

    „WEIß NICHT“

    „DU HÄNGST DA OBEN… ENTSCHEIDE DU DAS“.

    „OK, BLEIB BITTE ERST MAL WO DU BIST, ICH VERSUCH ES. SIEHT AUS ALS WÜRDE ES DANACH LEICHTER WERDEN“


    Spoiler: Es wurde danach nicht leichter.


    Ende. Finito. Nichts geht mehr. Ich habe einen sicheren Stand um in Ruhe meine Situation zu analysieren.

    • Meine Beine zittern vor Anstrengung und so weit ich das sehen kann, ist nichtmal ein Fünftel geschafft
    • Ich habe keine Ahnung, wie ich weiter nach oben kommen soll. Es gibt nichts zu packen.
    • Ich habe keine Ahnung, wie ich zurück nach unten kommen soll.
    • Direkt unter mir ist ein Abgrund, ich bin inzwischen versetzt zu der sicheren Auffangplattform. Wenn ich jetzt abrutsche war es das.

    Ok. Tief durchatmen. Ganz ruhig bleiben. Nicht hysterisch werden, du brauchst deine Kraft. Meiner Meinung nach gibt es jetzt folgende Möglichkeiten:

    • Ich versuche mit Gewalt und allem was ich habe diesen Berg weiter hoch zu klettern mit der Gewissheit, das Tobi mir hinterherklettern wird. Dann gibt es nur noch einen Weg und zwar den nach vorne. Kletter ich jetzt weiter, dann nehme ich uns die Option zum Umkehren. Rutschen wir ab, sind wir mit Gewissheit tot. Klingt jetzt vielleicht überdramatisiert, ist aber der nackte und ungeschönte Fakt.
    • Wir kehren um, auch wenn ich grad noch nicht weiß, wie ich hier runter kommen soll. Aber ich kann es immerhin versuchen und zumindest Tobi ist aktuell noch in keiner lebensbedrohlichen Situation, was definitiv so bleiben sollte. Wenn ich abrutsche, dann besteht immerhin die Chance mir nur sämtliche Knochen zu brechen. Geht alles gut, dann haben wir nur einen harten Rückweg durch den Gulch, über die Düne und durch den Crack vor uns. Scheiße, aber das kleinste Übel, das grad zur Debatte steht.

    Keine besonders rosigen Aussichten. Die Entscheidung steht allerdings grundsätzlich fest.


    „TOBI?!? WIR DREHEN UM…. ALLERDINGS WEIß ICH NOCH NICHT WIE ICH DAS MACHEN SOLL“


    Die Erleichterung darüber steht ihm quasi ins Gesicht geschrieben, allerdings müssen wir mich jetzt noch aus dieser Situation raus bekommen. Ich stehe hier noch immer gut, allerdings wird es ja auch nicht weniger anstrengend, je länger ich hier in der Wand rumhänge. Tobi ist sichtlich unentschlossen ob er davon jetzt ein Bild machen darf oder nicht, ich rufe ihm hinunter, dass er das bitte definitiv tun soll. Einmal als Erinnerung für uns, NIEMALS NIEMALS NIEMALS wieder etwas so Dämliches zu tun und einmal als Dokumentation für euch… Als Aufruf dazu, NIEMALS NIEMALS NIEMALS etwas so Dämliches zu tun.


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    Tobi kann nichts für mich tun, ohne sich selbst in die Gefahr zu begeben. Das Einzige womit er mir helfen kann ist, meine Füße den Berg runter zu navigieren. Umdrehen kann ich mich nicht, ich muss also blind rückwärts runter, ohne zu sehen, wohin ich mit meinen Füßen kann. Ich muss mich rantasten und auf Tobis Gebrüll vertrauen, was echt Überwindung kostet. Nicht weil es Tobi ist der da brüllt, sondern weil ich allgemein ganz gerne selber sehe was ich mache, besonders, wenn mein Leben davon abhängt.

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    Irgendwie schaffe ich es gerade wieder nach unten und befinde mich jetzt auf dem Vorsprung, auf dem ich stand als ich beschlossen hatte, dass es weiter oben leichter aussieht. Mit einem Puls von mindestens 180, aber die erste Hürde ist überstanden.

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    Tobi ist inzwischen eine Etage wieder nach unten geklettert um Platz für mich zu schaffen…

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    Das war ein Tag - Erlebnis ohne Ende.

    Ich will da ja auch noch mal hin, aber ich bleib dann eine Nacht unten im Coyote Gulch.


    Vor dem Aufstieg hab ich keine Angst.

