Beiträge von Emmentaler

    Freitag, 13. Juni 2008
    Hot Springs SD – Fort Laramie – Fort Collins CO


    Heute stand wieder einmal ein grösserer Verschiebungstag auf dem Programm. Wir standen daher für unsere Verhältnisse beizeiten auf und nahmen das Frühstück im Super 8 Motel von Hot Springs ein. Eine Adresse, die man sich merken muss, denn die Zimmer waren sehr geräumig und sauber, das Frühstück liess im Gegensatz zu vielen anderen Motels dieser Klasse, keine Wünsche offen.


    Als Zwischenziel für unsere Fahrt nach Südwesten hatten wir das Fort Laramie ausgesucht. Gut, es hat sicher seine historische Bedeutung, doch was man zu sehen bekam enttäuschte uns doch ein wenig. Vielleich hatten wir uns auch bloss zu viel unter diesem Fort vorgestellt. Nicht enttäuschend war jedoch das Wetter, so dass wir auf dem schön gelegenen Picknickplatz eine grössere Pause machten um unsere Zwischenverpflegung einzunehmen. Wenn man dann sieht, was die Amis für einen solchen Anlass alles auspacken, kommen wir uns jeweils schon etwas bescheiden vor. Mit unseren Crackers, Obst und als Höhepunkt einem Müesliriegel sowie einer Wasserflasche kommen wir uns fast wie die armen Emigranten aus dem vorigen Jahrhundert vor.









    Die Fahrt ging bald einmal über die I 25 südwärts weiter bis Fort Collins wo wir im Super 8 eine Bleibe für die Nacht fanden. Nachdem wir am Vorabend zum Dinner recht zugeschlagen hatten, nahmen wir es dieses Mal im Denny’s nebenan etwas bescheidener. Weil wir in den nächsten Tagen in den Bereich von rege besuchen Nationalparks kamen, verbrachten wir am Notebook den Abend mit dem Vorreservieren der Unterkünfte für die nächste Woche.


    Ernst

    Donnerstag, 12. Juni 2008
    Rapid City – Crazy Horse Memorial – Custer State Park – Hot Springs


    Der erste Blick nach dem Aufstehen galt natürlich dem Wetter. Abgesehen vom Wind war es eigentlich ganz passabel, auch wenn ab und zu dunkle Wolken am Himmel zu sehen waren.


    Nach dem Frühstück im Perkyn’s ging es gleich los in Richtung Crazy Horse Memorial. Diese weit grössere monumentale Skulptur als Mount Rushmore wird nicht etwa über Steuergelder finanziert, sondern durch eine gemeinnützige Stiftung. Der Bildhauer Korczak Ziolkowski, der auch am Mount Rushmore mitgearbeitet hatte, wurde 1939 von einem Häuptling der Sioux eingeladen ein Indianer-Denkmal zu gestalten. Mit dem Bau wurde 1948 begonnen und bisher sind über 10 Millionen Tonnen Granit aus dem Felsen gesprengt. Trotzdem ist bis 1998 nur das Gesicht fertiggestellt worden. Ein Termin für die Fertigstellung ist bisher nicht bekannt. Die Arbeit von Ziolkowski, der 1982 starb, wird durch seine Frau und sieben seiner zehn Kinder fortgesetzt.





    Eine kurze Busfahrt führte uns an den Fuss des Felsens. Einige Details des Memorials kann man zwar besser erkennen als vom Visitor-Center aus, ein Muss ist es jedoch nicht.





    Das Visitor-Center selber ist jedoch äusserst sehenswert und vielseitig. Nebst einer lehrreichen Tonbildschau und einer interessanten Ausstellung werden an vielen Verkaufsständen zum Teil recht gute Waren feilgeboten. Hier galt es einmal mehr die Kauflust zu zügeln.



    Vom Crazy Horse Memorial aus fuhren wir zum Custer State Park, wo wir den Wildlife Loop befuhren. Hier machten wir zum ersten Mal in diesem Jahr Bekanntschaft mit den Bisons, die dort in riesigen Herden vorhanden waren und sich durch uns absolut nicht stören liessen. Gut, manchmal musste man etwas warten bis sie die Strassen freigaben, so dass man passieren konnte.





