Beiträge von DocHoliday

    Ich möchte Euch ein buntes Badlandgebiet in der nähe von Colorado Springs vorstellen: Die Calhan Paint Mines.


    Webseite


    Man erreicht die Paint Mines, indem man von Colorado Springs aus etwa 30 Meilen der US24 nach Osten folgt. Im Örtchen Calhan biegt man kurz vor dem östlichen Ortsausgang rechts auf die Yoder Rd. ab, anschließend wieder die erste linke auf die Paint Mine Road (ab hier ist es, wenn ich mich richtig erinnere, eine gut ausgebaute Gravel Road). Die Paint Mines liegen auf der linken Seite. Es gibt zwei Parkplätze, von den aus man auf den in Form einer 8 angelegten Loop-Trail kommt.
    Die beste Zeit für einen Besuch ist sicherlich der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, wenn das weichere Licht die Farben zum leichten bringt. Direkt bei Sonnenauf- oder -untergang liegt das kleine Tal im Schatten. Ich war nachmittags dort.




    Von oben macht das Areal gar nicht besonders viel her aber wenn man dann unten angekommen ist - wow!
    Ich habe den zweiten (südlichen) Parkplatz genommen. Ist aber etwa dieselbe Entfernung zu den Formationen (0.6 bzw. 0,7 Meilen) wie vom nördlichen.
    Unten angekommen lief sofort der Auslöser der Kamera heiß. Besonders die Formationen auf der gegenüberliegenden Seite drohten bald im Schatten zu verschwinden.






    Damit auch die, die mich noch nicht persönlich kennengelernt habe, wissen, mit wem sie es zu tun haben:



    Nachdem ich meine Versicherungsbilder (die habe ich schon mal sicher, auch wenn jetzt das Wetter schlecht wird) im Kasten hatte (2 Stunden bin ich überall herum gekraxelt), habe ich mir eine sonnige und windstille Ecke gesucht und ein Stündchen die Sonne genossen (vor mich hin gedöst).


    So langsam wurde das Licht dann bei sinkender Sonne immer besser und die Farben immer intensiver. Diesmal konnte ich mich auf die Ostseite konzentrieren. Erstens weil dort die bunteren Formationen sind, zweitens weil die Westseite inzwischen im Schatten lag,








    So etwa eine 3/4Stunde vor Sonnenuntergang war das Schauspiel dann vorbei, weil das Tal im Schatten versank.

    Ein Stückchen westlich von Green River wird die I70 zu einer der schönsten Interstates, die man sich denken kann. Sie kreuzt hier die San Rafael Swell, in deren nördlichem Teil der Wedge Overlook liegt.


    An der Spotted Wolf Canyon Rest Area habe ich die ersten Bilder gemacht.




    Am Exit 131 habe ich die I70 verlassen und bin erst mal südlich davon zum Head of Sindbad gefahren.


    Zurück zur I70 ging es auf dem selben weg, dann weiter Richtung Norden auf der Temple Mountain Road zum Wedge Overlook. Die Schotterpiste dorthin führt zunächst durch offenes Grasland. Langweilig wird es aber nie, weil man immer wieder mit solchen Ausblicken belohnt wird.




    Irgendwann erreicht man dann den San Rafael River. Hier kommen auch die Freunde des Herbstlaubs auf ihre Kosten.





    Mein Auto habe ich inzwischen etwas umdekoriert. Rot ist out, gelb ist jetzt in.



    Von da aus folgt die Strße dem Buckhorn Canyon, in dem es eine der Hauptattraktionen der Route gibt, das Buckhorn Wash Panel mit diversen Felszeichnungen aus verschiedenen Perioden.




    Auch im Canyon gibt es natürlich immer wieder schöne An- bzw. Ausblicke.




    Nach dem Canyon fährt man erneut durch eine offene Ebene ohne wesentliche interessanten Features. Nach insgesamt 35 Meilen hat man den Wedge Overlook erreicht, hoch oben über einem tiefen Canyon, den sich der San Rafael River hier in den letzten paar Millionen Jahren gegraben hat. Man nennt diese Stelle nicht ganz zu unrecht Utahs Little Grand Canyon. Die Aussicht direkt vom Wedge Overlook ist schon eindrucksvoll. Noch besser haben mir aber die Einblicke in den Canyon gefallen, die man von einem Viewpoint etwa 2,5 Meilen westlich hat. Hier muss man sich allerdings über eine sehr steinige und enge Piste hinquälen. Mit normalem PKW geht hier nichts mehr.




