Mittwoch, 14. September 2022
Wie die meisten vorherigen Tage diktiert auch heute die Wettervorhersage unseren Zeitplan. Da es für den frühen Vormittag gar nicht so schlecht aussieht oben am Hatcher Pass, beschließen wir, diesen heute Vormittag gleich nachzuholen. Gestern Abend hat Sandra bereits die Nachricht im Internet gefunden, dass die Straße, die ganz oben direkt zum Hatcher Pass führt, nun für den Winter geschlossen wurde und so rechnen wir mit allem.
In der Morgendämmerung verlassen wir unsere Unterkunft und setzen den Kurs in Richtung Hatcher Pass. Zuerst haben wir den Eindruck, dass wir zu spät sind und gerade ein großartiges Schauspiel da oben in den Bergen verpassen, denn wir können sehen, wie einige Bergspitzen im ersten Licht der Sonne leuchten. Doch je näher wir kommen, desto schöner und wilder wird zwar die Landschaft, doch auch die Wolken werden mehr und bald fahren wir durch grauen Nieselregen. Oben angekommen können wir lesen, dass die Independence Mine erst um 9 Uhr für Besucher öffnet. Toll, da stehen wir nun hier um 8 Uhr dumm da. Wir beschließen, zu warten. Beim Herbeisehnen von Wolkenlöchern und dem Beobachten von Elstern, die um das Auto hüpfen vergeht die Zeit und pünktlich um 9 Uhr wird das Tor geöffnet.
Die Independence Mine mit ihren vielen alten Gebäuden liegt nun im Grau des Morgens vor uns. Irgendwie passt das Wetter perfekt zu diesem Ort. Wir sind die ersten und bisher einzigen Besucher und so strahlt die alte Bergbausiedlung den Zauber der lange vergangenen Zeit aus. Wir versuchen uns vorzustellen, wie es damals hier zuging. Nebenbei entdecken wir auch endlich mal Blaubeeren am Wegesrand und probieren sie natürlich. Lecker.
Als wir dann das Gelände erkundet haben, füllt sich der Parkplatz langsam und auch die Sonne lässt sich zwischen den dichten Wolken mal blicken. Also entstehen noch viele Fotos dieser herbstlichen kargen Landschaft, die genauso gut nach Schottland passen würde wie hier nach Alaska. Die gesamte Rückfahrt werden wir von sonnigen Ausblicken begleitet und so fotografieren wir uns hinab ins Tal.