    Eine Rundfahrt auf gut befahrbaren Gravelroads führte uns abseits der grossen Besucherströme. Dafür landeten wir plötzlich in einem grossen Camp der US-Army, die dort ihre Übungen abhielten. Die Boys waren recht aufmerksam und entfernten die Absperrungen, so dass wir passieren konnten. Etwas später stiessen wir auf einen Konvoi mit Last- und Geländewagen, mittendrin der old Swiss-men und seine Lady. Plötzlich stellte sich der vorderste Wagen quer, die Boys mit ihren Flinten sprangen aus ihren Wagen in Deckung uns sicherten in filmreifer Manier die Fahrzeuge (inklusive meinen KIA) bis es Entwarnung gab und wir in einer Staubwolke weiterfahren konnten.



    Zum Abschluss leisteten wir uns vor der Weiterfahrt noch eine Zusatzschlaufe auf der gut befahrbaren Gravelroad (County Road 341) vom Lake Stockade quer durch die Landschaft zum HWY 87 zurück.


    Für die Übernachtung hatten wir bereits das Super 8 in Hot Springs vorreserviert. Im Steakhaus von Kim und Joel gleich nebenan, genossen wir nach dem interessanten Tag ein grosses Steak und dazu eine gute Flasche Wein.


    Ernst

    Nachdem ich ein wenig anderweitig beschäftigt war :zuck: versuche ich hier weiter zu fahren.




    Mittwoch, 11. Juni 2008


    Wall – Badlands NP - Mt. Rushmore – Rapid City


    Der Blick aus dem Fenster am Morgen zeigte wenig Erfreuliches. Tiefhängende Wolken und nasse Strassen vom heftigen Regen der letzten Nacht und dazu zeigte das Thermometer bloss 52° F. Nach dem Frühstück, das wir erneut im Café Kaktus einnahmen ging es deshalb vorerst quer über die Strasse erneut zum Wal Drug wo wir versuchten unsere Kauflust zu zügeln. Wir konnten es uns mit Erfolg verkneifen wärmere Kleider zu kaufen und bloss einige Kleinigkeiten wechselten den Besitzer. Dem sagt man eben Selbstdisziplin.


    Als wir wieder ins Freie kamen regnete es nicht mehr, aber es war empfindlich kalt. So fuhren wir mal zum Pinnacles Entrance des Badlands NP und erkundigten uns dort nach den Verhältnissen auf der Sage Creek Road. Die Antwort war positiv und die gute Gravelroad war trotz dem Regen in der Nacht zuvor gut befahrbar und auch sehr interessant. Besonders in dem Zeitpunkt als nach einer Kurve ein Bison bloss zwei Meter entfernt vom Strassenrand stand.






    Nach der Zufahrt zum Sage Creek Campground (kein Wasser vorhanden) verlässt die Gravel Road den Park und führt nach dem Dorf Scenic. Eine kleine Ansammlung von Häusern im Western-Stil. Das meiste war zerfallen und das Nest sah recht vereinsamt aus. Uns riss dieser Ort keineswegs vom Hocker.


    Auf dem Weg zum südlichen Parkeingang zweigt eine schmale Road zum Sheep Mountain Table ab. Im Plan ist zwar angegeben, dass sie nur für high-clearance-vehicles befahrbar sei. Für unseren KIA war sie gut befahrbar und erst beim letzten Teilstück ist high clearance von Vorteil. Auf dem Rückweg sahen wir wie sich ein PKW auf den Weg dorthin machte. Die Aussicht dort oben war fantastisch. Getrübt wurde sie allerdings von der empfindlichen Kälte und dem beissenden Wind. Unser Aufenthalt dort oben war somit nicht von so langer Dauer.




