Beiträge von zehrer

    Der Canaan Mountain hat seine unglaublichen Farben in die Sonne gestreckt und wartet nur darauf, dass zwei einsame Wanderer erneut seine Höhen erklimmen. Der Weg über den Squirrel Creek tut sich anfangs schwer, um an Höhe zu gewinnen. Zunächst nervt der Sand, der jedoch im Water Canyon auch nicht weniger ist. Der 5. Gipfelsturm des Zauberbergs in den Vermilion Cliffs steht an und er wird im hellblauen Himmel enden; das "Auge des Himmels" erklimmen wir nach viereinhalb Meilen. Was für ein Monstrum an einer senkrechten Wand!


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    Diese gewaltige Natur zu erleben ist einfach toll! Und selbst auf unserer 31. USA Reise gelang es uns immer noch, sie zu finden. 33 Tage, 5.452 gefahrene Meilen (8.772 Kilometer), 165,6 Meilen (266,5 Kilometer) Wanderungen, an Abwechslung kaum zu überbieten, liegen vor uns.

    Kommt mit!


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    Nachdem wir die riesigen Felswände des Zion Massivs passiert haben, nehmen wir nach 285 Meilen den Exit 23 bei Leeds.


    Unmittelbar nach der Ausfahrt ginge es nach rechts in die Silver Reef Road zur Yant Flat. Wir fahren aber links, unter der Interstate 15 durch und dann nach rechts auf die UT 228 S, die gleichzeitig die Mainstreet und die Old Highway 91 von Leeds ist. Nach exakt 3,5 Meilen ab der 228er geht es in eine namenlose Straße, die durch zwei sehr, sehr schmale Tunnel unter der Autobahn hindurch führt. Nach der Durchfahrt links, wir queren den Harries Creek, und anschließend folgen wir der Straße bis zum Ende. Wir sind in der Red Cliffs Recreation Area, zahlen Eintritt, und nehmen die Einbahnstraße bis zum nördlichen Ende des Campgrounds. Hier ist der Trailhead zum Water Creek Canyon. Die roten Felsen rings um uns herum erschlagen uns förmlich. Riesig und schön, in der strahlenden Sonne leuchtend, stehen sie da. Herrliche Kontraste entstehen durch die herbstlich gelb gefärbten Blätter der Espen.


    Fast gemütlich führt ein sandiger Trail in den Water Creek Canyon. Die Felsen werden durch Wüstenlack etwas dunkler. Bald verengt sich der Canyon und nach einer guten halben Meile treffen wir auf den ersten Dryfall. Rote Gesteinswellen ziehen sich die Canyonwände nach oben. Dort, wo ab und zu Wasser fließt ist der Boden fast weiß und teilweise so geschliffen, dass man denken könnte, er wäre lackiert. Der erste Absatz hat 4 bis 5 Meter Höhe. Auf der rechten Seite sind sogenannte Mokisteps, die an einer Schräge hinaufführen. Nicht so einfach und auch nichts für Angsthasen. Gott sei Dank ist ein Seil montiert, das einen nach oben begleitet und Sicherheit gibt. Es war nicht schwierig, aber ich mit meiner Höhenangst konnte nicht nach unten schauen. Voll konzentiert, was man auch sein sollte, schaffe ich es.


    Ein Dryfall folgt dem nächsten. Der Letzte, vielleicht war es auch der Vorletzte, braucht einen Ast, der als Aufstiegshilfe dient. Das sieht ziemlich harmlos aus, macht aber auf dem Rückweg durchaus Probleme. Der Untergrund ist spiegelglatt, man rutscht hinunter und muss sehr aufpassen, damit man mit den Sohlen den Ast trifft. Nach 1,2 Meilen sitzen wir an einem Abzweig, der momentan ein sonniges Plätzchen für eine Pause bietet. Dann geht's weiter nach links und noch 0,2 Meilen in den Canyon hinein. Eine kleine Slot Passage ist die Belohnung dafür.


    Nach 2 Stunden, es waren 2,8 tolle Canyon-Meilen, sind wir wieder am Trailhead. Das war wirklich klasse!


    Hike-Daten und GPS-Download gibt's hier

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    Das Frühstück war gut, nur der Kaffee war so dünn, dass man keine Milch brauchte. Die angekündigte Kaltfront hat uns erreicht und wir werden bis Scottsdale damit leben müssen, soviel vorweg! Es hat minus 3,3 Grad Celsius.