    Der schönste Aussichtspunkt ist aber sicher der Little Grand Canyon Overlook etwas östlich des Wedge Overlook.





    Dort habe ich mich bis etwa 45 Minuten vor Sonnenuntergang rumgetrieben. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, hier zu campen (im Auto zu schlafen) aber der Wetterbericht mit Nachttemperaturen unter 0°C ließ dieses Vorhaben nicht besonders verlockend erscheinen. Also auf geht's zurück nach Green River in ein warmes Motelzimmer.


    An der San Rafael Bridge habe ich gerade noch die letzten Sonenstrahlen erwischt.



    Wenn man den Overlook etwa 45 Minuten vor Sonnenuntergang verlässt, schafft man es noch im Dämmerlicht zurück auf den Interstate (wenn nicht wie bei mir ein platter Reifen dazwischen kommt).

    Wenn man von der I70 zum Wedge Overlook fährt kann man vorher noch einen Abstecher zum "Head of Sindbad" machen, einem Petroglyph-Panel ganz in der Nähe. Dazu fährt man vom Exit 131 zunächst südlich des Interstates parallel dazu auf guter Gravelroad etwa 4 Meilen weiter nach Westen, dann rechts abbiegen, 1 Meile weiter wieder rechts abbiegen, nach 3 oder 4 weiteren Meilen wieder rechts Richtung Lost Dutchman Arch (ist glaube ich beschildert), dort führt einer kleiner Tunnel unter dem I70 durch nach Norden. Nach dem Tunnel noch 2x rechts halten und weiter geradeaus bis zum Parkplatz. Der letzte Teil ist etwas sandig und wohl mit PKW nicht zu befahren.


    2 Panels gibt es dort zu sehen. Den eigentlichen 'Head of Sindbad' (wie auch immer der zu seinem Namen kommt).



    Etwas weiter links findet man diese Figuren, die leider bei meinem Besuch ungünstig in der Sonne lagen.



    Ich bin mir aber sicher, dass Spielberg hier gewesen sein muss, bevor er eiin gewisses Wesen mit Heimweh in die Kinos brachte.

    Die Acoma sind ein Stamm der Pueblo Indianer. Acoma Pueblo ist wohl mindestens seit dem 13.Jahrhundert ihre Heimat und damit wohl einer der am längsten durchgehend bewohnten Orte der USA. Weitere Informationen zur Geschichte des Pueblo und seiner Bewohner (Kolonialisierung durch die Spanier, Pueblo-Aufstand, etc.) hat Wikipedia.


    Lage: Ein paar Meilen westlich von Grants entlang der I40, dann ab dem Exit 102 etwa 15 Meilen Landstraße nach Norden (Der Beschilderung nach Acoma folgen).


    Offizielle Webseite: Acoma Pueblo


    Ich kann einen Besuch dort jedem, der sich für Indianer interessiert, nur empfehlen. Mir hat es sehr gut gefallen. Die Führung war sehr interessant, die Lage des Pueblos auf der Mesa ist einmalig. Ich fand die Mischung aus Geschichte und lebendigem Dorf einfach faszinierend.


    Ich zitiere mal meinen Reisebericht:


    Nach ein paar Meilen I40 (Richtung Osten von Grants aus) und etwa 15 Meilen Landstraße lag der Acoma Pueblo vor mir.



    Die Landschaft drumherum sah schon ganz nett aus.



    Das Visitor Center und Museum hat mir schon ganz gut gefallen.



    Die nächste Tour begann nach etwa 20 Minuten. Im Preis von 20$ ist das Fotopermit schon mit drin. Mit einem Kleinbus ging es hoch auf das Plateau, wo uns Gary (seinen Indianer-Namen konnte ich mir nicht merken) herumführte und uns einiges über Geschichte, Sitten und Gebräuche der Acoma erzählte, wobei er, was Unterdrückung, Versklavung und Ermordung durch die Weißen anging, durchaus kein Blatt vor den Mund nahm.


    Zuerst haben wir Kirche und Friedhof besichtigt, wo Fotos leider verboten sind.




    Dann ging es kreuz und quer durch den Pueblo, wobei Gary versuchte, uns das tägliche Leben dort oben nahe zu bringen. War sehr interessant und auch unterhaltsam, weil er viele lustige Anekdoten zu erzählen hatte.





