No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

  • Tag 27 (05.06.2018): Yosemite National Park - Bridalveil Fall




    Wenn man weiter nach hinten in's Yosemite Valley weiter fahren möchte, dann kommt man automatisch am Bridalveil Fall vorbei. In meiner Reisebibel ist das auch direkt das nächste Ziel, denn bei meinem ersten Besuch im Park gehörte dieser Wasserfall zu den ausgetrockneten - wie fast alle anderen auch. Das gestaltet sich allerdings als schwierig, denn sowohl der recht große Parkplatz, als auch der Straßenrand ist gerammelt voll. Gott sei Dank fährt auch hier direkt vor meiner Nase jemand weg und das, obwohl viele andere Autos hier schon mehrere Runden auf Parkplatzsuche sind. Glück gehabt!

    Der Weg zum Wasserfall ist sehr kurz, dementsprechend machen sich auch sehr viele Leute auf den Weg dorthin. Das ist ja überall so, wo keine Anstrengung unternommen werden muss um etwas zu sehen. Um ehrlich zu sein ist es eine reine Menschenautobahn.


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    Sieht schön, ruhig und idyllisch aus?! Schön ist der Wasserfall sicher auch, aber hier ist es alles, aber nicht ruhig! Die Realität sieht nämlich so aus:

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    Am Ende des Weges direkt vor dem Bridalveil Fall stapeln sich die Leute und bei der extremen Gischt sind auch Bilder echt schwierig. Da man hier relativ nass wird, während man sich an den Menschenmassen vorbeiquetschen muss, machen wir uns nach einem kurzen Blick auch schon wieder auf dem Weg zurück zum Auto. Der Parkplatz wird auch sehr schnell wieder in Beschlag genommen. Kaum haben alle gesehen, das wir in das Auto einsteigen gab es schon einen kleinen Krieg zwischen den wartenden Autos.

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    Jetzt fahren wir erst einmal zur Unterkunft zum Check In. Das wir das tun können ist auch großes Glück und die Buchung war mit einer Menge Aufregern und Schweißperlen verbunden.

  • Exkurs: Yosemite Valley Lodge buchen mit lunchen




    Es ist mal wieder Zeit für einen Exkurs, diesmal ohne Bilder, dafür aber mit einer Wall of Text. In der heutigen Folge versuchen wir gemeinsam die Yosemite Valley Lodge, früher Yosemite Lodge at the Falls, zu buchen. Wie ihr seht hat auch hier die Umbenennung der Unterkünfte voll zugeschlagen und hat alles einfach langweiliger gemacht, genau wie im Death Valley. Normalerweise ist man auf der sicheren Seite, wenn man die Lodge exakt ein Jahr im vorraus bucht - oder auch nicht. Dies ist meine endlose Odyssee, um an zwei Nächte in demselben Zimmer der Lodge zu kommen:

    Zunächst einmal ist das Buchungssystem von travelyosemite zum erbrechen. Dieses bescheuerte System ist 2x täglich (!!!) stundenlang (!!!) down wegen "scheduled maintenance". Da stehen mir als ITler schon alle Haare zu Berge. Wer hat denen den Schrott verkauft? Wer muss sein Buchungssystem 12/24 Stunden am Tag warten?! Und was wird da gewartet? Und wird da überhaupt irgendwas gewartet oder ist es einfach nur scheiße? Man weiß es nicht.

    Das Unglück nahm seinen Lauf, als ich am Tag der Buchung einfach zu viel Optimismus an den Tag gelegt hatte. Vom 5.-7. Juni brauche ich das Zimmer, folglich öffnet die Buchung dafür am 5.6.2017 um 16 Uhr. Zu dieser Zeit war ich aber leider in einem Freizeitpark im tiefsten Dunkeldeutschland und das mobile Datennetz war nicht gut genug, für so eine Buchung. Ich habe nicht weiter Zeit mit der Suche nach einem WLAN Netz verschwendet und mich mit dem Gedanken getröstet, das auch zurück in der Zivilisation gegen 20 Uhr noch was gehen sollte - Pustekuchen. Wir reden hier vom Yosemite National Park zur besten Saison, natürlich war alles in der Lodge für den 5.6 restlich ausgebucht. Was übrig geblieben ist, ist eines dieser bescheuerten, vollkommen überteuerten Zelte im Half Dome Village, in meiner Verzweiflung habe ich eine Nacht dort genommen... Kann man ja stornieren. Morgen ist ein neuer Tag!