    Das nicht ganzjährig offene und kleine White River Visitor Center am Südeingang wird von Indianern betreut, die sich alle Mühe gaben uns einen Überblick zu geben. Weil es erst kurz nach Mittag war, entschieden wir uns den Mt. Rushmore noch an diesem Tag zu besuchen. Über die 32 Kilometer lange und teilweise etwas weiche Gravelroad 2 fuhren wir Richtung Westen und über Hermosa zum Mount Rushmore um den ehemaligen Präsidenten der USA unsere Referenz zu erweisen. Da hier der Nationalparkpass nicht gilt, durften wir noch happige 10 $ Parkgebühr bezahlen.




    Im Vergleich zu unserem Besuch im Jahr 1990 war die ganze Anlage kaum mehr zu erkennen. Das Ganze hatte, inklusive Autoparking auf mehreren Ebenen, eine umfassende Umgestaltung erlebt. Gleich geblieben war bloss der Menschenrummel. Bei angenehmem Wetter absolvierten wir den Presidential Trail. Ein angenehmer Spaziergang, der empfohlen werden kann.




    Mittlerweile war die Zeit doch etwas fortgeschritten und so fuhren wir zu unserem vorreservierten Motel Super 8 in Rapid City. Für das Dinner begaben wir uns zum nahe gelegenen Perkyn’s wo wir wieder mal mit dem Senior Discount den Vorteil des Alters nutzten. Tagebuch schreiben, Fotos sichern und den nächsten Tag im Detail planen waren die letzten Tätigkeiten des Abends wobei jedoch das Internet nicht funktionierte.


    Die grosse Überraschung kam jedoch ganz zuletzt. Denn als ich ins Bett steigen wollte, fehlten die Leintücher. Wieder anziehen und leicht wütend zum Empfang, mein Englisch ist wenn ich sauer bin, immer am besten. Mit zwei Leintüchern bewaffnet und einem Discount von 20% auf den Übernachtungspreis ging es zurück ins Zimmer und dann war vorerst noch fröhliches Bettenmachen angesagt.


    Ernst

    Ich gehe davon aus das ein Wein beim Essen inclusive ist - so isset jedenfalls bei Air Börlin. Und wenn nicht trinkste eben Wasser ....


    Das ist aber hart formuliert. Normal heisst es "Wasser predigen und Wen trinken" und du machst es gerade umgekehrt. :gru1:


    Während eines Langstreckenfluges benötigt man doch etwas Wein, damit man schlafen kann. :D


    Ernst

    Danke für das Fazit Ralph. Auf das habe ich schon lange gewartet. ;)


    Die Beurteilung der Hotels finde ich gut, gerade bei den Best Western gibt es schon Unterschiede. In der Regel haben wir es dieses Jahr jedoch gut getroffen.


    Ja, das Gefühl des Nachhauskommens habe ich ebenfalls immer wieder. Meistens beginnt es wenn an bei der Immigration der Stempel in den Pass geknallt wird. :smile:


    Ernst

    Ich liebe zur Abwechslung diese langen Fahrten über die unendlich scheinende Weiten der USA. Das kommt vielleicht davon, dass ich an die Enge des Emmentals gewohnt bin. ;)

    Für dieses Sahneschnittchen hatte sich anscheinend ein paar Wochen zuvor ein Münchner interessiert, der das Fahrzeug importieren möchte. Ich weiss nicht, ob es immer noch dort steht....


    Sandra und Klaus? :think: :D


    Ernst


    Kann ich so bestätigen.
    Der Eintritt ist schon unverschämt zu nennen.
    Auch wenn der Indianer-Kunst-Markt innen toll ist und man den Künstlern prima zuschauen kann


    Ich finde es schön, dass nich alle die gleiche Betrachtungsweise haben. ;)


    Das Ganze wird ja weitgehend privat finanziert und darum empfand ich den Eintritt nicht so überrissen. So gesehen wird mit den Eintritten ein Beitrag geleistet, damit die Arbeiten überhaupt finsnziert werden können.


    Wir waren auf jeden Fall begeistert was wir dort sahen.


    Ernst