Beiträge von Sandra33

    Ist das eine Dredge?

    Yepp :)

    Aus Wikipedia:

    Dredge Nr. 4 ist ein Eimerkettenbagger mit Holzhülle, der von 1913 bis 1959 Seifengold am Yukon River abgebaut hat. Er befindet sich jetzt an der Bonanza Creek Road, 13 Kilometer südlich des Klondike Highway in der Nähe von Dawson City, Yukon, wo er erhalten ist als eine der National Historic Sites of Canada.

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    Für den Abend haben wir uns einen Besuch im Diamond Tooth Gerties vorgenommen. Hier gibt es Cancan Shows und ein Casino, alles in einem Raum. Dazu spielen zwei Musiker ganz wie früher im Saloon live. Es macht viel Spaß, die Atmosphäre zu erleben, ein paar Runden an den Automaten zu drehen und die Show anzusehen.


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    Kurz vor 22 Uhr ist dann Schluss. Theoretisch könnten wir jetzt hochfahren zum Midnight Dome, um das Polarlicht zu bestaunen, doch in der Praxis haben sich schon wieder dichte Wolken gebildet, die uns jede Hoffnung auf Polarlichter nehmen.

    Montag, 5. September 2022


    Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen. Beide sind wir etwas angeschlagen und wir befürchten schon, uns irgendwo den Coronavirus eingefangen zu haben. Doch zum Glück bestätigt sich das nicht und nach ein paar Stunden zusätzlichem Schlaf ist alles schon wieder fast gut. Draußen hat es bis eben geregnet und die Wolken hängen noch sehr tief.


    Wir fahren als erstes hinaus zum Bonanza Creek, wo damals das erste Gold gefunden wurde. Hier kann man eine riesige historische Goldförderanlage besichtigen und an einem freien Claim selber nach Gold waschen. Natürlich probieren wir es, auch wenn wir uns ziemlich sicher sind, dass wir als drölftausendster Schürfer an dieser Stelle nichts mehr finden werden.


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    Da es nun etwas aufklart, fahren wir hoch zum Midnight Dome. Dieser Berg liegt 800 Meter über Dawson und bietet schöne Aussichten auf die Stadt und den Yukon.


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    Dann widmen wir uns der Stadt, den alten Gebäuden und dem Jack London Museum. Nur wenige Menschen sind zu sehen und an vielen Geschäften steht bereits „Closed for the Season“. Ein untrügliches Zeichen, dass der Winter naht. Wenn morgen die Grenze zumacht, wird es hier sehr leer werden.


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    Jack London Museum


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    Man sollte sich definitiv vorher schlau machen, wann der Grenzübergang schließt, bei mir war es erst am 2. Septemberwochenende.

    Das hatte ich natürlich. Auf den offiziellen Seiten stand noch vier Wochen vorher 15.9. Es muss sich also um eine kurzfristige Änderung gehandelt haben.


    Die ganze Reise ist ja nur dadurch zustande gekommen, dass ich einen SUV für knapp 700 Euro für die 3 Wochen buchen konnte. Da buche ich erst und stelle später die Fragen ;) Insofern waren die Regeln für mich von Anfang an alternativlos. Auch wenn ich vier Wochen vor Abreise das Auto noch einmal umgebucht hatte.


    Dass Whitehorse sogar günstiger ist, wäre ja toll und dann eine echte Alternative für einen Zweitbesuch :daumen1:

    Das mit den verbotenen Straßen steht im Vertrag, aber am Ende ist es egal, wo man fährt, solange nichts passiert. So war es jedenfalls früher.
    Wir sind damals zurück nach Seattle auf dem Cassier Highway gefahren, 700 Kilometer, davon ca. 500 km unpaved. Und es kamen ständig Stine schleudernde Trucks entgegen. Bei der Autoabgabe wurde dann weder zu den Macken in der Windschutzscheibe noch zu den kleinen Dellen am Auto etwas gesagt. Allerdings gab es auch noch kein GPS in den Autos, mit denen man die Strecke nachverfolgen könnte.

    Bin gespannt, was es in Dawson City zu sehen gibt, wir sind damals nur etwas spazieren gegangen und am nächsten Tag 900 km nach Süden gefahren. It's a long way to Seattle....

    So ist es auch dort. Man verliert den Versicherungsschutz. Bei kleineren Dellen werden sie später nicht nachweisen können, wo genau es passiert ist.


    In Dawson wird sich wohl nicht soviel geändert haben seit deinem Besuch ;)

    Gigantische Landschaftsaufnahmen, ich bin total begeistert, sooooooo schön :love:


    Dawson würde mich sehr interessieren, freu mich auf Deinen weiteren Bericht

    Was macht man dann die zwei Tage? Gibt es auf dieser Flussseite auch Infrastruktur oder muss man im Auto leben zwei Tage lang?

