Beiträge von RedZed

    Freitag, 06.10.


    Prickelnd. Aufwachen, Vorhang wegreissen und am liebsten gleich wieder ins Bett zurück. Dicke schwere dunkle Wolken am Himmel, die Erde ist feucht. Der fehlende Regen lässt uns dennoch hoffen.
    Im örtlichen Supermarkt hole ich Starbucks Coffee, sowie Croissants und Muffins. Wir beschliessen gegen 9.00 Uhr den Canyonlands NP anzufahren - was sollen wir in Moab auch sonst machen?
    Bis zum Visitor Center des Island in the Sky Bereichs kein Regen. Das ändert sich dem Start auf dem Scenic Drive. An der Gabelung und dem möglichen Trail zum Mesa Arch regnet es schon mehr, wir entscheiden uns auf die Wanderung zu verzichten und fahren weiter die Aussichtspunkte bis zum Grand View Point Overlook. Hier hat der Regen wieder etwas nachgelassen, wir steigen aus und......sind überwältigt von der Sicht. Ich will hier keine Regenbilder machen! Ich will Sicht ohne Ende, Sonne und Farben!








    Wie muss das denn bei gutem Wetter erst aussehen? Wir fahren weiterin Richtung Upheaval Dome, auf halbem Weg komme ich mir vor wie im November in Deutschland. Nebel und geringe Sichtweite aufgrund der tiefen Wolken, Regen wie Bindfäden. Am Upheaval Dome schaffen wir es nicht mal auszusteigen. Die Laune sinkt auf den Tiefpunkt. Und morgens sagte die Kassierin im Supermarkt noch so ein Wetter haben sie selten in Moab.
    Wir verlassen den Canyonlands NP - zumindest einige "aussergewöhnliche" Fotos gelingen mir dann noch. Aussergewöhnlich weil eher selten - nicht weil schön.








    Wir fahren gegen 13 Uhr zurück und wollen im Cafe bei Eddie McStiff eine warme schwarze Brühe zu uns nehmen. Den Gedanken an den Arches NP am
    selben Tag haben wir schon verworfen - nicht bei diesem Wetter. Bei der Fahrt durch Moab zeigt sich dann das schlechte Wetter nochmal anders:



    und im ganzen Center von Eddie McStiff ist der Strom weg. Auch einige Ampeln sind tot. Es langt. Wir fahren ins Hotel und schauen uns die Wettervorhersage an. Regen für unsere weiteren Ziele Arches, Mesa Verde, Albuquerque und Santa Fe. Super. Selbst einen Tag in Moab dranhängen verheisst keine Besserung.






    Spontan verbringen wir den Rest des Tages mit der Routenneuplanung, die Ihr dann ab morgen hier nachlesen könnt. Das kostet fast den Rest vom Tag. Unser Abendessen nehmen wir direkt neben der Big Horn Lodge in Smitty's Golden Steak Restaurant - sehr leckeres Essen und eine supernette Bedienung - da gibt man gerne Tip.


    Nun packen wir unsere sieben Sachen ein wenig zusammen und machen uns morgen früh auf den Weg nach Grants via 4 Corners. Das werden knapp 550km - selbst heute nur mit unserem Tagesausflug in den Canyonlands haben wir 100 Meilen auf die Uhr geschafft.


    Es hat übrigens aufgehört zu regnen...



    Donnerstag, 05.10.


    Eddie McStiffs war völlig überfüllt. Wir entschieden uns - bei inzwischen feinstem Dauerregen - für die Moab Mirco Brewery. Das Bier ist zwar noch lange nicht so lecker wie bei uns, aber besser als Budweiser Dosenbier...
    Den Sonnenaufgang am Mesa Arch für den nächsten Morgen legen wir gleich ad acta und gingen mit gedämpftem Optimismus ins Bett.

    Puh, endlich mal ein wenig Luft um den nächsten Tag einzustellen. Sorry, aber die Arbeit ist im Moment einfach nur schrecklich....


    Donnerstag, 05.10.2006


    Langsam gewöhnen wir uns an die Zeitumstellung. Wir wachen erst gegen 7.00 Uhr auf - es gibt Hoffnung. Ein Blick aus dem Fenster verheisst wettermässig nichts Gutes. Dunkle Wolken und kein Sonnenstrahl zu sehen. Das folgende Bild lässt erahnen, welchen Blick aus dem Motel man bei gutem Wetter haben muss...





