Beiträge von ameri©avision

    Danke für die Ausführungen zu den Amischen, die mir zwar bekannt waren, da ich mich damit schon mal beschäftigt habe.
    Leider hatte noch keinen eigenen Kontakt. Sicher ist das spannend das so zu erleben.



    Hallo,


    ja und auch komisch. Da fährt man 4-, 6-spurig, wie man es in den USA nun mal so kennt, Trubel, Hektik, ganz plötzlich wirds einspurig und ländlich, ruhig und dann gibt es Kutschen, Menschen in Trachten des vorletzten Jhrh., kleine Ackerbau-Parzellen (nicht so wie im Westen), scheue Menschen und Kinder, die wegsehen.


    GL
    Wilhelm

    Einige werden sicher Studieren und dann sehr schnell das andere leben kennen lernen und was dann !



    Seltsamerweise nicht, Scotty.


    Die communities wachsen kontinuierlich (auch weil Amische viele Kinder kriegen), nur wenige treten aus. Dies wird zum Problem, weil kein Platz mehr für neue Farmen da ist und die Amische, normalerweise mit Hof und Landwirtschaft verwurzelt, sich neue Beschäftigungszweige suchen müssen, die allerdings wieder zur Lebens- und Glaubensart passen müssen.


    Ich hoffe, später noch mal darauf zurückkommen zu können.


    LG
    Wilhelm

    SIMPLICITY & FAITH – ein anderes Amerika


    11/2 Fahrstunden von Philadelphia und man ist in Lancaster County, PA..


    Einfaches Leben mit Verzicht auf Elektrizität und moderne Errungenschaften sowie Verwurzlung in einen tiefen Glauben und enges Zusammenleben in der Familie beschreibt in einem Satz das Prinzip der Amischen in Lancaster County, Pennsylvania.


    Es gibt verschiedene Gruppierungen, hier in der Gegend wohnen die Konservativsten, die OLD ORDER AMISH.


    Amische lehnen Fotos von sich ab und beziehen sich dabei auf die alten Bibelverse, hier : Bible verse Exodus 20:4 : ‘thou shalt not make unto thee any graven image, or any likeness of anything that is in heaven above, or that is in earth beneath’.


    ... auf Deutsch: „Mach dir kein Bildnis, noch irgedein Gleichnis, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf der Erde ist". So lassen sie sich auch nicht gerne fotografieren und drehen entsprechen gerne den Rücken zu. Aus Respekt zu dieser Haltung habe ich bei späteren Bildern die Gesichter unkenntlich gemacht.





    Aber kurz zur Chronologie. Im 16. Jhr., zur Zeit der Reformation in Europa, entwickelten sich viele religiöse Gruppen, die einerseits der r.k. Einheitskirche als auch der lutherischen Reformation widersagten und damit in Schwierigkeiten gerieten. Es gab verschiedene Täuferbewegungen (Wiedertäufer) mit ablehnender Haltung zur weltlichen Obrigkeit, die alsbald verfolgt (viele getötet usw.) wurden. Eine Gruppe waren die Mennoniten ( von Menno Simons), heutige Nachbarn der Amische in Lancaster County, Pennsylvania.


    In Deutschland führte der Mennoniten-Bischof Jacob Ammann eine Gruppe/Brüderschaft (brotherhood) an (1693 die Amischen von Ammann). Sie wollten sich zur Einfachheit (im Leben und) im Glauben zurückbesinnen, wie es in der Bibel beschrieben stand (wichtig war ihnen die wörtliche Auslegung der Bibel): Corinthian:’With a very rigorous faith and very literal interpretation of the bible’.


    In Folge sahen sie sich zunehmenden Feindseligkeiten ausgesetzt, so dass schließlich im ab 1727 der Großteil der Amische ins Lancaster County, Pennsylvania, auswanderte. Dort nennen sie sich Pennsylvania Dutch (Dutch von Deutsch). Heute gibt es dort noch andere deutsche/europ. Auswanderergruppen wie Mennoniten, Brethren, früher auch die vielleich bekannteren Quäker (William Penn auch ein Quäker).


    Wir suchen nach deutschstämmigen Namen (s.Photos) und werden schnell fündig.







    Die Amische leben noch nach ihren Traditionen aus den vergangenen Jahrhunderten, angelehnt an die „Ordnung“, quasi ihr Regel- und Verhaltensbuch.


    Augenscheinlich sehen sie auch aus wie aus dem 18.Jhrh..





    Ihre Lebensart stützt sich auf die Bibel bzw. Gott. Sie leben im Glauben, in Hingabe, Bescheidenheit und im Dienst (der Familie bzw. community).