    Von uralten Adobe-Häusern bis eher "modernen" Ziegelbauten gab es alle Varianten.





    Eins muss man den alten Acoma lassen. Sie hatten einen Blick für schöne Aussichten.



    Der Acoma Pueblo ist übrigens einer der am längsten durchgehend bewohnten Orte der USA.
    Der Abstieg, den man wahlweise mit dem Bus oder zu Fuß erledigen konnte, stellte sich als echtes Highlight heraus.



    Am Fuße der Mesa fand ich noch dieses hübsche Kamel.


    Und der Big Bend NP hat noch mehr zu bieten:


    4.3.10 Ruinen & Rio Grande


    Heute mal kein Sonnenaufgang sondern leckeres Frühstück im Hotel. Gut gestärkt bin ich danach wieder in den Park gefahren und direkt hinter dem Parkeingang auf die Old Maverick Road abgebogen, eine gut 20 km lange, gut fahrbare Dirtroad, die fast parallel zur Parkgrenze nach Südwesten zum Santa Elena Canyon führt.



    Mein erster Stop war eine alte Cabin.



    Unglaublich, dass in dieser vielleicht 1,20 m hohen Hütte mitten in der Wüste mal eine 4 oder 5-köpfige Familie gewohnt hat.



    Einige Meilen weiter führt eine Seitenpiste nach Abaja Terlingua. Von dem alten Örtchen war allerdings kaum noch etwas zu sehen.



    Aber zumindest hatte man einen schönen Blick auf den Terlingua Creek, der sogar noch etwas Wasser führte.



    Zurück auf der Hauptpiste kam dann bald der Santa Elena Canyon in Sicht.



    Hier hat sich der Rio Grande eine tiefe, enge Schlucht durch die Felsen gegraben.



    Ein kurzer Trail führt ein Stück in den Canyon hinein. Allerdings muss man dafür, den Terlingua Creek überqueren, der hier in den Rio Grande mündet. Zwar ist der hier nur noch ein Rinnsaal aber das Flussbett bestand überwiegend aus tiefem Schlamm, so dass ich meinen Mocassins erst mal ein Bad im Rio Grande gegönnt habe, um sie von den zusätzlichen 2 oder 2 Kg Ballast zu befreien.
    Nach einem kurzen steilen Anstieg führt der Trail direkt am Fluss in den engen Canon hinein. Hier war dann Schluss, wenn man nicht schwimmen wollte.



    Blick aus dem Canyon heraus:



    War (bis auf die Schlammpackung) ein netter kleiner Spaziergang. Nun ging es auf Asphalt weiter über den Ross Maxwell Scenic Drive.



    Am Castolon Visitor Center habe ich eine kleine Lunchpause eingelegt und die umstehenden Ruinen bewundert.



    Kurz danach fährt man durch den Tuff Canyon mit recht fotogenen weißen Gesteinsschichten.



    Am Mule Ears Viewpoint vorbei (wo mir leider von den beiden Felsen, die tatsächlich wie Eselsohren nebeneinander in der Wüste stehen, kein vernünftiges Bild gelungen ist, weil sie im Gegenlicht lagen) führte mein Weg zur Burro Mesa.



    Hier habe ich mir noch einmal etwas die Beine vertreten und bin zum Burro Mesa Puroff gelaufen einem großen Dryfall.



    Am Ende des sich immer weiter verengenden Canyons erreicht man diesen hohem Kamin, der sich bei Regenfällen in einen sicherlich beeindruckenden Wasserfall verwandelt.




    Der nächste Abschnitt der Straße glich ein wenig einer Achterbahn mit hübschen Kurven und Wellen.



    Kurz bevor man die Ost-West-Straße durch den Park erreicht hat man noch einen schönen Blick auf die Chisos und schaut sozusagen von unten durch The Window.


    Weiter geht es im Big Bend und Umgebung:


    3.3.10 Boulders & Badlands


    Mitten in der finsteren Nacht klingelte der Wecker, weil ich bin zu meinem Ziel für den heutigen Sonnenaufgang noch ein Stück Auto fahren und ein bisschen wandern musste.