    Am folgenden Tag saß ich dann pünktlich vor dem PC und konnte mir um 16 Uhr eine Nacht in der Yosemite Valley Lodge für den 6.6 sichern - Ein Zimmer mit zwei Queen Betten. Nun habe ich also zwei Nächte im Park, allerdings mit Umzug und in die Zelte will ich eigentlich gar nicht - 2 Buchungsbestätigungen, 2 Zimmer bezahlt!

    Ab diesem Tag also habe ich jeden Tag 2x auf travelyosemite geguckt, ob für den Half Dome Tag noch etwas in der Lodge frei wird – wurde es einige Tage später tatsächlich auch wieder. Nur leider kein 2 Queen Bed, sondern ein 1 Queen / 1 Bunk Bed Room… ja kacke, jetzt hatte ich zwei verschiedene Zimmer Typen, aber Hauptsache erstmal in der gleichen Unterkunft. Damit ihr mitkommt: Zu dem Zeitpunkt hatte ich also 3 bezahlte Buchungen: 1x Half Dome Village, 2x Lodge, jeweils ein verschiedenes Zimmer.

    Von nun an habe ich jeden Tag bei beiden Daten geguckt, ob das jeweils andere Zimmer für den Tag frei wird, so dass ich 2x das gleiche Zimmer habe. Ich konnte es kaum glauben, doch irgendwann wurde ein 1 Queen / 1 Bunk Bed Room an dem Tag frei, an dem ich das 2 Queens hatte… Sofort gebucht und bezahlt. Also… Habe ich versucht, aber kurz bevor ich meine Daten zuende eingegeben hatte, flog ich raus wegen ... Ja, was meint ihr? Richtig, wegen der scheduled maintanace :axekiller: Ok. Nachmittags startete ich einen neuen Versuch, der Raum war zum Glück noch frei. Diesmal hat alles geklappt und ich bekam drei Stunden später eine Buchungsbestätigung (Wir sind nun bei 4 aktiven, bezahlte Buchungen). Drei MINUTEN später flatterte eine Cancellation Confirmation in meinem Email Postfach ein. Die bezog ich auf mein ausgereiztes Kreditkarten Limit, dank der vielen Buchungen und war extrem angepisst, weil mein Zimmer nun weg war. Dachte ich. Tage später schaute ich auf mein Konto und fand die Belastung für das angeblich stornierte Zimmer. Okay, HÄ??? Jetzt wollte ich es genau wissen und habe mir meine 4 Buchungsbestätigungen und die Cancellation Bestätigung angesehen und festgestellt… 5 Buchungsnummern. Das heißt, die Cancellation Number passt zu keiner meiner vier aktiven Buchungen. Das hat mir dann endgültig gereicht und ich habe zum Telefon gegriffen.

    Ich habe also schließlich mit einer sehr netten Dame dort telefoniert und meine überflüssigen Übernachtungen storniert und die beiden korrekten Buchungen zu einer Buchung zusammenfassen lassen. Jetzt habe ich zwei Nächte in ein und dem selben Zimmer… Finally. Awesome. Es stellte sich heraus, dass die Cancellation von der Buchung stammt, die durch die Wartungsarbeiten unterbrochen wurde. Ich wurde noch gefragt ob sie die Hälfte zurücküberweisen sollen, denn eigentlich muss man nur die erste Nacht anzahlen und bei mir war ja nun schon alles bezahlt durch die Einzelbuchungen.... SHUT UP AND TAKE MY MONEY. Habe ich natürlich nicht gesagt, aber zurück wollte ich es nun wirklich nicht mehr. Bezahlt ist bezahlt und dann wird einem bei der Anreise wenigstens nicht mehr so schlecht, wenn man noch eine Nacht zu dem Wucher Preis bezahlen muss. Was lernen wir daraus? Niemals denken „ach, ich buche nachher in Ruhe wenn ich zuhause bin, die paar Stunden.... wird schon schief gehen“. Es wird schief gehen!

