Tag 11 (13.06.2023) - Chiricahua National Monument: Heart of the Rocks und Rückweg
Dann bin ich mal gespannt! Marc dreht, wie geplant, um und macht sich schon ohne mich auf den Rückweg, irgendwann im Laufe des Weges werde ich ihn schon wieder einholen, zur Not halt am Trailhead, dann muss er eben mal ein paar Minuten warten. Ich möchte mir den Heart of the Rocks Loop jedenfalls nicht entgehen lassen und so verabschieden wir uns für die nächste Zeit 1,8 km soll die Runde lang sein, also nicht allzu lang, zunächst geht es weitere Treppen nach oben.
Dann dauert es aber auch keine Minute mehr und die Aussichten werden grandios. Der Name des Loops verspricht jedenfalls nicht zu viel, man befindet sich hier wirklich im Herzen des schönen Chiricahua National Monuments und kann zwischen den grandiosen Felsformationen umher klettern. Es gibt unzählige filigrane Hoodoos und Türmchen, einfach toll!
Immer wieder geht es ein bisschen auf und ab, nach der Treppe am Anfang kommt aber nichts nenneswert anstrengendes mehr. Ich persönlich merke Steigung bei solchen Trailabschnitten sowieso nicht mehr, dafür bin ich viel zu abgelenkt von der tollen Umgebung. Ich werde jetzt auch ausnahmsweise mal mehr oder weniger die Klappe halten und euch mit den Fotos beglücken, denn viel zu sagen gibt es dazu eigentlich nicht. Ist halt schön und ich hab Spaß
Ich bin zwar ziemlich alleine hier, aber eben doch nicht komplett
Mittlerweile bin ich doch schon ganz schön weit oben, die Aussicht auf das Chiricahua National Monument ist jedenfalls großartig! Das ist bestimmt in etwa das, was man auch vom Massai Point sehen KÖNNTE, wenn man denn hätte hinfahren DÜRFEN
Leider nehme ich mir nicht so wirklich Zeit für den wunderschönen Loop, weil ich irgendwie doch immer im Hinterkopf habe, dass ich Marc gerne vor dem Trailhead einholen will, damit er nicht auf mich warten muss. Irgendwie bescheuert, der wird auch nicht sterben, wenn ich 10 Minuten länger brauche, aber leider habe ich die Ruhe in dem Moment nicht. Ist jetzt aber auch nicht so wahnsinnig dramatisch, ich halte mich schließlich auch nie ewig irgendwo auf, wenn ich alle Zeit der Welt habe.
Zwei, drei mal mehr stehen bleiben hätte der Loop aber wahrscheinlich doch verdient, ich renne eigentlich nur schnell durch und gucke im Gehen rechts und links
Und dann bin ich mit dem Loop auch schon wieder durch. Übrigens hat der so überhaupt gar nicht 1,8 km, sondern eher so 1,3... Also wirklich nicht der Rede wert. Klar, konnte man vorher nicht wissen und ich wundere mich sowieso mal wieder über diese mega unpräzise Angabe auf dem Schild. Entweder ich hab mich brutal verlaufen und eine heftige Abkürzung gefunden (was ich eher ausschließen würde) oder der NPS hat es auch hier mal wieder nicht so mit genauen Messungen. So eine große Abweichung auf so kurzer Strecke ist dann aber doch schon ungewöhnlich.
Ich gebe zu, es juckt mir in den Füßen doch noch den gesamten Loop über den Echo Canyon und den Massai Point zu laufen... Aber das ist schon ein erheblicher Umweg und das würde ich NIEMALS schaffen, solange Marc noch auf dem Weg nach unten ist. Ich überlege hin und her, komme dann aber zu dem Schluss, dass das etwas frech wäre, wenn ich das vorher nicht kommuniziert habe. Ich lasse es dann wohl besser mal.
Bergab lege ich jetzt einen Zahn zu und bin total gespannt, wann (und ob überhaupt) ich Marc einholen werde.
Tatsächlich rechne ich hinter jeder Kurve mit ihm, aber es ist einfach niemand zu sehen oder zu hören. Erst erstaunlich spät hole ich ihn ein, es ist schon bald am Abzweig zwischen Sarah Deming Trail und Lower Rhyolite Trail, anscheinend war bergab nicht so das Problem und dem Rücken scheint es auch wieder besser zu gehen.
Schon bald darauf kommen wir wieder in den Wald und haben den Trail fast geschafft. Hier treffen wir dann auch mal auf den ersten anderen Wanderer des Tages, dabei ist es mittlerweile gar nicht mehr so früh. Schon erstaunlich, wie wenig hier los ist.
Zurück am Visitor Center steht ein Ranger davor und führt eine Liste, wer gleich mit dem ersten Shuttle fahren möchte, offenbar besteht die Möglichkeit während der Sperrung, aber das wäre für uns jetzt natürlich schon viel zu spät gewesen. Er fragt, ob er uns eintragen soll, aber wir sagen ihm natürlich, das wir die Wanderung für heute schon hinter uns haben. Dabei kommen wir ins Gespräch und erfahren, dass es sich hierbei nicht um eine geplante Sperrung handelt, sondern um die Folgen einer Flut - Steine sind auf die Straße gefallen und haben den Asphalt beschädigt.
Im Visitor Center kaufe ich mir noch einen Patch und außerdem eines dieser großen Bilder vom Chiricahua National Monument. Auch hier treffen wir auf einen sehr gesprächigen Ranger. Natürlich, vermutlich ergeben sich hier über den Tag nicht allzu viele Gelegenheiten für einen Smalltalk. Er erzählt uns, dass dem Park demnächst wohl ein Upgrade bevorsteht, der Schutzstatus soll wohl in naher Zukunft zum National Park angehoben werden - cool, sollte man erstmal meinen. Dem Ranger passt das aber gar nicht so sehr, denn dadurch würden viel mehr Leute kommen. Das ist für die Bekanntheit des Parks natürlich schön, andererseits ist es dann vorbei mit der Ruhe, die er so sehr liebt. Nachvollziehbar, finde ich! Ansonsten bekommen wir von ihm noch einen Pin geschenkt den man erhält, wenn man mehr als 5 Meilen hier gewandert ist Das war mal wieder eine sehr nette Begegnung.
Nun wird es aber Zeit für uns, wir müssen unser Zelt noch rechtzeitig vor Check Out abbauen und haben dann noch eine größere Strecke vor uns.