    Zuerst habe ich mich vorsichtig die Serpentinen den Berg herunter "getastet", bevor ich auf die Schotterpiste zu den Grapevine Hills abgebogen bin. Etwa 10 km führte diese recht ordentliche Piste zum Trailhead. Gleich am Anfang habe ich im Dämmerlicht ein Schlagloch übersehen und wurde ordentlich durchgeschüttelt. Die Stoßdämpfer haben es zum Glück überlebt und ich war spätestens jetzt völlig wach ;).


    Vom Trailhead führte eine etwa eine Meile lange Wanderung durch ein lang gestrecktes Tal mit vielen interessanten Felsformationen die ein wenig an das Chiricahua NM erinnerten. Am Ende hat an einem erhöhten Aussichtspunkt netterweise jemand ein paar große Felsbrocken auf einander geschichtet. Balanced Rock nennt sich das und sieht bei Sonnenaufgang recht nett aus.



    Auch die Felsen daneben glühten hübsch im frühen Sonnenlicht.



    In die andere Richtung sieht das ganze eigentlich wegen der Aussicht durch das Rock-Window noch besser aus, auch wenn man diese Aufnahme wohl besser bei Sonnenuntergang macht.



    Nach etwa einer Stunde bin ich den gleichen Weg, den ich gekommen bin, wieder zurück gelaufen.



    Hier unten war es nicht ganz so kalt wie gestern morgen aber die neuen Handschuhe haben trotzdem gute Dienste geleistet. Inzwischen hatte ich ordentlich Kohldampf und bin ohne weiteren Stop zur Lodge gefahren, wo ich in Ruhe gefrühstückt habe, das Auto beladen und ausgecheckt.


    Ab heute hatte ich für 2 Nächte im Lajitas Resort gebucht, am westlichen Rand des Parks zwischen Big Bend NP und Big Bend Ranch SP.


    Nach der letzten Fahrt den Berg hinunter bin ich auf die Parkstraße Richtung Westen abgebogen.
    Hier habe ich diesen Felsen bewundert, dessen Namen ich leider vergessen habe.



    Ein wenig später wurde die Landschaft immer kahler aber auch langsam bunter. Ich hatte die Maverick Badlands erreicht. Hier habe ich mir zunächst von diversen Aussichtspunkten einen Überblick verschafft und beschlossen, später am Nachmittag zurück zu kommen, um die Gegend intensiver zu erkunden.





    Zwischen 15 und 16:00h habe ich mich wieder auf den Weg in den Park gemacht. Zunächst habe ich gleich hinter dem Parkeingang die Aussicht auf die umliegenden Berge bewundert.




    Dann habe ich mein Auto irgendwo am Straßenrand abgestellt und bin aufs gerate wohl in die Badlands hinein gelaufen. Mir haben die verschiedenfarbigen Formationen sehr gut gefallen.




    Hätte sicher bei Sonnenuntergang noch besser ausgesehen (intensivere Farben) aber leider versteckte sich die Sonne mehr und mehr hinter Schleierwolken.



    Auf die Art habe ich es immerhin noch im hellen zurück zum Hotel geschafft. Dort habe ich abends recht gut gegessen und dabei schön auf der Terrasse sitzen können.


    Fortsetzung folgt.

    2.3.10 Frost und Feuerwerk


    Morgens war ich früh raus und habe fotografisch da weiter gemacht, wo ich gestern aufgehört habe.



    Für Sonnenaufgangsbilder ist de Ausrichtung des Tales allerdings nicht optimal.



    Außerdem
    habe ich mir den Ar*** bzw. die Finger abgefroren. Es waren -3 oder 4° C
    und es wehte ein kalter Wind (also gefühlte -10-15°). Irgendwann konnte
    ich meine Finger nicht mehr bewegen und bin zurück ins Zimmer.
    Klimaanlage auf volle Heizleistung gedreht. die klammen Flossen davor
    gehalten und nach ca. 10 Minuten konnte ich die Fingerchen wieder so
    weit bewegen, dass ich mir eine drehen konnte. Nach dem Zigarettchen bin
    ich zum Frühstück ins Restaurant gegangen. Auf dem Rückweg habe ich mir
    im Store der Lodge erst mal ein paar Handschuhe gekauft ;).


    Auf dem Weg ins Tal habe ich noch einmal einen Blick zurück geworfen. Müsste der Casa Grande Peak sein.



    Das Tal mit der Lodge liegt übrigens auf knapp 1700 m.