  • Tag 27 (05.06.2018): Yosemite National Park - Valley Loop Trail




    Inzwischen ist es spät genug für den Check In und ich programmiere die Navi App auf die Yosemite Lodge. Bei meinem ersten Yosemite Besuch haben wir den Park im vorbeifahren besucht, irre, wenn ich da heute so drüber nachdenke. Wir kamen damals aus Lee Vining, sind über den Tioga Pass in den Park gefahren, haben den Mist Trail gemacht und sind Abends noch bis San Francisco gefahren. Das wurde dem Park natürlich absolut nicht gerecht, auch wenn es sich damals in Ordnung angefühlt hat, weil wir sowieso nicht allzu begeistert waren. Jetzt bin ich froh darüber zwei Nächte mitten im Park zu haben und freue mich sehr darauf.

    Je näher wir dem "Haupt"valley kommen, desto voller wird es auch. Wir sehen Schilder zum Half Dome Village (früher Curry Village), zum Visitor Center und schließlich auch zu unserer Lodge. Der Parkplatz, bzw die Parkplätze, sind echt riesig, aber es ist beim besten Willen kein Plätzchen für uns zu finden. Wir wissen ja eh noch nicht zu welcher der zahlreichen Gebäude wir müssen uns so halten wir zunächst mal auf dem Kurzzeitparkplatz vor dem Hauptgebäude. Glücklicherweise ist hier etwas frei, auch wenn man hier offiziell nur 10 Minuten stehen bleiben darf.


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    Die Check In Schlange ist zum Glück überschaubar kurz, der Ansturm kommt vermutlich später noch. Wir bekommen unsere Gebäude und Zimmernummer gesagt, einen Lageplan und einen Parkausweis für's Auto ausgehändigt. Angeblich dürfen auf dem Lodge Parkplatz auch nur Lodge Gäste parken und keine Tagesbesucher, später erfahre ich allerdings, das das erst ab 22 Uhr oder so gilt. Ja, großartig... Wer hat sich den Mist denn ausgedacht?! Was machen wir jetzt bis dahin mit dem Auto? Wir beschließen es noch ein paar Minuten länger am Check In Parkplatz stehen zu lassen, packen uns unsere Koffer und Rucksäcke und laufen zu unserem Zimmer. Es ist in der oberen Etage und so haben wir einen kleinen Balkon mit Blick auf den Wald, auch das Zimmer ist echt in Ordnung, Bilder folgen wie immer später. Wir laufen noch 2x schnell hin und her und schon ist all unser Gepäck wenigstens schon einmal in unserem Zimmer. Es hilft jedoch nichts, wir müssen das Auto irgendwo anders hinstellen und so fahren wir wieder los... In die falsche Richtung, in die wir eigentlich nicht wollen, dank Einbahnstraßen Wirrwarr aber leider nicht anders machbar.

    Irgendwann gibt es zum Glück eine Möglichkeit, wieder in die andere Richtung zu kommen ohne bis zum Ausgang vom Valley fahren zu müssen. Kurz bevor wir wieder die Lodge erreichen kommen wir zum großen Hauptparkplatz vom Village und der ist... gerammelt voll. Ich drehe 3-4 Runden, bis ich endlich jemanden rausfahren sehe und auch ein anderes Auto bemüht sich schnell dorthin zu kommen, aber ich bin schneller! HA!

    Das Auto steht, dann können wir uns ja jetzt unsere Rucksäcke schnappen (die umgepackt wieder mit ins Auto kamen) und endlich loslaufen. Für den Abend hatte ich mir noch den Valley Loop Trail ausgesucht, allerdings nur den halben und nicht den ganzen. Vom Hauptparkplatz aus geht der in erster Linie idyllisch durch den Wald.


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    Das sieht erst einmal nicht sooo spannend aus, aber wir genießen vor allem die Ruhe. Hier muss man laufen, hier gibt es keinen spektakulären Wasserfall, folglich begegnet uns hier fast niemand. Hier riecht es so herrlich nach Wald und die Luft ist so frisch, ganz anders als die letzten Wochen. Hin und wieder kann man durch die Bäume die gewaltigen Granitfelsen sehen, die das Yosemite Valley ausmachen.

