Tag 4 – 15. August 2011
Lange hatten wir hin und her überlegt, ob wir eine Whale Watching Tour in unserer Tour unterbringen können/sollen. 2007 waren wir in Sea World in San Diego und waren begeistert von den großen Orcas- wunderschöne Tiere, die mich schon immer fasziniert haben! Traurig nur, sie in einem so kleinen Becken mit gebogener Rückenflosse zu sehen…
Seither habe ich mir immer gewünscht, sie einmal in der freien Natur im Meer zu beobachten. Da in den Gewässern zwischen den USA und Kanada um die San Juan Islands herum viele Orca-Familien leben, bot es sich natürlich an, eine Tour von Seattle aus zu unternehmen. Dagegen sprach wiederum der Zeitfaktor, denn uns würde durch eine 6stündige Tour plus Anfahrt ein ganzer Tag verloren gehen. Letztlich hatten wir uns selbst dann vor die Wahl gestellt: Orca oder Mt. Rainier NP?
Nachdem mir hier im Forum vom NP vorgeschwärmt wurde, und Marc zudem lieber wandern wollte, haben wir uns schweren Herzens für den Mt. Rainier entschieden. Ganz glücklich war ich jedoch nicht damit, selbst, als schon die gesamte Tour geplant und alle Unterkünfte gebucht waren…
Tja, und dann fuhr Sarah ja in den Nordwesten und berichtete hier im Forum von Ihren und Connys Erlebnissen mit den Orcas… Ich war hin und weg!
Nun ging das Grübeln und Hin-und Herschieben unserer Tour von vorne los Und letztendlich hatte ich einen Geistesblitz: Warum nicht die Tour einbauen, wenn wir ohnehin von Seattle (Lynnwood) aus über Whidbey Island nach Port Angeles fahren?? Die Möglichkeit hatte ich zuvor schlichtweg übersehen… Also wurde das Programm für diesen Tag etwas eingekürzt, zwei Tickets gebucht und frühes Aufstehen für diesen Tag notiert. Was habe ich mich gefreut!!!!
Als es endlich soweit war, sind wir an diesem Morgen zeitig aufgestanden, haben schnell zusammen gepackt und ein übersichtliches Frühstück im Hotel verschlungen. Kurz darauf waren wir unterwegs nach Anacortes, von wo aus unsere Tour starten sollte. Das Wetter war perfekt: Ein paar weiße Wolken am ansonsten strahlend blauen Himmel und herrlicher Sonnenschein!
Nach einem Besuch im Büro von Island Adventures, wo wir zu unserer Fahrt „eincheckten“ und eine schöne Karte erstanden, machten wir uns auf den Weg zum Hafen, wo uns bereits eine lange Schlange vor „unserem“ Schiff erwartete.
Nachdem wir unsere Broschüre zur Bestimmung der Tierarten entgegengenommen hatten, haben wir uns vorne auf dem Außendeck einen schönen Platz ausgesucht. Sobald wir abgelegt hatten, kam ein eiskalter Wind auf, und wir haben alles angezogen, was wir dabei hatten- mit dem Erfolg, daß wir eher wie Eskimos aussahen Dafür ließ es sich so draußen aushalten, während viele der anderen Passagiere ins Warme nach Drinnen flüchteten.
Ein Biologe, der mit an Board war, hielt uns über Tierbeobachtungen genau auf dem Laufenden, so daß wir nichts verpassen konnten.
Zunächst ging es vom Hafen aus an den San Juan Islands vorbei Richtung Vancouver Island.
Auf dem Weg dorthin haben wir Leuchttürme gesehen,...
…Segelschiffe,…
…Wasserflugzeuge,…
Und natürlich unglaublich viele Tiere! Zunächst begleiteten uns Möwen,…
…gefolgt von unzähligen Seehunden,…
…mehreren Seelöwen,…
…und sogar drei Weißkopfseeadlern, davon ein Jungtier in seinem Horst!
Und dann war es endlich soweit! Die Durchsage kam, daß ca. 10 Minuten von uns entfernt Orcas gesichtet worden wären, und wir sofort Kurs auf sie nehmen würden! Ich konnte es kaum erwarten!