    Ich war mal auf einer Wochenendprogramm-Tour mit Bergführer am Großglockner - und der Bergführer hat ganz bewußt solche Stellen mit uns geübt, gezeigt, wie man auftritt, wie sicher man sich fühlen kann.

    Danach war das eigentlich ganz einfach.


    Das hatten wir jetzt im Oktober eigentlich auch vor, passt aber nicht mehr so wirklich rein und deshalb ist das erstmal vertagt. Im Sommer oder Herbst stelle ich mir das unten richtig klasse vor, irgendwann machen wir das sicherlich mal mit Übernachtung.


    Das könnte mir sicher auch nicht schaden.


    Tolle Bilder von Canyon. :clap1: Bei der Temperatur machte es mit Sicherheit keinen Spaß im Wasser zum laufen.

    Waren im Mai dort, fand die Wanderung durch das Wasser super angenehm. :smile2:


    Sogar das Baby hatte Spaß beim plantschen. 8o

    _DSC9703.jpg


    Ne, das war nicht so besonders toll bei den Temperaturen, im Sommer stelle ich mir das richtig cool vor!

    Nasse Füße und Socken sind einfach doof :(

    Stand das in keiner deiner Beschreibungen, dass man den Fluß queren muss oder ist der im Sommer eh trocken?


    Aber trotzdem tolle Eindrücke :daumen1:


    Richtig eklig ist das um genau zu sein.


    Ich wusste, dass man hin und wieder mal einen Bach überqueren muss, aber an diese Ausmaße hat niemand von uns vorher gedacht bzw. das so einfach nicht erwartet. Ich hatte überall rausgelesen, dass man sich im Sommer gut abkühlen und schwimmen kann, WENN MAN MÖCHTE. Das man dauernd durch MUSS stand da nicht.


    Einfach nur toll dort.

    Und Respekt, was Ihr Euch da angetan habt.


    Danke :D


    Wunderwunderwunderschön!!!

    Gott sei Dank kann ich Fotos von dort sehen, hinkommen werde ich da nie :)


    Du bist wirklich hart im Nehmen, bei 12 Grad nasse Socken und Schuhe. Oje.


    Das war schon echt ein verdammt, verdammt harter Tag, aber es hat sich gelohnt!


    ein Bekannter von mir hatte das Problem, der ist dann einfach oben ueber den den Crack gelaufen


    Müsste ich jetzt auch nicht unbedingt haben und mit "einfach" wäre ich da wohl auch vorsichtig.


    Tolle Fotos einer tollen Gegend! :clap1::clap1::clap1:


    Dankeschön :)


    Tolle Fotos, super Landschaft - Danke für die Eindrücke :daumen1:


    Gerne, danke :)



    Das sehe ich aber auch ein bisschen anders. Den Coyote Gulch haben wir wegen der Landschaft und den Jacob Hamblin Arch gemacht, die Subway würde ich endlich mal gerne machen, aber vor allem wegen der Subway an sich. Auf durch Wasser laufen kann ich dabei gerne verzichten. Bei den Narrows habe ich das wirklich damals deshalb gemacht, war ganz okay, aber ich brauch es nicht unbedingt. Ich bin da echt nicht so die Wasserratte und Spaß habe ich erst recht keinen, weil ich nass bin :smile: Im Hochsommer mit Bikini in einem Pool können wir darüber reden, aber nicht bei einer Wanderung.


    Es war wirklich ein extrem harter Tag, vielleicht die härteste Wanderung bisher überhaupt. Ich glaube nach der Wanderung zur Phantom Ranch und zurück war ich nicht so durch wie nach diesem Tag mit nassen Füßen. Die Landschaft ist aber wirklich grandios!

    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Coyote Gulch to Jacob Hamblin Arch Teil 2




    Das Bild und die Landschaft ändern sich hinter diesem zweiten Wasserfall komplett. Die Canyonwände werden höher, dafür wird es weitläufiger, offener. Es wird grün! Beinahe unnatürlich grün. Da hat der viele Regen wohl auch ein gutes Werk vollbracht.

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    Ein beinahe unsichtbarer Arch an der Felswand.

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    Es war zu schön um wahr zu sein, die nächste Flussquerung musste kommen.

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    No words needed… :rolleyes:

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    Sind wir nicht klein gegen diese gewaltige Natur?

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    Die Wände werden noch höher, noch glatter und das Gras noch grüner. Wir sind seit 4 Stunden unterwegs, zwei davon im Gulch, alles in uns schreit nach einer Pause, besonders meine durchtränkten Füße. Wir setzen uns auf einen umgefallenen Baumstamm, trinken jede Menge Wasser und essen beide zwei Riegel.