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    Immer wieder liegen gigantische Findlinge neben dem Trail. Ich will mir gar nicht vorstellen wie die Erde bebt, wenn so ein Brocken den Berg hinunterfällt. Mal von der Geräuschkulisse ganz abgesehen.

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    Überall fließt und plätschert Wasser entlang...

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    Das ist unser Ziel, im Frühjahr soll es sich ja noch lohnen:

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    Inzwischen haben wir auch die letzten Besucher hinter uns gelassen und wir sind vollkommen alleine. Bis zum Mirror Lake gibt es jetzt nicht mehr allzu viel zu sagen, daher gibt es jetzt mal noch einige Bilder aus dem schönen Wald!


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  • Tag 27 (05.06.2018): Yosemite National Park - Mirror Lake




    Wir erreichen die Ausläufer vom Mirror Lake und ab hier ist dann auch plötzlich wieder mehr los. Man hat jetzt zwei Möglichkeiten, entweder man geht an dem Abschnitt vom See vorbei und ab hier zurück zur Straße / weiter auf dem Valley Loop Trail ODER man umrundet zusätzlich den Mirror Lake. Der Wasserstand hier sieht nicht allzu vielversprechend aus und außerdem haben wir morgen mehr als genug zu Laufen, also belassen wir es bei der kurzen Version.


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    Ein Stück weiter halten sich noch deutlich mehr Menschen auf, der Wasserstand ist aber auch höher und die Spiegelung deutlich besser zu sehen. Das hier ist schon eine echt hübsche Ecke und zum Glück nicht ganz so voll. Ich denke tagsüber ist hier am Mirror Lake im Frühjahr eine echte Völkerwanderung, aber die meisten Leute werden den Park grad schon verlassen... Die Sonne steht schon tief und taucht die Gegend dadurch in ein fantastisches Licht.

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    Nur eine Sache ist wirklich ätzend und das sind die vielen Mücken. Wir haben es schon bemerkt, als wir uns dem See vorhin genähert haben, aber jetzt - je später es wird - ist es richtig schlimm. Wir können eigentlich nirgendwo mehr stehen bleiben, ohne sofort vollkommen zerstochen zu werden und so führen wir einen ziemlich albernen Dauertanz auf und schauen, das wir schnell wieder hier weg kommen. Also... Das Off stand ja auf meinem allerersten Einkaufszettel für den Anreisetag, aber da dachte ich "Hey... Das brauchst du noch lange nicht, können wir später kaufen"... Später gab es irgendwie nirgendwo Mücken und je näher wir dem Yosemite kamen, desto mehr hatte ich verdrängt, das wir sowas vielleicht noch kaufen sollten. Jetzt stehen wir hier und haben den Schlamassel. Normalerweise werde vor allem ich ohne Ende gestochen. diesmal erwischt es aber ausnahmsweise meine Mutter sehr viel schlimmer als ich. An den Beinen sind locker 10-15 Stiche und da wird sie die nächsten Tage noch Spaß mit haben.

    Schnell zurück zur Straße und weg vom Wasser!


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  • Tag 27 (05.06.2018): Yosemite National Park - Über den Valley Loop zurück zur Lodge



    Das erste Stück nach dem Mirror Lake führt erst einmal ein bisschen blöd über eine asphaltierte Straße, die allerdings nicht von Parkgästen befahren werden kann, es handelt sich um eine reine Service Road. Zum Glück dauert es nicht allzu lang, bis wir wieder auf einen normalen Trail wechseln können und immerhin geht das doofe Asphalt Stück immerhin direkt am Wasser entlang. Hier, wo das Wasser mehr fließt wie steht, gibt es auch gleich viel weniger Mücken als wenige Meter zuvor.


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    Die Sonne steht schon recht tief


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    Der restliche Trail geht die meiste Zeit durch den Wald und gleichzeitig am Wasser entlang. Wir begegnen keiner Menschenseele mehr, man merkt, das es langsam spät wird und das die meisten Tagesgäste bereits das Weite gesucht haben. Das ist natürlich der Vorteil daran, das man relativ lange aus dem Park raus zum nächsten Ort braucht, die wenigsten wollen im dunkeln erst irgendwo ankommen. Jetzt, um diese friedliche Zeit, ist es richtig schön und idyllisch im Park.