    Über einen Buggy-Ride, also eine Kutschfahrt, durch Amishland und dem, was man dabei sehen kann, sowie weitere Besonderheiten der Lebensart erzähle ich in der Fortsetzung.


    Bis dahin


    LG
    Wilhelm

    Ihr wisst ja schon eine ganze Menge ! „Der einzige Zeuge“ mit H. Ford stellt das Leben der Amischen ganz gut dar, natürlich filmisch etwas verklärt, z.B. die Phase des Scheunenbaus, so ein typisch millionenfach verklärtes Thema (build a barn), wie das in den USA mal eben so ist: Am besten für die Touristen jeden Tag eine Scheune aufbauen und abends wieder flachlegen. Aber die Scheunen werden tatsächlich in Gemeinschaft – ähnlich wie im Film – aufgestellt.






    An die Amischen an sich kommt man praktisch nicht heran, trotz aller Versuche. Sie sind fremdenscheu und lehnen im Grunde ihre touristische Vermarktung ab. Sogar im Gegenteil flüchten sie vor den Touristen und meiden jeden Kontakt.


    Aber nun zuerst zu Philadelphia, der nächstgelegenen Großstadt, die wir angeflogen haben. Von hier aus sind es knapp 100 mi (11/2 h) bis Lancaster.
    Übrigens Pennsylvania ist Germancountry (Dutchcountry (Dutch von Deutsch)). Hier siedelten sich die Deutschstämmigen im 18.Jhr. an.


    Wohl nicht ganz korrekt, aber so gerne so geschildert und hier zunächst mal vorgetragen wurde wohl 1794 in Philadelphia mit 1 Stimme Mehrheit gegen deutsch als Landessprache gestimmt. Die Unabhängigkeitserklärung konnte das amerikanische Volk zuerst in deutscher Sprache lesen (im „pennsylv. Staatsboten“), erst einen Tag später in Englisch. Mit etwas mehr Glück spräche man dort (in den USA) heute Deutsch.






    Philadelphia nennt sich auch die „City of Brotherly Love“ und spielte in der Amerikanischen Revolution die bedeutende Rolle.


    In Philadelphia wurde 1776 die Unabhängigkeit erklärt und 1787 die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet.
    Von 1790 –1800 war Philadelphia Hauptstadt der USA.


    Wer sich für so etwas interessiert findet in Philadelphia viel historisches, neben vielen (berühmten) Museen.


    Unsere Tour startete an unserem Hotel Marriott Market Street (über priceline!), top zentral, nobel und sehr zu empfehlen.


    Gleich in der Nähe der Reading Terminal Market mit Spezialitäten-Läden aller Art, auch Amish









    und an der Market Street ein Hard Rock Cafe mit rotierender Gitarre.


    Übrigens kann man in Philadelphia alles Historisches wunderbar fußläufig erreichen, als nächstes den Independence National Historic Park mit der berühmten Freiheitsglocke „Liberty Bell“ mit ihrem Riss




    und der Independence Hall, wo Unabhängigkeitserklärung und Verfassung unterschrieben wurden.
    Weiter über Old City Cultural District und Historic District, wo alte Wohnhäuser und Kopfsteinpflaster zu sehen sind, bemerkenswert hier die Christ Church mit altem Friedhof (schlendern wir immer gerne mal drüber), wo auch Benjamin Franklin begraben ist.
    Über Penns Landing am Delaware River zurück Richtung Zentrum über die South Street mit Szene, Restaurants, Bars, Entertainment und netten Autos.





    Zurück an der Market Street und unserem Hotel machen wir uns frisch für den Abend und gehen nur einige Schritte nach Westen zur viktorianischen Philadelphia City Hall / Rathaus, dem geographischen Mittelpunkt des historischen Stadtkerns. Sein Uhrenturm ist das höchste gemauerte Gebäude der Welt. Auf der Spitze William Penn, Gründer von Philadelphia (daher auch Pennsylvania).





























    Soviel aus Philadelphia - nächster Bericht dann aus Lancaster County über die Amish People.







    SIMPLICITY & FAITH – ein anderes Amerika



    Einfaches Leben mit Verzicht auf Elektrizität und moderne Errungenschaften sowie Verwurzlung in einen tiefen Glauben und enges Zusammenleben in der Familie beschreibt in einem Satz das Prinzip der Amischen in Lancaster County, Pennsylvania.




    Wenn Interesse besteht, etwas über die beeindruckende brotherhood der Amish mit einigen Hintergründen zu erfahren, dann geht es in Kürze los.


    Initial kann ich auch einige Impressionen aus Philadelphia zeigen.


    LG
    Wilhelm