So, meine Schwester ist wieder gut zu Hause in den USA angekommen und heute Abend starten wir ins gelobte Land, heute allerdings nur bis Hamburg ins Hotel. Der frühen Abflugzeit morgen ist das geschuldet. Da ich die nächsten fünf Wochen garantiert nicht dazu kommen werde, diesen Bericht fertig zu stellen, werde ich das eben heute noch machen. Ich schätze und hoffe nämlich, dass uns auf unserer Reise sehr viele Eindrücke erwarten und der Kopf dann etwas mit diesen Eindrücken überlagert sein wird.
Ich fasse heute mal die zwei Teile, für die ich wieder Filme zusammengestellt habe, in einen Bericht zusammen. Wer also interesse hat, auch die Bilder/Filme zu sehen, sollte diese jetzt schon mal runterladen, bevor er mit dem Lesen beginnt:
Klick und Klack
Mit Riesenschritten schien das Ende des Urlaub näher zu kommen. Es war uns immer noch zu kühl für Florida, aber es war sonnig und ändern konnten wir es ja eh nicht. Aber der Wettergott schien ein Einsehen zu haben und drehte die Heizung zumindest ein wenig weiter auf. Also konnten wir das Outdoor-Leben noch ein wenig genießen.
Zunächst machten wir den Lovers-Key-State-Park unsicher. Volker hatte uns davon erzählt. Er war dort mit seiner Familie und seinen Jetskis gewesen. Also folgten wir seiner Empfehlung. Das Wetter war an dem Tag wirklich angenehm, zumindest so lange wir dort waren....
Wir parkten den Wagen, hinterlegten den Obuluss im Umschlag im Kasten und strateten unseren Strandspaziergang. Es war herrlich. Das Wasser war warm, der Wind mäßig und wir waren in einer absoluten Genießerstimmung. Vermutlich vom Unterbewußtsein gesteuert, denn es blieben uns ja nur noch wenige Tage und da wollten wir wohl einfach nur genießen.
Außer uns genossen diesen Tag noch ein paar Besucher des Parks, aber insgesamt war sehr wenig los. Ein Sheriff patroulierte mit seinem Boot... naja, eingentlich schien auch er den Tag zu genießen. Dümpelte er doch einfach ein wenig herum, das Telefon am Ohr und die Füße hochgelegt. Doch, in Florida kann man schon relaxen...
Ansonsten beobachteten wir ein paar Leute, die mit ihren Booten rausfuhren, Carola sammelte Muscheln und ich Fotomotive. Von beidem gab es ausreichend. Ein wenig zogen wir uns den Unmut einiger Einheimischer zu. Eine Fotocrew, zwei Männer, ein Mädel, machte dort Aufnahmen, gerade als wir in ihrer Nähe waren. Da auch "Topless"-Aufnahmen gemacht wurden, waren sie ob unserer Nähe sehr nervös und ungeduldig. Dabei hätte es mich überhaupt nicht gestört , wenn sie uns einfach ignoriert hätten. Aber etwas derart schwerwiegend-illegales zu machen, macht wohl nervös . Also mussten sie warten, bis wir weit genug weg waren.
Zurück wollten wir nicht wieder am Strand gehen und so wählten wir den Wanderweg zurück zum Parkplatz. Und was lief uns dort über den Weg? Eine Schildkröte. Die musste natürlich ausgiebig mit der Kamera auf ihrem Weg begleitet werden, bis sie im Unterholz verschwunden war.
Zurück zum Parkplatz stellten wir fest, dass ziemlich dunkle Wolken heranzogen. Leider hatten das auch andere gesehen und so stauten wir uns durch Fort Myers Beach Richtung Cape Coral. Während wir da so standen, öffneten sich die Schleusen am Himmel und es schien, als solle die Welt untergehen, so schüttete es. Aber wir saßen ja im SUV und nicht im offenen Cabrio, deshalb störte es uns nicht. Wir waren nur erstaunt, wie schnell sich das Wetter geändert hatte.
Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen und überlegten uns, wie wir die letzten Tage genießen könnten.
Wir stellten fest, dass wir es bisher noch nicht an den Strand von Cape Coral geschafft hatten. Also war das unser nächstes Ziel. OK, im nachhinein kein lohnenswertes Ziel, denn der Strand ist ein Witz. Aber eine schöne kleine Seebrücke haben sie dort und die wiederum lohnt sich. Man hat einen netten Blick auf ein paar schöne Häuser und eben den "Strand".
Im Rand McNelly entdeckte ich dann Casparillo Island, etwas nördlich von Cape Coral gelegen. Kannte ich nicht, hatte ich nie was von gehört, sah in google-maps aber interessant aus. Also den Ford gestartet und ab Richtung Norden. Casparillo Island ist in etwa vergleichbar mit Sanibel und Captiva Island, nur elitärer. Man muss auch Eintritt, ähh Brückenmaut zahlen, aber die Grundstücke sind noch geschützter angelegt. Man hat praktisch keine Einblicke in die Grundstücke und auf die bestimmt tollen Häuser. Auch Strandzugänge sind rar gesät. Und der Leuchtturm ist genauso häßlich wie auf Sanibel. Alles in allem ist es nett, muß ich aber nicht noch einmal haben.