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    Ein erster Blick auf die - jetzt im Juni - imposanten Yosemite Falls, die sich eigentlich direkt an der Lodge befinden. Auch diese Wasserfälle waren bei meinem ersten Besuch komplett ausgetrocknet.

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    Unser Weg führt uns allerdings nicht zur Lodge, sondern zurück zum Parkplatz, auf dem wir ja zwangsläufig unser Auto zwischenparken mussten.

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    Wir überqueren den Parkplatz und laufen weiter in Richtung Visitor Center und Village Store. Wir brauchen noch Wasser, denn für die morgige Wanderung haben wir nicht mehr genug für uns beide und sicher ist sicher. Wir nehmen also noch einen kleinen Kanister mit einer Gallone mit und außerdem noch den obligatorischen Patch, den ich bisher in fast jedem Park auf dieser Reise mitgenommen habe. Mit dem Einkauf bewaffnet fahren wir zurück zur Lodge und haben um diese Uhrzeit dann auch mehr Glück und finden einen Parkplatz. Allerdings ist es jetzt nicht so, als wäre die Auswahl besonders groß - es ist genau einer frei. Vermutlich ist es noch immer zu früh, denn das Parkverbot für Tagesgäste gilt um die Uhrzeit ja noch nicht.


    Wir laufen direkt noch einmal rüber zum Check In Gebäude, denn hier gibt es auch etwas zu essen. Man kann zwischen verschiedenen Sachen auswählen, an einem Ende gibt es Burger, daneben Pasta und am anderen Ende Asiatisch.


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    Meine Mutter entscheidet sich für eine enttäuschende Pizza, während ich mir Fake Orange Chicken von dem Fake Panda Express mitnehme. Nicht so gut wie das Original, aber durchaus essbar. Da die Tage im Juni verdammt lang sind ist es noch immer hell und wir können um 20 Uhr noch wunderbar draußen auf unserem Balkon essen.

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    Nach einer heißen Dusche geht es dann auch recht früh ins Bett, denn morgen steht ein langer und harter Tag bevor. Ich habe noch ein paar logistische Probleme, denn ich weiß nicht wo ich mein ganzes Zeug (Handy etc.) bei dem Hochbett lassen soll... Ist schließlich doof wenn irgendwas runterfällt, aber unten schlafen kommt natürlich gar nicht in Frage. Wann hat man schon mal wieder die Chance auf sowas? :biggrin: Unfassbar, wie ich als Kind jeden Tag so eine blöde Leiter hochgeklettert bin um in's Bett zu kommen!

    Zu dem Valley Loop Trail gibt es keine Trailangaben von mir, da wir ihn sowieso nicht vollständig gelaufen sind, sondern nur eine Schleife davon. Der komplette Trail ist über 20 km lang und führt noch vieeel weiter in die andere Richtung an der Lodge vorbei, irgendwo bis zum El Capitan.

    Highlight des Tages: Das viele Wasser im Yosemite Nationalpark, die Schmelzwasserflüsse, die Wasserfälle... Einfach ein toller Tag

    Lowlight des Tages: Die Menschenmassen im Park

    Wetter: 28°C im Valley, 8°C morgens am Tioga Pass

    Gelaufene km: 15,2 km

    Gefahrene km: 172 km

  • Hotel Check: Yosemite Valley Lodge, Yosemite Valley




    Die Yosemite Valley Lodge, früher Yosemite Lodge at the Falls, liegt - wie der alte Name schon sagt - direkt an den Yosemite Falls. Das Visitor Center vom Valley ist nicht weit entfernt und natürlich gibt es auch einen eigenen Shuttle Stop, zentraler und näher dran am Geschehen geht also nicht.

    Die Lodge besteht aus vielen Gebäuden, in denen es Zimmer mit Terrasse im Erdgeschoss und Zimmer mit Balkon in der ersten Etage gibt. Bei der Buchung kann man leider keinen Wunsch angeben, da bucht man nur die Bettenart, aber wir wurden beim Check In gefragt, ob wir lieber oben oder unten liegen wollen. Ich denk mal das kommt auch darauf an wann man eincheckt und was zu dem Zeitpunkt noch verfügbar ist. Die Gebäude liegen schön idyllisch im Wald, hier einmal der Ausblick von unserem Balkon und der Balkon selbst.


