1. Schmerzgrenze überwinden
Wer in den Genuss des Runner's High kommen will, muss dafür seine Schmerzgrenze überwinden – und zwar deutlich. Erst wenn der Körper weit über das erträgliche Maß genötigt wird Leistung zu bringen, schüttet er körpereigene Substanzen aus, die rauschhafte Zustände auslösen. Auch in anderen Sportarten kommt es zu einem ähnlichen Effekt. Sportler wie Fußball- oder Basketballspieler berichten von einem "Flow"-Moment. Wenn alles fließt und scheinbar mühelos klappt.
2. Warum kommt es zum Runner's High?
Der Organismus hat einen guten Grund für die Ausschüttung dieser körpereigenen Substanzen: Sie ist eine Art Schutzmechanismus. Der Zauberstoff heißt Endorphin, lindert Schmerzen und wirkt euphorisierend.
3. Wann ist es soweit?
Diesem schmerzfreien Zustand laufen viele Läufer ein ganzes Leben lang hinterher und erreichen ihn nie. Vermutlich, weil sie ihre Leistungsgrenze nicht überschreiten. Diejenigen, die ein Runner's High erleben, erreichen diesen Zustand nach rund einer Stunde Laufen.
4. Suchtgefahr
Endorphin ähnelt in seiner chemischen Struktur und seiner biologischen Wirkung dem Morphin. Morphin wird in der Medizin als schmerzstillendes Mittel eingesetzt und ist wie Endorphin ein Opioid. Das Problem bei Opiaten: Sie können abhängig machen. Durch die regelmäßige Ausschüttung von Endorphin gewöhnt sich der Körper an seine eigene Droge und will immer wieder diesen Zustand des Endorphinrausches erreichen. Wenn ein endorphinerfahrener Läufer nicht läuft, bekommt er Entzugserscheinungen. In den meisten Fällen sind das Depressionen.
Runner's High: Sechs Fakten - Alles rund um Marathon, Laufen, Joggen, Abnehmen, Ernährung
Das mit der Suchtgefahr kann ich bestätigen. Ich hab bis Ende Feb für einen Marathon trainiert (90km pro Woche) und mich dann verletzt und konnte gar keinen Sport mehr machen. Ich hatte arge Depressionen, mir viel quasi die Decke auf den Kopf.