    Wir packen unsere sieben Sachen. Die heutige Wegstrecke führt uns über den Capitol Reef NP und das Goblin Valley bis nach Moab. Die 380km packen wir locker. Unser Frühstück nehmen wir im Castle Rock Cafe direkt unterhalb des Wonderland Inn neben der Chevron Tankstelle. Frühstück ist übertrieben, Bagels mit Cream Cheese aber einen richtigen Cafe dazu. Dann geht es ein paar Meilen zum Capitol Reef.



    Kaum verlassen wir das Visitor Center (um den Nationalparkpass reicher), fängt es an wie aus Eimer zu giessen .


    Okay, dann eben nur den Scenic Drive. Wander ist heute sowieso zu gefährlich, überall warnen die Schilder vor Flash Floods. Aus Frust mache ich kein einzige Foto - die ganze Sache wirkt eben ohne das Sonnenlicht nur halb so gut. Entsprechend haben wir die Sache bald hinter uns. Am Vistor Center mache ich dann doch noch ein Foto



    Mit gedämpfter Laune machen wir uns über die 12 und die 24 in Richtung Goblin Valley auf. Ich habe viel darüber gelesen und freue mich schon, zwischen den Gnomen zu spazieren. Der Regen hört auf - hoffentlich hält das.




    Die Landschaft ist immer noch reizvoll, an einigen Rocks zeigen sich bereits die ersten kleinen Wasserfälle. Kurz vor dem Entrance zum Goblin Valley öffnet der Himmel wieder seine Schleusen. Wir überlegen, ob wir dennoch reinfahren sollen, entscheiden uns dann auch dafür.
    Immerhin hört es kurz nach unserer Ankunft auf zu regnen. Sehen schon putzig aus, die Goblins - leider eben nur braun/grau anstelle von leuchtend rot



    Mutig entscheiden wir, nun doch auf wenigstens ein paar Meter reinzulaufen. Glücklicherweise fängt es in der Zeit nicht wieder an zu regnen. Meine schwarzen Turnschuhe sind allerdings binnen kürzester Zeit rot und ich bin um 5cm gewachsen - soviel Matsch hängt da dran. Auch Annabell wächst merklich...





    Bei gutem Wetter hätten wir sicherlich noch einige Zeit hier verbracht, so setzen wir uns aber bald wieder ins Auto und brechen Richtung Moab auf.
    Die Strecke vom Goblin Valley nach Norden und dann via Interstate nach Moab ist nicht erwähnenswert, bis kurz vor Moab. Dort treffen wir um 15 Uhr ein und geniessen erstmal eine Holzofenpizza bei Zak - sehr delikat. Neben dem Restaurant ist eine Bar mit Pool Table und eine Laundry - die wollen wir dann später auch benutzen. Wir fahren in paar Meter bis zur Big Horn Lodge, der Regen hat mal wieder aufgehört.
    Von aussen betrachtet hätte ich hier nicht angehalten - die Zimmer jedoch sind absolut in Ordnung. Innen überall Holz, eine Mikrowelle, ein Kühlschrank und ein Coffeemaker - dazu "wired" Internet. Die $70 ist es wert. Wir beschliessen waschen zu gehen. Wow, die Maschinen hier waschen alles in halber Zeit im Vergleich zu Deutschland. Nach einer Stunde sind wir fertig & es regnet mal wieder. Die Chefin beschliesst zu bügeln (wie vorteilhaft für mich) und gestattet mir, am Schleppi Reiseberichte zu schreiben.


    Damit bin ich jetzt fürs Erste fertig - auf uns wartet Eddie McStiff.


    Morgen soll dann der Canyonland oder Arches auf dem Programm stehen - hoffentlich wird das Wetter besser....


    Mittwoch, 04.10.2006


    Heute starten wir mit unserer Rundreise und es steht ein ziemlicher Brocken auf dem Programm. Wir wollen die I15 bis nach Cedar City und dann über die 14 und die 12 via Escalante nach Torrey. Wir stehen früh auf (ist nicht schwer, wir haben die Zeitverschiebung noch nicht überwunden), schlürfen einen Kaffee und sitzen im Auto. Bis St George fahren wir durch, dort gibt es ein kleines Frühstück und den Einkauf der notwendigen Nahrungsmittel im WalMart.
    Kurz hinter St. George schliessen wir das Dach unseres Cabrios - es fängt an zu regnen. Bei Cedar City verlassen wir die Interstate, um den Scenic Drive zu fahren. Wie jedesmal bekomme ich den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu.





    Der Regen hört auch auf, es bleibt aber bewölkt. Bedauerlicherweise genügt die Zeit nicht für das Kodakchrome Basin, man muss eben Abstriche machen. Dennoch haben wir einige schöne Ausblicke. Der Herbst zieht ein und die Bäume tragen ein herrliches Gelb.