    Ja, es war ein toller Tag :)

    Wie ich gelesen habe, wurde eine Möglichkeit für Passagiere gefunden, überzusetzen. Man konnte dann wahrscheinlich in dawson essen und schlafen, bis die Fähre wieder fuhr. Trotzdem nicht schön bei einer durchgeplanten Reise.

    Und was fuer ein eindrucksvoller Tag mit noch eindrucksvolleren Wolken und Lichtstimmungen und tollen Herbstfarben.

    das macht alles wieder wett das es keine Tiere gab. Die sehe ich ja meistens auch nicht, von daher freue ich mich dann immer umso mehr ueber tolle landscapes

    Und der sunrise war ja absolut klasse. Da hat sich das fruehe Aufstehen ja echt gelohnt

    Es müssen nicht immer Tiere sein. Eigentlich bin ich ja eher ein Landscape Lover ;)

    Die Gravelroads waren bestens in Schuß. Glatt wie ein Kinderpopo. Dagegen war der Alaska Highway (erlaubt und asphaltiert) eine endlose Anreihung von Potholes, die auch größeren Autos wehgetan hätten. Dazu Bodenwellen ohne Ende.


    Ich hatte mich vorher über diverse Reiseberichte informiert und war zu dem Schluß gekommen, dass es ein vertretbares Riskiko ist.

    Reh, ich spare mir jetzt mal das Zitat deiner Ausführungen. Wenn im Mietvertrag steht, dass der Denali Highway, der Taylor Highway und etliche andere namentlich aufgeführte Straßen nicht befahren werden dürfen, dann bringen Dir Deine Ausführungen nichts. Es ist in Alaska anders als im Rest der USA...leider.

    Hey bro :wink1: Macht doch nichts. Die Unterkünfte waren ok. Nichts luxuriöses aber dafür bezahlbar und sauber. Ab und zu war sogar eine Küche dabei. Wir hätten nicht mit einem Camper tauschen mögen.

    Für die Herbstfarben hatten wir scheinbar das perfekte Timing. Farben nonstop vom 31.8. bis 18.9. Nur auf der Kenai Halbinsel war es dafür zu früh.

    Mücken habe ich zweimal bemerkt in den drei Wochen. Wir hatten aber auch viele windstille Tage.

    LG und raus aus dem Stress, rein ins Weihnachtsgefühl!!!

    Erst nach 19 Uhr erreichen wir den Yukon River und sind damit schon fast in Dawson City. Dieses liegt auf der anderen Seite des Flusses und hinüber kommen wir mit einer uralten kleinen Fähre, die hier jeden Tag bis 23 Uhr die Autos und Personen übersetzt. Bis zu acht Fahrzeuge passen auf das Schiff und wenn sie mal kaputt ist wie vor zwei Wochen, dann ist man gestrandet und muss warten, bis sie repariert ist. Beim letzten Mal dauerte dies mehr als zwei Tage, so dass wir erleichtert sind, als wir die kleine Fähre fahren sehen.


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    Einen richtigen Fähranleger gibt es hier nicht, die Fähre legt direkt am Kiesufer an und die Autos fahren so hinauf… ganz passend zur Umgebung.


    Irgendwie scheint Dawson etwas Besonderes zu sein. Die ganze Stadt atmet Geschichte. Ihre Lage am mächtigen Yukon, die immer noch nicht asphaltierten Straßen mit den hölzernen Fußwegen, die historischen Häuser…Leben am Ende der Welt.


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    Auch wir schauen interessiert, als uns die Fähre sicher am anderen Ufer abgesetzt hat. Doch für heute haben wir genug gesehen und müssen diese ganzen Eindrücke erstmal verarbeiten. Unser Bonanza Gold Motel (wie könnte es auch anders heißen) liegt etwas außerhalb und unser Zimmer wartet schon auf uns.


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    Wir sind in Dawson! Wahnsinn! Gute Nacht!

    Ab hier endet der Asphalt und wir fahren eine glatte Gravelroad die Berge hinauf. Einzig der Regen sorgt dafür, dass unser Auto in kürzester Zeit eine Dreckschleuder wird. Doch bald hört der Regen wieder auf und wir fahren von nun an für den Rest des Tages vor der Unwetterfront her, was für großartige Wolkenstimmungen sorgt.