    Heute
    standen der nördliche Teil des Parks und der Rio Grande auf meinem
    Programm. Nach ca. 30 km auf der Parkstraße habe ich mein Auto am
    Straßenrand abgestellt und bin ca. 30 oder 40 Minuten querfeldein durch
    die Tornillo Flats gelaufen. Mein Ziel waren diese interessanten
    Formationen.




    Das wären sicher auch tolle Sonnenauf- oder -untergangsmotive aber man kann halt nicht gleichzeitig überall sein.


    Ein
    Stückchen weiter habe ich mir noch ein "Dinosaur Display" angeschaut,
    wo es aber nur ein paar Schautafeln zu sehen gab. Immerhin aber noch
    einmal einen schönen Blick auf die Chisos.



    Noch
    ein paar km weiter Richtung Norden stand der erste Ausritt jenseits des
    Teeres an. Zunächst ging es über eine recht gut zu fahrende Gravel Road
    zur Dagger Flat. Heißt so, weil die Blätter der Giant Dagger Yucca ein
    wenig wie Messerklingen aussehen.




    Auf
    dem Weg zurück zweigt nach etwa 2/3 der Strecke zur Parkstraße die Old
    Ore Road ab. Etwa 27 Meilen "unimproved dirt road" die im Süden knapp
    vor dem Rio Grande Village wieder auf die Haupt-Parkstraße trifft.
    Hier
    waren die Verhältnisse etwas rauer. Viel Washboard und diverse kleiner
    und etwas größere Felsstufen, sowie einige Ansteige auf lockerem Geröll,
    wo 4WD vielleicht nicht unbedingt erforderlich aber doch hilfreich war.



    Zunächst
    fährt man nach einem kurzen Anstieg auf einer Hochebene nahe einer
    Abbruchkante entlang und hat einen schönen Blick auf die Tornillo Creek
    Badlands mit den Chisos Mountains im Hintergrund.



    Dann
    wird es langsam steiler und nach einigen Serpentinen erreicht man Roys
    Peak, wo sich einige wenige Reste der ehemaligen McKinney Ranch finden.



    Nach
    der Durchquerung der McKinney Hills taucht linker Hand eine schroffe
    Klippe namens Alto Relex auf, die einen eine ganze Weile begleitet.



    Hier
    gibt es den einen oder anderen trockenen Wasserfall zu bewundern sowie
    eine Menge herunter gestürzter Felsbrocken, die durchaus die Größe
    mittlerer Trucks erreichen.



    Eine
    Weile fährt man jetzt durch lockeren Sand in einem trockenen Flussbett.
    Rechts und links zweigen Trails zu ehemaligen Mine-Sites ab, wo aber
    kaum noch etwas zu sehen ist (laut meiner Beschreibung, ich habe nicht
    nachgesehen).


    nach etwa 21 Meilen fährt man aus dem Flussbett
    heraus und oben parallel zum Canyonrand. Hier habe ich eine Stelle
    gesucht, die breit genug war, mein Auto abzustellen und bin zur Ernst
    Tinaja hinunter geklettert. Hierbei handelt es sich um tiefe
    Auswaschungen im Fels, in denen fast das ganze Jahr Wasser zu finden ist
    (Tinaja = Tonkrug auf spanisch).



    Westlich
    hat man auf der weiteren Fahrt einen immer besseren Blick auf die
    Sierra del Camen, die schon auf der anderen Seite des Rio Grande liegt.



    Auf
    den letzten ein oder zwei Meilen wird man vom Washboard noch mal
    ordentlich durchgeschüttelt bevor man wieder den Asphalt erreicht.
    Mir
    hat die Tour sehr gut gefallen. Mit einem SUV war sie eigentlich recht
    problemlos zu fahren. An der Strecke gibt es diverse Backcountry
    Campsites und unterwegs auch eine Menge Hiking Trails. Man könnte hier
    also sicherlich auch 2 oder 3 interessante Tage verbringen.


    Auf
    der Parkstraße bin ich links abgebogen und zum Rio Grande hinunter
    gefahren. Den ersten Blick auf den Fluss konnte ich am Rio Grande
    Overlook werfen, den zweiten und sehenswerteren am Boquillas Canyon
    Overlook.



    In diesen Canyon bin ich auch noch ein Stück hinein gelaufen.