    Bei der Gelegenheit könnte ich auch mal unser Gefährt vorstellen,




    welches einem gewissen Gefährungspotential unterlag. Die letzten Meilen nach Torrey standen Unmengen von Kühen neben und auf den Strassen. Ein lag halb auf der Strasse, die muss mit Herzinfarkt umgekommen sein. Meine Beifahrerin verbot mir aber jeglichen Halt und Fotos....
    Um 19:00 Uhr erreichen wir Torrey, gerade noch bei Tageslicht. Wir checken im Wonderland Inn ein, laut tripadvisor ein annehmbares Motel. Der Raum ist auch absolut sauber - aber er müffelt für meine Nase ziemlich. Die Chefin beschliesst aber, dass sei nicht so schlimm, wir bleiben. Wir suchen zum Abendessen das Capitolreef Inn, das in den Foren zum Essen empfohlen wurde. Die Einrichtung ist teilweise etwas ausgesessen und wacklig - aber
    dennoch gemütlich. Auch das Essen ist lecker. Nach unserem 9 Stunden Trip mit 520 gefahrenen Kilometern fallen wir schon um 22.00 Uhr tot ins Bett.



    Puuuh, die Anreisetage sind immer anstrengend.....und so lange. Aber das Essen bei Delta scheint echt gut zu sein....seh ich das richtig...es gab Hägendasz Eis? :lk1:


    Das mit dem Zimmer im Flamingo ist dann wieder doof....aber wenigstens scheint sich in eurem Fall der Aufpreis gelohnt zu haben.

    Ja, das Essen war zumindest 2006 gut - und das Eis hast Du richtig erkannt :D
    Dummerweise habe ich kein Foto vom in pink/weiß gehaltenen neuen Zimmer gemacht - da ärgere ich mich wirklich drüber...

    Irgendwie habe ich heute Zeit. Schön, dass ihr mitkommt. Dann heben wir mal ab:


    Montag, 02.10.2006


    Um 07.30 ist unser Fahrer da. Es hat Vorteile, wenn man nur 30 Minuten bis zum Flughafen Frankfurt braucht. Der Flieger soll um 11.20 Uhr gehen, wir rechnen damit, dass uns 3,5 Stunden für alles reichen. Um 08.00 sind wir bei Delta am Schalter, keine Schlange .
    Wir fragen noch wie voll die Maschine wird - ob es eine Chance auf einen 3er für uns beide alleine gibt (die Boeing 777 ist mit 3*3 bestuhlt) - keine Chance.
    Okay. Wir stimmen uns auf die USA ein, indem wir bei McD im Terminal 2 frühstücken. Locker nehmen wir die 1. Sicherheitskontrolle, keine besonderen Kontrollen. Bis zur 2. Kontrolle ist es nicht weit, dort geht es dann ans Eingemachte. Schuhe und Gürtel aus, Notebook und Videokamera extra gecheckt. Die Frage nach Flüssigkeiten im Handgepäck können wir verneinen. Nach der 2. Kontrolle besteht keine Chance mehr auf Smoking oder Drinks - dazu muss man wieder raus.


    Wir besteigen gegen 10.45 die Maschine, 3er am Fenster Mittelplatz und Gang. Der Fensterplatz ist noch frei --- BOARDING COMPLETED & STRIKE ---.
    Wir haben unseren 3er ganz alleine. So wird der 9:33 Stunden Flug erträglich. Der Flug selbst verläuft ruhig und verschafft uns einen schönen Blick über die Südspitze von Grönland




    Das Essen ist lecker, sowohl die Pasta als auch die Chicken.
    Wir vertreiben uns die Zeit mit den üblichen Filmchen, obwohl das System teilweise spinnt. Dann gibt es den Delta-Snack:




    Sehr lecker... Wir sind inzwischen über dem amerikanischen Kontinent. Eine Stunde vor Landung gibt es noch eine Pizza - ebenfalls sehr lecker. Rein von den Mahlzeiten habe ich (bis dahin) noch keine bessere Gesellschaft erlebt.


    Pünktlich landen wir in Atlanta. Die Immigration und der Zoll benötigen sagenhafte 45 Minuten. Weitere 10 Minuten später sind wir vom E in das A Terminal gewechselt - so langt die Zeit sogar noch für ein Bier in der Budweiser Brewery. Dann heißt es einsteigen für die weitere 4,5 Stunden Flug nach Las Vegas. Für inneramerikanische Flüge untypisch reicht Delta hier ein kostenloses Snackpaket. Wir haben kurz vor Landung einen schönen Blick auf Lake Mead im beginnenden Sonnenuntergang - das bringt uns in Stimmung....