    Wir nehmen den Lamoille Highway zum gleichnamigen Canyon. Rechts wird der Ruby Dome bereits von der Morgensonne angestrahlt. Und dann bringt uns die geteerte Forest Road 660 zwölf Meilen tiefer in die Schlucht. Die Jäger sind bereits unterwegs und lauern mit ihren Ferngläsern auf Beute. Die Straße endet direkt am Trailhead und wir parken sofort nach der hinteren Einfahrt, da hier unser heutiger Weg beginnt.


    Der Ruby Creek Trail führt anfangs gemächlich nach oben. Aber bereits nach einer Meile liegt Schnee im Weg. Ein paar Spuren begleiten uns. Nun geht es in Switchbacks hoch, teilweise durch kleine Waldstücke und denen auch Wasserquerungen folgen. Die sind jedoch alle problemlos und trockenen Fußes möglich. Immer höher geht es hinauf und Schneeverwehungen sorgen für reichlich weiß. Wir lassen uns weder irritieren, noch entmutigen und dringen immer weiter in den Lamoille Canyon vor. Nach 1,5 Meilen erreichen wir eine kleine Mesa. Die Wiese führt etwas nass, aber flach hinaus in die Hochebene, in der die Dollar Lakes liegen. Endlich verlässt uns der Schatten und wir machen nach zwei Meilen eine kleine Pause und genießen auf einem Baumstamm sitzend den Sonnenschein.


    Etwas weiter oben sind wir nach 2,2 Meilen am großen Lamoille Lake. Wir gehen das kurze Stück runter zum Ufer und finden tolle Viewpoints. Der See liegt ruhig und fast starr da und ist auf drei Seiten eingerahmt von den mächtigen Ausläufern des Snow Lake Peaks und des Mount Fitzgerald. Es ist wunderschön hier. Majestätisch liegt der See vor den Felshängen und spiegelt sie in der Sonne. Der Blick über die linke Schulter hinauf zum Liberty Pass lässt jedoch nichts gutes erahnen.


    Es gibt bereits anfangs Probleme, um den Trail nach oben überhaupt zu finden. Gott sei Dank entdecken wir eine einzige Spur, die uns anschließend weitere Orientierung gibt. Wir beginnen das Abenteuer! Es ist teilweise hart, aber Abkürzungen über schneefreie Felsen erleichtern immer wieder etwas den Aufstieg. Der Blick zurück eröffnet die gigantische Bergwelt und den mächtigen Canyon. Unten liegt ungestört der Lamoille See. Der Snow Lake Peak hat einen Arch. Er dürfte durchaus nicht klein sein, jedoch aus dieser Entfernung ist er gerade noch zu erkennen.


    Nach gut 3,4 Meilen haben wir uns auf den Liberty Pass hochgekämpft. Wir sind auf 10.414 Fuß, das sind immerhin 3.174 Meter, also fast 200 Meter höher als die Zugspitze. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette, der Rundblick hier oben ist einfach fantastisch. Auf der Südseite sind unsere weiteren Ziele auszumachen. Liberty Lake und Castle Lake sind praktisch eingeschneit, der Favre See ist noch weiter unten in einer Senke versteckt. Der Trail ist erkennbar, da er sich wie ein weißes Band durch die Natur schlängelt; zugeschneit und zugeweht! Die Orientierungsspur ist verschwunden und wir treffen die Entscheidung, hier umzukehren.


    Der Abstieg in 2,5 Stunden endet mit Ärger. Zwei junge Menschen mit vier 4 Kötern auf einem Felsen neben dem Trail. Typisch für die heutige Zeit! Ich will nicht ausführen, was ich gerne in der Hand gehabt hätte. Nach 5 Stunden und 18 Minuten stehen wir nach 6,84 Meilen wieder am Auto. Nach einer sehr kleinen Pause sind wir uns einig und stehen nun am anderen Ende des Parkplatzes. Auf der anderen Straßenseite ist der Island Lake Trailhead. Wir haben den, soweit von unten ersichtlich schneefreien Trail bereits bei der Anreise entdeckt.


    Zu den Hike- und GPS-Daten

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    Der Tag ist noch jung, angestrengt haben wir uns auch noch nicht, also analysieren wir die GPS-Routen. Mit Tankstopp - war notwenig, kostete aber auch 4.27 USD pro Gallone - sind wir wieder im Lassen Nationalpark und nach 60 Meilen ab McCloud am Kings Creek Trailhead. Links und rechts des Lassen Peak Highways sind Parkbuchten, aber der Platz ist nicht so reichlich, dass es für die Hauptsaison reicht - nur meine Prognose.