Zunächst sah man nur drei Rückenflossen in weiter Ferne (trotzdem wurden natürlich die ersten Fotos geschossen- man weiß ja nie, ob man noch eine bessere Gelegenheit bekommt ) Aber wir kamen immer näher. Das Gefühl läßt sich gar nicht so richtig beschreiben- unglaublich, ihnen so nahe zu sein! Seht selbst:
Zwei schienen von unserer Boot gar keine Notiz zu nehmen, und schwammen direkt an uns vorbei- so nah, daß ich sie mit meinem Zoom kaum aufs Foto bekam
Friedlich zogen diese wunderschönen Tiere ihre Bahn. Uns wurde erklärt, daß sie sich wohl gerade in einer Ruhephase befinden, wobei eine Gehirnhälfte schläft und die andere wach ist und das Schwimmen steuert.
Zwei haben es sich dann doch anders überlegt und sind etwas aktiver geworden:
Ich habe so viele Fotos gemacht, am liebsten würde ich sie Euch alle zeigen, aber dafür ist natürlich kein Platz Irgendwann wurde es dann auch Zeit, umzudrehen- die Stunden, in denen wir in der Nähe der verschiedenen Orcagruppen waren, sind einfach wie im Flug vergangen! Der Biologe informierte uns, daß wir unglaubliches Glück gehabt hätten: Er hätte 80(!!) Orcas gezählt! An „normalen“ Tagen würde man meist ein bis zwei Tiere sehen, so viele große Gruppen wären hingegen eine Seltenheit. Wir waren natürlich restlos zufrieden und überglücklich!
Natürlich war es auch landschaftlich superschön:
Zurück im Hafen sind wir kurz die restliche Tagesetappe durchgegangen. Im Büro des Veranstalters hatte man uns morgens darauf hingewiesen, daß wir die Fährüberfahrt von Whidbey Island nach Port Townsend am besten vorbuchen würden. Damit hatten wir an einem Wochenende nicht gerechnet, und hatten die Reservierung schnell nachgeholt. Bis wir am Hafen sein mußten hatten wir aber noch etwas Zeit und konnten die Insel noch ein wenig erkunden
Als wir den Deception Pass State Park erreichten, bogen wir spontan zum Rosario Beach ab, und wurden mit einem Blick auf diese schöne kleine Bucht:
Anschließend hielten wir beim Deception Pass Scenic Vista, um die Aussicht auf die Deception Bridge und den North Beach zu genießen.
Am Fort Casey State Park fuhren wir nur kurz vorbei, für einen Besuch blieb uns leider keine Zeit mehr, da wir zum Fahranleger mußten. Ein paar schöne Häuser mußten trotzdem noch mit aufs Foto,…
…ebenso wie dieses kleine Kitz, daß mit seiner Mutter vor uns über die Straße lief:
Von der Fähre aus konnten wir noch das Admiralty Head Lighthouse an der Küste von Whidbey Island erkennen…
…sowie diesen Leuchtturm in der Nähe von Port Townsend.
Sobald der Hafen von Port Towensend in Sicht kam,…
mußten wir uns zu unserem Wagen begeben, und sind im letzten Licht durch die Altstadt gefahren. Leider konnte ich in der Dämmerung keine Fotos mehr machen ïŒ, aber von dem, was wir gesehen haben, können wir einen Besuch dieses Städtchens auf jeden Fall empfehlen! Viele alte wunderschöne Gebäude reihten sich aneinander!
Die Fahrt nach Port Angeles zog sich noch ein wenig, aber als Entschädigung gab es einen schönen Sonnenuntergang.
Ein kurzer Stopp bei Burger King, schnell einchecken, Fotos sichern, und wir fielen totmüde und sehr zufrieden ins Bett!
Gefahrene Meilen: 161 Mi.
Unterkunft: Royal Victorian Motel, Port Angeles
Preis: 65 $ / p.P.
Bewertung: frisch renoviert, große, saubere, wenn auch einfache Zimmer, freundliche familiäre Führung