    Pünktlich gelandet auf zum baggage claim. Wir haben - aufgrund des Pools - im Flamingo reserviert, für schlappe $50 pro Nacht. Direkt an der Gepäckausgabe kann der Gast der Harrahs Gruppe im Hotel einchecken. Das probieren wir aus, noch bevor wir unser Gepäck holen. Ja, das funktoniert tatsächlich .
    Gepäck geholt und mit dem Bus zu Alamo. Jetzt wollen wir hoffen, das der UA-Code funktioniert. Ich habe im Forum viel gelernt, also gehe ich
    zum Automaten. Keine 5 Minuten später habe ich meinen Vertrag in der Hand, super auch das hat geklappt.
    In der Choice Line für Convertibles steht ein Sebring und ein Beetle. Wie geplant nehmen wir den Sebring - auch wegen des Kofferraums. Während wir einladen stellen die Jungs 2 weitere Sebrings ab...


    Kurze Zeit später sind auf dem Weg zum Hotel. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir finden die Einfahrt zum Flamingo sofort. Wir fahren in den 26. Stock und öffnen unser Zimmer grauenvoll! Wir wollten ein Nichtraucherzimmer mit einem Kingbed. Wir landen in einem stinkenden Raucherzimmer mit 2 Queenbetten und das Zimmer ist schmuddelig und niemals 3 Sterne wert - und das für 2 Nächte. Also zur Rezeption. Keine anderen Nichtraucherzimmer mehr frei. Nur Upgrades möglich. Der Kollege empfiehlt eines der ganz neu renovierten Zimmer für schlappe $50 Aufpreis pro Nacht - das verdoppelt mal eben den Preis. Nach einigen Diskussionen entscheiden wir uns dafür - wir haben keine Wahl und sind auch ziemlich müde.
    Also rauf in den 20.Stock - oha - alles neu gestrichen, man riecht noch die frische Farbe. Das Zimmer ist das absolute Gegenteil vom 1. - und durchaus auch 4. Sterne wert. Über die Farben von Teppich und Tapete kann man allerdings streiten.


    Wir packen aus und stellen fest, das ein Shampoo aufgegangen ist (komischerweise im kontrollierten Koffer, wo laut Begleitzettel nichts beschädigt wurde). Tolle Sache, die Hälfte der Klamotten hat was abbekommen und einige Toilettenartikel können wir getrost entsorgen. Also reinigen wir alles soweit nötig und gehen direkt nochmal einkaufen. Noch einen schnellen Burger und zurück ins Hotel.
    Total platt fallen wir um 11pm ins Bett....

    Dann los, packen wir.

    Sonntag, 01.10.2006


    Morgen geht es endlich los, wir müssen packen. In der Wohnung herrscht das absolute Chaos. So wenig wie möglich, soviel wie nötig. Welchen Koffer nehmen wir? Was brauchen wir an warmen & kalten Tagen....
    Ich habe dann ca. 10 mal auf der Waage gestanden um die 23kg pro Koffer einzuhalten. Nach 4 Stunden ist es geschafft. Nochmal in unser Stammbistro, ein letztes Schnitzel und ein frisch gezapftes Pils...

    Vorgeschichte zum Reisebericht:
    Meine damalige Lebensgefährtin und heutige Frau habe ich 2005 zu Ihrem 1. USA Urlaub überredet. Dabei habe ich die Highlights aus meinen vergangenen Südwest Trips mit Locations gewürzt, die ich noch nicht kannte. Wie viele andere wurde sie vom USA-Virus erfasst und wollte 2006 gleich wieder los.


    Es also Mittwoch, der 6.10.2006 und wir sitzen in Moab im Motel Big Horn Lodge. Draussen regnet es Bindfäden. Eigentlich aus Langeweile aber auch aus Dank an das Forum, welches meine Reiseplanung aktiv mitgestaltet hat, beginne ich einen Live-Reisebericht zu schreiben. Natürlich nicht ahnend, welche Arbeit da wirklich drin steckt....


    Ich werde manche Tage 1:1 übernehmen, eventuell Kommentare dazu schreiben (in kursiv, danke REH für die Idee) und vielleicht sogar weitere Bilder einbauen. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
    Ich werde NICHT Rechtschreibfehler korrigieren und NICHT versprechen, täglich dran zu arbeiten :D