Auf dem Rückweg nach Cape Coral schauten wir uns dann Rotunda an. Ebenfalls nördlich von Cape Coral gelegen, ist diese Stadt kreisrund angelegt, was in google-maps gut zu sehen ist. Darauf gekommen war ich, weil ich ein paar Tage vor unserem Abflug noch mit meinem Motorrad beim TÜV gewesen war. Ich war mit dem Prüfer ins Gespräch gekommen und es stellte sich heraus, dass er gerade aus Rotunda zurück gekommen war. Er besitzt dort zwei Häuser, die er vermietet. Er gab mir einen Prospekt seiner Häuser mit und nun, vor Ort, war ich neugierig, wie zumindest das eine Haus in natura aussah. Im Video ist es das Haus bei 3:36 Min. Das Haus selbst ist schön, aber Rotunda hat uns nicht gefallen. Es fehlt uns an Infrastruktur, die in Cape Coral, zumindest südlich der Pine Island Road deutlich besser ist. Man merkt außerdem, dass Rotunda vollständig am Reißbrett geplant ist, mehr noch als in Cape Coral.
Zum Ausklang des Urlaubs war es ein schöner Tag gewesen. Ohne Highlights aber zu der sich einstellenden sentimentalen Abschiedsstimmung passend. Am Abend wurde noch wieder der Grill bestückt und ein Abendessen am Pool genossen, bevor es ans Koffer packen ging.
Am nächsten Morgen hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Das Auto war gepackt, es folgte die Abrechnung mit dem Verwalter und dann hieß es auf nach Miami. Unterwegs fing es auch noch an zu regnen. Wollte Florida uns den Abschied leicht machen? Unterwegs viel uns bei einem Stop noch ein Wohnmobil in der üblichen Busgröße auf, an dem ein F 150 hing. Schon imposant, wenn die ihre Fahrzeuge einfach so hinterher ziehen. In Deutschland ja unmöglich.
Da wir rechtzeitig in Miami waren, hatten wir noch ein wenig Zeit für eine kleine Rundfahrt. Aber das Wetter spielte nicht mit, es war trüb und bedeckt. Das CSI-Miami-Feeling kam nicht auf. Auch Miami-Beach gefiel uns nicht, selbst der Art-Deco-District nicht. Da müssen wir wohl noch mal bei Sonnenschein hin. Immerhin ein guter Grund wieder zu kommen.
Langsam ging unserem Escape der Sprit aus und so fuhren wir zum Airport. Mit 14 Meilen Restreichweite und nach insgesamt 1728 Meilen gaben wir unseren Silberling wieder ab. War ein nettes Auto gewesen. Sparsam, bequem und für uns zwei ausreichend groß. Mit des Schüttelbus ging es dann zum Terminal. Wir checkten ein und warteten auf das Boarding. Dieses begann pünktlich und so starteten wir nach zwei sehr schönen Wochen wieder in Richtung Heimat. Das Umsteigen in Düsseldorf war unspektakulär und pünktlich landeten wir in Hamburg. Dort wartete unser Ford Explorer seit 14 Tagen auf uns und so nahmen wir die restlichen 70 Kilometer bis nach Hause unter die Räder
Fazit:
Wenn ich wieder nach Florida reise, was garantiert passieren wird, werde ich einiges anders machen. zwei Wochen Ferienhaus war uns zu langweilig. Beim nächsten Mal werde ich eine Woche Rundreise planen und garantiert mit zwei Übernachtungen in Key West. Erst für die zweite Woche würde ich ein Ferienhaus nehmen. Da eben, um auszuspannen, zu relaxen.
Dafür, dass wir mit ganz wenig Wissen über Florida und ohne Zeit für großartige Planungen dort hingeflogen sind, war dieser Urlaub aber schön. Nach dem ganzen Streß des Jahres haben wir uns sehr gut erholt. Das lag sicher auch daran, dass wir uns auf uns konzentriert haben. Keine unnötigen Anrufe nach Deutschland, kein Belasten mit Problemen anderer. Klingt hart, war aber nötig.
Für uns gilt ab jetzt: Florida ... immer wieder! Aber die Einstellung muss stimmen.
Aber jetzt wird erst einmal nach vorn gesehen, genauer nach Südwesten. Morgen um 6:10 Uhr startet unsere Silver-Anniversary-Tour. Mal sehen was uns da erwartet. Ich hoffe, ich habe Euch nicht mit diesem Reisebericht gelangweilt. Viel war ja nicht pssiert, sodass ich nicht über vieles berichten konnte. Mein Schreibstil war hoffentlich nicht zu trocken. Ich bin es aber seit vielen Jahren gewohnt, betont sachlich zu schreiben, denn damit verdiene ich mein Geld. Bemüht habe ich mich, etwas interessanter zu schreiben. Ich hoffe, es ist mir gelungen.
Viele Grüsse und danke fürs lesen.
Ralf