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    Wir verweilen einige Minuten, aber es ist noch immer nicht viel wärmer geworden und ganz ohne Bewegung fangen wir schnell an zu frösteln – kein Wunder, vor allem, wenn man auch noch komplett nasse Füße hat. Wirklich weiter wollen wir noch nicht. Zwar wollen wir ankommen und den Arch sehen, uns gefällt auch der Hike an sich, aber er schlaucht ganz einfach ungemein. Das viele Klettern, das Wegsuchen, das konzentrierte Laufen im Wasser, die nassen Füße, die frische Temperatur… Ja, mimimimi, ich weiß. Umso erfreulicher das es erst einmal ganz entspannt weitergeht, auf einem ganz leichten Pfad, ganz ohne Wasser. Einmal müssen wir aber noch durch :D

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    Uuuuund hoch…

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    Aber dann… dann wird alles besser für eine relativ lange Zeit, in der wir plötzlich extrem viel Strecke machen und gut voran kommen. Wird aber auch Zeit, wäre das permanent so weiter gegangen, dann hätten wir heute noch ein zeitliches Problem bekommen. Ich verstehe schon, wieso das nicht als Tageswanderung angesetzt ist.

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    Wir bekommen sogar Besuch. Ja, ok. Streng genommen bekommen eher die Rehe Besuch von uns und gucken auch aus einiger Entfernung wirklich skeptisch zu uns rüber (Das Bild ist ordentlich gezoomt). Ein weiteres Indiz dafür, das es hier kein besonders regelmäßiges Besucheraufkommen gibt, die Tiere in den National Parks reagieren da viel, viel unsensibler. Die hätten auf diese Entfernung nicht einmal den Kopf gehoben, diese Rehe hingegen sind sofort in Fluchtposition. So kennt man das schon eher von zuhause.

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    Der Canyon wird enger, das Wasser kommt wieder, ist aber zum Glück sehr flach und die Wände werden sogar noch enger. Wirklich sehr, sehr beeindruckend.

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    Und dann kommen wir an die Coyote Natural Bridge, die mich vollkommen unvorbereitet erwischt. Wir freuen uns richtig, weil wir mit so etwas gar nicht gerechnet haben und gar nichts davon wussten. Also… Ich dachte ich würde nichts davon wissen, später habe ich festgestellt, dass ich sogar einen Wegpunkt auf dem Handy habe, den ich Natural Bridge genannt habe. Nevermind… Passend zu dieser unerwarteten Schönheit kommt auch endlich mal wieder die Sonne heraus - tut das gut - und der Himmel wird blauer. So sieht alles doch gleich noch viel toller aus.

    An der Brücke kommt man nicht vorbei, man muss durch um weiter zu kommen.


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    Ist es nicht traumhaft schön hier im Coyote Gulch? Ich bleib dabei, im Sommer und im Herbst muss das einfach genial sein hier. Zu einer solchen Jahreszeit möchte ich nochmal wieder kommen und dann wirklich mal hier unten zelten.

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    Es folgt ein weiterer Durchgang, bei dem nur der Gang durch das Wasser uns weiterbringt. Wieder super schön und Gott sei Dank flach genug um sich kein neues Wasser in die Schuhe zu schaufeln.

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    Ohje...


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    Da sieht es besser aus!

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    Mooooooah wie weit ist es denn noch? Ja, es ist und bleibt schön hier, aber irgendwie denken wir schon seit geraumer Zeit, dass wir hinter der nächsten Flussbiegung und der nächsten Kurve dort sein müssten. Man darf ja auch nicht außer Acht lassen, dass wir nun seit 6,5 Stunden unterwegs sind, meistens unter schwierigen Bedienungen. Aber ich habe gute Nachrichten: Es ist nun 13:30 Uhr und der Arch ist WIRKLICH hinter der nächsten Kurve.

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    [Tobis Teilabschnitt ist hier: Klick]

    Tag 6 (07.03.2019): Escalante - Coyote Gulch: Coyote Gulch to Jacob Hamblin Arch Teil 1




    Irgendwie sehen die Wolken jetzt spontan doch gar nicht mehr soooo gut aus, eher wieder schwarz. Wir schauen gen Himmel und uns danach fragend an – noch können wir umdrehen. Klar, wir würden zwei Stunden bis zum Auto brauchen, aber wenn wir jetzt weiter gehen, dann brauchen wir noch ca. 8 weitere Stunden bis wir zurück sind.