    Auf der Abhangseite des Kings Creek beginnt der Trail an der Brücke, die den Highway über den Bach bringt. Der Trail geht hinunter durch den Wald, doch bald öffnet sich die Szenerie und eine kleine, aber wunderschöne Lichtung mit Wiese und Bachlauf läßt die Sonne hindurch, mitten in unser Herz. So eine schöne Natur!


    Es geht etwas aufwärts und nach 0,6 Meilen kommt eine Trailkreuzung. Oh, was ist das denn? So etwas haben wir noch nicht gesehen, es beginnt ein One-Way-Trail. Wir gehen die Einbahnstraße nach links - es geht abwärts - und umkurven eine Abbruchstufe. Nach 36 Minuten und knapp 1,4 Meilen sind wir oberhalb der Fälle und ein paar Meter weiter gibt es die Möglichkeit, über Felsen hinunter zu steigen. Wir sind alleine und es wird Zeit für eine kleine Brotzeit! Direkt am Fuße der Kings Creek Falls beobachten wir, wie sich das schneeweiße Wasser über das pechschwarze Lavagestein ergießt. Das ist sehr schön!


    Zurück auf dem One-Way-Trail und nun wird gleich klar, warum der Wanderweg so angelegt ist. Am Eingang des Loops sind wir direkt am Ende der Kaskaden. Über fast 50 Meter, so die vorsichtige Schätzung, rauscht das Wasser über die kurz abgestuften Felsen. Das sieht wie ein langer weisser Schleier aus, der den Berg herunter weht. Rechts neben den Cascades geht es schmal bergauf, teilweise in Stufen. Der Rückweg war 0,3 Meilen kürzer, da er den Trailhead direkter ansteuert. Dafür ist die Steigung bei den Kaskaden etwas knackiger. Nach 2,1 Meilen schließt sich der Lollipop.

    Insgesamt waren es dann 2,54 Meilen schönste Natur! Gut, dass wir uns noch dafür entschieden haben.


    Und hier die Hike-Daten

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    Der Trail beginnt gleich links nach der Einfahrt zum Parkplatz, wir sind auf dem riesigen Gelände alleine. Ein schöner und vor allen Dingen windgeschützter Spaziergang entlang einer Ridge des Bumpass Mountain führt oben am Lake Helen vorbei und eröffnet fantastische Blicke auf den Brokeoff Mountain, den Diamond Peak, den Mount Diller, den Eagle Peak und natürlich auf den Lassen Peak. Bewaldet geht es rund eine Meile flach dahin. Und dann sehen wir es schon dampfen und kurz darauf riechen wir den Schwefel. Unten im Tal brodelt die Hölle des Bumpasses.


    Nach 1,4 Meilen, kurz bevor eine Holzbrücke einen kleinen Creek überquert, geht es ein paar Meter links hinauf zu einem Viewpoint. Links liegen von Dampf umgebene Felsen. Weiß und Gelb sind die dominierenden Farben. Im Hintergrund der standhafte grüne Wald. Wir gehen ganz hinunter, es ist nur ein kurzes Stück weiter. Holzstege führen durch die Geysirlandschaft. Es brodelt und blubbert im hellgrauen Wasser. Dampf klettert die schneeweißen Hänge hinauf. Wenn die Hölle so schön ist, ist dagegen nichts einzuwenden. Eine herrliche Landschaft, mystisch und unwirklich!


    Am Ende der Hölle geht es noch einen kleinen Hang hinauf, von dem aus die gelb-weißen Inseln im blaugrauen Wasser noch einmal von weiter oben besichtigt werden können. Auch ein Blick in die andere Himmelsrichtung lohnt. Weit hinten strahlt das Blau eines großen Sees, vermutlich ist es der Crumbaugh Lake oder sogar der Juniper Lake, - egal. Der Trail würde weiter nach Osten zum Cold Boiling Lake und darüber hinaus führen. Wir haben jedoch noch einiges vor und sind glücklich, dass der über Jahre 3. Versuch zum Bumpass Hell geglückt ist. Im Frühjahr hat man wegen Schnee selten bis kaum eine Chance. Gut drei Meilen, 1,5 Stunden, in einer herrlichen und interessanten Natur: top!


    Die Hike-Daten inklusive GPS gibt es hier