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    Die Zimmer sind einfach eingerichtet, ziemlich rustikal, aber gemütlich und sauber. So wie es eben in einen National Park passt.

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    Neben richtigen Zimmern mit eigenem Bad bietet die Yosemite Valley Lodge eine Cafeteria mit einem Starbucks und mehreren Essensangeboten und einen Pool, den ich allerdings weder genutzt, noch mit eigenen Augen gesehen habe. Auf Google Maps sieht er allerdings recht groß aus und vergleichbar mit dem der Furnace Creek Ranch.

    Negativ ist die Parkplatzsituation. Man bekommt zwar einen Parkausweis, jedoch sind die Parkplätze an der Lodge erst spätabends nur für die Gäste reserviert und werden tagsüber von den Tagesgästen belagert. Das ist ziemlich suboptimal gelöst.

    Preis pro Nacht: 260€
    Bewertung: 3/5 (Schön, sauber, aber extrem teuer)
    Weiterempfehlung: Jein. Man sollte eine Übernachtung direkt im Park mal erlebt haben und wenn man gerne ein richtiges Zimmer mit eigenem Bad hätte kommt man an der Lodge eigentlich nicht vorbei. Ist auch schön hier, nur bei dem Preis überlegt man sich das natürlich 3x


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  • Zunächst einmal ist das Buchungssystem von travelyosemite zum erbrechen.

    Da hast du dich sehr vornehm ausgedrückt. :clap1:


    Und wird da überhaupt irgendwas gewartet oder ist es einfach nur scheiße?

    Hier jedoch ist es schon weniger vornehm. :huch3:


    Für eine Übernachtung direkt im Park hat es uns leider nie gereicht. Wahrscheinlich hatten wir beim buchen zuwenig Geduld. So sind wir halt jeweils noch einige Meilen bis zur nächsten Ortschaft gefahren.


    Und natürlich kommen beim betrachten der Bilder wieder Erinnerungen hoch.


    Ernst

  • Wieder wunderschöne Bilder! :love: Bin auf den morgigen Tag gespannt! :)


    Danke :) Dann mach ich doch direkt mal weiter.


    Das mit dem Parken dort ist aber echt doof gelöst :(


    Trotzdem ein schöner Tag soweit :daumen1:


    Ja, allerdings, das hat so richtig genervt!


    So direkt im Park übernachten zu können hat schon etwas.

    Schöner, ruhiger, abendlicher Trail .


    Wunderschön, ich möchte es eigentlich gar nicht mehr anders! Auch wenn es preislich immer weh tut.



    Haha, ja, ich war dann auch irgendwann echt sauer, das muss man ja irgendwie rüber bringen :P


    Das mit den Menschenmassen ist einer der Gruende warum ich bisher noch nie im Yosemite war.

    Und wohl auch nicht hinkommen werde in der nahen Zukunft, denn das ist ja mal gar nichts fuer mich.

    Die Biler von der Landschaft sind echt toll, aber so viele Menschen geht echt nicht


    Es ist wie überall, man kann die Menschenmassen auch gut loswerden wenn man sich bewegt. Dazu kommen wir gleich :)


    Bis auf die Mücken sehr cool! Wir haben 2005 im (damals noch) Curry-Village übernachtet, welche lodge weiß ich allerdings nicht mehr.

    Das weiß ich auch nicht :) :P

  • Tag 28 (06.06.2018): Yosemite National Park - 4 Mile Trail to Glacier Point




    Der Tag beginnt heute bereits um 5:30 Uhr, denn wir haben einiges vor und müssen sehr früh los. Heute steht die letzte große Wanderung unserer 31 tägigen Reise an und auch wenn wir danach noch 2 volle Tage haben, ist das mehr als traurig. 31 Tage kommen einem bei der Planung sooooo lang vor, aber selbst die sind dann vor Ort wie im Flug vorbei. Heute wollen wir zum Glacier Point, dort war ich leider bisher noch gar nicht. Bei meinem ersten Yosemite Besuch wurde die Straße im Laufe des Tages gesperrt und wir haben uns schwarz geärgert, das wir nicht schon früher hochgefahren sind, aber man kann es nicht ändern. Jedenfalls freue ich mich sehr auf den Ausblick, der auch beim letzten Mal schon eines der Highlights für mich sein sollte, wäre ich denn hoch gekommen.

    Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Glacier Point zu kommen. Man könnte jetzt einfach das Auto nehmen und hochfahren, man könnte es aber auch mit einer Wanderung verbinden. Es gibt einen Shuttle, der einen vom Visitor Center aus kostenpflichtig zum Glacier Point bringt und von dort aus könnte man zurück ins Valley wandern - die am häufigsten genutzte Lösung, wenn es eine Wanderung sein soll. Man kann aber auch zum Glacier Point laufen und sich von dort aus mit einem Shuttle runter bringen lassen... Das wird weniger gemacht, denn hoch laufen ist natürlich sehr viel anstrengender. Man könnte natürlich auch hochlaufen und anschließend wieder runterlaufen, diese Alternative machen wohl die wenigsten aller Wanderer - wir natürlich schon und daher laufen wir um 6:30 Uhr mit gepacktem Rucksack los, denn fahren müssen wir nirgendwo hin, der Trailhead des 4 Mile Trails ist nur einen Katzensprung von der Lodge entfernt... Ca. einen Kilometer um genau zu sein, aber der ist komplett flach und macht in der Summe nun wirklich keinen Unterschied mehr. Es ist noch relativ frisch und so laufe ich mit dreiviertel Sporthose und wir beide in Fleece Jacken los. Im Valley ist es so früh morgens sogar noch ruhiger und friedlicher als am Abend, einfach nur eine wunderschöne Stimmung, die Sonne ist gerade erst aufgegangen und taucht die Umgebung in ein warmes Licht.


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    Um zum Trailhead zu gelangen müssen wir den Merced River überqueren.

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    So muss es im Paradies aussehen

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    Den eigentlichen Trailhead erreichen wir nach einer Viertelstunde um 6:45 Uhr. Hier gibt es eine Shuttle Bus Haltestelle und ganz wenige Parkplätze, die aber tatsächlich alle noch leer sind. Ich denke um spätestens 8 Uhr sind die alle voll, aber noch haben sich die Tagesgäste nicht in den Park verirrt und dementsprechend groß ist unsere Vorfreude auf die offenbar einsame Wanderung im ansonsten so überfüllten Park.


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    Nach dem Trailhead Schild geht es sofort in den Wald auf den Berg zu und wenige Minuten später beginnt der Anstieg über zahllose Serpentinen. Mir geht es nach all den Wochen des Trainings erstaunlich gut dabei, meine Mutter schwächelt heute ein bisschen. Das kann natürlich auch an der frühen Uhrzeit liegen und daran, das es ohne großartiges Aufwärmen konstant bergauf geht, ohne das mal ein flaches Stück zum Durchatmen dazwischen liegt.

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    Zwischendurch gibt der Wald immer mal wieder den Blick auf die Yosemite Falls gegenüber frei.

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    Wasser, überall Wasser! Was für eine tolle Jahreszeit um den Park zu besuchen.

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    Okay, jetzt müssen wir aber doch mal anhalten. Eine richtige Pause machen wollen wir noch nicht, aber die Sonne hat den Trail erreicht und uns wird schlagartig heiß. Warm war uns auch vorher schon, aber das ist bei der Anstrengung auch kein Wunder... Die Fleecejacken müssen weg.

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    Jetzt ist es erst einmal ein wenig kühl, denn wir sind schon relativ weit oben und wir sind einfach komplett nass geschwitzt, dementsprechend sollten wir jetzt nicht lange rumstehen, sondern in Bewegung bleiben. Ganz schön hoch sind wir schon gekommen in den letzten 45 Minuten, es ist jetzt 7:30 Uhr!


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    Auch an den Yosemite Falls kann man sehen, wie schnell wir an Höhe gewonnen haben... Auch, wenn wir noch sehr viel Höher müssen, denn das Ende vom 4 Mile Trail liegt höher als der Beginn des Upper Yosemite Falls... Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt aber glücklicherweise noch nicht.