    „Der Wetterbericht hat gesagt es bleibt heute trocken, oder?“
    „Hatter gesagt…“
    „Jetzt sind wir schon mal hier… oder?“
    „Komm, wir ziehen durch, wird schon!“

    Komplett vernünftig mag diese Entscheidung in diesem Moment nicht sein, aber ich verrate schon einmal: In dieser Hinsicht werden wir ausnahmsweise mal Glück haben.

    Wir hatten ja schon festgestellt, es ist keine optimale Jahreszeit für den Coyote Gulch und wenn die Bäume Blätter hätten, dann wäre es mit Sicherheit noch viel, viel schöner. Besonders toll stelle ich mir den Trail ja im Herbst vor… Aber jetzt ist nunmal Winter, es ist zum Großteil kahl und wir müssen mit dem zufrieden sein, was wir jetzt sehen. Wussten wir ja vorher und schön ist es dennoch.

    Mit dem Einzug der schwarzen Wolken wird die Stimmung ein wenig bedrohlich:

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    Wir wussten, dass es die falsche Jahreszeit ist.

    Wir wussten, dass die Tage kurz sind.

    Wir wussten, dass der Weg weit sein wird.

    Wir wussten, dass wir auf dem Weg zu einem gigantischen Arch sind.

    Wir wussten, dass wir in einem Canyon laufen, der von einem Fluss geformt wurde.



    Was wir nicht wussten:


    Diesen besagten Fluss muss man nicht einmal durchqueren und auch nicht zweimal. Diesen Fluss muss man mindestens 5.241x durchqueren, gefühlt alle 10 Meter! Natürlich hat keiner von uns über etwas derart Naheliegendes nachgedacht und so sind weder Ersatzschuhe noch Ersatzsocken vorhanden. Nunja, der Wasserstand ist zum Glück nicht allzu hoch und wenn doch, dann gibt es immer Steine oder ähnliches. Sollten wir mit Konzentration alles trocken überstehen können.


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    Die Canyonwände sind stellenweise richtig hoch!

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    Manchmal ist der Trail vom Regen oder einer Flash Flood komplett weggespült worden. Hier gibt es keine vorgegebenen Wege, man muss sich selbst einen suchen. Das hier ist die pure Wildnis und es fehlt jede Spur von anderen Menschen. So leer wie Escalante momentan ist… Wir glauben inzwischen, das wir in dieser Saison vielleicht sogar die ersten Wanderer im Coyote Gulch sein könnten und damit schwindet auch ein Stück die Hoffnung, das es ein Seil am Arch Ausstieg geben wird.

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    Die nächsten Flussquerungen lassen nicht lange auf sich warten. Sie sind notwendig, nicht nur, um vielleicht einen kürzeren Weg zu laufen. An dieser Stelle ist der Canyon relativ eng und der Weg hört dann auf einer Seite plötzlich komplett auf und zwingt uns dann zu einem Seitenwechsel.

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    Und schon nach nur 15 Minuten im Coyote Gulch passiert es – ich versenke mir den kompletten linken Fuß bis zur Schienbeinmitte im Wasser und setze den rechten direkt hinterher. SO EINE SCHEIßE! Es war eigentlich flach genug, aber der Boden ist so schlammig, dass man einsinkt bevor man den nächsten Schritt machen kann. Toll… 2:15h waren meine Füße trocken, viele weitere Stunden werden sie nun durchnässt sein und dass bei Temperaturen um die 12°C.

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    Cairns gibt es nicht… Ausgetretene Wege gibt es nicht… Die Pflanzen haben alle Trail Möglichkeiten zugewuchert. Es besteht nun kein Zweifel mehr, hier hat sich lange Zeit niemand mehr hin verirrt.

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    Immer wieder hält der Coyote Gulch kleine Überraschungen bereit, die der Wanderung etwas wirklich schönes verleihen. Hier ist es zum Beispiel ein gar nicht mal so kleiner Wasserfall, der rechts die Felswand hinab stürzt. Durch die Wolken und die kahlen Bäume kommt das auf den Bildern irgendwie nicht ganz so rüber, aber die Landschaft ist wirklich einmalig.

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    Hier wieder flaches Wasser… Aber einmal nass ist nun einmal nass und es fühlt sich jetzt schon bei jedem Schritt kacke an. Nasse Füße und nasse Socken sind einfach Mist.