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    Natürlich müssen wir oft anhalten, um diese schöne Umgebung zu fotografieren, so dass die Uhr immer später wird. Erst 16 Uhr erreichen wir die Grenze mitten im nirgendwo und erst mitten im Gespräch mit der Grenzerin merken wir, dass wir bereits mit den kanadischen Behörden sprechen. Aber alles läuft komplett problemlos. Wir bekommen die begehrten Stempel im Pass und sind nun in Kanada, welches sich in einer anderen Zeitzone befindet, weswegen wir nochmals eine Stunde verlieren. Nun ist es also 17 Uhr und vor uns liegen noch knapp 100 Kilometer schönste Fahrstrecke durch das Nirgendwo. Auch wenn die Zeit nun etwas drückt, müssen einige Fotostopps sein. Hier werden wir wohl so schnell nicht wieder vorbeikommen.


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    Weiter geht's. Ein laaanger Tag liegt vor uns...


    Sonntag, 4. September 2022


    Kurz vor sechs startet Sandra in den Sonnenaufgang, während Sigrid sich noch einmal gemütlich umdreht. Das Ziel ist wieder der malerische Teich zehn Meilen nördlich von Tok. Auf dem Weg dorthin wechseln sich Nebel und klare Sicht ab. Am südöstlichen Himmel ist bereits eine dichte Wolkenschicht zu sehen, die den Sonnenaufgang gefährdet. Zum Glück geht die Sonne hier doch noch relativ weit nördlich auf, so dass es klappen könnte.


    Am Teich angekommen wird zuerst geschaut, ob nicht vielleicht ein Elch bereits anwesend ist, doch leider wieder vergebens. Das Thermometer zeigt knapp über null Grad und der Teich liegt spiegelglatt. Nun heißt es warten. Mit Singen versucht Sandra sämtliche Bären und Elche der Umgebung von ihrer Anwesenheit in Kenntnis zu setzen, anscheinend mit Erfolg, denn es lässt sich während der gesamten Fotosession kein Tier sehen.


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    Dafür leuchtet die gesamte Bergkette im ersten Morgenlicht knallrot auf. Der Anblick mit der Spiegelung ist gewaltig und die Kamera klickt nur so vor sich hin. Leider ist der Zauber nach zehn Minuten vorbei, das Wolkenband hat die Sonne erreicht und verdeckt diese nun. Das kürzt die Sache hier am Teich ziemlich ab, da nicht mehr mit goldenem Morgennebel zu rechnen ist. Also geht es zurück zur Hütte zum Frühstück, bevor wir dann unsere Rundreise fortsetzen.


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    Heute haben wir vor, über den Taylor Highway zum nördlichsten Grenzposten Nordamerikas zu fahren, um dann in Kanada einzureisen und über den Top-of-the-World Highway Dawson City zu erreichen. Dawson, die Wiege des Goldrauschs am Yukon River, Geschichte pur.


    Doch vor diesem Ziel hat man eine der schönsten Straßen der Welt zu fahren… wenn das Wetter mitspielt. Denn erstens ist die Straße zu einem großen Teil nichtasphaltiert und damit vom Autovermieter mal wieder nicht erlaubt und zweitens führt sie hoch oben durch die Berge und viele sehen deswegen nur Wolken und Nebel auf ihrem Weg.


    Unser Weg führt zuerst ins Visitor Center von Tok. Normalerweise ist dieser abgelegene Grenzposten nämlich bis Mitte September geöffnet und nun hat Sandra gestern bei Facebook gelesen, dass die Grenze dieses Jahr am 5. September schließt. Da heute der 4. ist, sollte alles ok sein aber bevor wir 100 Kilometer fahren und dann umdrehen müssen, fragen wir lieber noch einmal.


    Es wird uns dort bestätigt, dass die Grenze heute noch offen ist und wir machen uns auf den Weg. Mittlerweile scheint wieder die Sonne und je weiter wir fahren, desto herbstlicher wird es. Überall um uns herum sind goldgelbe Laubwälder.

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    Nach rund 60 Kilometern und vielen Fotostopps erreichen wir den Ort Chicken. Er lebt heute von seinem Namen und es macht Spaß, den Humor der Einwohner hier zu erleben. Eigentlich sollte der Ort wohl mal Ptarmigan (Schneehuhn) heißen, doch da das keiner aussprechen konnte, wurde daraus Chicken. Wir machen hier eine Pause, schauen uns um und versuchen uns im Goldwaschen. Auch wenn nicht viel dabei herauskommt, ist es doch eine Erfahrung, wenn man am Boden der Pfanne etwas goldenes aufblitzen sieht. Doch es ist mühsam und wir können uns in etwa vorstellen, wie es den Goldsuchern damals ergangen sein muss. Zudem fängt es noch an zu regnen, so dass wir aufhören und weiterfahren.


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