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    Der 4 Mile Trail ist unbarmherzig und dient die meiste Zeit eigentlich nur dazu, Höhe zu gewinnen. Es gibt immer mal wieder spektakuläre Aussichten auf das Valley und auf die Yosemite Falls, die meiste Zeit geht es aber stumpf und stetig über Serpentinen aufwärts. An keiner einzigen Stelle und zu keiner einzigen Zeit wird es flach, man kann sich niemals erholen und auch wenn der Name etwas anderes sagt: Der 4 Mile Trail ist länger als vier Meilen, in Wirklichkeit sind es nämlich 4.8 Meilen, aber das würde natürlich nicht so cool klingen.

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    Was bitte ist das für ein abgefahrener Baum?

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    Um 8:40 Uhr haben wir 3.2 Meilen geschafft, aber es sind noch weitere 1.6 Meilen bis zu unserem Ziel. Ich bin mir nicht sicher ob wir davon jetzt eher motiviert, oder demotiviert sein sollen. Es ist zwar schön irgendwann mal ein Feedback zu bekommen wie weit wir noch laufen müssen, aber irgendwie hätte ich gedacht, das wir schon ein bisschen näher dran sind.


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    Hier oben ist es windiger und deutlich kühler als weiter unten im Tal.

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    Plötzlich kommen wir aus dem Wald raus und stehen vor einer gigantischen Aussicht über das Yosemite Valley! :eek:

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    Der Trail wird daraufhin ausgesetzter und führt direkt an der Kante entlang. Irgendwie finde ich dieses Bild ziemlich beeindruckend... Es ist aber in Wahrheit nicht ganz so schlimm wie es hier aussieht, auch für meine Mutter und ihre Höhenangst ist es in Ordnung. Vielleicht aber auch nur, weil sie in den letzten Wochen schon so viel anderes mitgemacht hat :laugh: Hier gibt es auch eine Schranke, denn der 4 Mile Trail ist ab hier bis in den späten Frühling oft vereist und ab hier dann geschlossen. Das muss deprimierend sein, wenn man sich vorher nicht ausreichend informiert hat und eigentlich bis ganz oben möchte... Dann hatte man halt einfach eine extrem anstrengende Wanderung den Berg hoch und muss den gleichen Weg kurz vor dem Ziel wieder zurück :D


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    Wir sind nun fast am höchsten Punkt angekommen!

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    Die ersten Blicke auf den berühmten Half Dome.

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    Ab hier müssen wir der grandiosen Aussicht den Rücken kehren und in den dichten Wald hinein laufen, der Glacier Point ist nämlich auf der anderen Seite des Berges. Hier kann man noch nicht ahnen, was für eine atemberaubende Aussicht wir gleich haben werden, natürlich geht es weiterhin noch bergauf. Wir haben auch immer wieder gehofft einen Bären zu sehen und intensiv mit den Augen im Unterholz danach gesucht, gerade weil es noch so früh ist und wenig Menschen unterwegs sind. Leider haben wir kein Glück.


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    Um 9:30 Uhr erreichen wir nach drei Stunden konstant bergauf wandern und ohne eine Pause gemacht zu haben schließlich den Glacier Point...


    Trailfakten:

    Länge:
    4.8 Meilen / 7,7 km
    Dauer: Ca. 3-4 Stunden
    Erreichbarkeit: Befestigt, PKW oder Shuttle Bus
    Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
    Kosten: 35$ National Park Eintritt oder Jahreskarte
    Fazit: Eine schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung, da es die 7,7 km stetig bergauf geht und es keine Möglichkeit gibt zu regenerieren. Hin und wieder hat man grandiose Ausblicke über das Tal, ansonsten geht es zum großen Teil durch den Wald. Empfehlen würde ich den Hike nur bedingt. Will man hoch UND runter laufen dann ja, allein schon, damit man nicht den gleichen Trail in beide Richtungen laufen muss, aber wenn man eine Strecke mit dem Shuttle fährt, dann gibt es eine deutlich schönere Alternative, die ihr hier auf dem Rückweg in Richtung Tal kennen lernen werdet.

  • Och menno - jetzt hätte ich gerne auch die Aussicht genossen. Wobei das, was Du uns bisher gezeigt hast, großartig ist. Der Blick auf die Falls sind einfach unglaublich. Auch die Anfangsbilder vom Paradies sind wunderbar. Und alles einsam und alleine erlebt. So muss es sein! Solch eine Wanderung würde ich notfalls mitten in der Nacht beginnen.

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