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    Hier sehen wir zur Abwechslung mal einen Alkoven…

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    Und dann finden wir uns mal wieder auf der falschen Flussseite wieder und an dieser Stelle ist er einfach zu tief zum simplen durchmarschieren. Die Strömung ist auch nicht ohne. In der Mitte vom Wasser ist ein großer Felsbrocken, der natürlich richtig schön glitschig und rutschig ist… Ein einfacher Schritt wird es nicht tun, dafür fehlen mir einige Zentimeter Körpergröße. Festwachsen will ich hier aber auch nicht, also muss es halt riskiert werden. Mit Schwung haue ich meinen linken Fuß in die schlammige Böschung, kralle mich in dem Geäst fest, ziehe mich hoch und hoffe inständig, dass die Pflanzen mein Gewicht halten – tun sie. Puuuuh. (Übrigens vielen Dank für die unzähligen Bilder Tobi! Das ist eindeutig ein Vorteil gegenüber dem alleine Wandern. Es gibt von jeder möglichen und unmöglichen Situation Bilder.)

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    Es ist alles SO GROß hier!

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    Nachdem meine Füße hier erneut ein Vollbad genommen haben…

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    … geht es nicht mehr anders. Das Laufen wird allmählich schon richtig anstrengend und ermüdend. Einfach, weil es schon Kraft kostet, die gefühlt 20kg schweren Schuhe anzuheben, die inzwischen randvoll mit Wasser gefüllt sind. Sie sind wasserdicht – toll. Bringt natürlich nichts, wenn das Wasser oben reinläuft. Dann bedeutet wasserfest halt nur noch, dass auch nichts mehr von alleine ablaufen kann.

    Also erst einmal alles auskippen und auswringen…


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    Wirklich schön ist das Laufen jetzt immer noch nicht und wird es wohl heute auch nicht mehr. Dieses widerliche quatsch-Geräusch bei jedem meiner Schritte hören wir schon gar nicht mehr und sind einfach froh über jede Minute, in der wir einfach voran kommen ohne durch den Fluss zu müssen. Es sind ja nicht nur die Wasser Durchquerungen an sich, es dauert jedes Mal einfach unglaublich lange sich den besten Weg zu überlegen – Das frisst Zeit, denn man kommt kaum voran.

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    Wir erreichen den zweiten Wasserfall, der umklettert werden muss.

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    Wieder fehlt es mir an Körpergröße, denn der Felsen auf den wir nun müssen, ist zu hoch und zu rutschig für mich. Tobi schafft es mit ein bisschen nachschieben von unten, aber ich komme alleine da nicht hoch. Ich probiere es an mehreren Stellen, aber keine Chance. Wir werden doch jetzt nicht an einem popeligen Wasserfall scheitern, wo wir doch jetzt schon so weit gekommen sind? Natürlich nicht – Tobi findet etwas Halt, nimmt meine Hand und zieht mich hoch. Alleine hätte ich nun nicht weiter gewusst. Vielleicht hätte ich irgendwann eine Lösung gefunden, vielleicht auch nicht.

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    Auf den ersten Wasserfall im Flusslauf folgt hinter der nächsten Kurve sogleich der nächste. Das ist ein besonders schöner Abschnitt vom Coyote Gulch.

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    Hier muss ich es auch endlich mal mit längerer Belichtung versuchen, ich will auch mal so smoothes Wasser!

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    Ich habe weder einen ND-Filter, noch ein Stativ auf dieser Wanderung dabei, es muss also dieser Felsen tun, der wie dafür gemacht vor dem Wasserfall rumliegt :biggrin:

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    Seht ihr den Geröllhaufen auf der linken Bildseite hinter mir? Da müssen wir jetzt gleich hochklettern um an dem Wasserfall vorbei zu kommen. Das ist wenigstens auch für meine Größe machbar, bei den vielen Brocken gibt es genügend Stufen.

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    Ohne Seil :)


    Mich beschleicht das Gefühl, das wir irgendwas falsch gemacht haben :frag:


    Ich war so neugierig :pfeiff2::schaem2::blush1:


    Hammerbilder!!!! Was für eine Landschaft - und die dann auch noch für sich.


    Nenenene... Das nächste Mal gibt es das hier wieder in Echtzeit :P


    Dankeschön :) Die Landschaft hat uns echt beeindruckt.



    Ja, ich weiß, die Option kannten wir auch :)


    Ich hab ihn auch nicht gezwungen, das hat er ganz von alleine gemacht :smile:


    Meine Güte, was für ein Abenteuer =O=O


    Warte mal ab... :D


    Wow, ich bin mächtig beeindruckt von den Bildern und der Story!


    Dankeschön :)


    Coole Wanderung, aber für eindeutig zu eng.


    Der Crack ist echt richtig eng!


    Was für eine herrliche Gegend

    Live werde ich das nie sehen können denke ich, aber die Bilder sind schon der Hammer :clap1:


    Die Gegend hat unsere Erwartungen sogar noch übertroffen.