    Auf
    den Felshängen auf der anderen Flussseite steht (wohl fast immer) ein
    Mexikaner, der die Wanderer mit mexikanischen Volkslieder unterhält. Am
    Strand stehen mehrere Plastikbehälter. Und wenn man einen oder zwei
    Dollar hinein tut, kann man beobachten, wie er mit dem Kanu hinüber
    kommt und sein Honorar einsammelt. Sozusagen der kleine
    Grenz-Kultur-Verkehr.


    Am Boquillas Canyon endet die Parkstraße.
    Auf dem Rückweg habe ich einen Abstecher zum Visitor Center gemacht, wo
    es aber nichts interessantes zu sehen gab. Für Camper ist die Ecke
    interessant, weil es hier einen CG direkt am Fluss gibt.


    Auf dem
    Rückweg bin ich nach wenigen Meilen auf eine Dirtroad abgebogen, die zu
    den Rio Grande Hot Springs hinunter führt. Hier gab es bis in die
    dreißiger Jahre eine florierendes Touristenresort, von dem aber nur noch
    Ruinen übrig sind.



    Hier
    kann man auf einem Weg direkt am Fluss entlang wanden und kommt dabei
    zu den eigentlichen Hot Springs, die offensichtlich auch heute noch
    genutzt werden.



    Der
    alte Herr muss wohl in der Nähe des Parks wohnen, denn er erzählte,
    dass er mindestens einmal die Woche hier herunter kommt. Er war gut
    ausgestattet. In einer Felsnische hinter ihm hatte er sein kaltes Bier
    und die Zigarre verstaut. Wir haben uns eine ganze Weile unterhalten,
    bevor ich mich verabschieden musste, weil ich noch ein paar
    Sonnenuntergangsbilder machen wollte. Schade, dass ich keine Badehose
    dabei hatte.



    Auf
    dem Parkplatz habe ich dann nicht schlecht gestaunt, weil das einzige
    andere Gefährt außer meinem Liberty eine 750er Geländemaschine war, die
    dann ja wohl dem Badefreund gehört haben muss.


    Für den Sonnenuntergang hatte ich mir den "Tunnel View" mit dem schönen Blick auf die Sierra del Carmen ausgesucht.



    In
    der einbrechenden Dunkelheit musste ich noch den einen oder anderen
    Stop einlegen, denn der Himmel rannte nach Sonnenuntergang noch ein
    ziemliches Feuerwerk ab.




    Auch
    als ich viel später endlich zurück in der Lodge war, zeigte sich am
    ansonsten finsteren Himmel noch ein leichtes oranges Licht, so dass ich
    mein Stativ auf den Balkon packte, um zu testen, was eine LZ-Belichtung
    wohl daraus macht.


    25 Sekunden später zeigte das Display der Kamera dieses Bild:



    Mit bloßem Auge war wirklich fast nichts davon zu sehen. Nur ein oranger Schimmer bei ansonsten fast schwarzem Nachthimmel.


    Gerade noch rechtzeitig war ich gegen 21:00h im Restaurant, um meinen inzwischen beachtlichen Kohldampf zu stillen.
    Nach
    dem Essen habe ich mir im Zimmer noch ein Glas Rotwein gegönnt und habe
    versucht, etwas zu lesen. Bald fielen mir aber die Augen zu. War ein
    langer Tag.


    Nach den Minusgraden am Morgen stieg das Thermometer übrigens tagsüber bis auf angenehme 23-27°C.


    Weiter geht es im nächsten Posting.

    Big Bend, benannt nach einer Schleife des Rio Grande ist ein faszinierender, abwechslungsreicher, großer (der achtgrößte der 'Lower 48') und leider auch sehr abgelegener Nationalpark. Er umfasst die Flusslandschaft des Rio Grande mit diversen Seitencanyons, die nördlichsten Ausläufer der Chihuahuan desert (insofern gehört er eigentlich zu Mexico ;)) und ein komplettes Gebirge, die Chisos Mountains. Einige Hot Springs gibt es außerdem noch.


    Die offizielle Seite des NPS: Big Bend NP


    Übernachten kann man im Pakt nur in der Chisos Mountain Lodge. Außerhalb gibt es Hotels in Study Butte, Terlingua und Lajitas.


    Egal ob man aus New Mexico oder Texas anreist, hat man ca. 350 Meilen Anfahrt hinter sich zu bringen. Aber die lohnen sich!


    Weil ich faul bin, zitiere ich in den nächsten Postings einfach mal meine Tage im Big Bend aus meinem Reisebericht: